Autor Thema: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele  (Gelesen 200547 mal)

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Offline Isegrim

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1850 am: 9.03.2024 | 22:54 »
Ist das bei dieser Art Spielen mittlerweile normal, der Inflation oder sonstigen Gründen geschuldet?

Inflation spielt sicher eine Rolle, aber ich hab das (unbelegte) Gefühl, dass es so viele Spiele gibt, dass es mich nicht wundern würde, wenn die Auflagenzahlen nicht sehr groß sind. Wenn dann noch die recht umfangreiche Ausstattung dazu kommt, die viele Spiele haben, hat das halt seinen Preis, damit es sich für die Verlage noch lohnt.
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Offline Puklat

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1851 am: 10.03.2024 | 13:26 »
Hallo.
Hat von euch jemand Erfahrungen mit Earthborne Rangers?
Das gibt es im late pledge gerade bei gamefound
https://gamefound.com/de/projects/earthborne-games/earthborne-rangers-reprint?ref=homepage-topactive_1

Auf deutsch bei Frosted Games.


Ich schleiche da schon ein paar Wochen drumherum und kann mich nicht entscheiden und hoffe auf eure Kommentare als Entscheidungshilfe.

Offline Timo

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1852 am: 10.03.2024 | 15:32 »
Keine Erfahrung aber  ich hab es jetzt im LatePledge gebackt, weil SUSD es so gut bewertet hat, dass sie 2x ihre Auszeichung vergeben haben, weil sie nix besseres haben.

Ist das gerechtfertigt? Keine Ahnung, aber ich bin selten schlecht gefahren bei von ihnen gelobten Spielen und ich brauch mal wieder ein Solokartenspiel für mich.

Review:
https://www.youtube.com/watch?v=crbv1SzaYQk
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Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1853 am: 10.03.2024 | 16:15 »
Ich habe da ein bisschen die gegenteilige Erfahrung: Spiele, die die Jungs hochloben, fand ich dann zu oft brutal schlecht, so dass ich die mittlerweile eigentlich vollumfänglich ignoriere.

Der Tom Vasel hingegen hat mich noch nie enttäuscht, ebensowenig der Cron, aber der macht ja nicht mehr viel.

Offline Dreamdealer

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1854 am: 13.03.2024 | 09:33 »
Keine Erfahrung aber  ich hab es jetzt im LatePledge gebackt, weil SUSD es so gut bewertet hat, dass sie 2x ihre Auszeichung vergeben haben, weil sie nix besseres haben.

Ist das gerechtfertigt? Keine Ahnung, aber ich bin selten schlecht gefahren bei von ihnen gelobten Spielen und ich brauch mal wieder ein Solokartenspiel für mich.

Review:
https://www.youtube.com/watch?v=crbv1SzaYQk

Vielen Dank dafür, das war doch weg von meinem Radar...

Eigentlich war es wieder so ein Spiel welches ich aufgrund des wirklich (für mich) hässlichen Covers nicht näher begutachtet habe.
Aber die Reviews* sind klasse, ein Kumpel schärmt davon, also All-In beim Latepledge!

*SUSD im Besonderen
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Offline Harry

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1855 am: 13.03.2024 | 09:54 »
Ich mache auch eher die Erfahrung, dass SUSD und ich sehr unterschiedliche Geschmäcker haben. Das letzte Spiel, bei dem ich deren Meinung voll und ganz teilte, war Flamme Rouge. Ich höre sie dennoch gerne, aber um von ihnen empfohlene Spiele mache ich eher einen Bogen.
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Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1856 am: 17.03.2024 | 12:46 »
Ich habe im Kopf auch eine grobe Liste von Leuten, auf deren Meinung bei Rezensionen ich viel gebe (Udo Bartsch, Zee Garcia), bei denen ich gemischte Erfahrungen habe (die meisten) und auch Leute, bei denen ich ziemlich sicher bin, dass mich deren Meinung nicht interessiert (ich sage nicht, wer). Geschmackslagen sind halt recht unterschiedlich und es hilft, wenn man ungefähr weiß, mit wem man Überschneidungen hat.
Und dann gibt es eine ganze Menge, was ich mir aus ästhetischen Gründen nicht gern anschaue. Ich mag keine schnellen Schnitte, mein Humor reagiert nicht auf Grimassen und ein Übermaß an launigen Sprüchen, Kameraqualität etc. sind mir hingegen weitgehend egal.
Klappt insgesamt ganz gut, habe in den letzten Jahren wenig Pech mit Empfehlungen gehabt, das meiste hat so gepasst, wie gedacht. Allerdings recherchiere ich auch recht gründlich und kaufe nur selten auf Verdacht. (Bei der 2-Spieler-Version von Quacksalber juckt es mir zwar in den Fingern, bisher halte ich mich aber zurück. Auch, weil ich mich erinnere, von den meisten Warsch-Spielen enttäuscht gewesen zu sein.)

Merke gerade wieder, dass einige Spiele immer besser werden, desto öfter ich die spiele. Es gibt bestimmt einen Punkt, an dem das auch wieder abnehmen würde - aber realistischerweise erreicht man den ja fast nie. Robinson Crusoe habe ich jetzt immerhin schon 22 Mal gespielt und fange gerade erst an, das Spiel wirklich zu entdecken. Bei Framework sind es vermutlich fast 100 Partien und ich freue mich auf die nächsten 100. De Bellis Antiquitatis ist auch mit der Zeit immer besser geworden.

Was ich sagen will: Es lohnt sich vermutlich, sich mit weniger Spielen intensiver zu befassen. Zumindest dann, wenn das gute Spiele sind, die für den eigenen Geschmack passen.
« Letzte Änderung: 17.03.2024 | 12:51 von felixs »
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Offline Sir Mythos

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1857 am: 18.03.2024 | 16:42 »
Was ich sagen will: Es lohnt sich vermutlich, sich mit weniger Spielen intensiver zu befassen. Zumindest dann, wenn das gute Spiele sind, die für den eigenen Geschmack passen.

Das ist glaube ich einer er Punkte, weswegen man gar nicht mal so viele Spiele kaufen sollte/muss.  ;D :d
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Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1858 am: 18.03.2024 | 16:56 »
Das ist glaube ich einer er Punkte, weswegen man gar nicht mal so viele Spiele kaufen sollte/muss.  ;D :d

Dieser Ultrafokus auf eher wenige Spiele ist doch ohnehin ein Kennzeichen unserer - ich möchte sagen: "der goldenen"  ~;D - Generation.

Wir sind die wahren Nerds, nach uns kommen bestenfalls noch Halbstarke.

Offline Zanji123

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1859 am: 19.03.2024 | 09:21 »

:-P genau diese "alten Nerds" sind es aber die Heroquest wieder ins Leben gerufen haben und jetzt jeder Erweiterung nachrennen
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1860 am: 19.03.2024 | 09:31 »
Das ist glaube ich einer er Punkte, weswegen man gar nicht mal so viele Spiele kaufen sollte/muss.  ;D :d

Ja, das stimmt auch.

Wobei ich eine ganze Menge spiele ge- und verkauft habe, bevor ich wirklich wusste, welche Spiele ich mag. Und ich habe immer noch weit über 100 Spiele, was auch OK ist. Aber tatsächlich häufig spielen und genießen tue ich dann doch meist dieselben.

Dieser Ultrafokus auf eher wenige Spiele ist doch ohnehin ein Kennzeichen unserer - ich möchte sagen: "der goldenen"  ~;D - Generation.

Interessante Beobachtung. Muss ich mal drauf achten. Du meinst, bei den jüngeren Leuten ist mehr Spiele-ADHS?
« Letzte Änderung: 19.03.2024 | 09:35 von felixs »
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Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1861 am: 19.03.2024 | 09:43 »
Interessante Beobachtung. Muss ich mal drauf achten. Du meinst, bei den jüngeren Leuten ist mehr Spiele-ADHS?

Ich denke schon, ja. Freilich haben die heute auch ein sehr viel besseres Angebot und sind außerdem schlauer als wir und stecken deshalb nicht 2W12 Jahre ihres Lebens z.B. in DSA.

Offline Nazir ibn Stonewall

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1862 am: 19.03.2024 | 10:07 »
Autsch, der saß.
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Offline Zanji123

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1863 am: 19.03.2024 | 10:29 »
das würde heissen, dass die ganzen Kickstarter Sachen nur von "jüngeren" bezahlt werden :-P das wage ich SEHR zu bezweifeln
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Offline Don Kamillo

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1864 am: 19.03.2024 | 10:46 »
Ich habe aktuell ein Problem mit Vielspielern.
Habe gestern mit denen Arche Nova online gespielt und da sieht man, was der Unterschied zwischen 4x spielen und 50x spielen ist.
Der Wenig- oder Casualspieler hat da keine Chancen mehr, weil die Vielspieler halt die Combos sehen und die Karten besser kennen, während ich noch in der Findungsphase. Ich habe auch keine Lust, noch 20x zu verlieren, bis ich das auch sehe. (Ist bei Terraforming Mars auch so, da habe ich halbwegs mal durchgehalten und mit viel Spielglück nach 30 Partien mal gewonnen, aber toll ist das nicht)

Da spiele ich halt nicht mehr mit, weil es keinen Sinn und keinen Spass macht. Das hole ich auch nicht auf.
Awesomeness ist eine Krankheit, bei mir chronisch!
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Offline Sashael

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1865 am: 19.03.2024 | 10:54 »
Manchmal muss man allerdings ein Spiel auch erst ein paar Mal spielen, bevor man es "kann".

Es macht aber zugegebenermaßen meist mehr Spaß, zusammen die Feinheiten zu finden, statt von Pros aufgerollt zu werden.

Oder man benutzt Taktik Guides. Schachmeister wird man ja auch nicht durch Spielen allein. :)
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Nazir ibn Stonewall

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1866 am: 19.03.2024 | 23:29 »
Ich fand Arche Nova deswegen auch nicht so doll, zumal man es einige Zeit im Voraus sieht, ohne was dagegen tun zu können. Bei TM wundert mich das eher, da liegen wir immer deutlich näher aneinander. Aber gut, meine Mitspieler sind nicht so hart kompetetiv, das wäre mir zu anstrengend. ;)
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Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1867 am: 19.03.2024 | 23:47 »
Es macht aber zugegebenermaßen meist mehr Spaß, zusammen die Feinheiten zu finden, statt von Pros aufgerollt zu werden.

Ja, das sehe ich auch so. Gerade wenn man nicht so arg kompetitiv interessiert ist, macht es mehr Freude entspannt mit Leuten auf ähnlichem Niveau zu spielen. Dabei "lernt" kann dann langsamer und wird wahrscheinlich auch nie "richtig lernen". Aber zumindest für mich ist das auch normalerweise nicht das Ziel.
Ich möchte durch schöne Mechanismen, interessante Kombinationen und vielleicht durch eine schöne Geschichte unterhalten werden.

Deshalb spiele ich halt auch nicht Schach. (Wobei das alles natürlich arg subjektiv ist. Backgammon mag ich zum Beispiel - aber auch gern mit Leuten mit ähnlicher Interessenlage).

Meinem Eindruck nach sind eine stark unterschiedliche Haltung zum Wettstreit einerseits und eine unterschiedliche Spielstärke eine große Gefahr für Spaß am Spieltisch.
Die Lösung können Spiele mit höherem Glücksfaktor und geringerer Spieldauer sein. Und natürlich die Wahl geeigneter Spielpartner.

Leider habe ich ziemlich viele Konstellationen erlebt, in denen ich nicht wieder spielen möchte. Zum Glück habe ich dann auch Erfahrungen damit gesammelt, wie es ganz anders sein kann. Mein derzeitiger Stand ist: ich spiele nicht mit Leuten, die ein großes Interesse am Wettkampfaspekt von Brettspielen haben. Und ich spiele vor allem mit diesen Leuten keine Brettspiele, die diesen Aspekt stark betonen. Das hilft mir und den anderen, mehr Spaß zu haben.
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Offline Harry

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1868 am: 20.03.2024 | 08:51 »
Ich habe aktuell ein Problem mit Vielspielern.
Habe gestern mit denen Arche Nova online gespielt und da sieht man, was der Unterschied zwischen 4x spielen und 50x spielen ist.
Der Wenig- oder Casualspieler hat da keine Chancen mehr, weil die Vielspieler halt die Combos sehen und die Karten besser kennen, während ich noch in der Findungsphase. Ich habe auch keine Lust, noch 20x zu verlieren, bis ich das auch sehe. (Ist bei Terraforming Mars auch so, da habe ich halbwegs mal durchgehalten und mit viel Spielglück nach 30 Partien mal gewonnen, aber toll ist das nicht)

Da spiele ich halt nicht mehr mit, weil es keinen Sinn und keinen Spass macht. Das hole ich auch nicht auf.

Ich verstehe den Frust, mache mir in solchen Partien dann immer eigene Ziele. 100 Punkte schaffen, eine Leiste maximal aufleveln, die Fabrik besetzen und halten, solche Sachen. Das hält das Spiel interessanter - für mich, aber auch für die "pros", weil mein Spielverhalten nicht in deren berechenbares Erwartungsschema passt.

Außerdem kann man beim verlieren gegen echt gute Spieler immer gut dazu lernen. Ich spiele fest mit Leuten, die systematisch besser sind als ich und habe eine Gewinnquote von aktuell 11%. Irgendwann entwickelt man die passende Haltung - der Weg ist das Ziel  :) . Als ich nach 14 Partien Root (immer als Katze) endlich mein Ziel erreicht hatte und einmal als Katze gewonnen hatte, war das gleich ein epic win ...

Ich finde Strategieguides von bgg übrigens auch nicht verwerflich, versuche aber sie wenn, dann spät zu lesen, weil ich die Sachen lieber selber herausfinde. Aber wenn ich völlig ein Brett vor dem Kopf habe, lese ich schon nach. Vor allem haben die ja meist keine genauen Eröffnungen oder so wie beim Schach, sondern eher allgemeine Richtlinien - wie viele M€ ist ein Punkt in Terraforming Mars im Schnitt ungefähr wert, damit ich beurteilen kann ob sich eine Karte lohnt, so etwas.
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Offline Hellcat

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1869 am: 20.03.2024 | 08:53 »
Bei TM wundert mich das eher, da liegen wir immer deutlich näher aneinander. Aber gut, meine Mitspieler sind nicht so hart kompetetiv, das wäre mir zu anstrengend. ;)

Wobei das bei TM tatsächlich auch selten ist, das ein Spieler so richtig davonzieht oder hinten rausfällt. Nach 100+ Spielen gegen Gegner aller Spielstärken empfinde ich genau das als eine Stärke des Spiels: dass man eben nicht in allen Bereichen stark sein kann und somit auch keiner so richtig enteilen kann, weil die anderen ihre Punkte dann in den Bereichen sammeln in denen man selber schwach ist.

Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1870 am: 20.03.2024 | 09:37 »
Ich finde Strategieguides von bgg übrigens auch nicht verwerflich, versuche aber sie wenn, dann spät zu lesen, weil ich die Sachen lieber selber herausfinde.

Finde ich auch nicht - finde es interessant, zu sehen, was für Gedanken sich Leute gemacht haben und wie andere das Spiel spielen.

Interessant ist vor allem, dass - je nach Gruppendynamik - dasselbe Spiel völlig unterschiedlich gespielt werden kann. Es gibt zwar meist eine optimale Spielweise, wenn aber alle nicht optimal spielen, entwickelt sich das Spiel völlig anders.

Es ist quasi Fluch und Segen zugleich, dass man durch "das Internet" so leicht herausfinden kann, was die optimale Spielweise ist. Nicht immer ist das die, die am meisten Spaß macht. Mein Lieblingsgenre sind Aufbauspiele - die werden mir leider meist dadurch vermadet, dass es optimale Strategien gibt, durch welche ein Teil der Optionen entwertet wird. Die Spiele machen dann mehr Spaß, bevor man das herausgefunden hat.

Jedenfalls ist für mich der Teil "ein Spiel entdecken" sehr wichtig und ich möchte den nicht überspringen. Ich mag es daher auch nicht so gern, wenn Leute, die das Spiel schonmal gespielt haben, den Neulingen am Tisch Hinweise geben, wie man unbedingt spielen muss; eben weil das dieses Erlebnis des Entdeckens zerstört.

Die Interessen und Ausgangslagen sind halt recht unterschiedlich. Ich glaube, es gibt keine andere Lösung, als dass man versucht, Leute zu finden, die ähnlich ticken, wie man selbst. Oder halt herausfindet, welche Spiele mit wem funktionieren. Man merkt ja dann, ob es Spaß macht, oder nicht. Und natürlich lohnt es sich auch, Dinge mal auszuprobieren, weil man sont gar nicht weiß, ob die Spaß machen. Mit der Zeit entwickelt man aber wahrscheinlich ein Gefühl (oder eine Art Urteilsfähigkeit) für diese Dinge - und darauf sollte man dann auch hören.
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Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1871 am: 20.03.2024 | 12:48 »
Ich sehe das ein bisschen wie der Harry, mein Amüsement liegt eh in meinen eigenen Händen, das ist oft ziemlich unabhängig von der Spielweise meiner Mitspieler.

Ich bin da sehr dickfellig: Ich lasse mir gerne eine Klatsche verpassen, denn der Siegesmoment ist ja nur ein kurzer Moment, wohingegen die spielerische Auseinandersetung das Eigentliche ist, was den Erlebniswert erzeugt und was die Zeit füllt. Außerdem spielen wir ein Brettspiel, also bitte. Jeder Sieg ist letztlich wertlos.

Am Ende ist oft die sportsmanship ein nicht zu unterschätzender Faktor: ob der andere einen schönen harten Kampf liefert, ob er ein großmütiger Sieger ist und so. Wenn das passt, dann verliere ich auch 10 Mal weit abgeschlagen ohne Mucken.

Und das ist ja auch was, wo man sich selbst eines vorbildlichen Verhaltens befleißigen kann.

Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1872 am: 20.03.2024 | 12:54 »
Ich sehe das ein bisschen wie der Harry, mein Amüsement liegt eh in meinen eigenen Händen, das ist oft ziemlich unabhängig von der Spielweise meiner Mitspieler.

Denke, das ist für nicht ganz wenige Leute ziemlich anders.

Ich bin da sehr dickfellig: Ich lasse mir gerne eine Klatsche verpassen, denn der Siegesmoment ist ja nur ein kurzer Moment, wohingegen die spielerische Auseinandersetung das Eigentliche ist, was den Erlebniswert erzeugt und was die Zeit füllt. Am Ende ist oft die sportsmanship ein nicht zu unterschätzender Faktor: ob der andere einen schönen harten Kampf liefert, ob er ein großmütiger Sieger ist und so. Wenn das passt, dann verliere ich auch 10 Mal weit abgeschlagen ohne Mucken.

Dickfelligkeit hilft natürlich bei allen sozialen Situationen ganz ungemein. Ist aber halt nicht jedem gegeben und kann man auch nur teilweise lernen.

"Sportmanship" hat halt "Sport" mit drin. Ich mag keinen Sport, ich mag keinen Wettkampf. Aber ich mag das Spiel miteinander. Denke, auch damit bin ich nicht ganz allein.

Natürlich hilft es sehr, wenn Sieger großmütig sind, wenn niemand verbissen ist, wenn die Stimmung am Spieltisch durchgehend gut ist. Das ist dann ein gutes Spiel. Viel zu oft habe ich aber erlebt, dass das nicht der Fall ist, dass "Gewinnen" für einige Leute sehr wichtig ist, dass die Stimmung am Tisch dann eben nicht gut ist.

Was genau "gute Stimmung" ist und was ein angemessenes Niveau an Kompetitivität ist; daran wird wohl der Konsens scheitern.
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Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1873 am: 20.03.2024 | 13:02 »
dass "Gewinnen" für einige Leute sehr wichtig ist,

Ich kenne das auch so, mich irritiert es. Ich treffe mich, um mit guten Leuten eine gute Zeit zu haben oder um ein Spiel zu erleben, oder um einen interessanten Wettkampf zu haben. Dass ich am Ende auf der beknackten Siegpunktleiste 135 Punkte habe und der andere hat 125, das ist doch bestenfalls ein nachrangiger Aspekt.

Und wenn es mich juckt, und ich will kompetitiv spielen und es geht explizit um den Sieg und um nichts anderes, dann ist das doch gegen irgendwelche gesichtslosen Zufallsgegner im Internet viel sinnvoller, purer und ehrlicher und mit viel weniger Störvariablen.


Offline Sashael

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1874 am: 20.03.2024 | 14:43 »
Ich erinnere mich nur ungern an eine Partie Agricola mit einem Bekannten. Der hat uns die Regeln erklärt und dann mehrere Runden lang (in unseren Augen) merkwürdigen Kram gemacht, um dann auf einmal brutal an uns vorbeizuziehen und Burj-Khalifa-hoch zu gewinnen. Und dann das Siegerlächeln á la "So macht man das, ihr Loser" aufzusetzen.

Danach hatte ich nicht wirklich Bock, nochmal Agricola zu spielen.
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