Autor Thema: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob  (Gelesen 80951 mal)

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #425 am: 21.08.2013 | 16:30 »
Und an der Stelle haben wir ein Verständigungsproblem. Wenn ein Spiel suggeriert ich hatte die Wahl aus mehreren Optionen und soll mir die Option herauspicken mit der ich den meisten Spaß habe, ist alles cool und ok. Wenn der Nachsatz kommt: Und wunder dich nachher nicht, wenn du nicht die Option gewählt hast, die uns Spaß macht, dann hast du halt weniger Spaß als andere, ist es weder cool noch ok.
Und wenn der Nachsatz kommt, dann stellt sich die Frage, wieso diese Option überhaupt zur Wahl stand, denn dann ist das Spiel unbalanciert.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Arldwulf

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #426 am: 21.08.2013 | 16:31 »
Oder noch eher: warum die Option nicht so gestaltet wurde dass sie genauso viel Spaß bereiten konnte.

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #427 am: 21.08.2013 | 16:33 »
Oder noch eher: warum die Option nicht so gestaltet wurde dass sie genauso viel Spaß bereiten könnte.
I fixed it.
Ansonsten sehe ich es ähnlich. :)
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Offline Arldwulf

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #428 am: 21.08.2013 | 16:36 »
Perfekt gefixt. :-)

Offline Wormys_Queue

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #429 am: 21.08.2013 | 17:14 »
Das hat aber nichts mit Spielbalance zu tun.

Finde ich doch. Die Vereinfachung lag ja gerade darin, für den Spieler über das Eindampfen der Skilloptionen die Gefahr zu verringern, seinen Charakter zu verskillen, also einen relativ zum Spiel gesehen unbalancierten Charakter zu erschaffen.

Genau hier verstehe ich dich nicht. Denn je stabiler der Turm ist, umso eher kann ich doch Steine in beliebigen Formen einbauen. Auf den instabilen Turm kann ich nur noch eine bestimmte Steinform setzen - alles andere bringt ihn zum Einsturz. Je wackliger der Turm, je kleiner der Spielraum.

Ich versuchs mal zu erklären. Für mich heisst stabil soviel wie: funktioniert für meine aktuellen Bedürfnisse (die von Spielrunde zu Spielrunde variieren können). Wenn man wie ich von unendlich vielen unterscheidbaren Bedürfnissen ausgeht, heisst das, dass man letztlich unendlich viele Türme braucht, um diese angemessen zu befriedigen. Und selbst wenn es den einen Turm gäbe (woran ich nicht glaube), wäre noch der fähigste Architekt nicht in der Lage, diesen in einer einzigen Bauanleitung zu beschreiben.

Ein gutes System in meinem Sinne ist nun ein System, dass mir mittels einer möglichst großen Anzahl an Bausteinen und entsprechend gefassten Regeln ermöglicht, möglichst viele dieser Türme abzubilden. Dazu gehören wohlgemerkt auch sehr instabile Türme und letztlich sogar Türme, die beim kleinsten Hauch einstürzen, weil sie eben Bausteine verwenden, die gar nicht zueinander passen (runde und eckige eben), sprich Türme, die man mit allerlei Hilfsmitteln abstützen muss.

Und das Problem, das ich mit der Spielbalance als Fokus eines Regelsystems habe, ist, dass dadurch typischerweise nicht nur die Bruchbauten aus dem Spiel entfernt werden (auf die könnte ich zur Not ja noch verzichten), sondern eben auch ein Teil der "nur" instabilen Türme (und auf die zu verzichten bin ich nicht bereit, einfach weil mit ihnen die entsprechenden Optionen verloren gehen).

Du scheinst ja nun der Auffassung zu sein, dass ein System möglich sei, dass es ermögliche, diese ganzen vielen instabilen Türme zu integrieren und ihnen dabei gleichzeitig dieselbe Stabilität zu verleihen, wie sie die stabilen Türme bereits besitzen. Ich halte das für völlig unmöglich bzw. zumindest bisher realiter für nichtexistent. Und solange das letztere der Fall ist, ziehe ich mein unvollkommenes, potentiell Bruchbauten produzierendes Regelsystem jedem "balancierteren" System vor, das leider den Nachteil hat, dass man damit nur Türme bauen kann, mit denen ich zu spielen keine Lust habe.

Zitat
Was genau deinem Argument mit den Runden Steinen entspricht. "wähl doch den Ninja, der ist doch fast so wie der Schurke" ist letztlich nix anderes als "wähl doch den eckigen Stein, der ist fast so wie der Runde". In einem ausbalanciertem System ist dieser Kompromiss nicht notwendig.
Zitat

Ist gar nicht mein Argument. Mein Argument ist: Spiel ruhig den Schurken (runder Stein) mit dem Magier (eckiger Stein) zusammen. Pass halt nur auf, weil der so entstehende Turm etwas instabil ist und einstürzen kann. Wenn man nicht aufpasst.

Ich geb dir recht: In einem balancierteren System ist diese Warnung vielleicht unnötig, weil das System alle Klassen als ovale Steine darstellt. Problem: Ich will nicht nur mit ovalen Steinen spielen, weil man damit nicht so viele verschiedene Türme bauen kann, als wenn die Steine alle unterschiedlich geformt sind.

Fazit: Meine ganze Argumentation baut auf einer Grundannahme auf, die du gar nicht widerlegen kannst, weil du dazu den einen Turm konstruieren müsstest. Da es sich dabei mathematisch gesprochen um ein NP-vollständiges Problem handeln dürfte, bin ich mir sogar sehr sicher, dass du das nicht hinbekommen wirst. :)


P.S. Der einzige Sinn von Spielbalance ist es, zu verhindern, dass sich die Spieler mit Mitteln der Regeln gegenseitig übertrumpfen. Vielfalt hat mit Spielbalance überhaupt nichts zu tun, und schon gar nicht ist Balance die Grundlage dafür.
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Offline Wormys_Queue

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #430 am: 21.08.2013 | 17:23 »
Und hättest du nicht mehr Vielfalt wenn in der Tüte alles zumindest halbwegs gleich gut schmeckt (nicht zu verwechseln mit "gleich schmeckt" bevor dies nun kommt) und du nicht die Rosinen herauspickst?

tjo ich hab eine Nussallergie, muss also die Rosinen herauspicken (in Wirklichkeit lass ich die Finger vernünftigerweise ganz davon, aber das ignorier ich hier mal). Die Indie-Antwort auf mein Problem wäre wohl: Dann kauf dir halt eine Packung Rosinen.

Die Spielbalance-basierte Antwort ist es, alles halbwegs gut schmecken zu lassen.

Die Pathfinder-Antwort ist es, Nüsse wie Rosinen richtig gut schmecken zu lassen, dabei aber in Kauf zu nehmen, dass dem einen Spieler das eine schmeckt, dem anderen Spieler das andere, und die Vielfrasse sich vielleicht den Bauch daran verderben. Aber immerhin hat man die Wahl.
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Offline Thandbar

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #431 am: 21.08.2013 | 17:29 »
Puh! Diese Vergleiche sind so schräg, dass ich den Bildschirm schief halten muss, um noch mitlesen zu können.  :P
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Wormys_Queue

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #432 am: 21.08.2013 | 17:38 »
Ja, ich weiss, ich bin heut voll esoterisch drauf. ^^
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ErikErikson

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #433 am: 21.08.2013 | 17:42 »
ich würde euch weder Rosinen noch Nüsse geben, sonern gesunden Salat. Den müsste dann jeder essen, damit er genug Vitamine bekommt.

Offline Thandbar

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #434 am: 21.08.2013 | 17:44 »
Ich dachte, Rosinen haben mehr Vitamine als Salat?
Egal, ich hab jetzt total Hunger auf Studentenfutter.  :(
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Offline Slayn

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #435 am: 21.08.2013 | 17:51 »
ich würde euch weder Rosinen noch Nüsse geben, sonern gesunden Salat. Den müsste dann jeder essen, damit er genug Vitamine bekommt.

Ich hätte jetzt gerne einen frischen Glasnudelsalat mit Zitrone-Chili-Dressing, Frühlingszwiebeln, Tofu und Garnelen.
Als Beilage dazu hätte ich gerne ein nicht angestaubtes Kampfsystem, mit dem ich spannende aber faire Kämpfe in 15 Minuten erledigt bekomme.
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Offline Wormys_Queue

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #436 am: 21.08.2013 | 17:55 »
ich würde euch weder Rosinen noch Nüsse geben, sonern gesunden Salat. Den müsste dann jeder essen, damit er genug Vitamine bekommt.

Ey, Nüsse sind gesund. Nur hab ich die Nussallergie leider wirklich ^^.

Gehen wir mal von der Bildnismalerei wieder weg. Pathfinder ist unbalanciert, da beisst keine Maus den Faden ab, wenn das Spiel auch auf hohen Stufen keineswegs so unspielbar ist, wie es von manchen gemacht wird. Nun hält mich ja niemand davon ab, beispielsweise alle Klassen so zu modifizieren, dass sie sich in etwa auf demselben Tier bewegen, wenn ich das unbedingt für nötig halte. Sollten die Designer das aber machen wollen, stehen sie sofort vor dem Problem, welches Tier sie denn als Massstab wählen sollen: Tier 1 (wie ich es bevorzugen würde) würde sich dafür wohl genausowenig eignen wie Tier 5. Liefe also letztlich auf Tier 3 hinaus (und ich vermute, dass WotC genau das mit der 4E versucht haben), was ich (siehe parenthese) auch nicht für die verkaufstechnisch klügste Lösung halte.

Bleibt also letztlich nur: Macht das einfach so, wie es für euch am besten passt und wir bieten euch möglichst viel Zeug, mit dem ihr herumdoktorn könnt.

Und das machen sie ziemlich gut.
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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #437 am: 21.08.2013 | 17:57 »
Finde ich doch. Die Vereinfachung lag ja gerade darin, für den Spieler über das Eindampfen der Skilloptionen die Gefahr zu verringern, seinen Charakter zu verskillen, also einen relativ zum Spiel gesehen unbalancierten Charakter zu erschaffen.
Stop!
Die Balanciertheit eines Charakters hat nichts mit der Spielbalance zu tun. Natürlich kannst und darfst Du auch in balancierten Spielen Fehlentscheidungen machen, die zur Niederlage führen (Spiel mal gegen einen Schachgroßmeister). Das kann schliesslich ein wichtiger Teil der Spassmotivation sein. Entscheidend ist doch, dass eine Option eben nicht klar im Vorteil gegenüber anderen Optionen ist. Auf WoW gemünzt sollte nicht jeder effektive Tank ein Waffenkrieger mit der immer gleichen Skillung sein, sondern auch andere Klassen sollten die Tankposition auf ihre Art effektiv füllen können. Wenn Du einen Magier hast, solltest Du allerdings nicht erwarten, als Tank Verwendung zu finden.

Um wieder die Kurve zum Rollenspiel zu bringen: Deine Spassmotivation (optimierter Charakterbuild) darf nicht dafür sorgen, dass andere Spassmotivationen, die vom Gamedesigner (Spielautor und SL) nicht von vornherein abgelehnt wurden, (z.B. improvisierte Problemlösung oder Gruppenspiel) keine sinnvollen Optionen mehr haben.
« Letzte Änderung: 21.08.2013 | 17:59 von Preußischer Generaloberst »
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ErikErikson

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #438 am: 21.08.2013 | 17:59 »
Ich bin mir auch ziemlich sicher, das die Leute Unbalance wollen. Es ist ein Spiel, sich die guten Sachen rauszusuchen, das geht nur, wenn manche Sachen nix taugen. Der Profi weiss, was geht, der Anfänger versagt. Deshalb geben die Ärzte ihren Krankheiten lateinische Namen.

Die großen Systeme sind alle unbalanciert, DSA,SR,D&D. Da ist der Wettbewerbsgedanke drin, kannst sagen was willst. Und das geht nur, wenn manche auch versagen.  

IMHO verkauft sich ein System dann, wenn ich als Profi nen Anfänger an die Wand spielen kann. Die Zielgruppe von Rollenspielen ist bzw. war nunmal Jungs ab 14 jahren. Was erwartet ihr da?
« Letzte Änderung: 21.08.2013 | 18:01 von ErikErikson »

Offline Arldwulf

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #439 am: 21.08.2013 | 18:00 »
Ist gar nicht mein Argument. Mein Argument ist: Spiel ruhig den Schurken (runder Stein) mit dem Magier (eckiger Stein) zusammen. Pass halt nur auf, weil der so entstehende Turm etwas instabil ist und einstürzen kann. Wenn man nicht aufpasst.

Ich geb dir recht: In einem balancierteren System ist diese Warnung vielleicht unnötig, weil das System alle Klassen als ovale Steine darstellt. Problem: Ich will nicht nur mit ovalen Steinen spielen, weil man damit nicht so viele verschiedene Türme bauen kann, als wenn die Steine alle unterschiedlich geformt sind.

Und genau da sind wir anderer Meinung. Um bei dem Turm und den Steinen zu bleiben:

Nimm an du hast 4 verschiedene (es könnten natürlich unendlich viele sein) verschiedene Steinformen. Die Pyramide, die Kugel, das Rechteck und den komischen Entenkopfförmigen Stein.

In einem ausbalanciertem System haben alle 4 die gleiche höhe auf der gleichen Stufe. In einem nicht ausbalanciertem System nicht.

In einem ausbalanciertem System kann die Form variieren, sie ist egal. Solange alle Steine die gleiche Höhe erreichen kann ich eine schöne Platte mit meinem wertvollen Spielspaß draufpacken ohne das dieser herunterfällt und zerbricht. Ich könnte 4 Kugeln drunter packen. Oder 4 Pyramiden. 4 Rechtecke. Oder auch ein Rechteck und drei Entenkopfsteinchen oder aber alles wild durchgemischt. Ich kann auch beliebige andere Formen drunter packen. Die einzige Vorraussetzung ist: Alle müssen die gleiche Höhe haben.

Und nicht einmal diese muss eingehalten werden. Denn wenn ich nun statt einem Level zwei Level mache so kann ich auf Level 2 eine andere Höhe haben wie auf Level 1. Wichtig ist nur dass zu jeder Höhe die ein Stein hat auch Varianten der anderen Formen existieren.

Ob ich dann die Pyramide oder die Kugel nutze ist unwichtig - solange zu jeder Größe die die eine Form haben kann die anderen Varianten auch existieren.

Heißt das das in unbalancierten Systemen, in denen die Kugel viel höher reicht als das Rechteck und die Pyramide alle überragt meine schöne Platte voller Spielspaß runterfällt? Nein. Denn die Typen die da stapeln denken ja mit. Sie picken die richtigen Steine. Sie picken die Rosinen wenn du so willst. Es heißt also nur das unter dieser Platte die Vielfalt geringer sein wird. Weniger Möglichkeiten genutzt werden können.

Wenn ich dich recht verstehe sagst du nun: Hey, aber dafür kann ich auch die Kugel mit 10 cm Höhe haben und die Pyramide mit 5!

Doch dies ist ein Trugschluß. In einem balanciertem System hättest du sowohl die Kugel mit 10cm als auch die Pyramide mit 10cm als auch die Kugel mit 5cm als auch die Pyramide mit 5cm. Und alle stehen auf verschiedenen Leveln ohne das deshalb der Turm schief werden muss.

Vielfalt bedeutet eben nicht dass es nur die eine Möglichkeit gibt die besser ist als alle anderen. Es bedeutet dass es sehr viele Möglichkeiten gibt die vergleichbar gut sind.
« Letzte Änderung: 21.08.2013 | 18:03 von Arldwulf »

Offline Thandbar

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #440 am: 21.08.2013 | 18:03 »
Ich bin mir auch ziemlich sicher, das die Leute Unbalance wollen. Es ist ein Spiel, sich die guten Sachen rauszusuchen, das geht nur, wenn manche Sachen nix taugen. Der Profi weiss, was geht, der Anfänger versagt.

Das ist der Aspekt, den Monte Cook wohl mit "System Mastery" meinte.
Nur glaube ich irgendwie nicht, dass die doofen Feats und die schwachen ikonischen Klassen Absicht waren.
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ErikErikson

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #441 am: 21.08.2013 | 18:06 »
Das ist der Aspekt, den Monte Cook wohl mit "System Mastery" meinte.
Nur glaube ich irgendwie nicht, dass die doofen Feats und die schwachen ikonischen Klassen Absicht waren.

Die Entdeckung des Porzellans war auch keine Absicht, sondern der Versuch, Gold zu erzeugen. Aber "System mastery" triffts. Ich wage die These, das kein System groß werden kann ohne diese.
« Letzte Änderung: 21.08.2013 | 18:08 von ErikErikson »

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #442 am: 21.08.2013 | 18:08 »
Ich bin mir auch ziemlich sicher, das die Leute Unbalance wollen. Es ist ein Spiel, sich die guten Sachen rauszusuchen, das geht nur, wenn manche Sachen nix taugen. Der Profi weiss, was geht, der Anfänger versagt. Deshalb geben die Ärzte ihren Krankheiten lateinische Namen.
Hast Du schonmal Magic the Gathering gespielt? Das ist eines der Spiele mit der am besten ausgeklügelten Spielbalance (Du willst nicht wissen wieviele Testspiele pro neuen Edition gespielt werden, um die Balance halten zu können). Trotzdem gibt es da jede Menge Karten, die einfach nur Schrott sind und bewusst in jedes Set mit eingebaut werden. Spielbalance hat nichts damit zu tun, dass jede Entscheidung gleich gut sein muss.
Zitat
Die großen Systeme sind alle unbalanciert, DSA,SR,D&D. Da ist der Wettbewerbsgedanke drin, kannst sagen was willst. Und das geht nur, wenn manche auch versagen.  
Klar sind sie das. Manche mehr, manche weniger. Aber genau deshalb haben sich ja ne Menge Indiespiele von den großen Systemen abgegrenzt.
Zitat
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Nee. Ein System verkauft sich dann, wenn ich coole Sachen damit machen kann und wenn die Bilder cool sind. Das hat wenig mit 14 jährigen Jungs zu tun.
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Offline Rhylthar

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #443 am: 21.08.2013 | 18:13 »
Inwiefern hört es mit der Vielfalt denn auf? Du nennst unten eine schöne Metapher, das Rosinenpicken. Wenn du das gemacht hast, aus der Tüte mit dem Studentenfutter die Rosinen herausgepickt hast, und sie alle hübsch in eine Reihe gelegt hast: Wie vielfältig sind sie danach denn noch?

Und hättest du nicht mehr Vielfalt wenn in der Tüte alles zumindest halbwegs gleich gut schmeckt (nicht zu verwechseln mit "gleich schmeckt" bevor dies nun kommt) und du nicht die Rosinen herauspickst?

In deiner Aussage oben sieht man doch sehr schön dass es sich dabei um mehrere Teilaspekte handelt. Nicht um einen, sondern um viele. Sie gleichmäßig ins Spiel einzubinden fördert Vielfalt. Sich auf einzelne zu beschränken reduziert sie.
Falsch verstanden:
An diesem Tag (oder eben für diesen Charakter) suche ich mir die "Rosinen" raus...und die Feats, Skills, Klasse, etc haben nullnadanientenix mit Stärke/Balance zu tun, sondern weil ich sie in dem Moment für passend halte. Natürlich fallen da ganz viele Optionen hintenrunter, sogar viele starke Optionen.

Und beim nächsten mal sind es wieder "Rosinen"...nur eben andere.

Und alle "Rosinen" können leider auch nicht gleich lecker sein...denn Spellfocus ist für meinen Rogue so sinnvoll wie Power Attack für meinen pazifistischen Kleriker.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #444 am: 21.08.2013 | 18:14 »
Die Entdeckung des Porzellans war auch keine Absicht, sondern der Versuch, Gold zu erzeugen. Aber "System mastery" triffts. Ich wage die These, das kein System groß werden kann ohne diese.
Da kann ich Dir jeweils aus den Gesellschaftspielen und den Computerspielen Gegenbeispiele nennen:
1. Bei Monopoly gibt es keine "System Mastery". Da kannste Dich auf den Kopf stellen. Entweder Du hast Glück beim Würfeln oder eben nicht. Trotzdem ist es immer noch der Marktführer was Verkaufszahlen angeht.
2. Die Sims ist wegen den Charakter-, Möbel- und sonstigen Mods so groß geworden. Da steht nicht der "System Mastery"-Gedanke im Vordergrund, sondern der "Expression"-Gedanke.
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ErikErikson

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #445 am: 21.08.2013 | 18:15 »
Magic belegt meine These nur. Erfolgreich mit System mastery.

Indiespiele belegen meine These noch einmal. keine ausgeprägte System mastery, keine größere Verbreitung.

Und sagen, wir Malmsturm wäre ein System, wo man coole Sachen mit machen kann, und wo gute Bilder hat, groß wirds deshalb aber noch lang nicht, genausowenig wie hundert andere Spiele. Belegt meine These nocheinmal.

neben SR,DSA und D&D sind auch quasi alle anderen größeren Systeme ebenfalls schlecht gebalanced, z.B. Warhammer, Cthulhu oder Midgard.

Klar, es kann nur eine zufällige Korrelation sein, aber ich finde das schon ziemlich einleuchtend.  

Meine These bezieht sich nun auch wirklich nur auf Rollenspiele, weder auf Brett- noch auf Computerspiele. ich will auch niemanden überreden, aber ich find die Übereinstimmung schon sehr krass.





Offline Arldwulf

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #446 am: 21.08.2013 | 18:18 »
Sollten die Designer das aber machen wollen, stehen sie sofort vor dem Problem, welches Tier sie denn als Massstab wählen sollen: Tier 1 (wie ich es bevorzugen würde) würde sich dafür wohl genausowenig eignen wie Tier 5. Liefe also letztlich auf Tier 3 hinaus (und ich vermute, dass WotC genau das mit der 4E versucht haben), was ich (siehe parenthese) auch nicht für die verkaufstechnisch klügste Lösung halte.

Definiert sich Tier 1 nicht darüber dass die darin enthaltenen Klassen die anderen Klassen ersetzen können? Es geht dort ja nicht darum den meisten Schaden zu machen oder dergleichen.

Das macht es natürlich schon definitionsgemäß zu einem fragwürdigem Kandidaten. Aber ich weiß auch nicht ob die Designer überhaupt sich an irgendeinem Tier orientieren sollten. Was sie sollten ist doch sich an Themen, an Fluff und Hintergründen orientieren. Wichtig ist doch nicht dass der Magier alle an die Wand spielen kann. Wichtig ist dass es Magier gibt.

Ich habs oben ja schonmal gesagt: Die Klasse macht mir eigentlich gerade in den Systemen Spass in denen sie nicht irgendwann die anderen Charaktere überstrahlt. Je ausbalancierter umso mehr Spaß hab ich damit. Zum Teil liegt dies an der oben genannten Selbsteinschränkung. Wenn man eine Tier 1 Klasse spielt achtet man ein wenig darauf den anderen ihren Freiraum zu lassen, muss dies auch. Aber vor allem weil man mehr tun kann wenn man nicht darüber nachdenken muss ob die nächste Aktion vielleicht schlecht für den Gruppenfrieden wäre.

Die tollen Aktionen kann ich dann ja dennoch machen. Aber eben dann wenn es auch zu meinem Level passt. Oder wenn ich dafür die Kosten bezahle.
« Letzte Änderung: 21.08.2013 | 18:20 von Arldwulf »

Offline Arldwulf

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #447 am: 21.08.2013 | 18:25 »
@Erik: System Mastery ist sicher ein wichtiger Aspekt um Spiele und vor allem Folgeprodukte zu verkaufen. Aber auch Spieler die daran Spass haben haben dann ja mehr Spaß wenn es nicht nur die eine tolle Option zu finden gibt.

Sondern 50. Oder 500.

Je mehr Wege es dann gibt das System zu meistern umso besser. Und am besten ist es wenn alles benutzt werden kann um das System zu meistern.
« Letzte Änderung: 21.08.2013 | 18:27 von Arldwulf »

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #448 am: 21.08.2013 | 18:26 »
Magic belegt meine These nur. Erfolgreich mit System mastery.
Okay. Also siehst Du ein, dass die Leute Spiele mit Spielbalance wollen? Gut. (Thema abgehakt)
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: [PF] Kritikpunkte aber auch Lob
« Antwort #449 am: 21.08.2013 | 18:56 »
Zitat
Die großen Systeme sind alle unbalanciert, DSA,SR,D&D. Da ist der Wettbewerbsgedanke drin, kannst sagen was willst. Und das geht nur, wenn manche auch versagen.
Wobei bei DSA mMn die Unterschiede zwischen einem Optimierten und einem "normal gebauten" Char deutlich kleiner sind als bei DnD.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

Butt-Kicker 100%, Tactician 83%, Power Gamer 75%, Storyteller 75%, Specialist 58%, Casual Gamer 42%, Method Actor 17%