Autor Thema: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?  (Gelesen 93674 mal)

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Offline Prisma

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #675 am: 29.12.2013 | 22:04 »
oder sie stellt sich unter "Rollenspiel" etwas vollkommen anderes vor ("Lack und Leder" oder MMORPG).
Hier wäre es daher hilfreich, wenn man die Leute bei etwas abholt, was sie schon kennen. Die Bereitschaft, etwas auszuprobieren, was man zur Hälfte kennt, ist wesentlich größer, als etwas auszuprobieren, was man überhaupt nicht kennt.
Ob eine Neu-Benennung des Hobbies sinnvoll wäre? Aber es müsste etwas cooles sein. "Tischrollenspiel" klingt langweilig. MMORPG kennt schließlich auch fast jeder. Vielleicht sowas wie "PnPRPG"?
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Offline DonJohnny

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #676 am: 29.12.2013 | 22:07 »
Die Übersetzung aus dem Englischen ist m.E. da ein Teil des Problems. Eigentlich müsste es ja Rollenspielspiel heißen.
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
---
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Offline Jed Clayton

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #677 am: 29.12.2013 | 23:20 »
Ja, das geht hervor aus der Tatsache, dass wir hier die englischen Wörter "play", "playing" and "game" alle mit Spiel übersetzen.
Das Rollenspielhobby an sich heißt auf Englisch "gaming". Der Satz "Wir spielen ein Rollenspiel" hieße dort schlicht und einfach "We game." :)

Schöne Logik bzw. Unlogik der Sprachen.

Ich weiß bloß, dass es vor 20 Jahren schon einmal den Versuch gab, in einer Zeit der sinkenden um nicht zu sagen entmutigenden Verkaufszahlen von RPGs, das geläufige Wort zu vermeiden und stattdessen "adventure game" zu sagen (z.B. bei einem Favoriten von mir, dem Buck Rogers Adventure Game von 1993). Geholfen hat das ja nicht viel. Trends kommen und gehen. Und die Bezeichnung "Abenteuerspiel" kann auf Deutsch auch wieder für vieles stehen.
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Offline Space Pirate Hondo

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #678 am: 30.12.2013 | 06:19 »
Und die Bezeichnung "Abenteuerspiel" kann auf Deutsch auch wieder für vieles stehen.

Vielleicht "Abenteuergesellschaftsspiel"?!

Offline Sülman Ibn Rashid

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #679 am: 30.12.2013 | 06:29 »

Das Rollenspielhobby an sich heißt auf Englisch "gaming". Der Satz "Wir spielen ein Rollenspiel" hieße dort schlicht und einfach "We game." :)

Schöne Logik bzw. Unlogik der Sprachen.


Im Niederländischen ist 'gamen' hingegen die Bezeichnung fürs spielen von Computerspielen. Aber dort sind PnP-Spiele auch noch unbekannter als in Deutschland.
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Offline Thandbar

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #680 am: 30.12.2013 | 07:14 »
Vielleicht "Abenteuergesellschaftsspiel"?!

Ja, so allmählich klingt's deutsch.  :P

"Abenteuerbewältigungsstufenaufstiegsproblemlösungsverhandlungsrollendarstellungsgesellschaftswürfelspiel."
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Offline Teylen

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #681 am: 30.12.2013 | 10:35 »
Im Niederländischen ist 'gamen' hingegen die Bezeichnung fürs spielen von Computerspielen. Aber dort sind PnP-Spiele auch noch unbekannter als in Deutschland.
Mehr aus Neugier, hast du dafür eine Quelle?
Wird es englisch ausgesprochen oder niederländisch ("Chrahmen" anstrelle von Gäimen")

Ich habe aus meiner Zeit in Belgien in Erinnerung das das spielen von Spielen als "spelen" bezeichnet wurde. Unabhängig davon ob es sich um ein Brettspiel, Gesellschaftsspiel, Rollenspiel oder Computerspiel handelte.
Vielleicht ist es aber auch nur eine Wirrung, "meine" amerikanische Spielgruppe spricht eher von "[Do you want] to play" wenn danach gefragt wird ob wer P&P spielen mag oder wenn die Leute vom LARP erzählen.

Wie es in den Niederlanden aussieht kann ich schwer sagen, zumindest in Belgien war Vampire-LARP sehr populär (3-4 Chroniken in einem Gebiet, gefühlt, kleiner als das Saarland).
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Offline First Orko

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #682 am: 30.12.2013 | 10:56 »
Meiner Erfahrung nach ist die größte Zuganshürde für Nichtrollenspieler weder Regeln noch Kosten noch das Nerdtum an sich sondern vielmehr der zentrale Punkt: Das Spielen einer Rolle.
Das merke ich meist schon, wenn ich auf Nachfragen erzähle, wie man sich so eine Spielrunde vorstellen muss. Sobald es an den Punkt kommt, wo dem Zuhörer klar wird, dass man sich "verstellt" (allein in dem Sinne, dass man aus einer Rolle heraus in der ersten Person mit anderen spricht) baut sich bei vielen Leuten eine Barriere auf, welche diese sich nicht zutrauen zu überwinden. Und das sind schon  diejenigen, die überhaupt schonmal so viel Interesse bekunden, dass ich ein wenig ins Detail gehe!

Letzlich hat Rollenspiel immer etwas Kindliches in sich - in dem Sinne, dass man in unserer Gesellschaft gewohnt ist, das nur Kinder "so tun als ob". Und wie mit vielen kindlichen Dingen ist es nunmal so, dass die meisten Erwachsenen sich diesem irgendwann verschließen. Das zieht sich über viele vermeintlich kindliche Dinge wie Comics ("Graphic Novels? Das sind doch so Comics wie Micky Maus oder?"), Anime ("Du meinst Cartoons? Nee, das hab ich als Kind mal geguckt..."), LARP oder eben Tischrollenspiel. Mich persönlich nervt das zwar ungeheurlich, insbesondere dieses eindimensionale Denken, aber ich will auch diese Leute dann nicht überzeugen, es doch mal zu versuchen. Warum? Da sehe ich keinen Mehrwert. Es gibt doch auch auf Lehrgängen, Seminaren und Team-Schulungen immer mal wieder Situationen, die als Rollenspiel dargestellt werden. Die Gruppe derjenigen, die das "affig" finden und das auch betont nach außen tragen und - so sie den MÜSSEN- die Situation dann auch gern so albern darstellen wie möglich ist meist eher größer als diejenigen, die sich darauf einlassen können. Das war schon auf der Schule meist so (außerhalb der Theater-AG u.ä.) und war immer destruktiv.

Nee, wer Rollenspiel probieren möchte, der sollte damit klarkommen, eine Rolle zu spielen. Wie gut oder schlecht er das nun macht ist egal aber ich möchte einfach keinen am Tisch haben, der nur indirekt erzählt, was seine Figur tut (habe ich sogar schon einmal erlebt) und sich womöglich noch innerlich über das Gehabe seiner Mitspieler amüsiert.

Wenn jemand sowas affig findet, soll er. Ist mir dann recht, wenn dieses Hobby für ihn für immer verschlossen bleibt.

Abholen wollen wir ja schon diejenigen, die tendenziell Lust auf sowas hätten aber eventuell gar nicht wissen, dass es das gibt. Ich glaube nur, dass das gar nicht so viele sind und das der Anteil der Menschen, die ihr "inneres Kind" wegschließen in den letzen zwei Jahrzehnten eher größer geworden ist, zumindest in Deutschland. Erwachsen sein heißt bei uns seriös sein, und das heißt auf keinen Fall kindisch wirken.
It's repetitive.
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #683 am: 30.12.2013 | 12:22 »
Rollenspiele üssen siech garniecht verändern es müssen nur mehr vorurteile ausgereumt werden und viele leute wiessen garniecht das es PuP giebt da wäre WERBUNG vielleicht nützliech.

Offline Sülman Ibn Rashid

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #684 am: 30.12.2013 | 13:00 »
Mehr aus Neugier, hast du dafür eine Quelle?
Wird es englisch ausgesprochen oder niederländisch ("Chrahmen" anstrelle von Gäimen")
Meine Schüler sind meine Quelle, allesamt 12-18-Jährige. Und das Hobby vieler derer ist schlichtweg "Gamen". Spricht sich "gäjme" aus. "Spelen" für das Spielen von Computerspielen habe ich hingegen noch nie gehört.

Zitat
Wie es in den Niederlanden aussieht kann ich schwer sagen, zumindest in Belgien war Vampire-LARP sehr populär (3-4 Chroniken in einem Gebiet, gefühlt, kleiner als das Saarland).
Naja, ich kann mich nur auf meinen (niederländischen) Bekanntenkreis beziehen. Und da weiß ich, dass noch nie jemand auch nur davon gehört hat. Und in der Schülerschaft ist es auch völlig unbekannt. Weiterhin gibt es ja auch keine genuinen niederländischsprachigen Rollenspiele, und außer "Het Oog des Meesters" gab es nicht einmal Übersetzungen fremdsprachigen Materials ins Niederländische, zumindest nicht meines Wissens. Das finde ich insofern schon interessant als dass die Situation in Schweden (Schwedisch hat nur halb so viel Muttersprachler wie Niederländisch, die Englischkenntnisse sind dort noch besser als in den Niederlanden) ganz anders ist. Dort gibt es diverse genuin schwedischsprachige Rollenspielsysteme (DoD, Götterdämmerung, Kult...).
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #685 am: 30.12.2013 | 13:10 »
Danke für die Information :)
Kann vielleicht bei mir ein anderer Eindruck entstanden sein da ich eher in Brett-/Gesellschaftsspielclubs unterwegs war. Wo das Alter dann auch entsprechend höher war.

Hm, vielleicht als kleine Anmerkung zu den orginär-niederländisch Produkten, ich habe insgesamt drei eigene niederländischsprachige RPGs ausmachen können, wobei diese wohl nicht weiter/"richtig" verlegt werden. (Kiekeboe, Vreemde Tijden und Queeste)
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #686 am: 30.12.2013 | 13:13 »
Rollenspiele üssen siech garniecht verändern es müssen nur mehr vorurteile ausgereumt werden und viele leute wiessen garniecht das es PuP giebt da wäre WERBUNG vielleicht nützliech.

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #687 am: 30.12.2013 | 13:20 »
Laut einem dänischen Kumpel wird "Rollespil" verwendet.
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #688 am: 30.12.2013 | 13:25 »
Vielleicht "Abenteuergesellschaftsspiel"?!
Meiner Erfahrung nach ist die größte Zuganshürde für Nichtrollenspieler weder Regeln noch Kosten noch das Nerdtum an sich sondern vielmehr der zentrale Punkt: Das Spielen einer Rolle.
Das merke ich meist schon, wenn ich auf Nachfragen erzähle, wie man sich so eine Spielrunde vorstellen muss. Sobald es an den Punkt kommt, wo dem Zuhörer klar wird, dass man sich "verstellt" (allein in dem Sinne, dass man aus einer Rolle heraus in der ersten Person mit anderen spricht) baut sich bei vielen Leuten eine Barriere auf, welche diese sich nicht zutrauen zu überwinden. Und das sind schon  diejenigen, die überhaupt schonmal so viel Interesse bekunden, dass ich ein wenig ins Detail gehe!

"Improspiel"? (von Improtheater: Improtheater hat zwar auch ein "das würde ich mich selbst nie trauen" Image - aber überhaupt nicht dieses "Kinder-/Nerd-kram" Image das Rolenspielen so anhaftet.)

Offline Sülman Ibn Rashid

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #689 am: 30.12.2013 | 13:40 »
Hm, vielleicht als kleine Anmerkung zu den orginär-niederländisch Produkten, ich habe insgesamt drei eigene niederländischsprachige RPGs ausmachen können, wobei diese wohl nicht weiter/"richtig" verlegt werden. (Kiekeboe, Vreemde Tijden und Queeste)
Ich habe zu Hause "Maanwereld" herumstehen, ist auch nicht offiziell verlegt. Kann man aber bei Lulu bekommen.
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #690 am: 30.12.2013 | 13:41 »
Laut einem dänischen Kumpel wird "Rollespil" verwendet.
In Schweden "rollspel".
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #691 am: 30.12.2013 | 17:02 »
Wenn ich heutige Rollenspielbücher durchblättere, kommen viele mittlerweile sehr düster, gewaltbetont und okkult daher. Mag das auch zu manchen Vorurteilen gegenüber der Menschengruppe führen, die das spielen wollen? Ich habe den Eindruck, viele Settings sind dadurch nicht gerade massentauglich.

Als Rollenspiele noch in den einfachen Kaufhäusern stand, ist mir diese Tendenz noch nicht so aufgefallen, täusche ich mich? Ich fragte neulich in einer Runde, mit was man Neuinteressenten locken könnte. Da fiel die Antwort: "Mit Fantasy, welche auch noch heile Gesellschaften beinhaltet, die ständige Apokalypse ziehe auf Dauer die Stimmung runter." Könnte da was dran sein?
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Offline Thandbar

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #692 am: 30.12.2013 | 17:08 »
Wenn ich heutige Rollenspielbücher durchblättere, kommen viele mittlerweile sehr düster, gewaltbetont und okkult daher. 

Interessante These. An welchen Beispielen machst Du das denn fest? Ich selber habe einen solchen Trend nicht bemerkt, aber ich lese vermutlich ohnehin die falschen Sachen. :D
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #693 am: 30.12.2013 | 17:23 »
Interessante These. An welchen Beispielen machst Du das denn fest? Ich selber habe einen solchen Trend nicht bemerkt, aber ich lese vermutlich ohnehin die falschen Sachen. :D

Das kann ich bestätigen!

Vorsicht, persönliche Meinung:
Es reicht kein normales Setting mehr, es muss irgendwo kranken (Beispiele Savage Worlds: Geborstene Himmel, dieses Glühen und der damit verbundene Wahnsinn. Hellfrost dieser ewige Winter bzw. das Ausbreiten dieser allgegenwärtigen Bedrohung Verbunden.)

Die "alten" Rollenspieler haben jetzt Jahrzehnte die guten Helden gespielt, den Elfen/Ork/Zwerg... und brauchen jetzt einen extremeren Kick, etwas das das Setting von dem alltäglichen Abhebt

Man findet kaum mehr Begeisterung für die guten alten Rollenspiele (Fantasy mit Helden und bösen Drachen), auch das WoD ist düster und nicht gerade ein Aushängeschild um mal das eigene Hobby zu erklären. ("hey ja also nun ich spiele einen blutrünstigen Vampir, der gegen sein inneres Biest ankämpft. Letztes mal war ich der wahnsinnige Krieger Gaias und konnte mich in einen Werwolf verwandeln und mit meinen Krallen den bösen Wyrm zerfetzen")

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #694 am: 30.12.2013 | 17:26 »
Ja, da ist was dran, denke ich.

Gerade "gewaltbetont" trifft ja auf fast alle Mainstream-Spiele zu.

Sicher, man kann auch anders spielen - aber in den Regelbüchern nehmen Waffen und Kampfregeln einen sehr großen Teil ein.
Bei z.B. DSA sehr bezeichnend: es gibt dort sogar Nichtkämpfer-Berufe als Charakterklassen ... aber die Einsteigerversion beschränkt sich auf die Kämpferklasse.

Offline Teylen

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #695 am: 30.12.2013 | 17:28 »
Naja man ist doch auch früher nicht in den Kerker gegangen um mit den Drachen zu kuscheln  ~;D
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #696 am: 30.12.2013 | 17:40 »
Die Kampfregeln und sowas sind ja kein Problem. Solange es in den Spielen auch um sowas geht...

Siehe den Post von Auribiel
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Und ansonsten gibt es ja inzwischen auch gewaltlose alternativen oder Rollenspiele die ihren Fokus da einfach komplet anders setzen in den Regeln. Siehe z.B. Golden Sky Stories oder Dog eat Dog oder Do - Pilgrims of the Flying Temple.
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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #697 am: 30.12.2013 | 17:43 »
Ja, aber "früher" hat man die Kinder auch noch in den (echten) Krieg geschickt um erwachsen zu werden.  ~;D

Will sagen: zweifellos ist gewaltbetontes Hack&Slay oldschool.
Die Frage ist ob uns dieses konservative Gemetzel heute noch hilft, neue Leute zu rekrutieren.

Eulenspiegel

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #698 am: 30.12.2013 | 17:52 »
Meiner Erfahrung nach ist die größte Zuganshürde für Nichtrollenspieler weder Regeln noch Kosten noch das Nerdtum an sich sondern vielmehr der zentrale Punkt: Das Spielen einer Rolle.
Das merke ich meist schon, wenn ich auf Nachfragen erzähle, wie man sich so eine Spielrunde vorstellen muss. Sobald es an den Punkt kommt, wo dem Zuhörer klar wird, dass man sich "verstellt" (allein in dem Sinne, dass man aus einer Rolle heraus in der ersten Person mit anderen spricht) baut sich bei vielen Leuten eine Barriere auf, welche diese sich nicht zutrauen zu überwinden.
Ich denke, viele Leute denken da eher an Impro-Theater.

Es gibt aber auch bereits viele moderne Brettspiele und Gesellschaftsspiele, wo man quasi eine Rolle spielt. Ich denke, es ist nicht wichtig zu betonen, dass man eine Rolle spielt. Das kommt quasi ganz von allein. Wenn man es so wie du machen möchtest (erfahrener SL mit Spieler-Neulingen) dann würde ich eher betonen, dass es bei RPG darum geht, dass die Welt prinzipiell offen ist und man im Gegensatz zum Brettspiel auch Sachen machen kann, die nicht durch die Regeln abgedeckt sind. (Siedler von Catan: Hattet ihr schonmal die Idee, keine neue Stadt zu bauen, sondern einfach eine bereits existente zu erobern? Oder mit dem Raubritter zu verhandeln, damit er die eigenen Felder in Ruhe lässt? Beim RPG ist dies möglich.)

Die Frage ist, kann das Hobby extrem wachsen, wenn sich neue Spieler nur dadurch gewinnen lassen, wenn sie in bereits existente Gruppen einsteigen?

Imho müsste ein Einsteiger-RPG so aufgebaut sein, dass es komplett von Neulingen gespielt werden kann: Das heißt, auch der SL hat keine Ahnung von RPGs und alles, was er zum leiten braucht, erschließt sich aus dem Regelwerk.
Das heißt, das Artwork muss so gestaltet sein, dass es jemanden, der im Einkaufsladen oder bei Amazon nach einem neuen Spiel sucht, davon angesprochen wird. Und zwar ohne, dass ein RPG-Kenner ihn darauf anspricht.

Ich denke, es gibt eine Menge Leute, die in ihrem Bekanntenkreis keinen einzigen Rollenspieler haben. Diese Gruppe ist ein riesiges Potential. Und irgendwie muss man es schaffen, diese Leute zu erreichen. (Mit "Werwölfe von Düsterwald" gibt es ein Gesellschaftsspiel, das zwar kein RPG ist, aber wo man dennoch Rollen spielt, das relativ großen Erfolg im Mainstream hat.)

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Re: Wie müssten Rollenspiele sein, um mehr Verbreitung zu finden?
« Antwort #699 am: 30.12.2013 | 18:02 »
Es gibt aber auch bereits viele moderne Brettspiele und Gesellschaftsspiele, wo man quasi eine Rolle spielt. Ich denke, es ist nicht wichtig zu betonen, dass man eine Rolle spielt. Das kommt quasi ganz von allein. Wenn man es so wie du machen möchtest (erfahrener SL mit Spieler-Neulingen) dann würde ich eher betonen, dass es bei RPG darum geht, dass die Welt prinzipiell offen ist und man im Gegensatz zum Brettspiel auch Sachen machen kann, die nicht durch die Regeln abgedeckt sind. (Siedler von Catan: Hattet ihr schonmal die Idee, keine neue Stadt zu bauen, sondern einfach eine bereits existente zu erobern? Oder mit dem Raubritter zu verhandeln, damit er die eigenen Felder in Ruhe lässt? Beim RPG ist dies möglich.)

Ja, das ist ähnlich. Aber ich sehe doch zwei Unterschiede im Detail:

1. Man spielt bei Siedler quasi ein Staatsoberhaupt - aber das ist keine persönliche Rolle: man kann zwar Städte und Straßen bauen, aber ansonsten ist die Annahme immer noch dass man "man selbst" ist (man spricht sich ja auch mit seinen echten Namen an, wenn man unter einander Handel treibt - und nicht mit Charakternamen)

2. Es gibt Regeln mit denen man gleich los spielen kann, auch wenn man sich noch nicht sicher in der eigenen Rolle fühlt. Es kommt erst die Immersion und dann fängt man (ganz natürlich) mit dem Rollenspiel an.

Wenn wir diese beiden Punkte auf das "echte" Rollenspiel übertragen könnten, dann wären wir denke ich auf dem Weg zu einem einsteigerfreundlichen Spiel.