Lux, such dir einfach einen Guide im Internet (Treanmonks sind die besten) und baue dir einen Charakter entsprechend erprobten Vorgaben. Das Ausspielen wird dir dann am Ende doch mehr Persönlichkeit einbringen.
Ich muss sagen, dass ich an sich lieber Spieler wäre - ich kann dann die Realität leichter hinter mir lassen, in eine andere eintauchen und wirklich Abenteuer _erleben_ -, bin aber mit den meisten Spielleitern sehr unzufrieden und werde auch meistens um Leitung gebeten. Gerade bei Indiespielen vergeht mir als Spieler die Lust, weil ich mich mehr als Lenker denn als Abenteurer fühle. Indiespiele halte ich nur als Spielleiter durch, dann aber ausgesprochen gerne. Als Spieler stelle ich den Anspruch, dass ich vergesse, wer ich bin, und in eine andere Welt eintauchen darf, in der mein Charakter wahrscheinlich aus Idiotie heraus an einem Skorpionsstich verreckt. Ich drehe durch, sobald ich sowas wie eine gezielte Dramaturgie bemerke. Dann bin ich wieder nur jemand, der an einem Tisch sitzt und erzählt. Was cool ist, aber eben nicht die für mich aufregendste Form des Spieles. Ich mag keine Geschichten erfinden, sondern Dinge erleben, die es hinterher wert sind, zu Geschichten zu werden. Ich kenne nur ein, zwei Leiter, bei denen das wirklich so funktioniert hat. Ich mag mich wundern, rätseln, seltsame Dinge finden und frei durch die Wildnis streifen. Insofern HASSE ich es, wenn mir als Spieler Dinge angeboten werden, um die Dramaturgie zu bestimmen, wie Bennies oder Fatepunkte, mit denen ich gar die Umgebung verändern könnte. Das reißt mich komplett heraus, ich will einfach nur eine Minimalbasis an System und Metaelementen, damit das Spiel irgendwelche Regeln hat und eine kleine ausreichende Simulation erfolgt, die Dinge messbar macht. Als Spielleiter freue ich mich hingegen, wenn die Spieler auf diese Weise nicht nur agieren, sondern gestalten können, und liebe hochtrabende Konzepte. Ein wenig bescheuert ist das schon.
EDIT:: Indie hier gleich forgig.
EDIT EDIT:: Mir fehlt als Spieler oftmals eine gewisse Menge an Naivität und Bodenständigkeit von Seiten der Gruppe, die Leute sind mir meistens zu erwachsen und zu verkopft, da kommt nichts aus dem Herzen und alles wird vorher auf Tauglichkeit, auf Designziele und was weiß ich geprüft. Um es mit blödem Theoriesprech zu sagen, mir fehlt der Sense of Wonder und das Gefühl, in einer echten, wenn auch bizarren Welt herumzurennen. Meine Mitspieler und der Spielleiter sollen wie Fritz Leiber oder Jack Vance sein, nicht wie Drehbuchautoren.
Und Jens...
Als Spieler will ich mich auf meinen Charakter besinnen und durch ihn versuchen, das Spiel interessant zu machen. Ja, das ist meine Ausrede für waghalsige Aktionen und teilweise grenzdebile Pläne Und wenn diese Pläne dann schief gehen und wir alle in der Tinte sitzen, dann reibe ich mir die Hände und freue mich darauf, ob und wie wir da wieder rauskommen
Ich muss nur darauf achten, nicht allzu sehr ins Metagaming zu verfallen, denn was ich weiß, das weiß der Charakter nicht unbedingt auch. Und die Handlungen sollen immer noch nachvollziehbar bleiben. Es ist eben eine ganz andere Art des Spiels, aber im Grunde auf derselben Ebene.
Dafür mal