Für mich persönlich, ziehe ich Hintergründe immer zweidimensionalen Charakteren vor. Und ich lese auch gerne seitenweise Hintergründe, denn meine Erfahrung zeigt, dass der Charakter, der In-Game schon lange entstand bevor er sein erstes Abenteuer bestritt, Rollenspielmäßig, oder sagen wir im Charakterspiel, in der Interaktion mit Spielercharakteren und NSCs einfach viel mehr zu bieten hat.
Manche Spieler schaffen das auch ohne Hintergrund. Die meisten, haben aber eher einen Helden, dem das Leben fehlt. Einige wachsen noch in den Charakter hinein, passt auch so. Aber manche bleiben platt, und die hätten sich vielleicht mit Hintergrund leichter getan.
Bei Zweien meiner Spieler, haben wir es soweit, dass wir uns die Hintergründe gar nicht erzählen (wir wechseln uns beim Meistern ab, also auch der Meister weiß kaum etwas) sodass die Charaktere mehr Spaß daran haben, einander In-Game kennenzulernen.
Auch erstellen wir uns manchmal gegenseitig Charaktere- wobei Können und Hintergrund bei diesen so eng verknüpft ist, dass es unmöglich ist die Teile getrennt voneinander zu betrachten.
Ich pflüge gerne Hintergründe in die Geschichte ein, wobei ich das, bis auf Details, erst selten gemacht habe.
Ich habe erst eine Welt gebastelt. Für dieses Setting fragte ich die Spieler nach Anregungen, aber ich sah es nicht als Pflicht diese einzufügen. Allerdings fügte ich alles ein, was nicht das Weltgefüge sprengte, oder (im Bezug auf verschiedene von Spielern wählbare Rassen) die Balance aus den Fugen geworfen hätte.
Ebenfalls sammle ich immer wieder Wünsche für Abenteuer, welche sie einzeln auf Zetteln notieren, ein, doch leider sind die meisten Spieler recht unkreativ und gaben mir bis jetzt weniog womit ich arbeiten konnte. Ich bin aber zuversichtlich, dass ihnen,w enn ich das öfter mache, mehr einfällt. Prinzipiell kann ich das aber jedem nur empfehlen- es ist auch ein einfacher Weg um jedem Spieler entgegen zu kommen.
Als Spielerin bin ich idealerweise, zu dem Zeitpunkt wo wir beginnen zu spielen, schon die beste Freundin des Charakters. Ich kenne seine Stärken und Schwächen (davon haben meine Charaktere viele oder grobe) und schätze ihn, unbhängig davon was er getan hat oder welche Eigenarten er an den Tag legt. Damit will ich sagen: wir haben bis dahin schon so viel Zeit zusammen in meinem Kopf verbracht, dass ich (mal besser, mal schlechter) beurteilen kann, was dieser Charakter tun würde, wie er sich je nach Situation verhält. Der Charakter entwickelt ein Eigenleben.
Ohne das alles, ist er leider für mich das was er in der realen Welt ist: ein Stück Papier. Nur mit Werten kann ich nichts anfangen, ich brauche Inspiration um ihn zum Leben zu erwecken. Wie kann ich entscheiden, wie mein Charakter handelt, ohne zu wissen was ihn bewegt, motiviert, wo mögliche Grenzen zu finden sind?
So extrem sehe ich das bei meinen Spielern nicht. Ich freue mich über jeden Hintergrund, nehme was mir geboten wird, bespreche aber was mir als unlogisch erscheint in der Gruppe. Außerdem diskriminiere ich wohl- was ich oben beschrieb, mit den zwei Spielern von denen ich den Hintergrund nichteinmal erfahre, das lasse ich bei den wenigsten zu. Das aber aus dem einfachen Grund, dass sie versuchen würden sich durch den Hintergrund krasse Vorteile zu holen- unsterblich zu sein, der Liebhaber der Kaiserin selbst zu sein, die beste Rüstung zu haben...
Ich bin stets offen für alle möglichen Vorschläge Seitens der Spieler, also wenn diese auf mich zugehen würden, und eine Gruppe ohne Hintergründe wollten, würe ich es einfach versuchen^^ also seht meinen Post bitte nicht als in Stein gemeißelte Regeln in meinen Gruppen an.