Autor Thema: Tödlichkeit in Modernen/SciFi Settings vs. Fantasy Setting  (Gelesen 1553 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Nikaro

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 42
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Nikaro
Unsere Gruppe hat bisher immer nur Fantasy mit SW gespielt. Nun haben wir vor ein paar Wochen auf ein SciFi Setting gewechselt. Dabei ist uns aufgefallen, daß die Tödlcihkeit/Sterblichkeit durch die mordernen Waffen aus der SW GER immens in die Höhe gestiegen ist und das trotz moderenen Kampfanzüge usw.

Die meisten Waffen machen 1,5 fachen bis doppelten Schaden gegenüber Fantasy Waffen. Außerdem können sie dank Feuerrate, Doppelschüssen, usw. mehr als einen Angriff die Runde gegen einen oder mehrere Gegner machen. Und das alles ohne ein Talent dafür besitzen zu müssen(wie z.B. Blitzhieb, Rumndumschlag, Zwei Pfeile ein Ziel usw.). So ist selbst ein einfacher Bürger mit ner Pistole 9mm extrem gefährlich, hat er dann noch zufällig eine Laserpistole, dann noch mehr.

Wenn man dann noch Panzerfäuste, Raketenwerfer usw. erlangt, die Panzerbrechende Werte jenseits von Gut und Böse haben, dann hilft einem auch ein Hightech Kampfanzug nichts, geschweige denn ein Fahrzeug oder Mech.

Kämpfe sind so anders geworden, es geht eigentlich nur noch darum, wer zuerst schießt und Initiative ist dadurch extrem wichtig geworden. Deckung, Heimlichkeit und Sicht auch.

Dieses Regeln sind was den Realismus angeht natürlich sehr schlüssig, aber der Spielspaß kann darunter leiden, wenn der Anfänger Charakter mit nem Sturmgewehr 3 Angriffe die Runde machen kann und alles wegrotzt was ihm entgegen kommt, mit ner Panzerfaust zusätzlich auf der Schulter, sollte das Gewehr mal nicht helfen.

Auch wenn NSC auf die Charaktere treffen, können diese so trotz Wild-Card Status schon in der ersten Runde tot sein.

Ich persönlich halte das dann nicht mehr für cineastische Kämpfe sondern für Taktische Überlebenskämpfe.

Um das Ganze etwas zu drosseln habe ich die Feuerraten modifiziert, statt einer Anzahl Schuss die Runde gibt es jetzt Feuerratentypen:
1. Einzelfeuerwaffen(Pistole, Schrotgewehre)
2. Dauerfeuerwaffen(Maschinenpistolen, Sturmgewehre)
3. Nur Dauerfeuerwaffen (welche mit denen es nahezu unmöglich ist nur einen einzelnen Schuss abzugeben, wie z.B. dem deutschen MG3)

Zu diesen Typen habe ich folgende Feuermodi erlaubt:
1. Einzelschuss - mit Waffentyp 1 und 2 möglich, keine Modifikationen auf den Schuss, verbraucht 1 Schuss
2. Doppelschuss - mit Waffentyp 1 und 2 möglich, +1 Schiessen, +1 Schaden, verbraucht 2 Schuss
3. Feuerstoß(Dreiersalve) - mit Waffentyp 2 und 3 möglich, +2 Schiessen, +2 Schaden, verbraucht 3 Schuss
4. Dauerfeuer - mit Waffentyp 2 und 3 möglich, -2 Schießen(außer mit Volles Rohr), +1 Würfeltyp der Waffe Schaden, verbraucht 10 Schuss
5. Sperrfeuer - wie bisher, mit Waffentyp 2 und 3 möglich, verbraucht 10 Schuss, wie Dauerfeuer

So kann ein Charakter mit einer Waffe zwar nur noch einen Gegener angreifen, aber es senkt schonmal ein wenig die Tödlichkeit einer Waffe mit Feuerrate über FR 1 und gibt dafür aber etwas mehr Durschlagskraft

Jetzt bin ich am überlegen, ob man die verschiedenen Feuerarten erst mit Talenten richtig einsetzen kann, schließlich musste ein Bogenschütze, um zum Beispiel mehere Pfeile im Fantasy Setting abfeuern zu können, auch mehere Talente dafür nehmen. (Zwei Pfeile ein Ziel(ähnlich Doppelschuss), Pfeilregen(ähnlich Dauerfeuer))

Das wäre meines erachtens nach nur fair, denn ein Laie kann zwar ein MG in die Hand nehmen und auf den Abzug drücken, aber er wird eher wild damit rumballern, vom Rückstoß in die Schulter Schmerzen bekommen, nicht wissen, wann das Rohr zu wechseln ist, bevor es verglüht usw.

So könnte es folgende Talente geben:
Doppelschuss - Anfänger, Schießen W8
Der Charakter weiß in Sekundenschnelle mit einer Einzelfeuer oder Dauerfeuerwaffe zwei gezielte Schüsse auf einen einzelnen Gegner abzugeben, er erhält +1 Schießen, +1 Schaden und verbraucht dabei 2 Schuss Munition.

Dreier Salve - Anfänger, Schießen W8
Der Charakter kann mit einer Dauerfeuerwaffe kontrollierte Feuerstöße auf einen einzelen Gegner abgeben, er erhält +2 Schießen, +2 Schaden und verbraucht dabei 3 Schuss.

Dauerfeuer - Anfänger, Schießen W8
Der Charakter kann mit einer Dauerfeuerwaffe eine ganze Ladung Munition auf einen Gegner feuern, er erhält -2 auf Schießen(solange er nicht das Talent Volles Rohr besitzt) und verursacht +1 Würfeltyp der Waffe zusätzlich an Schaden, dies verbraucht 10 Schuss Munition.

Streufeuer - Anfänger, Schießen W8
Der Charakter kann mit einer Dauerfeuerwaffe bis zu drei verschiedene Gegner mit -2(-4 ohne das Talent Volles Rohr) angereifen. Dies verbraucht 10 Schuss Munition.

Kontrolliertes Streuffeuer - Anfänger, Streufeuer, Schießen W8
Wie Streufeuer, nur ohne den Abzug von -2. (ohne Volles Rohr immer noch -2 auf den Wurf)

Sperrfeuer - Anfänger, Schießen W8
Der Charakter weiß, wie man eine Dauerfeierwaffe für das Manöver Sperrfeuer(siehe dort) einsetzt. Dies verbraucht 10 Schuss Munition.

Was haltet ihr davon?
Man sollte von Allem das Beste nehmen und etwas Neues daraus machen.

Offline knörzbot

  • Mr. SCIENCE!
  • Famous Hero
  • ******
  • "... die schiessen nur mit W6..."
  • Beiträge: 3.254
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: knörzbot
Re: Tödlichkeit in Modernen/SciFi Settings vs. Fantasy Setting
« Antwort #1 am: 22.11.2013 | 11:02 »
Hm, reichen die Stellschrauben in Form der Setting Rules in SW Deluxe nicht aus? Da gibt es so Dinge wie "Born A Hero", "Heroes Never Die", "High Adventure" und "Joker's Wild".

Offline Tsu

  • Adventurer
  • ****
  • Der Affendämon
  • Beiträge: 814
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tsu
    • Mein RPG Youtube Kanal
Re: Tödlichkeit in Modernen/SciFi Settings vs. Fantasy Setting
« Antwort #2 am: 22.11.2013 | 11:02 »
Du weisst aber, das Doppelschüsse und Dreiersalven im Original keine mehrfachen Angriffe sind / keine mehrfachen Schadenswürfe erlauben oder? Nur um die Basis für die Diskussion zu schaffen...

ChaosAmSpieltisch

  • Gast
Re: Tödlichkeit in Modernen/SciFi Settings vs. Fantasy Setting
« Antwort #3 am: 22.11.2013 | 11:42 »
Hmm, deine Erfahrung ist da irgendwie anders als meine.

Ich finde Moderne oder SciFi-Settings nicht tödlicher, und auch nicht weniger Cineastisch. Ich finde es sogar leichter coole Aktionen zu machen, weil man viel lustigere Dinge machen kann. Im Fantasy finde ich die Dynamik schlechter, da läuft es meist auf Zuschlagen hinaus. Im Modernen oder SciFi braucht es mehr und man macht mehr.

Die Optionen sind vielfältiger, aber tödlicher finde ich es nicht, ich hab bislang auch nie mehr Bennies zum Soaken gebraucht.

Und ich bin ein Spieler der Arbeiten mit Deckung hasst. Offen hinstellen, Schrottflinte durchladen und los gehts.

Hast du bei Flächenwaffen an Ausweichen gedacht?

Offline Horatio

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.578
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Horatio
Re: Tödlichkeit in Modernen/SciFi Settings vs. Fantasy Setting
« Antwort #4 am: 22.11.2013 | 12:12 »
Naja, wie du schon festgestellt hast, ist die Dynamik etwas anders. Bei mir ist es eher so, dass ich Nahkampf mit seinen Eigenheiten und Dynamiken gerne unterschätze. Da kommt man oft einfach nicht mehr sauber aus der Sache raus, während man bei Fernkampf doch um einiges mobiler ist. Damit ist auch eine Flucht wenn es schlecht aussieht oft leichter möglich. Plus Deckung rettet Leben!

Lass dir und deiner Gruppe lieber etwas Zeit mit den RAW um die neue Dynamik zu verstehen, mit den neuen Optionen besser zu arbeiten und die Charaktere entspreched zu bauen / steigern.

Ich kenn SW eher von der Fernkampf Seite (da ich in erste Linie Schusswaffensettings gespielt habe) und komm damit gut klar.

Die gewisse Tödlichkeit ist ein Feature von SW; ohne das gewisse Riskio wäre das nur die Hälfte wert. Und meine Erfahrung ist, wenn man die Optionen kennt und die Charas sauber gebaut hat, kann man der von Spielerseite aus gut entgegenwirken. Ansonsten kann die "Heroes never Die" Regel dir natürlich aushelfen, wenn du explizit keine Charatode willst :).
« Letzte Änderung: 22.11.2013 | 12:15 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.192
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Tödlichkeit in Modernen/SciFi Settings vs. Fantasy Setting
« Antwort #5 am: 22.11.2013 | 12:28 »
aber der Spielspaß kann darunter leiden, wenn der Anfänger Charakter mit nem Sturmgewehr 3 Angriffe die Runde machen kann und alles wegrotzt was ihm entgegen kommt,
wie gut ist der "Anfänger" wenn der immer so entscheidend trifft, die richtige Taktik anwendet um das machen zu können ohne selber effektiv beschossen zu werden ...

bzw wie inkompetent sind die Gegner

Zitat
mit ner Panzerfaust zusätzlich auf der Schulter, sollte das Gewehr mal nicht helfen.
und das mit sowas plus Mun, + Combat bzw mindestens mit Assault Load?


Zitat
Auch wenn NSC auf die Charaktere treffen, können diese so trotz Wild-Card Status schon in der ersten Runde tot sein.
ich würde es ja eher mit Mook Regeln, skill caps für Mooks, cinematischen Regeln etc probieren
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Boni

  • Gast
Re: Tödlichkeit in Modernen/SciFi Settings vs. Fantasy Setting
« Antwort #6 am: 22.11.2013 | 12:44 »
Ich spiele sehr gerne Weird Wars II, und das auch recht gritty und dreckig. Schwere MGs, Granaten, Panzerfahrzeuge, das volle Programm. In diversen Runden sind bisher nur zwei Charaktere gestorben, von denen es einer darauf angelegt hat, um mal zu sehen, wie lange es dauert. Der zweite ist in ein Minenfeld gelaufen, ohne es zu merken.

Wichtig ist halt, das man unbedingt Deckung nutzen muss. Man kann nicht "heldig" mit dem MG an der Hüfte rumstehen.

Offline Jeordam

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.345
  • Username: Jeordam
Re: Tödlichkeit in Modernen/SciFi Settings vs. Fantasy Setting
« Antwort #7 am: 22.11.2013 | 12:49 »
Seit wann machen die Waffen so viel mehr Schaden? Der Schusswaffenschaden entspricht ziemlich genau dem Schaden von Kurzschwert bis Zweihänder und Kevlarwesten panzern besser als Platte.
Doppel- und Dreifachschuss entsprechen auch nur einem (halben) rücksichtslosen Angriff. Mit einer Salve muss man erstmal treffen, aber das muss man auch mit Rundumschlag oder Schnellem Angriff.

Ich hab grad so das Gefühl, das es an falsch verstandenen Regeln liegt.

ChaosAmSpieltisch

  • Gast
Re: Tödlichkeit in Modernen/SciFi Settings vs. Fantasy Setting
« Antwort #8 am: 22.11.2013 | 13:04 »
Was mir noch einfällt:

Sind die Tragkraftregeln korrekt angewandt worden?

Offline Kardohan

  • SW-News Gatling
  • Legend
  • *******
  • Gelehrter des Hoenir & Schreiber des Qedeshet
  • Beiträge: 5.071
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Kardohan
Re: Tödlichkeit in Modernen/SciFi Settings vs. Fantasy Setting
« Antwort #9 am: 22.11.2013 | 19:04 »
Moderne Settings sind nicht tödlicher, nur ihre Dynamik ist eine andere. Erstmal sind es hier primär Fernkämpfe mit einem ZW4 gegen in den meisten Settings ungerüsteten Gegner. Das wird aber gut durch die begrenzte Muni, den Preis, das Gewicht, die Verfügbarkeit und (schlicht und einfach) die Gesetzeslage im Setting ausbalanciert. Außerdem habe ich Reichweiten, Unsicheren Grund, Licht, Deckung, relative Bewegung usw. zu beachten, wie die Einschränkungen der Schußarten selber. Ob ich jetzt einen Gegner mit ner Tommy Gun habe oder einen mit einen Geschoßzauber ist letztlich gleich gefährlich. Gleiches bei Flächenschlag und Granatwerfern.

SF Settings sind in der Waffenhinsicht nur Fantasy mit anderen Mitteln: Hier der Zauber dort die Technik. Dort habe ich meinen gepanzerten Kampfanzug und mein Plasmagewehr, dort mein Rüstungszauber und einen Zauberstab. In beiden Fällen sind die Schadens- und Panzerungswirkungen aufeinander abgestimmt (sofern das Setting es nicht anders haben will). Hoher Schaden verlangt hohe Rüstung. Dadurch wird der Kampf aber nicht tödlicher...

Es ist ein anderes Spielen. Wo ich mich in Fantasy auf meine Lederhauberte, mein Schild und meinen Zauber verlassen kann, habe ich in der Depressionzeit vielleicht einen Lodenmantel und meine Reaktionen beim Deckungssuchen.

Das ist nämlich der Punkt: Das ich in modernen Settings meist keine Rüstung und keine Heilungs/Schutzmagie habe, macht sie auf den ersten Blick "tödlicher". Einfach die Rübe einziehen und in die Deckung nutzen, dann kommt man auch über die Runden.

Die Idee mit deinen Talenten ist ja nett, aber letztlich überflüssig. Die Kampffertigkeiten gehen davon aus, daß man die Anwendung seiner Waffen erlernt hat. Die gegebenen Kampfmanöver sind sozusagen der Grundstock, den JEDER erlernt hat (sofern die Waffe sie hergibt). Wirklich besondere Sache sind dann über Talente zu erlernen und da gibt es meiner Ansicht nach genug ausreichend Talente, die einem die Benutzung von Geschützen und Gewehren einfacher machen bzw. erst besondere Manöver erlauben. Ne Salve rauszurotzen kann jeder Depp, aber damit unter widrigen Umständen zu treffen ist dann schon ein Talent wert. Abgesehen davon würde durch die Einschränkung wohl kaum ein actionreicheres Spiel gefördert werden.
TAG Hellfrost Line Editor
There are 10 types of people in the world: Those who know binary and those who don't.
Kardohan klingt immer so als ob er einen gerade lynchen will, wenn es darum geht Regeln zu erklären, das muss man einfach überlesen, dann sind die Posts super  ~;D  --- Dragon