Im Prinzip hat Tequila recht.
Die Kritik an der Preisgestaltung finde ich von Kunden-/Szeneseite aus ebenfalls merkwürdig. Von der Seite der Verleger oder auch mancher Händler kann man die Kritik zwar nachvollziehen, sie verdienen schließlich weniger Geld am Produkt, aber warum sollte es die Spieler auf die Palme bringen? Wenn Pegasus sich den Kampfpries nicht leisten könnte, würde der Verlag ihn nicht anbieten.
Kritik dieser Art ist übrigens nicht neu. Als seinerzeit das Kompendium für Arcane Codex (600+ S., Hardcover und dazu ein SL Schirm, alles für 38 € wenn ich mich recht erinnere) erschien, kamen ähnliche Stimmen auf.
Zur Erwartung, dass andere Verlage nachziehen: Das halte ich für illusorisch. Das ist vermutlich der Wunsch einiger Kunden und die Angst einiger Verleger aber ich glaube kaum, dass es jemanden davon abhält mit DSA, Cthulhu, etc. anzufangen weil das GRW mehr als 20 Euro kostet.
Aus dem Blogartikel:
Es ist echt unfassbar, wie misstrauisch, missgünstig und miesepetrig die deutsche Rollenspielszene sein kann!
+1 wenn auch mit
Es ist nun mal ein trauriges Fakt, das man mit Rollenspiel in Deutschland kein Geld machen kann, jedenfalls nicht, wenn man ein State of the Art Top Produkt bringen möchte, das allen Qualitätswünschen der Leserschaft gerecht wird.
Die Frage ist, warum nicht?
Meiner persönlichen Wahrnehmung nach, hat die Szene eine gewisse Mitschuld daran. Einerseits liegt diese in der persönlichen Empfindung (RPG soll nichts mit dem Kultur-/Kunstbereich zutun haben) und andererseits auch in Meinungsströmungen die das offensichtlich für begrüßenswert halten (Autoren sollen gefälligst nichts verdienen, höchstens die Zeichner). In Deutschland scheint das Autoren eher abzuschrecken. Beispiel: Ob er als Autor etwas taugt kann ich nicht beurteilen, aber warum ist David Grasshoff nicht mehr im Rollenspielbereich aktiv? Ratten und andere Projekte liefen gut. Ohne seine genauen Gründe zu kennen stelle ich mal die Vermutung in den Raum, dass er keine gute Aussicht auf Verdienst im RPG-Bereich hatte. Anders ist es in der Belletristik. RPG ist (sollte
) nicht als Kunstform zu betreiben (sein), Belletristik schon.
Das Autoren im Rollespielbereich doch sehr gut verdienen können, scheint Kickstarter zu beweisen. Monte Cooks Numenera hat eine halbe Million plus aus dem Nichts generiert (Kosten für Stretchgoals abgesehen). Cook ist ein bekannter RPG-Autor, aber ich glaube nicht, dass er hierzulande diesen Erfolg erzielt hätte. Schade eigentlich. Ist die englischsprachige Szene nicht nur größer sondern auch gefälliger?