Autor Thema: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?  (Gelesen 93668 mal)

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Offline Teylen

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #625 am: 27.12.2013 | 16:48 »
In welchen Ausmaß man andere Beurteilt liegt jedoch an der eigenen Persönlichkeit und den eigenen (Vor-)urteilen.

Das heißt es gibt Menschen die bspw. über eine Rollenspiel-Convention gehen und dort keine peinlichen Nerd / Kiddy / Verlierer oder fette, erwachsene Loser sehen. Die anderen Besucher zwar wahrnehmen aber nicht innerhalb der Kategorien.

Andere wiederum, die mitunter auch daran glauben das es eine signifikante Menge peinlicher Nerds / Kiddies / Verlierer oder fette, erwachsene Loser gibt werden diese Vorurteile auch bestätigt sehen. Einfach weil sie die Leute entsprechend bewerten. Auch wenn diese vielleicht nur übergewichtig und erwachsen sind und vielleicht kein Loser, Verlierer, Kiddy oder Nerd.
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Offline Prisma

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #626 am: 27.12.2013 | 17:00 »
Ich spiele seit knapp 18 Jahren Pen & Paper Rollenspiel und habe bisher nur ein oder zwei Personen kennengelert, auf die besagtes Image passen könnte. Aber das Image war irgendwie immer ein Thema. Und ich habe auch nie erlebt, dass es vorteilhaft wäre, dieses Hobby zu erwähnen, außer natürlich bei Gleichgesinnten. Aber da hat jeder seine eigenen Erfahrungen gesammelt. Schon eher positiv ist es, wenn man sich die "generelle Ecke" Spiele / Gesellschaftsspiele positioniert.

Das der Trend dahin gehen soll, das Nerdtum als weniger negativ hinzustellen, ist meines Wissens nach eine Erscheinung der Medienkultur. Serien á la The Big Bang Theorie sollen da ihren Beitrag geleistet haben. Ich habe Big Bang Theorie nie gesehen, aber das was ich gesehen habe, gibt mir eher den Anschein, dass "Nerds" eher als liebenswerte FachIdioten (mit einem großen I für Idiot!) die man nicht ernstnimmt, die es aber eben gut meinen, dargestellt werden.
Ich rede von einer äußeren Betrachtung des ganzen. Das Mitglieder einer Subkultur (im Falle der Rollenspieler: wir) das anderes sehen, dürfte auf der Hand liegen.   
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #627 am: 27.12.2013 | 17:10 »
Kleine Paradoxiethese angesichts dieser für mich vollkommen absurden Diskussion:

Wer tatsächlich zu der Ansicht gelangt, dass sich unter den P&P-Rollenspielern kein überzufällig hoher Nerdanteil befindet, ist überzufällig häufig selbst ein Nerd.

Gelobt sei Johari.

Offline Teylen

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #628 am: 27.12.2013 | 17:18 »
Wer tatsächlich aufmerksam gelesen hat dem wird nicht entgangen sein das ich bei meinen Aussagen das von Prisma angeführte "peinlich" zu dem Begriffen stets mitgeführt habe.

Es ist imho ein Unterschied ob man Personen als "Nerd" bezeichnet oder als "peinlicher Nerd"
Letzteres ist deutlich wertender und sagt mitunter noch etwas anderes über den Charakter des Urteilenden aus.

Davon unbelassen ob man den Personen tatsächlich ansieht ob sie Nerd, Geeks etc. sind und ob man es als relevante Information zu der Person behandelt.
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Offline LushWoods

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #629 am: 27.12.2013 | 17:22 »
Das heißt es gibt Menschen die bspw. über eine Rollenspiel-Convention gehen und dort keine peinlichen Nerd / Kiddy / Verlierer oder fette, erwachsene Loser sehen. Die anderen Besucher zwar wahrnehmen aber nicht innerhalb der Kategorien.

Es geht aber nicht um ein paar Menschen die das möglicherweise so sehen, sondern um die Masse bzw. die Menschen die die Medien kontrollieren.
Und wenn RTL2 und die Bild das gerne so sehen, weil es Zuschauer/Leser verspricht, dann verbreitet sich das Vorurteil nun mal am schnellsten.
Hätten Rollenspieler das Sagen bei RTL2 und der Bild würd's vermutlich anders aussehen.
Nur mal so als Beispiel.

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #630 am: 27.12.2013 | 17:30 »
Vor allem war von peinlichen Nerds gar nicht die Rede, sondern explizit von einem peinlichen Hobby. Das habe ich ausdrücklich noch einmal so zitiert, um zartbesaiteten Gemütern oder unaufmerksamen Lesern etwaige Wallungen zu ersparen. Das ist aber eh Off-Topic.

Noch einmal die beiden Thesen von Prisma zur Orientierung sachneutral ausgedrückt:

1. Rollenspiel hat das Image eines peinlichen Nerd/Kiddie/Verlierer-Hobbies.
2. Dieses Image ist der Hauptgrund, weshalb das Hobby schwierig zu verbreiten ist.

So finden wir den Dreh zum ursprünglichen Inhalt des Threads auch wieder. Ich stimme These 1 jedenfalls nur eingeschränkt (im Hinblick auf die Peinlichkeit und den Nerdanteil) zu, These 2 finde ich abwegig. Insofern kann Imageverbesserung meiner Ansicht nach auch kein Weg sein, um das Hobby weiter zu verbreiten. Klar wäre ein besseres Image aber sicherlich auch nicht nachteilig. Logo.
« Letzte Änderung: 27.12.2013 | 17:35 von Wellentänzer »

Offline Teylen

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #631 am: 27.12.2013 | 17:49 »
Das Bild der Massenmedien hängt meines Erachtens wesentlich stärker davon ab was man darstellen möchte, als davon was man darstellen kann. Das heißt die Bilder bei RTL2 sind sehr stark in Szene gesetzt.

Um einen mittlerweile schon wieder älteren Fall aufzugreifen. Wenn man auf der Gamescon eine Hostess findet die von "ungepflegten Gamern" spricht, wird man Bilder finden die diese Aussage unterstreichen. Selbst wenn man zur Not einen vom Kamera-Team zurechtzutzelt. In der Gameszene gab es gegen die Äußerung einen entsprechenden Aufschrei.
Das heißt man hat auf die Aussage eines Gamers das ihm noch keine ungepflegten Gamer untergekommen sind, von anderer Gamerseite, nicht geantwortet das derjenige ein "Glücklicher" sei und das die Klischees irgendwo herkommen müßten und zutreffen.

Wenn man bereits in der Szene das Hobby, und teilweise auch die Hobbyisten, als peinlich empfindet.
Wie soll dann die Öffentlichkeit, die Masse oder auch nur die Medien zu einem anderen Schluss kommen?

Das heißt gerade nach den hier getroffenen Aussagen glaube ich nicht das ein RTL2 Bericht von Rollenspielern, zumindest bei einigen, unbedingt anders aussehen würden.
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Offline Abaton23

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #632 am: 27.12.2013 | 23:43 »
Auf den letzten Cons, welche ich besucht habe, hab ich viele gepflegte und symphatische Personen getroffen, welche voll im Leben stehen. Allerdings hab ich auch jedesmal Personen getroffen, auf welche die genannten Vorurteile ganz deutlich sichtbar zutrafen. Diese fallen fremden Gästen der Unterkunft auch ins Auge. Fragen die dann Hoteliers oder Wirte, was die dort machen, so dehnen sich die Vorurteile recht schnell auf alle anderen Conbesucher aus. Das ist zwar unfair den "normalen" gegenüber, aber das ist halt so. Frei nach den Ärzten: Lass die Leute reden...

Ich glaube (oder hoffe), wenn es Rollenspiele schaffen sollten, mit mehr Anklang wieder jüngere oder neue Interessenten zu finden, würden diese Vorurteile von alleine wieder abebben. Leider hab ich erlebt, dass einsteigerfreundliche RPG-Formate von manchen Altspielern als nicht vollwertig abgetan werden. Das find ich schade, weil das junge Interessenten abwertet und ihren Zugang einschränken kann.

Deshalb finde ich das Thema des Threads so gut.
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Offline Teylen

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #633 am: 28.12.2013 | 00:34 »
Das hat weniger mit der Abwertung von anderen Spielern zu tun, als damit das man nicht bereit ist das eigene, spaßbringende Spiel gegen irgendetwas Anderes zu tauschen, das vorgeblich Neue ansprechen soll, in letzter Konsequenz aber nicht das Spiel ist das man selber gerne spielt.
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Offline Crimson King

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #634 am: 28.12.2013 | 10:22 »
Vor allem war von peinlichen Nerds gar nicht die Rede, sondern explizit von einem peinlichen Hobby. Das habe ich ausdrücklich noch einmal so zitiert, um zartbesaiteten Gemütern oder unaufmerksamen Lesern etwaige Wallungen zu ersparen. Das ist aber eh Off-Topic.

Speziell hast du das Image auch als angebracht bezeichnet.

Wer tatsächlich zu der Ansicht gelangt, dass sich unter den P&P-Rollenspielern kein überzufällig hoher Nerdanteil befindet, ist überzufällig häufig selbst ein Nerd.

Was verstehst du unter einem Nerd?

Und wann warst du das letzte Mal in der Fankurve eines Bundesligaclubs? Oder auf einer Miniatureisenbahnermesse? Oder bei einem Treffen von High-End-Musikhörern? Briefmarkensammler?

Ggf. ist der Anteil an sozial inkompetenten Fachidioten bei Rollenspielern höher. Ob der Anteil signifikant genug ist, um das ganze Hobby ernsthaft, also nicht nur auf Basis von Vorurteilen, in die Nerdecke zu stecken, bezweifle ich ganz stark. Aber mut Pauschalbeleidigungen hast du es ja leider in letzter Zeit eh ziemlich stark.

So ganz nebenbei bemerkt, ich kenn' dich ja nun besser, aber wenn man nur deine Forenpersona als Maßstab nimmt, dürfte eine nicht zu unterschätzende Zahl von Menschen dich für einen Nerd halten.
« Letzte Änderung: 28.12.2013 | 10:34 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Offline LushWoods

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #635 am: 28.12.2013 | 10:41 »
Ich glaub Wellentänzer hat jetzt das Wort "Nerd" halt mal kurz unbedacht und falsch benutzt.
Kein Grund darauf herumzureiten, jeder weiß was er meint.  ::)

Das zwischen einem "Nerd" oder "Geek" und einem stinkenden Neckbeard mit Hang zu Tentakelanimes und Amon Amarth Kapuzenpulli (sorry an die Fans) ein Unterschied besteht sollte uns eigentlich klar sein.
Das dieser Typ Mensch theoretisch überall zu finden ist und auf jedem Con theoretisch "Normalos" zu finden sind ist auch jedem klar. Das muß man eigentlich nicht pikiert herausstellen.

Samael

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #636 am: 28.12.2013 | 10:46 »
Also auf den letzten Cons die ich besucht habe gab es stets einen gewissen Anteil von fürchterlich ungepflegten und/oder massivst übergewichtigen Typen, die offenkundig gewisse Probleme haben ihr "normales" Leben auf die Kette zu kriegen. Das waren vielleicht <10% der Besucher, aber die bleiben nun mal im Gedächtnis.

Viele meiner Bekannten, die mit Rollenspiel nichts zu tun haben, hätten nach kurzem Rundgang über die Con mutmaßlich fluchtartig und entsetzt den Ort des Geschehens verlassen.


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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #637 am: 28.12.2013 | 10:51 »
Nunja, ich bin übergewichtig, aber pflege mich trotzdem.

Ich bin verheiratet und arbeite nicht in der IT  ~;D

Kenne auch andere, mit weniger oder gar keinem Übergewicht, alle verheiratet und teilweise mit Kindern, und einige arbeiten in der IT andere nicht.

Ich glaube der Anteil der Extremen Spieler ist verschwindend gering.
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Samael

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #638 am: 28.12.2013 | 11:00 »
Nunja, ich bin übergewichtig, aber pflege mich trotzdem.

Ich rede nicht davon 10, 20 Kilo zu viel auf den Rippen zu haben, sondern eher so 80-100+. Im Ernst, auf dem letzten besuchten Con, da gab es einen D&D Tisch, an dem sicherlich mehr als eine Tonne Menschenmasse versammelt war. Bei 6 Spielern.

Und ich sagte ja schon, dass solche extremen Leute selbst auf Cons nur einen kleinen Anteil stellen, das Bild aber leider sehr prägen.

Offline Thandbar

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #639 am: 28.12.2013 | 11:07 »
Wenn alle männlichen Rollenspieler aussähen und reden könnten wie George Clooney, wäre zumindest ein anderes Problem des Hobbys behoben: der Frauenmangel.

Andererseits soll es ja in diesem Thread nicht darum gehen, wie Rollenspieler beschaffen sein müssten, damit P&P mehr Verbreitung findet.
Back to topic und einen eigenen Nerd-Thread aufmachen?
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Offline Abaton23

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #640 am: 28.12.2013 | 12:22 »
Das hat weniger mit der Abwertung von anderen Spielern zu tun, als damit das man nicht bereit ist das eigene, spaßbringende Spiel gegen irgendetwas Anderes zu tauschen, das vorgeblich Neue ansprechen soll, in letzter Konsequenz aber nicht das Spiel ist das man selber gerne spielt.
Ich hab mehrfach im Spieleheim Neulingen Dungeonslayers nahebringen wollen. immer kam irgendein selbsterklärter Rollenspielfachmann und verkündet vollmundig, das wäre nur ein halbes Spiel, er bietet was viiiel gescheiteres. Das hat mich mehrfach junge Interessenten gekostet.

Jetzt spiele ich DS im privaten Rahmen, die Runde hat Spass und die selbsterklärten Rollenspielkoryphäen hocken ohne Mitspieler im Spieleheim. Problem gelöst.
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #641 am: 28.12.2013 | 12:24 »
Back to topic und einen eigenen Nerd-Thread aufmachen?

Jau. Rollenspielsysteme und Publikationen können nämlich nur eingeschränkt etwas daran ändern, welche Art von Fankreis sie anziehen und wie darüber in den populären Medien berichtet wird. Dass komplexe Bastelsysteme mit viel Text und Rechnerei eher Leute anziehen, die sich gerne mit Text und Zahlen beschäftigen, Fantasysettings auch ein paar "Tagträumer" ansprechen usw. mag zwar zutreffen, aber dass die Berichte darüber übertrieben und oft verfälschend sind, können ja bestenfalls die Spielkreise oder RSP-Vereine vor Ort korrigieren. Bestenfalls kann man darauf vertrauen, dass sich das RSP so ähnlich etabliert wie das Brettspiel im Moment. Carcasonne, Siedler usw. haben es ja auch geschafft, aus der Nerd-Ecke herauszukommen (wenn sie da jemals waren).

Ich finde es wichtiger, man unterhält sich darüber wie die Produkte/Veröffentlichungen aussehen können, damit Rollenspiel für Einsteiger wieder weniger abschreckend und deutlich weniger langweilig ist.
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Offline Prisma

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #642 am: 28.12.2013 | 12:43 »
Wenn man bereits in der Szene das Hobby, und teilweise auch die Hobbyisten, als peinlich empfindet.
Wie soll dann die Öffentlichkeit, die Masse oder auch nur die Medien zu einem anderen Schluss kommen?

Das heißt gerade nach den hier getroffenen Aussagen glaube ich nicht das ein RTL2 Bericht von Rollenspielern, zumindest bei einigen, unbedingt anders aussehen würden.
Die Hobbyisten empfindet man auch nicht als peinlich weil sie Rollenspiel spielen, sondern weil sie sich peinlich verhalten.

Aber ich denke schon, dass ein Bericht von Rollenspielern über Rollenspielern anders aussehen würde. (Es sei denn sie würden die Absicht haben, dem Hobby insgesamt schaden zu wollen.) Man würde neutraler berichten und vorallem mit weniger oder gar keiner negativer Implikation.
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Offline Teylen

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #643 am: 28.12.2013 | 13:43 »
Schön wenn die anderen Rollenspieler ohne Spieler im Spieleheim oder Zuhause sitzen.
Damit verbreitet sich das Hobby sicherlich ungemein und lässt den Ruf eben diesen aufblühen.

Wobei mein Punkt hinsichtlich der Entgegnung bezüglich neuer, bewusst für Anfänger entwickelten Spiele ein anderer ist. Das heißt bei den neuen Spielen geht es schließlich nicht darum die Anfänger für ein bestehend Spiel wie DungeonSlayers oder Das Schwarze Auge zu begeistern.
Die Vorschläge die kommen sprechen eher davon ein gänzlich neues System zu entwerfen, teilweise mit Spielprinzipien zu brechen.

Die Überlegungen in allen ehren, aber wie sollen sich Rollenspieler die ein Spiel haben, die das Spiel mit Begeisterung spielen, für das neue erwärmen?
Was hat dieses Spiel mit den Grundlegenden Änderungen noch mit deren Hobby zu tun?
Selbst wenn sie es spielen würden, es wäre doch etwas anderes als das was sie eigentlich mögen. Davon das dann ein Rollenspieler (Koryphhäe), mit seinem neueren / neuem System, dem anderen Rollenspieler (Koryphhäe), mit seinem alten System, im Grunde die Spieler abwirbt abgesehen. Das heißt wo man eine Gefahr sehen kann das die Neuerungen einen nicht nur nicht interessieren sondern die Leute einem noch die Spieler abschwatzen und sich erfreuen wenn man allein im Vereinsheim hockt.


@Prisma
Peinliches verhalten ist imho auch irgendwo relativ. Das heißt mir fällt im Moment eher wenig ein das man wirklich allgemein als peinlich bezeichnen kann.

Hinsichtlich der Reportage bin ich nur begrenzt optimistisch.
Im Bestenfall würden doch die Rollenspieler die den Filmenden eher peinlich erscheinen nicht gezeigt. Der Aspekt des Hobbies eher außen vor gelassen.
Im suboptimalen Fall gibt es eine deutliche Seitennote zu übergewichtigen Rollenspielern, jenseits der 20 kg zuviel, oder deutliche Seitennote zu Rollenspielern welche unangebrachte Spiele spielen [regelstarke, würfelintensive, rechenintensive, Metaplot durchwobene etc.] um sich selbst als besser demgegenüber zu stellen.
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Offline Thandbar

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #644 am: 28.12.2013 | 14:01 »
 
Die Überlegungen in allen ehren, aber wie sollen sich Rollenspieler die ein Spiel haben, die das Spiel mit Begeisterung spielen, für das neue erwärmen?
Was hat dieses Spiel mit den Grundlegenden Änderungen noch mit deren Hobby zu tun?

Meiner Meinung nach muss es das überhaupt nicht. Genauso wenig muss man mit neuen Spielen die Fans der alten ansprechen, solange man dafür nur genügend neue Käuferschichten erreichen kann.
Das Argument, das für mich dahintersteckt, klingt für mich immer nach: Am besten gibt es möglichst wenig Einzelspiele und Spielprinzipien, damit möglichst alle an einem Tisch sitzen und dasselbe Spiel spielen müssen. Die Branche solle sich also gefälligst gesundschrumpfen, um die Neuen in die Obhut der Alten zu zwingen.

Diesen Ansatz finde ich grundverkehrt. Man muss auch nicht "das eine" neue Rollenspiel erschaffen um "wirklich alle" Neulinge abholen zu können. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Vorlieben (und ich rede hier nicht von Details wie Würfelmechanismen) und springen auf unterschiedliche Reize an. Deswegen fände ich im Gegenteil eine breitere Streuung wirkungsvoll, die ganz verschiedene Geschmäcker bedienen können und die sich auch weit von den geläufigen Maximen entfernen dürfen.

Dabei werden viele Spiele herauskommen, die man selbst nicht spielen möchte, weil sie sich eben an eine ganz andere Gruppe von Gamern richten.
Diesen Kommentar finde ich diesbezüglich sehr interessant:

Extra Credits 7.5
« Letzte Änderung: 28.12.2013 | 14:21 von Thandbar »
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #645 am: 28.12.2013 | 14:04 »
Es geht weniger darum, dass ein Spielleiter dem anderen die Spieler abwirbt, sondern eher, welchen Eindruck manche Altspieler/Koryphäen vermitteln, wie ein ordentliches Rollenspiel auszusehen hat. Im Einführungsjahrzehnt des Rollenspiels konnten sich Neulinge selbstständig in die Systeme einarbeiten. Nach meinen Erlebnissen wurden im Spieleheim Neuinteressenten mit hochkomplexen Systemen überfordert und wechselten nach eigenem Willen zurück zu den Tischen der Brettspieler und Tabletopper. Wenn ich diese Interessenten mit etwas "Zugänglicherem" locken wollte, wurde ich von den Altspieler/Koryphäen mit arrogantem Geschwätz unterlaufen.

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #646 am: 28.12.2013 | 14:19 »
Das Argument, das für mich dahintersteckt, klingt für mich immer nach: Am besten gibt es möglichst wenig Einzelspiele und Spielprinzipien, damit möglichst alle an einem Tisch sitzen und dasselbe Spiel spielen müssen. Die Branche solle sich also gefälligst gesundschrumpfen, um die Neuen in die Obhut der Alten zu zwingen.
Nein. Das Argument ist eher: Bringt die Leute dazu bestehende, normale Spiele zu spielen.
Damit man an einem Tisch sitzt und ein Spiel spielt.
Nichts mit schrumpfen oder so. Erst recht nichts mit irgendwelchen Theorie-'Riss.

Wenn ich Leute für Go (chin. Brettspiel), Schach oder Backgammon begeistern will, ändere ich ja auch nicht einmal das komplette Spiel damit es für Neulinge attraktiver wird. Ich mache dann auch kein viertes ganz neues Spiel das mit den genannten nur noch das Brett, die Steine oder das Konzept "Strategie" gemeinsam hat um die Leute dann für das Go, Schach oder Backgammon spielen zu begeistern.
Geschweige den das ich mich, wenn ein neues Spiel rauskommt, darüber beschwere das die "bösen" "Alt"spieler "Koryphäen" beim Go, Schach oder Backgammon bleiben und/oder dieses versuchen anzupreisen.
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #647 am: 28.12.2013 | 14:54 »
Das "arrogante Geschwätz", bzw. die Missachtung diverser "Experten" ist ja leider schon ein Thema. Egal ob es sich dabei um das "richtige" Spiel oder um den "richtigen" Spielstil handelt.

Ich vertrete da die Ansicht, dass das Primärziel beim Rollenspiel der Spaß der Spieler ist und wenn alle Spieler einer Gruppe mit z.B. striktem Railroading ihren Spaß haben, warum nicht? Ich mag Railroading nicht, aber ich muss bei so einer Runde auch nicht mitmachen. Nun gibt es die "bösen Koryphäen" die sich aggressiv dagegen stellen. Warum? Wenn die Gruppe in diesem Beispiel mit Railroading Spaß hat, ist doch alles gut. Die "Koryphäen" müssen doch nicht so spielen, wenn es ihnen keinen Spaß macht.
Aber dabei geht es nicht mehr um Spaß, sondern um den Versuch einer Spielererziehnung zum "richtigen Rollenspiel". Aber dieses gibt es nicht, dafür ist es zu individuell.
Schade ist es nur, wenn man nicht über den Tellerrand schauen möchte, aber auch das ist - streng genommen - legitim.

oder deutliche Seitennote zu Rollenspielern welche unangebrachte Spiele spielen [regelstarke, würfelintensive, rechenintensive, Metaplot durchwobene etc.] um sich selbst als besser demgegenüber zu stellen.
Da ist was dran, auch wenn dieses Problem erst in der zweiten Instanz in Aktion tritt. Aber da wären wir wieder bei den "bösen Koryphäen".
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #648 am: 28.12.2013 | 15:17 »
Meine private DS-Runde besteht teils aus Altspielern, Wiedereinsteigern und langsam wieder Neueinsteigern. Alle begegnen sich auf Augenhöhe, keiner wird zum Mitläufer degradiert. So macht Neueinsteigern spielen eben deutlich mehr Spass.

Das sind dann aber eben keine echten Neueinsteiger, die das Wort Rollenspiel zum ersten Mal hören. Und hier im Threads geht es doch um eben das, völlige Neulinge von unserem Hobby zu begeistern.

Ich finde immer noch ein gewaltiger Vorteil in der Anfangszeig der 80er war, das man damals Rollenspiele in den Spielzeugabteilungen der Kaufhäuser gefunden hat und nicht nur in eigenen Läden.

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« Antwort #649 am: 28.12.2013 | 15:33 »
Ich finde immer noch ein gewaltiger Vorteil in der Anfangszeig der 80er war, das man damals Rollenspiele in den Spielzeugabteilungen der Kaufhäuser gefunden hat und nicht nur in eigenen Läden.
Absolut. Oder auch in Buchläden bei den Fantasyromanen. Da gabs früher DSA und Battletech(!) Quellenbücher.
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