Aber ich finde den Gedanken schon nachvollziehbar, das nicht alles für jeden Charakter gleich leicht erlernbar ist.
Ich zitiere mich mal selber.
Ich mag aber eh die Tendenz bei DSA 4 überhaupt gar nicht für ein bisschen mehr "Realismus", ein bisschen gefühlte "Balance" oder ein nettes Feature das System fast beliebig zu verkomplizieren. Einfach mal einen Schritt zurück zu machen und das gerade erdachte darauf zu prüfen ob Aufwand und Ertrag in irgend einem Verhältnis zueinander stehen war auf jeden Fall nicht so das Ding der DSA 4 Macher. Ich hoffe das wird beim neuen besser.
Auf die Frage wie viel komplizierter ein System werden darf um so fürs Spiel völlig unwichtige Details abzubilden wäre meine persönliche Antwort mittlerweile: Gar nicht.
Aber es nur DSA vorzuwerfen ist leider wieder mal typisch, wenn es auch andere Systeme gibt, die ähnliche Methoden nutzen.
Dieser Thread geht nun einmal um DSA. Midgard würde ich das auch vorwerfen, wenn ich mich mit Midgard genug auskennen würde und mir das System nicht völlig egal wäre. Und auch jedem anderen System über das ich diskutieren möchte würde ich solche Features vorwerfen, wenn es sie hätte. Wofür es aber erst einmal hinreichend von mir wahrgenommen werden müsste.
Ich habe ja nichts gegen eine Verschlankung auf zum Beispiel drei Spalten.
Und wie soll das dann Zaubern, Fertigkeiten, Attributen und Charakteristika gerecht werden und gleichzeitig dem Anspruch das nicht alles für jeden Charakter gleich leicht erlernbar ist?
warum sollte ein daraufausgerichteter Krieger für Schwerter (vor allem im späteren Verlauf) genauso viel AP zahlen, wie ein Magier?
Warum nicht? Denn auch wenn Schwerter für beide gleich teurer ist wird das letztendlich nicht zu einem wesentlich anders aussehenden Charakter führen:
- Der Kämpfer packt letztendlich mehr AP in Schwerter. Daher hat er hier einen höheren Wert.
- Der Allrounder verteilt seine AP auf wesentlich mehr Talente und hat daher überall moderate Werte. So auch in Schwerter.
- Der Magier verwendet viele seiner AP auf Zauber und hat daher weniger AP für Schwerter übrig.
Auf ähnliche Weise ergibt sich eine Spezialisierung von Magiern auf bestimmte Zaubergruppen. Und von allen anderen Charakteren auf ihr Spezialgebiet.
Dafür muss man in aller Regel keine Belohnung und keinen Anreiz setzen. Wer einen Krieger spielen will packt mehr in Kampffertigkeiten als jemand der einen Streuner spielen will. Einfach weil er sonst nicht den Charakter bekommt den er wollte. Und wie viel man bei der Steigerung bezahlt ist für das Spiel völlig egal, relevant sind nur die Werte die man am Ende der Steigerung erreicht.
Wenn man aber unbedingt möchte, dann kann man den Anreiz aber auch jenseits von Steierungskostentabellen noch ganz einfach setzen. Indem man den Faktor für ein paar Talente die zur Charakterklasse passen reduziert. Aber auch das ist im Grunde schon überflüssig kompliziert.
Ich finde, dass die Macher bezüglich Steigerungskosten auf einem guten Weg sind.
Ist halt die Frage ob "auf einem guten Weg" reicht. Und das kommt darauf an wie schlecht man DSA 4 findet. Und den zu DSA 4 gehörigen Moloch aus Regeln und Mechanismen finde ich wirklich schlecht. Mich treibt nur die Hintergrundwelt dazu mich überhaupt mit dem System zu beschäftigen. Allerdings merkt man unserer ganzen Gruppe die Verzagtheit mit dem System schon massiv an: Wir haben Spieler die ganz eindeutig dem Spielertyp Buttkicker zuzuordnen sind, die sich freuen wenn wir Kämpfe überspringen. Und das sagt IMHO alles.