Es ist eben keine Entscheidung, sondern eine Laune.
Trotzdem ne Entscheidung. Wenn auch keine wohlüberlegte und gut begründete.
Belabern und Gruppendruck sind doch immer Einflussfaktoren für Entscheidungen - wo steht denn geschrieben, dass man sowas alleine im stillen Kämmerlein durchdenken muss?
Letztlich ist das Gemeinwohl tatsächlich das, was in dem Buch zählt. Aber ich denke, Du verkehrst da Ursache und Wirkung: Es ist nicht "Tu was man Dir sagt, dann ist es das richtige" sondern "wenn alle nur Verantwortungsvoll handeln, dann kommt es automatisch zum Konsens".
So gesehen wird Konformismus tatsächlich als etwas gutes dargestellt, aber eben aus anderen Gründen.#
Individuelle (Entscheidungs-)Freiheit ist ein wichtiges Thema - ganz allgemein bei Heinlein.
Heinlein war tatsächlich glühender Individualist und Libertarianer...Libertärer...Libert...Libertarismus-Fan halt. Und das sehe ich auch in dem Buch eindeutig. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr das missverstanden wird.
Edit:
Der Film verhält sich satirisch zum Buch, dessen faschistischen Kern er entblößt, indem er gleichzeitig perfekt gemachtes Popcorn-Kino liefert.
Genau so isses. Ich habe mich damals schon dauernd gefragt, wie die Leute zu einer anderen Interpretation gelangen können. Mir war das sonnenklar und ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwie anders gemeint gewesen sein könnte - zumal Robocop ganz ähnlich vorgeht.
Mag an der Oberfläche so wirken, aber wenn man ein zweites mal hinschaut kann man da hintersteigen. Da muss man gegebenenfalls auch noch etwas Kontext zum Autor und dessen Einstellungen mitnehmen.
Patriotismus und einen gewissen Militärfetisch kann man da nicht abstreiten. Aber Faschismus ist da einfach nicht drin. Kommt aber auch daher, dass viele Leute allem, was Patriotismus oder Militarismus gleich fälschlicherweise der Faschismus-Stempel mitgegeben wird - aber da gehört dann doch noch ein bischen mehr rein.