Ihr habt also eine ganze Spielsitzung als Landschaftsgärtner und Mitarbeiter eines Sägewerks zugebracht und letztendlich waren eigentlich nur zwei Charaktere aktiv und die andern hätten zum Angeln gehen können...?
Und das finden die Mitspieler (alle!) interessant, spannend und herausfordernd?
Und läuft das meistens so ab oder war das die Ausnahme?
Auch wenn die unbeantwortet blieben, geb ich mal einen Groschen Meinung ab:
das hier ist nur meine Meinung, geschrieben aus meiner Perspektiver und angefüllt mit meiner Überzeugung, wie man Rollenspiel machen sollte und wie es mir Spaß machen würde. Also bitte nicht gleich in Verteidigungshaltung gehen oder zum Gegenangriff starten.
Andere Meinungen seien anderen völlig unbelassen!!!
Mir scheint, die Spielleiter kümmern sich primär um "Beschäftigungstherapie".
"Gib der Gruppe was zu tun, mit dem sie sich beschäftigen kann, dann haben wir einen Spielinhalt und wir einen Abend gefüllt!"Ich glaube, hättet Ihr die schlaue Idee gehabt, statt einem großen einfach 2-3 kleine Schiffe zu kaufen oder hättet ihr ein großes Schiff gekapert (Konsequenzen weggelassen), dann hätte die Beschäftigungstherapie darin bestanden eine Mannschaft anzuheuern oder der Schiffbauer hätte seine Steuerabrechnung noch machen (und ihr helfen) oder die 10.000 Dankesbriefe zu Weihnachten falten, frankieren und absenden müssen.
Ich weiss, das ist unfair und gemein, aber ganz ehrlich: ich frag mich, ob das wirklich Spaß macht und ich wundere mich nicht, dass man dabei nichts zu tun hat.
Und vermute fast: Es macht nur deswegen irgendwo Spaß und ist unterhaltsam, weil man das Rollenspiel nur so kennengelernt hat. [ich weiss, das ist eine böse These!]
Eure Reise(n) und die Mission wird in so viele kleine Fragmente mit eigentlich völlig unwichtigen Nebenaufgaben zerteilt, dass das große Ganze doch langsam völlig irrelevant wirkt, weil es aus der Aufmerksamkeit verschwindet.
Es geht nicht um Aufgaben oder Probleme von echter Bedeutung. Es geht darum, trockenes Holz von Güteklasse A in ausreichender Länge, Menge und Gebogenheit zu besorgen.
"Fünf Bier für die Männer vom Sägewerk!"
Seid nicht böse, wenn ich sage: Im Rollenspiel sollte es um was anderes gehen!
Es sollte um Bedrohungen, Verschwörungen, Intrigen, um Entlarvung von Mördern, Verräter, um Befreiung von wichtigen Leuten gehen. Und nicht um die Reise dorthin und das Flicken eines Wagenrades.
Am Ende einer Spielsitzung sollte man geflashed dasitzen und "Wow!" sagen und im Finale (möglichst jeden Abends) sollte man mitzittern und um sein Leben (das des Charakters) fürchten und nicht darum, ob sich die Schiffsabreise um eine Woche verzögert...
Und damit es nicht nur heisst, ich kritisiere nur:
Ich biete mich gern mal als Gastspieler und auch als Gastspielleiter an.