Ok, 1,5 Mio. ist schon 'ne Hausnummer! Ich glaube zwar, die Logik "jeder [Minecraft/WoW/Skyrim/xyz]-Spieler ist ein potentieller P&P-Spieler" ist fehlerhaft, aber trotzdem können solche Verkaufszahlen Mut machen.
@ Boomslang: Ich meine mit "Konsumspieler" hier ja nicht die total lahmen Casuals, sondern ausdrücklich auch diejenigen, die ich weiter oben als "echte Zocker" bezeichnet habe, die sich, wenn sie am Tisch sitzen, echt reinhängen, und eine echte Bereicherung sind, die aber nie selbst eine Runde auf die Beine stellen würden. Ich meine, für solche Spieler ist Rollenspiel, so wie es ist, dem Grunde nach doch richtig. Klar gibt es viele Produkte mit qualitativen oder konzeptionellen Mängeln, aber der Grundsatz, die Grundidee stimmt und es wird halt immer so bleiben, dass diese echten Zocker, denen es aber im Grunde egal ist, ob sie nun P&P-Rollenspiel zocken oder halt doch das BSG-Brettspiel oder Sensible Soccer auf der PS3, weil sie das alles geil finden und sich in alles rein knien, dass diese Leute für das P&P
immer diesen Spielleitertyp brauchen werden, der sich die Bücher kauft und sie liest, der die Sitzungen vorbereitet, der im Zweifel sogar den Termin vorschlägt.
Wo das in vielen fällen für ein Hobby reicht, sind da die Anforderungen beim klassischen Rollenspiel aber offensichtlich noch höher. Ich gehe davon aus dass sich das ändern lässt ohne aus Rollenspiel ein Brettspiel zu machen o.ä.
Genau das halte ich für den Trugschluss. "Sie sind doch kreativ, sie sind doch engagiert, Herrgott, die haben doch so viel Spaß daran, die muss man doch (zurück-)gewinnen können!" Nein. Kann man nicht. Nicht weil sie es nicht draufhätten. Sondern weil es ihnen einfach nicht
wichtig genug ist.
Ich kenne diese Spieler, ich weiß genau, wovon du redest, ich hatte sie in meinen Runden, tolle Mitspieler, am Tisch waren sie besser als viele Vollblutrollenspieler, die mir begegnet sind. Aber ihr Einsatz beschränkte sich immer auf die vier (oder sechs oder acht) Stunden am Tisch, ging nie darüber hinaus. Es war nie ihr Hobby, es war immer nur mein Hobby, bei dem sie mitgemacht haben, und als es dann irgendwann zu mühsam wurde, sich dafür freizuschaufeln, als sie gezwungen waren, Prioritäten zu setzen, haben sie das Rollenspiel aus ihrem Leben gestrichen und es nie vermisst.
Die würden heute auch nicht alleine Fiasko spielen. Die würden höchstens Fiasko spielen, wenn ich es anleiere. Und dann würden sie ebenso einen One-Shot V:tM spielen, den ich anleiere. Beides wäre wieder cool, solange wir am Tisch sitzen, aber beides würde bei ihnen keinen großen Drang nach Wiederholung auslösen. Der einzige Grund, Fiasko zu spielen und nicht V:tM, wäre
ich. Ich bin die Zielgruppe.