3W20 ist auch echt keine Baustelle von DSA; das läuft im Kern. Man muss eben wissen, dass ein Talent erst ab 5 was wert ist und ab 9-10 richtig gut. Die feine Stückelung ist aufgrund der geringen AP-Kosten für Talentsteigerungen echt kein Ding und eben ein funktionierender Teil des Systems.. und da jeder Charakter auch jedes (notwendige) Talent hat, ist es das einzige feingranulierte Fertigkeitensystem das mit gefällt.
Kleinere Unstimmigkeiten, wie bspw. dass wenig bedeutsame Talente wie Singen oder Tanzen als teures körperliches Talent zu steigern sind, kann man ohne Probleme entweder ignorieren oder hausregeln.
Wenn man die Grundwahrscheinlichkeit der Talentprobe etwas erhöhen will und das Auswerten der Probe (das immer noch hinter Riesen-Poolsystemen wir SR4 / WoD / Ubiquity deutlich zurückbleibt) noch etwas beschleunigen will, kann man die drei Würfelergebnisse auch frei auf die beteiligten Eigenschaften verteilen (machen das btw. andere Gruppen auch so?).
Plus es ist eins der wenigen Attributssysteme, bei dem es keine wirklichen Dumpstats gibt oder ein Attribut deutlich übermächtig ist (bzw. der Kern des Systems das schon bedingt; feintuning mag da drin sein).
Ebens sind Regeln die isolierte Attributswürfe verlangen auch eigentlich Müll. Das ist sowas von gegen den Kern des Systems, in dem Attribute nur indirekt Einfluss haben und du in erster Linie über Talentsteigerungen besser wirst. Kann man aber auch ohne Probleme weglassen; ein passendes Talent gibt es immer. Genau wie die Metatalente: ohne Probleme ignorierbar.
Also keine Baustelle; in sich schlüssig und im Zweifel per Hand nachzutunen.
Das umständliche und limitierende Sonderfertigkeitensystem, das Vor- und insbesondere Nachteilsystem, die Parade, die unabhängig von der Güte der Attacke des Gegners ist und Optionalregeln, die nicht optional sind, da sie sonst die Wertigkeit aller Rassen / Kulturen / Professionen total verschieben (tatsächlich sind nur Expertenregeln optional bei DSA), sind da eine ganze andere Geschichte. Erschwerende sind die alle dermaßen ineinander verwoben, dass man sie nicht einfach hausregeln kann ohne den Rest des Systems komplett anpassen zu müssen und de facto die Regelbücher nicht mehr weiter verwenden kann. Das sind die Punkte, die mich persönlich nach einer Weile in einer DSA Runde immer etwas frustrieren..
Ein 3W20 Kampfsystem hätte mich btw. gefreut.. aber wenn sie wissen, dass es schneller gehen muss als jetzt und das - fast schon egal wie - umsetzen, haben sie mir schon einen Riesengefallen getan.
.. aber davon mal abgesehen: Niemand hätte 2001 ein DSA schreiben können, dass heute nicht veraltet wäre und vermutlich keiner der ursprünglichen DSA4 Autoren hat heute noch die Sicht auf Regeln und Rollenspiel der er damals hatte!