14.Sarenith 4709.Ich erwache Früh. Ich habe unruhig geschlafen. Doch diesmal liegt es weniger an der Krankheit. Ich hatte Träume, in denen ich mich in einen Untoten verwandelt habe. Obwohl ich weiß, das Aliandra mir helfen kann, hat mich die Angst doch in den Schlaf verfolgt.
Es dauert einen Moment, bis ich ganz wach bin und begreife wo ich bin. Wir haben im Haus von Aliandra und Davor übernachtet. Aliandra ist auch schon wach. Sie sitzt still da und hat die Augen geschlossen. Ich vermute sie bereitet ihre Sprüche vor.
Bei mir geht das etwas anders. Aber das ist wohl von Person zu Person unterschiedlich. Ich bereite meine Sprüche vor, während ich mich um meine Waffen und die Rüstung kümmere. Das Schärfen des Schwertes und Pflegen der Rüstung ist zu einem morgendlichen Ritual geworden. Die Berührung des Metalls hat etwas beruhigendes.
Langsam werden auch Grigori, Cathe und Helen wach. Cathe sieht schon besser aus als gestern.
Inzwischen ist Aliandra auch fertig. Sie kommt zu Grigori und mir und heilt uns. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Außerdem hat sie Sprüche vorbereitet, die den Schaden, den die Krankheit angerichtet hat, heilen. Als Aliandra mich heilt, sehe ich ein seltsames Leuchten aus der nähe ihres Herzens. Hat das bei Cathe und Grigori auch so geleuchtet, als sie geheilt wurden?
Nach dem Frühstück begeben Grigori und ich uns wieder zum Tempel. Auch wenn weder Grigori noch ich Krankheiten heilen können, so können wir mit unseren mundanen Heilkünsten zur Hand gehen. Außerdem hat Grigori den gleichen Zauber vorbereitet, mit dem Aliandra bei uns die Krankheit entdeckt hat.
Währen ich mich nützlich mache untersucht er damit zwei der Kranken. Er findet raus, das ein Daimon an der Verbreitung der Krankheit schuld ist. Der Biss eines Kaku-Daimons löst die Krankheit aus. Irgend jemand will dieser Stadt wirklich böses.
Ich mache mich auf den Weg zurück zu Aliandra. Sie sollte davon wissen. Grigori geht zu Ticklefaether um mehr über Daimonen zu erfahren.
Als ich bei Aliandras Haus ankomme, erfahre ich, das ein Bote Lord Fanes da war. Der Lord bitte uns um die Mittagszeit zu einem Gespräch vorbei zu kommen.
Schnell bringe ich Aliandra, Helen und Cathe auf Stand, was Grigori über die Krankheit heraus gefunden hat. Dann ist es auch schon Zeit, sich auf dem Weg zum Herrn der Stadt zu machen. Gerade als wir das Haus verlassen, erscheint Grigori.
Auf dem Weg zum Anwesen Lord Fanes berichtet Grigori, was er vom Gnom erfahren hat. Wir scheinen es mit einer Art Daimonenkult zu tun zu haben, der Charon, den Tod, verehrt. Charon ist einer der vier apokalyptischen Reiter. Keiner der vier Reiter hat ein gesteigertes Interesse an unserer Welt. Allerdings hassen Daimonen das Leben.
Inzwischen ist auch Grigori zu selben Schluss gekommen, wie ich. Irgend jemand will Aliandra etwas anhängen.
Beim Anwesen Lord Fanes werden wir von Dan Swift in Empfang genommen. Er bringt uns in den Raum, in den wir Fane das erste mal begegnet sind. Wir berichten dem Lord, was wir bei den südlichen Höfen erlebt haben. Mit besorgter Miene hört er uns zu. Als wir auf die Krankheit in der Stadt zu sprechen kommen, verdüstert sich sein Gesicht noch mehr. Als er hört, das es sich um Daimonen handelt, beschließt er, das es an der Zeit ist, selbst in der Stadt auf Patrouille zu gehen.
Er erhebt sich und nimmt das Schwert, das über den Kamin hängt. Schon bei meinem ersten Besuch ist es mir auf gefallen. Zu groß ist die Ähnlichkeit mit einem der Schwerter, die mein Vater herstellt. Wenn man in einer Familie von Rüstungs- und Waffenschmieden aufwächst entwickelt man ein Auge dafür. Entweder mein Vater oder Farrid haben diese Waffe gefertigt
Während ich noch das Schwert betrachte, ist ein Wortwechsel von Draußen zu hören. Kurz darauf öffnet sich die Tür und Farrid betritt den Raum. Er trägt einen Plattenpanzer, der mit Runen verziert ist. Auch sein Schwert, Schild und Dolch weisen Runen auf. An seiner linken Seite hängt ein kleiner Schmiedehammer.
Mit schnellen Schritten kommt er auf Lord Fane zu und bittet ihm seine Hilfe an. Als er von den Vorfällen gehört hat, sei er so schnell wie möglich her geeilt.
Mich streift sein Blick kurz und er nickt mir zu. So als wäre nie etwas vorgefallen. Dabei übersieht er geflissentlich meine Hand, die sich um den Griff meiner Waffe gekrallt hat. Sie umschließt den Griff so fest, das die Knöchel weiß hervortreten.
Ich habe bereits begonnen, das Schwert zu ziehen, als der Hausherr mich an mein versprechen erinnert, Farrid nicht innerhalb seiner Stadt anzugreifen. Es fällt mir sehr schwer, das Schwert wieder weg zu stecken. Ich muss mich dazu zwingen, den Griff der Waffe los zu lassen.
Lord Fane teilt die Stadt in Bezirke auf, in denen wir Patrouillieren sollen. Farrid übernimmt den Norden, der Lord die Gegend um den Tempel und wir die Gegend um Aliandras Haus. Der Lord scheint sich mit der Bekämpfung böser Wesen auszukennen. Da Daimonen sich unsichtbar machen können, sollen wir nach einer bösen Aura Ausschau halten. Glücklicherweise ist Helen dazu in der Lage.
Und so machen wir uns auf den Weg. Ich bin froh endlich von Farrid weg zu kommen. Seltsam. Die ganze Zeit wollte ich ihn finden und die Wahrheit erfahren. Und plötzlich scheint das gar nicht mehr so wichtig. Wenn ich mir gegenüber Ehrlich bin, habe ich Angst davor, was ich erfahren werde, wenn ich mich mit Farrid auseinander setze. Da ist es erst mal leichter Daimonen jagen zu gehen.
Nach vier Stunden haben wir dann Glück. Helen entdeckt eine Daimon. Sie und Cathe versuchen sich anzuschleichen. Ich versuche es erst gar nicht. Mit meiner schweren Rüstung ist es besser, wenn ich zurück bleibe. Wenn es brenzlig wird, bin ich immer noch schnell genug bei ihnen. Grigori sieht ebenfalls davon ab, mit zu gehen. Er hat zwar keine schwere Rüstung, aber er kann auch nicht schleichen.
Dann ist Helen nah genug dran um es anzugreifen. Als sie mit ihrer Waffe zustößt, gleißt diese kurz auf. Ich habe das Gefühl, das Helen irgend wie Energie in die Waffe fokussiert hat. Inquisitoren haben so ihre Tricks, wenn es um den Kampf gegen das Böse geht.
Cathe sprich einen Zauber. Wieder mal ein Schlafspruch. Und wieder legt sie ihn so, das Helen ebenfalls drinnen steht. Inzwischen erahne ich, wo der Spruch ungefähr landen wird. Wenn man genau hin schaut, dann kann man es sehen. Irgend wie bekommt Cathe das nicht richtig in den Griff. Der Daimon greift Helen an und wird sichtbar. Das ist unsere Chance.
Grigori und ich laufen los, um unseren beiden Mädels bei zu stehen. Als ich den Daimon angreife, muss ich feststellen, das meine Waffe an der harten Haut des Wesens abgleitet.
Verdammt. Aber es gibt da einen Spruch, der etwas Abhilfe schaffen kann. Während Helen den Daimon angreift, versuchen Grigori und Cathe den Gegner abzulenken.
Ich spreche den Spruch, der meine Waffe schwerer macht. Magie ist schon seltsam. Die Waffe wird zwar schwerer, aber dabei behindert sie mich nicht in der Handhabung. Aber sie macht mehr Schaden.
Eine ganze Zeit lang prügeln wir auf unseren Gegner ein. Der hat sich auf Helen eingestellt und weicht ihr aus. Ich treffe ihn zwar, aber trotz verzauberter Waffe mach ich nur wenig Schaden. Helen ist echt die einzige, die dem Daimon richtig weht tun kann. Aber zur Zeit trifft sie nicht.
Und um das ganze noch schlimmer zu machen, wird der Daimon wieder unsichtbar. Helen hat den Spruch, mit dem sie böse Auren sehen kann, fallen lassen. Nun muss sie ihn wieder aufsagen. Das gibt den Daimon etwas Zeit, die eigenen Wunden zu schließen.
Plötzlich spüre ich, wie etwas meinen Geist berührt. Einen Moment lang bin weg. Fast als wäre ich im übermüdeten Zustand für einen Augenblick lang eingeschlafen. Als ich wieder zu mir komme, spüre ich einen stechenden Schmerz in meinen Oberschenkel. Als ich hinschaue, sehe ich, das mein Dolch in meinem Bein steckt. Und meine Hand umklammert ihn noch. Was zum …?
Aber zumindest ist unser Gegner wieder sichtbar.
In der Zeit hat Helen noch ein, zwei Treffer gelandet. Grigori und Cathe scheinen gerade nur sehr wenig Optionen zu haben, also unterstützen sie Helen weiter, in dem sie den Daimon ablenken.
Wieder eine sanfte Berührung meines Geistes. Doch diesmal bin ich auf der Hut. Ich kann den Geist des Daimons aus meinen Geist aussperren. Dann rammt Helen ihm ihren Degen in den Körper. Wieder ein kurzes Gleisen und der Daimon ist tot. Er löst sich nicht auf, was darauf hindeutet, das er nicht durch einen Zauber gerufen wurde, sondern sich in unserer Welt manifestiert hat.
Wir sammeln die Überreste unseres Gegners auf. Nun haben wir den Beweis, das Aliandra die Leute nicht verhext hat, sondern ein Monster dahinter steckt. Also beschließen wir, Aliandra zum Tempel zu bringen. Ihre Hilfe wird dort gebraucht. Sie kommt auch nur zu gerne mit.
Als wir den Tempel betreten ist Lord Fane auch da. Er begrüßt Aliandra herzlich. Sie scheinen sich näher zu kennen. Sofort macht sich Aliandra daran, die Kranken zu versorgen. Es stellt sich raus, das sie eine bessere Heilerin ist, als Ryan Sand. Beeindruckend.
Zu meinen Leidwesen ist inzwischen auch Farrid im Tempel angekommen. Er steht bei Cathe und unterhält sich mit ihr. Worüber sie sprechen kann ich nicht hören. Ich stehe zu weit weg. Wahrscheinlich versucht er sie um den Finger zu wickeln. Ich werde das im Augen behalten müssen.
15.Sarenith 4709.Die gestrige Nacht war lang. Dafür habe ich geschlafen wie ein Stein. Keine Träume haben meinen Schlaf gestört. Zumindest kann ich mich nicht an sie erinnern.
Ich habe mich gerade angezogen, als es an der Tür unseres Hauses klopf. Als ich zur Tür komme, erzählt Cathe mir, der Bürgermeister und seine Frau wären hier gewesen, um uns heute Abend auf eine Feier im Rathaus einzuladen.
Neben Cathe steht eine blasse Helen. Ganz aufgelöst erzählt sie, das die Frau des Bürgermeisters böse sei. Ich bin mir allerdings nicht sicher, was ich tun soll. Solange die Frau nichts böses getan hat, kann ich sie nicht verurteilen. Böse ist, wer böses tut.
Nach dem Frühstück machen sich meine Kameraden und ich noch mal auf den Weg zum Ticklefeather, den Gnom. Er wollte noch mehr über die Daimonen rausfinden.
Er empfängt uns auf seine übliche verschrobene Art.
Ticklefeather berichtet uns seine Erkenntnisse über die Daimonen. Sie sind Immun gegen Säure, Gift, magische Todeseffekte (was immer das auch ist) und Krankheiten. Sie besitzen Resistenzen gegen Kälte, Hitze und Elektrizität. Den Schaden von Waffen, die nicht gut oder aus Silber sind, stecken sie ziemlich gut weg. Kein Wunder, das wie gestern Nacht einen so schweren Stand hatten.
Helen fragt den Gnom dann noch nach dem Relief im Tempel. Es zeigt eine Schöne Frau ohne Mund. Wie Helens Kopf funktioniert ist mir echt Schleierhaft. Sie springt von einem Thema zum anderen.
Aber wenn ich schon mal hier bin und sich das Gespräch eh gerade von den Daimonen wegbewegt, nutze ich die Gunst der Stunde und Frage Ticklefeather ob er je etwas von der Gesellschaft der Sehenden gehört habe. Seine Reaktion überrascht mich. All seine Verschrobenheit ist verschwunden. Er fragt mich, weshalb ich auf das Thema zu sprechen komme. Als ich ihm vom Brief erzähle verlangt er nach einem Beweis. Ich zeige ihm das Siegel des Briefes.
Mit ernsten Gesicht fragt er mich, ob sie eine Empfehlung ausgesprochen hätten und ob ich diese befolgt hätte. Als ich ihm erkläre, das ich keine Wahl hatte, als ihre Empfehlung zu ignorieren, schüttelt er nur den Kopf. Er erklärt mir, das sie mich töten werden. Na toll. Als hätte ich nicht genug Probleme. Sollen sie nur kommen, ich werde sie einen hohem Preis für mein Leben zahlen lassen.
Abschließend empfiehlt mir der Gnom, ihnen zuvor zu kommen, indem ich selbst einen Blick in die Zukunft werfe. Dabei ruht sein Blick auf Grigori. Stimmt, die Varisier sind bekannt dafür, das sie die Zukunft durch die Karten vorher sagen können. Ich bin mir nicht sicher, ob ich daran glaube, aber es kann ja nicht schaden.
Wir verabschieden uns vom Gnom und begeben uns zu unserem Haus.
Dort legt mir Grigori die Karten. Er sagt mir, das er in diesem Fall nur das Medium sei. Er wird sich anschließend an nichts mehr erinnern.
Zuerst muss ich eine Frage auswählen.
Warum sieht die Gesellschaft der Sehenden mich als Gefahr.
Grigori sortiert die Karten die Weisheit repräsentieren aus dem Kartendeck, mischt sie und lässt mich eine Karte ziehen. Es ist die Königin Mutter.
Sie steht für die Gesellschaft der Sehenden. Genau wie die Königin Mutter sammelt die Gesellschaft Informationen ohne im Gegenzug Informationen Preis zu geben. Sie beobachten mich.
Dann mischt Grigori das Kartendeck erneut.
Er legt Drei mal Drei Karten aus.
| Vergangenheit | Gegenwart | Zukunft |
Gut | Der Jongleur | Die Hochzeit | Der Hasen Prinz |
Neutral | Die Demonenlaterne | Der Lügner | Der Leere Thron |
Böse | Die Trompete | Der Idiot | Das Einhorn |
Ich war mir nicht sicher, was sich aus dem Harrowing ergeben würde. Um so mehr erschüttert mich, was dabei heraus gekommen ist. Es sind so viele Wahrheiten in diesen Karten verborgen. Viel Schmerz aber auch Funken der Hoffnung. Ich werde darüber gründlich nachdenken müssen. Am besten wird es sein, wenn ich meine Gedanken zu jeder Karte notiere.
Der Jongleur steht für eine Person, die ich länger kenne. Wenn diese Person ihre Ziele erreicht, profitiere ich auch davon.Ich grüble, wer das sein könnte. Ich weiß nicht, warum mir Farrid in den Sinn kommt. Wie profitiere ich davon, das Farrid seine Ziele erreicht? Geht es überhaupt um Farrid?Die Demonenlaterne ist laut Grigori nicht wichtig. Wird nicht interpretiert
Die Trompete steht für eine Macht, die sich in mein Schicksal eingemischt hat, als alles auf der Kippe stand. Vor meinen inneren Auge entstehen Bilder, als Grigori die Bedeutung dieser Karte preis gibt. Ich spüre den kalten Stein des Altars auf dem ich liege. Spüre die Fesseln, die meine Arme und Beine fixieren. Spüre den Schmerz, als der Teufel mir das Bein abreist. Und die Hoffnung, als das Elementar aus der Erde auftaucht um gegen ihn zu Kämpfen. Bis zum heutigen Tag ist mir nicht klar, warum es aufgetaucht ist. Aber es hat mein Leben verändert.
Die Hochzeit steht für eine Verbindung, die nicht mehr gelöst werden kann. Im Moment ist das sehr gut für mich.Gegenwärtig gibt es einige gute Verbindungen in meinem Leben. Aber ich glaube, das bezieht sich auf die Tatsache, das ich, seid dem ich mein Bein verloren habe, Magie beherrsche.Wenn ich mich morgens mit meinen Waffen und Rüstungen beschäftige, tauchen Sprüche in meinem Kopf auf. Wissen, das ich niemals gelernt habe ist da. Ich fühle eine Verbundenheit mit meinen Waffen und Rüstungen, mit Metall. Und ich spüre eine Verbundenheit mit Dryads Meadow. Das liegt vielleicht daran, das die Erde hier sehr Eisenhaltig ist.
Der Idiot steht für jemanden, der einen großen Fehler begangen hat. Die Person hat sich übers Ohr hauen lassen und sieht das Böse nicht. Könnte das Farrid sein? Oder bin ich das. Wurde ich getäuscht? Ist Farrid gar nicht der Böse. Hat jemand anderes versucht mich zu Opfern? Immerhin ist Lord Fane ein Paladin und er scheint nichts Böses in Farrid zu sehen. Diese Karte wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.
Der Hasen Prinz steht für den Kampf. Jeder Kämpfer kann im Kampf fallen. Ob man fällt oder nicht hat nichts mit Talent oder den eigenen Fähigkeiten zu tun. Jedoch muss das nicht zum Tod führen. Diese Karte kann auf einen Adlige deuten, der noch nicht aufgetreten ist.Auch hier wieder nur Fragen. Könnte der Adlige der Drahtzieher hinter den Angriffen auf Dryads Meadow sein?Was hat es damit auf sich, das jeder Kämpfer im Kampf fallen kann? Bezieht es sich auf mich. Heißt das, das es egal ist, wie gut ich bin, ich werde verlieren? Oder bezieht es sich auf meine Gegner?Der leere Thron steht für ein Gefühl von Verlust, der aber für das größere Gute hingenommen werden kann. Die Karte steht auch für all jene, die ich oder die mich verlassen haben und in Zukunft wieder eine Rolle spielen werden.Bei dieser Karte muss ich an Malena denken. Ich habe versucht den Gedanke an sie zu unterdrücken. Ich habe die Verlobung mit ihr gelöst. Und es war das Richtige, es zu tun. Sie hat einen Mann verdient, der sie liebt und für sie da ist. Nicht einen, der seinen Onkel nachjagt um ihn zu töten. Und doch … Sie fehlt mir. Das warme Gefühl in ihrer Nähe. Ihre Hände in meinen Händen, ihre Lippen auf den Meinen.
Wenn ich der Karte glauben darf, wird Malena wieder in mein Leben treten Aber wird sie mich hassen, dafür, das ich sie verlassen habe oder wird sie mir eine zweite Chance geben?
Das Einhorn steht dafür, das mir das, wonach ich strebe angeboten wird, Der Preis dafür wird hoch sein und es ist nicht sicher, ob ich bereit sein werde, den Preis zu bezahlen.Doch wonach strebe ich. Als ich aufgebrochen bin wollte ich Farrid tot sehen. Also Rache. Ich habe es Gerechtigkeit genannt, aber inzwischen weiß ich, es war Rache. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, wusste ich es schon damals.
Seit dem ist einige Zeit vergangen. Ich bin Menschen begegnet, die Farrid immer noch als den Guten sehen. Und tief in meinen Inneren wünsche ich mir, das ich getäuscht worden bin. Also will ich jetzt die Wahrheit? Werde ich die Wahrheit ertragen?Bin ich nun klüger, warum mich die Gesellschaft der Sehenden als Gefahr sieht? Irgend wie läuft alles auf Farrid hinaus. Er ist dafür verantwortlich, das ich hier bin. Kann es sein, das sie Pläne mit Farrid haben und sie befürchten, ich könnte ihn töten?