Mit kurzer Schlafpause fast ne Woche. Genau kann ich das nicht mehr sagen, hatte ja auch kein Buch gefürt und ich bbin nicht gut im Rechnen ( vor allem weil grade übermüdet) also schrei ich einfach mal.
Da war damals diese netter kleine Star-Trek LARP- und-Autoren-Con in Birmingham bei dem die USS Ti-Ho, meine LARP-und-anderes-Gruppe, mitorganisiert hat. Ich bin Montags früh von D aus angereist mit Zug und Fähre - ich bin gerne mit beidem unterwegs und billiger wars auch. Unterwegs war ich zu wach und zu sehr mit LARP-Planung beschäftigt um zu schlafen. In L angekommen wollte ich eigentlich erst mal nur was essen und etwas schlafen, nur dass meine dortige nigerianische Verwandschaft mich ausgiebig sehen wollte und ich natürlich nicht zum schlafen kam bis spät nachts am nächsten Tag. Gepennt hab ich dann ca 4 Stunden.
Dann wurde ich abgeholt mitm Auto (naja, mit ner Klapperkiste) nach B. In B gingen wir an den Aufbau wärend die anderen zu Lunch gingen - wir waren schlauerweise vorher zu McD. Spät Mi Nachts kamen dann die Bauchkrämpfe für ca die Hälfte derer den Lunch hatten. Lebensmittelvergiftung. Nächtliches Chaos, Krankenhausfahrten, Versicherung organisieren (einige nicht-Briten bei). Als wir zurück ins Clubhouse, wo die Con war, kamen, standen da die ersten Leute zum einchecken (ging Nachmittags los) und wir stellten fest, dass die ach so tolle Vorplanung, wer wann wo "Dienst" hat nicht mehr funktionierte, da so viele krank waren. Der Captain unseres Schiffs ganz zuversichtlich "We cannae let fans down, even it bein' outwith our rrremit." ("outwith my remit" war bei uns eh schon ein inside-LARP joke wenn die Chars k.A hatten was sie tun sollten).
Nun, keiner war müde, Adrealin hatten wir genug und so gingen wir dann ans Werk, noch immer davon ausgehend dass die anderen spätestens Freitag wieder da waren. Macht nix wenn man einen Tag, ausser zum organisieren des LARP, vom Event nix mitkriegt. Die Notizen der eigentlichen SLs für alles waren schwer bis gar nicht zu entziffern, aber ich bekam die vorgesetzt weil "Yer Klingon's a linguist." Da waren wohl schon einige so müde dass sie den Char nicht mehr vom Spieler unterscheiden konnten. Ich hatte noch nie ein LARP geleitet. Nun ja, kann ja nicht so viel schwerer sein als P&P zu leiten, und was macht mann wenn jemand die Planung beim P&P durcheinander bringt? Richtig, man improvisiert. Also hab ich ein altes Abenteuer unserer Crew ausgepackt und etwas umgebaut, nach den örtlichen Begebenheiten. Zwischen wir organisieren einen romulanischen Überfall und so weiter und wir stehen an der Info/machen Security verging dann die Zeit, und Samstags (das war eine 24hrs open Con) waren wir alle recht alle, sozusagen, und merkten erst da, dass der Rest noch gar nicht ausm Krankenhaus zurück war. In der nächsten Nacht, als der Alarm losging der die LARPer wecken sollte, sah ich dann die kleine gelbe Fee zum ersten mal. Ich hatte, bei genauem Nachdenken später (zu der Zeit echt nicht mehr drin) auch vorher schon mal mir Kabeln geschimpft, die davonkriechen wollten und ein Buch zurechtgewiesen, dass seinen Autor beleidigt hatte, aber das war irgendwie alles völlig normal. Dass ich unregelmässigen Herzschlag hatte, auch.
Gegen So Morgen laberte mich jemand zu unserer schiffseigenen Storyproduktion zu. Ich hab fleissig genickt und hier und da kleine Kommentare abgegeben, aber um was es sich genau handelte, keinen Blasenschwimmer. Ich erinnere mich deswegen überhaupt dran weil die kleine gelbe Fee immer über dem Frager schwebte und Grimassen riss. Die Dusche danach bekam mich auch nicht mehr wirklich aufnahmefähig, soviel kaltes Wasser gibt es gar nicht. Sonntag Nachmittag war das LARP fertig, die Verkäufer begannen einzupacken und ich folgte der kleinen gelben Fee, die nun irgendwie leicht dämonisch wirkte, zum Kaffeautomaten - um gesagt zu bekommen, der Kaffee wäre alle, die Hälfte der Crew wäre irgendwo weggepennt und ausserdem wäre da niemand der das letzte Panel von weisichnichtmehrundglaubichauchdamalsnicht moderierte. Irgendwie saß ich dann auf der entsprechenden Bank auf einem regebogenschillernden, schmetterlingumflatterten Podium und von einem Zettel las die Fee mir die Fragen vor. Ich kannte die Autorin nicht, ich kannte das Thema der Bücher nicht (irgendwas SF denk ich mal) aber da das Publikum und die Schreiberin auch nicht mehr so wach waren war das wohl eh egal. Danach erklärte mir dann eine strahlende Klingonin, die mindestens ein paar Stunden geschlafen haben musste, sie hätte grade irgendwas mit meinen Sachen gemacht und reichte mir einen Tee.
Ab da kann ich das nicht mehr als wach zählen. Vage erinner ich mich dran, aufm Klo eingepennt zu sein wärend draussen nach mir gesucht wurde. Irgendwann später war da ein Auto, in das ich geschoben wurde. Sowohl die Rückfahrt als auch die paar Tage danach hab ich dann mehr oder weniger durchgehend gepennt. Mein damaliger Mann war sicher, wir hätten irgendwas illegales gemacht und hat nur genervt (Schritt eins zur Scheidung), vor allem weil ich nicht bei meiner Verwandschaft sondern bei einem Crewmitglied untergekommen war. Einer unserer Vulkanier war, wie passend, noch länger wach als ich (hatte auch die Fahrt zurück nicht gepennt und war dann zur Nachtschicht).
Nach allem, was man danach so hörte, kam die Con gut an und die anderen irgendwann Dienstag ausm KH zurück. Wir haben diese Sorte Con nie mehr wiederholt, weil uns allen klar war, dass wieder was schiefgehen würde und unsere 3 oder 4 kleineren Clubs nicht die Manpower haben, sowas dann vernünftig zu organisieren. Wobei es sicher irgendwie gegangen wäre, aber "sleepless in Birmingham" wollte von uns keiner mehr. Ich hab gefühlte Wochen gebraucht bis ich wieder vernünftig wach war.
Die gelbe Fee hab ich übrigens Henrietta genannt. Auch Halluzinationen brauchen vernünftige Namen.
Echt nicht zum Nachmachen empfohlen.