Ursprünglich wurde ich der Haupt-SL meiner Runde, da außer mir sich alle entweder mehr oder weniger (eher MEHR) davor gedrückt haben oder aber so miese Leitungsergebnisse brachten, dass die anderen Spieler der Gruppe sich schlicht geweigert haben, nochmal mitzuspielen, wenn besagter Mitspieler mal wieder den SL-Posten übernimmt.
Das war für mich zu Beginn nur mäßig zufriedenstellend, aber hätte ich es nicht gemacht, hätte es gar kein Rollenspiel gegeben und da hab ich dann in den Sauren Apfel gebissen.
Dann habe ich mich damit abgefunden entdeckt, dass SLen auch Spaß machen kann. Es gefällt mir einfach, fertige Abenteuer möglichst spannend (und frei) zu präsentieren oder selbst Szenarios auszudenken, ich bastle gerne Handouts, Karten usw.
ABER nachdem ich jahrelang fast nur SLt habe, stelle ich fest, dass es mir massiv schwer fällt, wieder in die Rolle des Spielers zu schlüpfen. Zum einen muss ich mich zurückhalten, den anderen SL bei (vermeintlichen) Fehlern nicht zu korrigieren. Zum anderen fehlt mir auch ein gutes Stück weit das Vertrauen in andere SLs, umso mehr, wenn ich sie nicht kenne, aber auch bei einigen Mitspielern kann ich mich nicht einfach in die Rolle "fallen lassen" und einfach nur spielen. Ich habe schon versucht das zu ergründen (und bei Spielen mit Player Empowerment fällt es mir nicht so schwer), ich weiß nur nicht, ob ich wirklich die Lust habe, daran zu arbeiten.
Ist es mir das Wert, mich jetzt wieder in die Haltung des Spielers zu wuseln, wenn ich doch meistens wieder auf dem SL-Posten landen werde? Und macht mir das Spieler-Dasein überhaupt noch Spaß genug?
Irgendwie nicht.
Allerdings hat dieser Missstand mit dazu geführt, dass ich im Moment nur noch 2er-Rollenspiel betreibe - ich befinde mich da insgesamt im Moment in einer Sinnkrise.