Da habt ihr - vermute ich mal - auch eher niedrigstufige Charaktere gespielt?
Das hier war ja jetzt auch ein Lowlevel Testlauf. Also 4 ist für mich jedenfalls noch niedrigstufig.
Auf Level 1 fände ich einen solchen Test sinnlos, da dort _alle_ stinken, und selbst Barbar oder Fighter mit etwas Pech geoneshotted werden können.
Zu der obigen Frage bzgl Encounteroptimierung:
Ich habe hier ziemliche Standardgegner hergenommen; d.h. entweder direkt aus dem MM übernommen oder mit einer einzigen Klassenstufe aufgepeppt (z.B. Bugbear Rogue 1 oder Bugbear Barb 1); lediglich der Endboss hatte mehrere Klassenstufen. Insgesamt war das weitgehend so das Level, das ich von Kaufabenteuern gewöhnt bin. Klar, hätten die Encounter ausschließlich aus Klerikern und Druiden bestanden, hätten sie die SCs übel zugerichtet, aber genau sowas ist ja in Kaufabenteuern höchst selten der Fall.
Ich versuche immer, bei den Encountern nicht zu metagamen -- das war etwas, das ich bei einem früheren SL von mir nicht leiden konnte, dass da die Gegner immer ganz genau wussten wo wir unsere Schwachstellen hatten. Die Gegner hier waren nicht super intelligent. Meine Auffassung als SL ist da, dass ein nicht vorgewarnter Gegner erstmal etwas Zeit braucht, um die Situation zu erfassen und die Gefahr einzuschätzen, ehe er Gegenmaßnahmen ergreifen kann -- und das habe ich auch hier so gemacht, nur waren die Gegner meistens platt, bevor sie richtig wussten, wie ihnen geschieht. Einmal z.B. wollten einige der vom Crusie gebundenen Gegner sich losreißen und auf die Jägerin losstürmen -- und wurden prompt von den AoOs niedergebügelt.
Das ist nicht weiter schwer zu verstehen, wenn man sieht, dass die T4 & T5 Klassen mit zu den am meisten gespielten Klassen gehören.
Stell dir mal vor, du hättest die selben Encounter mit einm normalen Ranger und einem Fighter oder Barbaren gespielt. Wie weit währen die wohl gekommen?
Freilich, ein Duo aus Ranger und Fighter oder so wäre hier, wie schon gesagt, sicher nicht so weit gekommen wie diese zwei. Hätten sie ja auch gar nicht müssen -- das einfache Tagespensum wäre ja schon nach dem 3. Encounter mehr als erfüllt gewesen. Das hätten sie vielleicht geschafft; aber wie gesagt hätten sie da ohne die oneshottende Katze sicherlich deutlich mehr geblutet (seien wir ehrlich, das Pet des Rangers ist ein schlechter Witz).
Aber standardmäßig gehen die ABs ja von einer 4er-Party aus Fighter, Rogue, Cleric und Wizard oder jeweiligen Äquivalenten aus. Wenn auch wie gesagt wohl Healbot-Clerics und Blaster-Wizards, also die jeweils ineffektivsten Varianten. Das war ja so meine Grundannahme: die AB-Encounter sind so einfach, weil sie auch von kompletten Noobs schaffbar sein müssen, die ihre Feats allein nach Klang des Namens auswählen und dann mit einem Fighter mit Weapon Focus und Combat Reflexes rumrennen, obwohl sie keine Stangenwaffe haben sondern Sword&Board dilettieren.
[Eigentlich wollte ich auch ein Fertig-Abenteuer als Exempel spielen, aber habe kein passendes auftreiben können.]
Naja, jedenfalls zeigt das halt: wenn die Spieler einigermaßen wissen was sie tun, sind die Standardencounter viel zu lasch, und können gehörig aufgebohrt werden. Die Spieler freuen sich erfahrungsgemäß über die größere Herausforderung und entsprechend schneller fließende XP.
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Mal so nebenbei: ich hab ja vor 3E nur sehr wenig AD&D gespielt, aber kürzlich habe ich mir sagen lassen, dass ursprünglich der vollwertige Tiergefährte ein reines Ranger-Feature war, und im Gegenteil der Druide nur eine abgespeckte Version bekam. Unter diesem Aspekt ist mir echt vollkommen schleierhaft, welcher gezackte Teufel WotC geritten haben muss, um das ins Gegenteil zu verkehren. Jedenfalls umso mehr Rechtfertigung, dem Ranger wieder sein altes Recht zu gewähren.