Ich kann mir nicht vorstellen, dass die "Komplexität" eines PnP-Spiels oder PC-Games darüber entscheidet, ob sich ein junger Mensch, egal ob männlich oder weiblich, für das Spiel entscheidet. Sondern, ob das Ganze fähig ist, eine Sehnsucht nach Kreativität, erzählerischer Freiheit, interessanten Abenteuern etc. bei einem Noch-nicht-Spieler zu triggern.
Heute haben wir einfach ein unendlich viel größeres Angebot an Möglichkeiten, solche Sehnsüchte zu befriedigen, sei es durch MMOs verschiedener Kaliber, sehr viel mehr Games für alle Medien, sehr sehr viel mehr Bücher, Mangas, etc.
Wenn ich zurückblicke, war das ohnehin amüsant. Ich (Mädel!, 15) war einer der wenigen ausgewiesenen Nerds in der Jahrgangsstufe. Gemeinsam haben wir zu dritt unsere ersten PnP Gehversuche mit einer mühsam vom Mund abgesparten DSA-Box gemacht. Andere Jungs zockten zwar auf ihren Commodores, Amigas, rudimentären PCs und was es da alles gab, aber eher Baller- und Prügel-Games als Rollenspiele. Die einzige Schnittmenge waren da Adventures wie "Indiana Jones - Fate of Atlantis" etc.
Heutzutage zocken die Kids schon mit 12 WoW, weil es eben alle tun und nehmen von da aus dann vielleicht einen Bogen zum Rollenspiel, wenn sie auf interessante Weise daran heran geführt werden. In verschiedenen PC-MMO-RP-Communities lese ich das immer häufiger, dass Rollenspieler, wenn sie sich vorstellen, dass sie diverse MMOs gezockt haben und darüber dann zum RP gekommen sind. Der 'klassische' Weg, der für meine Generation normal ist, scheint auszusterben oder geringwertiger zu werden.