Cleave ist da eben so ein Paradebeispiel, dass du erst zu schätzen weißt, wenn du es mal in Aktion gesehen hast, vorzugsweise in Kombination mit Melee-Klassen, die es dann auch noch wirklich sinnvoll umsetzen können, etwa Cavalier/Samurai, Rogue/Ninja oder vielen der richtig deftigen Fighter-Archetypen.
Wie gesagt, ich _habe_ hier einen PF-Fighter in Aktion erlebt, der (von gewissen Fehlinterpretationen abgesehen) genau so gebaut war, wie ein effektiver Fighter sein muss: Stangenwaffe, Power Attack, Combat Reflexes. Und Cleave. Die gefochtenen Encounter waren gegen 2, 2, 3, 5, 1, 5 Gegner. Und bei _keinem_ davon hätte PF-Cleave ein einziges Mal getriggert, weil die Gegner _nie_ nebeneinander standen. Ich weiß nicht, wieviel Beweis man noch braucht, dass der Feat
as written Rotz ist?
Ich kann zwar die gute Absicht an der Änderung erkennen -- in 3.5 nimmt in der Tat kaum noch jemand Cleave, der nicht unbedingt muss (wg Prereqs), und erst recht nimmt niemand Great Cleave, weil das jenseits der untersten Stufen quasi gar nicht mehr triggert. Aber frei nach Bert Brecht, gut gemeint heisst halt oft schlecht gemacht.
Davon abgesehen, dass ich jetzt Rogue und Ninja so rein vom Flair her nicht so als die "Cleaver" betrachtet hätte. Aber das Thema mit den "unintuitiven Builds" hatten wir ja schon früher im Thread.
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Das mit dem Barden finde ich auch schade; ich hab mir die Klasse in PF noch gar nicht angeschaut, aber ich denke Arldi weiß wohl wovon er redet. Jedenfalls stimme ich zu, dass er balancetechnisch in 3.5 sehr schön austariert ist - jedenfalls mit Splatbook-Einsatz (wobei man da auch nur eine handvoll Elemente braucht). Der 3.0er Barde hingegen war in der Tat weitgehend ein Waste of Space, aber die Zeiten sind ja nur wirklich lange vorbei.
Ja, wenn die Klassen auf dem Niveau des 3.5er-Barden austariert wären, das wäre für mich der Idealfall.
edit:
was die verfügbarkeit angeht, warum hat es dann nicht irgendein anderes d20 derivat geschafft den status zu bekommen?
Welches, zum Beispiel?
Paizo hat insbesondere marketingtechnisch einiges richtig gemacht. Sie haben zwar in Kauf genommen, ein paar Spieler der "Alten Garde" zu vergrätzen, aber sich dafür eben auf das Potential nachkommender Spieler verlassen. Und sie waren halt zur rechten Zeit am rechten Ort. Sie haben an der genau richtigen Stelle gesagt "Wir machen sowas wie D&D 3.75", und sich dabei von vornherein so breitbeinig aufgestellt, dass sonst keiner mehr die rechte Lust hatte, diesen doch eher begrenzten Nischenmarkt zu umkämpfen.