Autor Thema: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?  (Gelesen 11950 mal)

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Online bolverk

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #50 am: 17.04.2014 | 09:59 »
Von Rollenspielläden müssen wir garnicht erst anfangen... Die sterben ja leider ohnehin aus.
Ich bin in meinem Rollenspielerdasein mehrmals in Läden gewesen, in denen man misstrauisch beäugt wurde, vor allem wenn man durchblicken ließ, das falsche Spiel zu spielen. Oder das richtige Spiel auf die falsche Art und Weise.

Das letzte mal, dass ich einen reinen Rollenspielladen betreten habe, ist nun schon einige Jahre her. Ich war auf der Suche nach einem Regelwerk (Iron Heroes, wenn ich mich recht erinnere), und erkundigte mich beim Inhaber des Ladens danach. Man gab mir herablassend zu verstehen, "so etwas" spiele man "hier" nicht, würde es also auch nicht anbieten und - nein - man könne und wolle es nicht bestellen. Ich solle mich doch nach etwas anderem umsehen. Ich bestelle also meinen Kram seitdem überwiegend im Internet.

Das steht sicherlich nicht stellvertretend für alle entsprechenden Läden, ich kenne zum Beispiel einen Comic/Tabletop/Fantasy/Sammelkarten/Rollenspielladen, in dem man recht freundlich bedient wird, aber ich nehme an, dass manch einer dieser Von-Nerds-für-Nerds-Läden potentielle Kundschaft durch unprofessionelles Verhalten auf Abstand hält.

Hm, vielleicht sollten wir dann erstmal einfach bei uns selber anfangen? Wie soll uns jemand positiv wahrnehmen, wenn wir uns selber schon so klein und schlecht machen?
Ich kenne mindestens einen erfolgreichen Geschäftsman und einen Muskelprotz, die beide DnD spielen.
Auch wird in meinem Umfeld überraschend positiv auf so was wie DSA oder Tabletop oder sogar LARP reagiert. Vielleicht liegt es an der Branche (Bildungsbereich) oder daran, dass ich mir nicht erst Asche aufs Haupt streue und dann beichte, was ich alles spiele.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich nicht sage: "Ich bin Rollenspieler und Tabletoper" son dern, dass ich erkläre: "Du kennst doch Computerstrategiespiele oder? Statt das auf dem Computer zu spielen spiele ich das mit selber gebauten und bemalten Figuren in selber bemaltem und gebautem Gelände, ...."
Sollte sich das speziell auf die beiden vorhergehenden Posts beziehen, das hat nichts damit zu tun sich klein zu machen, oder sich zu verstecken. Ja, die meisten von uns kenne oder sind "ganz normale Leute" die auch Rollenspiele spielen. Nichtsdestotrotz ist es anstrengend sich mit jemandem zu unterhalten, der von jedem Thema den Bogen zu seinem Hobby schlägt, seien es nun Rollenspiele, Tabletops, Sammelkarten, Modellbau, elektrische Eisenbahnen, Fußball, oder was weiß ich. Hobbymissionare sind meistens einfach nur ätzend, und im Geschäftsleben hat das schon zweimal nichts zu suchen.
« Letzte Änderung: 17.04.2014 | 10:17 von bolverk »
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Offline Teylen

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #51 am: 17.04.2014 | 10:25 »
Ich persönlich glaube durchaus das man sich einerseits zu klein macht, andererseits das Bild von negativ belegten Typen (Nerds, Geeks im negativen Sprachgebrauch) zu sehr verstärkt.

Das heißt wenn ich meine letzte Runde betrachte waren da:
Ein Jurist mit Ambitionen Richtung europäischen Recht, zeitweise in Brüssel. Recht hoch in der entsprechenden Hirarchie.
Eine Ärztin mit entsprechender vollständigen Ausbildung, Fachgebiet Gynäkologie.
Eine Chemikerin sowie  ein Psychologe jeweils im Studium.


Einmal davon abgesehen das man die Klischees die Luxferre sie beschreibt kaum findet.
Ich mein, ich wohn in Baden-Baden in einer Stadt die sich dadurch auszeichnet das sie reiche Personen anlockt. Dennoch habe ich noch keinen Klischee-Geschäftsmann bemerkt der sein Sportcabriolet präsentiert und Galao-Kaffee trinkt. Am nächsten kommt vielleicht meine französisch Lehrerin ran, die wohl auch recht viele wohlhabendere und/oder kunstaffine Einwohner Baden-Badens kennt.
Die wiederum hatte kein Problem einen Sterne Koch für ein Krimidinner zu motivieren und zeigte sich angetan von Rollenspielen.

Ich habe auch weder in Baden-Baden noch in Leuven ultrasportliche, sexy Personalfitnesstrainer bemerkt.
Das heißt es wird schon bei "ultrasportliche und sexy" knapp. Wobei es hier auch entsprechende Threads gibt wo Rollenspieler auch Sport machen.

Ansonsten sieht man Bankberatern doch nicht an das sie Bankberater sind?
Ich mein ich geh auch nicht im Hosenanzug und Bluse zum Rollenspielabend? Noch machen das Rollenspieler die ich kenne die Consultants sind, oder normale, ordentliche Berufe haben.

Überhaupt frag ich mich bei sowas irgendwo, wo das Selbstbild ist.
Weiß ja nicht was ihr so für Arbeiten habt. Aber ich finde Datenbank Administrator, mit Anzug, bei einem angesehenen, erfolgreichen Unternehmen und ansehnlichem Gehalt ist nichts was hinter "Bankberater" zurück steht. Zumal meine Bankberaterin, als ich nach einer Limiterweiterung für meine Kreditkarte gefragt hab, deutlich hat durchblicken lassen das sie weniger verdient (naja, bekommt) als ich.
Ich finde auch mein aktuelles Auto toll.

Aber im Businessleben (was nunmal den größten Teil meines Lebens ausmacht), hat das Thema wenig zu suchen. Und weil viele Leute eigenartig auf dieses Hobby reagieren, passe ich mich diesen Gegebenheiten an und lasse es entspannt unter den Tisch fallen.
Vielleicht solltest du da eher dran arbeiten es souverän zu verkaufen?
Als ich es HR, der CIO und deren ersten untergebenen erzählte reagierten die nicht eigenartig.

Das man beim Weihnachtsessen vielleicht nicht unbedingt als einziger davon anfängt ist klar. Ist ja auch nicht unbedingt höflich.
Wenn man so ein Hobby-Thema anspricht sollten schon so ein paar (zwei bis drei) Personen da sein die es teilen und an dem Gespräch teilnehmen können.
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Offline DonJohnny

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #52 am: 17.04.2014 | 11:04 »
Eine Bekannte von mir ist PR-Beraterin für Unternehmen. Als ich sie gefragt habe ob ich in meinem Bewerbungsgespräch das Thema Rollenspiel (als Hobby) erwähnen soll hat sie gemeint, dass ich es unbedingt machen soll. Die Leute seinen viel aufgeschlossener als ich denken würde und gerade bei HR kommt so was super an, weil es meine Person interessanter macht, außerdem sei das Hobby kreativ und interaktiv. Nichts sei schlimmer als als Hobbies lesen und Fahrradfahren zu nennen. Dem Rat bin ich auch gefolgt und es kam super an, obwohl es ein relativ konservatives Unternehmen ist.
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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #53 am: 17.04.2014 | 12:03 »
Ich suche nach dem Hamburger Geschäftsmann, der an der Alster sitzt, sein Sportcabriolet in der Sonne präsentiert und seinen Galao genüsslich mit einem Wirtschaftsblatt in der Hand trinkt. Rollenspieler?

Wo ist der ultrasportliche und sexy Personalfitnesstrainer, der neben sichtbaren Muskeln seine Lachmuskulatur bei einem gepflegten Zockerabend trainiert?

Wo ist der smarte und erfolgreiche Bankberater, der neben seinem Reihenendhaus und dem Familientouran die Sau am Wochenende im Wald bei den Räubern raus lässt?



In einer meiner Onlinegruppen sind alle bis auf  zwei Wettbewerbssportler. Bodybuilding, Kickboxen, Leichtathletik, Karate, Hochsprung, Tennis. Spielen ausserdem noch Computerspiele auf hohem Wettbewerbsniveau. Und nebenher spielen einige etwas Magic. Die beiden, der nicht in diese Gruppe gehören, sind Anwalt bzw Personalchef bei einer großen Firma.

Doch auch solche Leute spielen. Nur manchmal etwas anders.  ;D
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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #54 am: 17.04.2014 | 17:03 »
Eine Bekannte von mir ist PR-Beraterin für Unternehmen. Als ich sie gefragt habe ob ich in meinem Bewerbungsgespräch das Thema Rollenspiel (als Hobby) erwähnen soll hat sie gemeint, dass ich es unbedingt machen soll.

Nur als Randbemerkung: Schon mit AOL kam in den 90ern eine (in diesem Fall Online-)Beschäftigungsform auf, die sich "Rollenspiel" nannte, aber mit unserem Rollenspiel nicht viel zu tun hatte, sondern mit dem, was eher dem Erotikbereich entstammt.
Ich habe es schon mehrfach erlebt, daß mein Hinweis auf mein Hobby Rollenspiel damit mehr in Verbindung gebracht wurde als mit dem Kaputthauen von Orksen; war nervig, das dann klarzustellen.
:)
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Teylen

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #55 am: 17.04.2014 | 17:07 »
Das sagt wohl eher etwas über die Gegenseite aus als über einen selber. oO;
Der Großteil der AOL Rollenspiele waren wohl eher normale Chat-Rollenspiele, wie sie heute in Foren und auf anderen Plattformen weiter existieren.
Kenne da durchaus einige die damals entweder in "Original"-Settings spielten oder in "Star Trek"-Settings. Die mitunter immernoch spielen, nur die Plattform gewechselt haben.
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Luxferre

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #56 am: 17.04.2014 | 17:14 »
Hm, vielleicht sollten wir dann erstmal einfach bei uns selber anfangen? Wie soll uns jemand positiv wahrnehmen, wenn wir uns selber schon so klein und schlecht machen?
Ich kenne mindestens einen erfolgreichen Geschäftsman und einen Muskelprotz, die beide DnD spielen.

Ich mache nicht mich schlecht, ich reagiere auf meine Umwelt. Und stehe damit übrigens nicht alleine. Ich habe mittlerweile verdammt viele "Anonyme Rollenspieler"TM kennengelernt. Ich bin übrigens beides. Sportlich und Geschäftsmann. Und Nerd. Und für mich ist das völlig problemlos unter einen Hut zu bekommen. Aber die Kommunikation nach außen damit tendiert gen Null.
 
Zitat
Auch wird in meinem Umfeld überraschend positiv auf so was wie DSA oder Tabletop oder sogar LARP reagiert. Vielleicht liegt es an der Branche (Bildungsbereich) oder daran, dass ich mir nicht erst Asche aufs Haupt streue und dann beichte, was ich alles spiele.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich nicht sage: "Ich bin Rollenspieler und Tabletoper" son dern, dass ich erkläre: "Du kennst doch Computerstrategiespiele oder? Statt das auf dem Computer zu spielen spiele ich das mit selber gebauten und bemalten Figuren in selber bemaltem und gebautem Gelände, ...."

Oh, im Bildungsbereich sehe ich viel mehr Akzeptanz für Spiele im Erwachsenenalter. Wäre auch traurig, wenn es anders wäre.
Im Business (und mal ehrlich, Baubranche/Handwerk beherbergt viele Rocker, Metaller und potentielle Rollenspieler) jedoch finde ich wenig potentielle Mitspieler. Ich kenne mindestens fünf Architekten, die Rollenspieler sind. Genau mein Klientel. Aber in meinem direkten Businessumfeld würde ich da wenige vermuten. Und natürlich liegt es auch daran, dass ich nicht (mehr) offensiv auf die Leute mit diesem Thema zugehe. Wer mehr sucht, der mehr findet.

Anekdoten:
Ich traf vor einigen Jahren eine Abiturkollegin nach langer Zeit wieder. Ihre erste Frage nach der obligatorischen Begrüßung war: "Spielst Du noch immer diese Rollenspiele?"
Ziemlich bezeichnend.

Einer meiner Mitarbeiter weiß, dass ich Metal höre und rollenspiele. Seine Reaktion darauf war sehr, sehr verhalten, bis ablehnend.

Mein Vater: "Hüpfst Du immer noch mit diesem Gummischwert durch den Wald?" Wohlgemerkt war er es, der mir damals Einsamer Wolf kaufte.

Meine Verlobte: "Die Rollenspieler in meiner Stufe damals waren nur die Freaks und Randgruppen. Ich bin superfroh, dass Du trotzdem normal bist." Trotzdem? Trotz was? Ich war schon ziemlich baff.



Andere Rollenspieler, die ich gut kenne, bzw. Kumpels von mir aus dem direkten Umfeld:
Verhaltenstherapeut
Oberstufenlehrer, 2x
Rechtsanwalt, 2x
Oberarzt
ohne Ausbildung/Abschlusss, 2x
Marketingspezi
Heil(er)/-praktiker
kaufmännische(r) Unternehmer/-in, 2x
Kaufmann
(aktuelle Gruppe: Unternehmer, Psychologe, Lehrer, Abbrecher, Marketingfuzzi)


Rollenspieler aus dem entfernten Bekanntenkreis:
ohne Ausbildung/Abschluss, 4x
IT'ler, 3x
Chemiker/Physiker/Mathematiker (teilweise promov), 4x
Handwerker, 2x
Bildungs-/Erziehungssektor, 3x

Wenn ich mir ansehe, mit wem ich spiele, dann ist klar, dass mein Horizont anders ist, als der von vielen anderen.
« Letzte Änderung: 17.04.2014 | 17:29 von Luxferre »

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #57 am: 17.04.2014 | 17:57 »
Ich kann mir gar nicht vorstellen, einen Partner zu haben, der meine Hobbies nicht unterstützt. Ich finde es schon blöd genug, daß wir nicht den gleichen Musikgeschmack haben.

Die beste Antwort auf dämliche Reaktionen ist meiner Erfahrung nach, es genauso zurückzugeben.

Schmierst du dir immer noch all die Farbe ins Gesicht?
Rennst du immer noch mit 21 anderen einem Ball hinterher?
Du fährst immer noch Motorrad?
Was du rauchst immer noch?
Du gehst echt noch in die Kirche?


Obwohl es wohl oft eher Neugier ist, wie sehr man sich geändert hat, als böse Absicht. Aber ich geh auch aus Prinzip nicht mehr auf irgendwelche Jahrestreffen, weil man sich eh nicht mehr wirklich was zu sagen hat.

Irgendwer reagiert immer auf das, was man macht, negativ. Ich z.B. mag keine sogenannte Volksmusik und kann sie in meinem Umfeld auch nur schwer tolerieren. Selbst bei meinem Vater nicht. Leute die sich übermäßig Schmiken wenn sie keine Verkleidung tragen verstehe ich nicht. Ich finde Boxen so ziemlich das letzte. Auch mit Christentum kann ich nicht wirklich.  Und es gibt sicher genug "Fans von alldem die nette verträgliche Leute sind. Ich finder es halt befremdlich und würde nicht mitmachen wollen.

Ist ganz normal.
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Offline Dragon

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #58 am: 17.04.2014 | 18:36 »
Nichts für ungut, aber ihr tut alle so, als würdet ihr euch einzig und alllein über Rollenspiel definieren und das finde ich... befremdlich.

Zitat
Auch mit Christentum kann ich nicht wirklich
Ich bin Christin und Rollenspielerin, und nu?
Ich bin aber auch (noch) Studentin, angehende Lehrerin, fühle mich (auch wenn im Moment ohne Hund) als Hundehalterin, seit kurzem Ehefrau, Freundin, Tochter, Nichte, Cousine, Patentante, "Drachen-Sammlerin".... ich könnte noch lange so weiter machen und ja irgendwo in der Aufzählung bin ich auch "Rollenspielerin", ich kann aber auch Kniffel oder Diablo 3 :P
Und ja, wenn es um das Thema Hobbys geht, dann erzähl ich das auch.
Aber es ist ein Unterschied wie man es erzählt.

"Hey, ich spiel gerne Rollenspiele."
"Shades of Grey oder was"
" :o"

"Hey, ich bin Rollenspieler."
"Ne, nicht schon wieder so ein WoW-Süchtling."

"Neben [andere Hobbys hier einfügen], treff ich mich regelmäßig mit ein paar Freunden um Pen&Paper zu spielen."
"Ah ha... was ist denn das?"

Tut mir leid, das ist natürlich sehr provokativ, aber es ist nur ein Hobby... und ein sehr soziales noch dazu. In jeder Gruppe, egal ob Hobby, Beruf oder sonst was gibt es schwarze Schafe, das ist nun mal so. Diese extreme Identifikation mit diesem Hobby und das vehemente Verteidigen der Selbigen, was hier einige betreiben, wirkt auf mich auch eher befremdlich und zum weglaufen und es ist eines meiner größten Hobbys und auf jedenfall das in das die meiste Zeit fließt ;)

Wenn mir jemand mit voller Inbrust all seiner Leidenschaft Kniffel als DAS Spiel anprangern würde und dabei ein verrücktes Bild abliefert, würde ich auch Kopfschüttelnd gehen und mir meinen Teil denken, denkt da mal drüber nach :D
« Letzte Änderung: 17.04.2014 | 18:39 von Dragon »

Offline DonJohnny

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #59 am: 17.04.2014 | 18:41 »
Und ich bin nicht nur Christ sondern sogar katholisch, wandere gerne, und ich könnte noch einige Sachen hinzufügen. Gerade bei uns im Verein sind sehr viele Leute die nicht ins klassische Rollenspielerbild passen (ich würde sogar fast sagen die Mehrheit).
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Offline Dragon

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #60 am: 17.04.2014 | 18:45 »
Zitat
Und ich bin nicht nur Christ sondern sogar katholisch
"sondern sogar" find ich schön :D, das hab ich jetzt mal unter den Tisch fallen lassen.

Also die Kurzfassung:
Einfach mal ganz normal bleiben und auch mal daran denken, dass übermäßiger Eifer Leute eher verschreckt als "bekehrt"... allein die Wortwahl der "Bekehrung" ist in diesem Zusammenhang schon befremdlich (und negativ) genug. Rollenspiel ist doch keine Religion (und auch keine Krankheit)... es ist nur ein Spiel :)

Offline DonJohnny

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #61 am: 17.04.2014 | 19:03 »
@Dragon: Ich war auch lange Ministrant  8)

Ich hab mir angewöhnt (weil ich gemerkt habe, dass ich am besten damit fahre), dass ich mein Hobby als selbstverständlich und normal betrachte und auch so damit umgehe. Ich binde es keinem auf die Nase und mach mords die Sache draus, aber wenn mich jemand fragt was ich als Hobby mache dann erkläre ich es demjenigen. Und es fand mich keiner kacke danach.

Mal noch zum Thema:

Wenn mich jemand fragen würde wie man erreichen kann das Rollenspiel mehr Verbreitung findet würde ich ihm antworten:
- Such dir sechs nette, offene Rollenspieler aus deiner Umgebung, gründe einen Verein und sorge dafür, dass dieser ein regelmäßiges Rollenspielangebot hat.
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Offline Dragon

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #62 am: 17.04.2014 | 19:12 »
Zitat
@Dragon: Ich war auch lange Ministrant
Ich auch  8)
und Gruppenleiterin

Zitat
Ich hab mir angewöhnt (weil ich gemerkt habe, dass ich am besten damit fahre), dass ich mein Hobby als selbstverständlich und normal betrachte und auch so damit umgehe. Ich binde es keinem auf die Nase und mach mords die Sache draus, aber wenn mich jemand fragt was ich als Hobby mache dann erkläre ich es demjenigen. Und es fand mich keiner kacke danach.
Ja das bringts ziemlich gut auf den Punkt, ich denke ganz normales Verhalten ist der beste Weg um Vorurteile abzubauen. Eben so, als würdet ihr jemand anderen ein anderes beliebiges Hobby oder Gesellschaftsspiel erklären - eben ganz normal!

Die schlimmste Reaktion die mich bisher ereilte war ein: "Mmh das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen (für mich selbst)."

Ucalegon

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #63 am: 17.04.2014 | 20:02 »
Ich indentifiziere mich mit den BBT Chars total, mal abgesehen vielleicht von Raj, und Idioten sind das auf keinen Fall. Sie sind eben anders. So wie ich auch. Aber nett, dass du Leute wie mich als Idioten siehst. Das ist meiner Meinung nach auch sehr unsozial, von intolerant mal ganz abgesehen.

Tut mir Leid, wenn der Eindruck entstanden ist. Ich wollte damit niemanden persönlich angreifen. Die Serie wurde im Thread wegen des "Geek-Faktors" und dem Mainstream-Erfolg erwähnt und wird ja auch sonst kontrovers diskutiert, gerade im Hinblick auf das Thema Sexismus.

Tut mir leid, das ist natürlich sehr provokativ, aber es ist nur ein Hobby... und ein sehr soziales noch dazu. In jeder Gruppe, egal ob Hobby, Beruf oder sonst was gibt es schwarze Schafe, das ist nun mal so. Diese extreme Identifikation mit diesem Hobby und das vehemente Verteidigen der Selbigen, was hier einige betreiben, wirkt auf mich auch eher befremdlich und zum weglaufen

Genau. Ich erinnere mich z.B. an eine Kneipenrunde, während der einige Leute ohne Rücksichtnahme ausschließlich um Rollenspiel und Tabletop kreisten und ich Mühe hatte, mit zwei ausgeschlossenen Nicht-Hobbyisten ein vernünftiges Gespräch zu führen. Von einem der beiden kam dann irgendwann der Kommentar: "Jaja die Nerds da xyz...", woraufhin einer der angesprochenen Rollenspieler angepisst war und sowas sagte wie: "Und genau deswegen wollen wir mit euch nichts zu tun haben..." Really?

Wenn das einen Nerd/Geek ausmacht, dann Nein Danke. Und neue Leute gewinnt man so schon gleich gar nicht.

Offline Bad Horse

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #64 am: 17.04.2014 | 20:04 »
Können wir uns bitte etwas mehr auf das Thema konzentrieren, statt uns zu erzählen, dass nicht alle Rollenspieler hygieneresistente Metal-Nerds ohne soziale Umgangsformen sind?

Eigentlich müssten Rollenspiele einfach nur präsenter sein - diejenigen, die sich dafür interessieren, kommen dann wahrscheinlich von alleine. Aber wie macht man Rollenspiele präsenter?

Der Gratisrollenspieltag ist dafür eine ziemlich tolle Sache. Oder aktive Vereine, die auch mal bei irgendwelchen Festen einen Stand ausrichten. Außerdem sollte vielleicht jemand einen Krimi-Bestseller schreiben, wo der Komissar statt alkoholsüchtig, geschieden oder schwerkrank einfach mal Rollenspieler ist. ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Ucalegon

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #65 am: 17.04.2014 | 20:19 »
Die zahlreichen Conventions könnten sich vielleicht besonders um Neueinsteiger bemühen. Mir haben in letzter Zeit einige Leute gesagt, dass sie ihre Con-Erfahrungen eher abgeschreckt haben. Meine waren bisher schon klasse und ich sehe da viel Potential, wenn:

-gerade auf Facebook und so aktiver (aggressiver?) Werbung gemacht wird
-mehr Leute Runden anbieten, statt Heimgruppen auf die Convention zu verlegen (Hey, da können alle was tun!)
-die Rundenaushänge attraktiver werden (klingt dämlich, aber ein paar bunte Bildchen statt krakelige Systembeschreibung und Tischnummer können was reißen, denke ich)
-offizielle Supporter mit mehr Begeisterung auf ihre Runden und Systeme aufmerksam machen
-...

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #66 am: 17.04.2014 | 21:34 »
Nichts für ungut, aber ihr tut alle so, als würdet ihr euch einzig und alllein über Rollenspiel definieren und das finde ich... befremdlich.
Ich bin Christin und Rollenspielerin, und nu?


Aber du bist nicht das Christentum.  ;D Mein Vater ist ja auch nicht die Volksmusik.

Und das Thema hier ist nun mal RPG. Im Katzenforum sind es Katzen, und die Leute definiren sich auch nicht über Katzen. Und im Star Trek-Forum ist es spezifisch ST und deswegen definiert sich meies Wissens nach auch keiner nur darüber.

Ich definiere mich aus allen meinen Interessen und Anschauungen. Und du ja vermutlich auch.
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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #67 am: 17.04.2014 | 21:43 »


Der Gratisrollenspieltag ist dafür eine ziemlich tolle Sache. Oder aktive Vereine, die auch mal bei irgendwelchen Festen einen Stand ausrichten. Außerdem sollte vielleicht jemand einen Krimi-Bestseller schreiben, wo der Komissar statt alkoholsüchtig, geschieden oder schwerkrank einfach mal Rollenspieler ist. ;)

Was hat der GRT denn nun eigentlich gebracht? Bei uns nicht sehr viel. Da kam grad mal ein Interessent für ein System das wir leider nicht spielen. Und einige der Sachen, die beigelegt waren, waren auch noch zu unvollständig - so fehlten bei einem Einsteigerpaket die Spezialwürfel.

Ein Krimi mir Rollenspielkomissar wäre mal cool. Leider kenne ich RPGs im Rahmen von Krimis immer nur negativ behaftet. Der Mörder war RPGer oder so.
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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #68 am: 17.04.2014 | 21:45 »

-die Rundenaushänge attraktiver werden (klingt dämlich, aber ein paar bunte Bildchen statt krakelige Systembeschreibung und Tischnummer können was reißen, denke ich)


Das klingt gar nicht dämlich. Aber ehrlich - wer von euch hängt noch für Runden aus? Ich mache meine Spielersuche zu 99% online. Und die Onlineplattformen haben eh diejenigen, die schon interessiert sind.

Würde ich offline suchen, bräuchte ich erst mal einen neuen Spielort, der auch noch eutral sein sollte, und den hab ich hier in Recklinghausen leider nicht. Ja, früher, in Stuttgart...
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Shadom

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #69 am: 17.04.2014 | 22:17 »
Ich denke das wichtigste wurde schon gesagt. Man muss einfach mehr freundlich gestaltete Berühungspunkte schaffen wenn man mehr Leute in das Hobby bringen will.

Ja dazu gehört ein gepflegtes sozial verträgliches Auftreten und Aussehen. Stimmt dazu gehört nicht Rollenspiel wie ein Schild vor sich her zu tragen. Eben nicht so wie viele von uns auf Conventions rumlaufen sondern so wie die dieselben Leute (hoffentlich) im normalen Leben unterwegs sind.

Aber viel mehr gehört eben dazu Conventions und andere Events zu veranstalten, Vereine zu gründen und zu pflegen, AGs an der Schule anzubieten usw.


Auf lange Sicht denke ich jedoch, dass das Hobby allen Unkenrufen zum trotz in den nächsten 15-25 Jahren merkbar wachsen wird (auch wenn natürlich sich die Natur durch Technikeinflüsse leicht verschiebt).
Warum? Die jetzt 20 jährigen (was ich mal so als das Alter nehmen würde ab dem "relevant" für das Hobby wird. Egal ob es um Präsenz in Foren, eigene Projekte oder Kaufkraft geht) wurden gerade noch als sie jünger waren mit sehr negativen Bildern von Rollenspiel und verwandten Themen konfrontiert.
Sicher gewisse Rolelnspielnahe Genres wurde durch Filme wie Herr der Ringe (13-11 Jahre her) und die neuen Star Wars Filme (15-6 Jahre her) sowie viele andere schon nahe gebracht. Das hat aber allenfalls einen vorbereitenden Effekt gehabt (genauso wie WoW uns nicht mehr Rollenspieler beschert).
Viel wichtiger ist etwas anderes. Wie ist das Bild des typischen Rollenspielers in den Medien usw. Und dieses Bild ändert sich weltweit (in DE mal wieder etwas verspätet langsam) doch merkbar.

Lange vorbei ist der Satanist als Rollenspieler. Auch die Gothik und Metal Note wird von vielen nicht mehr wahrgenommen (und sinkt auch ab). Auch der hier hochgepriesene stinkende "ich hab sonst kein Leben" Rollenspieler wird immer weniger verbreitet. Momentan sind wir gefühlt beim Bild des leicht exentrischen langweiler angekommen. In meiner Umgebung ist die Reaktion auf Rollenspiel als Hobby eher ein "das ist mir zu anstrengend" "sowas könnte ich gar nicht" usw.
In den aktuellen Medien werden Rollenspieler als recht intelligente, aber eher unsoziale Personen, die eigentlich meistens nette harmlose Menschen sind, dargestellt ( aus dem Kopf ohne Recherche z.B. BBT, die letzte RPG Community Episode, mehrere Geek&Sundry shows, ein paar Futurama Episoden, It-Crowd, 1-2 mal bei Supernatural, Colbert Report, usw.).

Dieses Image ist schon weitaus zugänglicher, was die Intelligenz angeht sogar schmeichelhaft. Ich denke es dauert nicht mehr sehr lange bis Rollenspiel und deren Spieler ein ausgeglicherenes Image bekommen. Ähnlich wie vielleicht Modellflieger. Sprich sie wären dann in den Medien nicht sehr präsent, aber wenn sie vorkommen dann ist es einfach nur ein Detail. Welche Klischees verbindet ihr mit Modellfliegern? Ich fast keine.

Wer mit so einem Image aufwächst und dann noch eben einen Berührungspunkt zum Hobby bekommt, der eben nicht einem der anderen negativen Stereotype (die es wie in jeder Szene natürlich AUCH gibt) entspricht, der  hat gute Chancen einfach mal mitzumachen.

Wellentänzer

  • Gast
Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #70 am: 17.04.2014 | 22:26 »
Ja dazu gehört ein gepflegtes sozial verträgliches Auftreten und Aussehen. Stimmt dazu gehört nicht Rollenspiel wie ein Schild vor sich her zu tragen. Eben nicht so wie viele von uns auf Conventions rumlaufen sondern so wie die dieselben Leute (hoffentlich) im normalen Leben unterwegs sind.

Der verlinkte Text ist böse, aber klasse! Habe herzlich gelacht und verlinke in näherer Zukunft mal im Profil weiter, wenns recht ist.

Ucalegon

  • Gast
Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #71 am: 17.04.2014 | 22:54 »
Eben nicht so wie viele von uns auf Conventions rumlaufen sondern so wie die dieselben Leute (hoffentlich) im normalen Leben unterwegs sind.

Erste Reihe, blaues Shirt könnte fast John Wick sein... leicht übergewichtig ~;D

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #72 am: 17.04.2014 | 23:08 »
Die Leute auf dem Bild sind durchweg normal aussehende Menschen, wie man sie auch in einer Schule, dem Bus, im Laden etc antrifft. Und die Hetzerei gegen Dicke und nun auch noch Brillenträger hab ich auch satt. Das ist nicht lustig. Das ist diffamierend und direkt beleidigend, unterstellt irgendwelchen Fremden irgendwelchen Quatsch, mit dem sich der Schreiber auch nur profilieren und als was besseres darstellen will. Peinlich, und wenn ich oder einer meiner Bekannten auf dem Bild wäre, wäre das ne Anzeige. Ist ja aber auch im Grunde egal, wer auf dem Bild ist, es wird eh frei nach billigster Ami-Radioshow-Methode über alles, was sich da sehen lässt. hergezogen.

Und das Gesülze darüber, wie sich Leute anziehen, ist auch abartig. Das ist jedem seine Sache, und solange die Klamotten sauber sind, wo ist das Problem? Ich würde mich nicht anders anziehen, um einer erträumter neuen Norm für Rollenspieler zu genügen. Es ist ein verdammtes Hobby, und da will ich mich bequem anziehen, in Klamotten, die mir gefallen, und extra zum Friseur gehen oder deshalb gar noch Kontaktlinsen tragen werde ich deshalb auch nicht. Hippies, Rocker, Rapper, Jogginganzugträger oder was auch immer - kann mir egal sein, wie die Leute zum Spiel auflaufen, solange alle Spass haben.

Klischees mit Modellfliegern vebinde ich übrigens durchaus. Liegt vielleicht daran, dass ich da als Kind öfter mitgeschleppt wurde. Schlechte Autofahrer, Klebebandbrillen,Stotterer, Vasenzerbrecher, Fenstereinflieger, feuchte Hände etc. Klischees gibt es überall. Dafür hatte ich nie das Bild Rollenspieler = Metaller vor Augen, da von uns niemand Metaller war.


Ich hatte grad mal, weil hier grad Leute zu Besuch waren (Filmabend), die keine RPGer sind, gefragt, was sie so davon (und von Brettspielen, ich hab da etwas Hoffnung) halten und ob es sie interessieren würde. Stellte sich nun bei beidem heraus daß es für fast alle ein Problem wäre, eventuell ihre Wohnung zu Verfügung zu stellen. Man ist lieber Gast als Gastgeber. Ansonsten wusste die Hälfte nicht mal, dass es sowas ausserhalb von PCs überhaupt gibt. Das hat mich etwas überrascht. Ausserdem kam noch der Punkt mit "zu kompliziert" und "muss man zu sehr denken."

Keiner von denen würde in einen Jugendtreff oder in die Kneipe gehen, um zu spielen, egal of Brettspiel oder RPG. Für das eine zu alt, das andere ist ihnen zu teuer. Vereine sind auch nicht so beliebt. Das wird eher mit Sport und Kleingärtnertum/Kleintierzucht und Wandern und viel Verwaltungsaufwand verbunden. Der Lehrer in der Gruppe meinte, in den Schulen könne man Brettspiele nicht brauchen, weil da zuviele Einzelteile verloren gehen, und Rollenspiele wäre ihm suspekt wegen der Aufsichtspflicht, was immer das genau heissen soll.

In unserer lokalen Schule gab es mal ein Projekt für RPGs mir Problemschülern, um Selbstvertrauen zu lernen, die Gruppe die ich da bekommen habe gibt es sporadisch noch, aber da es keine Räume mehr gibt, hat sich das schon lange erledigt.

Wenn man also Schulen ansprechen wollte, müsste man vermutlich bereits vorgefertigte Lösungen vorlegen, wie und wo das denn alles stattfinden soll, wer die Aufsicht hat usw. Hat das in irgendeiner Form schon mal jemand von euch probiert? Ich würde mir das gar nicht zutrauen, sowas organisieren zu wollen.



Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Sin

  • Gast
Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #73 am: 17.04.2014 | 23:52 »
Als ich vor 20 jahren in ner oberbayrischen Kleinstadt auf die Schule ging, hatten wir in der 1-wöchigen Hobbywoche (keine Ahnung wie die genau hieß) auch schon eine Rollenspiel-Gruppe, sollte also nicht so schwer sein.

Und im Fußballstadion sehen die Leute auch überwiegend aus, als wären sie gerade vom Bus überfahren worden, und das ist das deutsche Hobby Nr 1, also würde ich keinen so großen Fokus auf das Aussehen der Leute legen.
« Letzte Änderung: 17.04.2014 | 23:56 von Sin »

Offline YY

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Re: Wie kann man Rollenspiel verbreiten?
« Antwort #74 am: 18.04.2014 | 00:10 »
Als ich vor 20 jahren in ner oberbayrischen Kleinstadt auf die Schule ging, hatten wir in der 1-wöchigen Hobbywoche (keine Ahnung wie die genau hieß) auch schon eine Rollenspiel-Gruppe, sollte also nicht so schwer sein.

Das gabs bei uns auch immer wieder - natürlich von den schon aktiven Rollenspielern angeleiert und hauptsächlich auch von deren Spielgruppen besucht.
So ein paar Neulinge konnte man damit aber schon gewinnen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer