Autor Thema: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kybernetik X  (Gelesen 3317 mal)

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Offline Waldviech

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[Fatesetting Deutsch] Alarm für Kybernetik X
« am: 13.01.2014 | 23:24 »
Hierhin würde ich gerne die Nachkriegskrimi-Cyborg-Idee aus dem Threat "FATE Worlds 3 - Worlds from Germany" verschieben. Als schnelle Info, bevor ich die bisherigen Beiträge zitiere die ganz grobe Grundidee:

"Alarm für Kybernetik X" ist eine Genremischung aus Cyberpunk und deutscher 60er-Jahre-Krimiserie. Das Setting spielt irgendwann in den 60ern und (sehr) frühen 70ern. Also in der Zeit, in der viele klassische Krimiserien wie Stahlnetz, Hamburg Transit, der frühe Tatort usw. spielen. Allerdings lief in dieser Welt der zweite Weltkrieg mit erheblich mehr "Weird Science" ab, so dass es Cyborgs gibt. In Deutschland sind die Cyborgs in einer vergleichsweise prekären Lage, da man sie nach dem verlorenen Krieg am liebsten vergessen würde. Während die Alliierten ihre Cyborgs wie Superhelden feierten, mussten die deutschen Cyborgs ihren Platz im völlig normalen Zivilleben finden. Das hat oftmals nicht funktioniert...

Zitat
Wie wär es eigentlich mit einem deutschlandbasierten Krimi-Setting im Stil alter deutscher Vorabendkrimis? Grobe Zeit der Handlung wären die 60er und beginnenden 70er und Man spielt praktisch die Helden aus Stahlnetz, frühen Tatortfolgen, Polizeiruf 110 und Konsorten und kämpft sich durch die Unterwelt der alten BRD (oder der DDR), geht gegen Korruption vor, usw. Stellt sich nur noch die Frage, ob da nicht vielleicht noch ein netter Twist am Ganzen fehlt...
Zitat
Das, mit Cyberpunk?

Zitat
Du kannst da ja den "Life on Mars"-Effekt verwenden (Wobei das auch schon wieder boese geklaut waere und leicht zu entdecken ist)

Alternativ: Die Spieler sind tatsaechlich KIs die durch die Loesung dieser Faelle vom grossen Zentralrechner (SL) mehr Resourcen zur Verfuegung gestellt bekommen (und diese evtl. nutzen um mehr Kontrolle ueber den Zentralrechner zu kriegen)

Zitat
Zitat
Das, mit Cyberpunk?
Gut möglich - wobei ich die historische Epoche dann aber beibehalten würde. Vielleicht wär da Folgendes ne Idee (obwohl es um die Ecke rum wieder ne Nazi-Thematik mit hineinbringt): Weltkrieg Zwo lief in etwa so ab, wie man das aus Wolfenstein3D, Captain America und Konsorten kennt. Nämlich mit allerlei Mad-Science. Unter anderem sorgte die Erfindung kraftvoller Radionuklid-Batterien mit mehreren Jahrhunderten Laufzeit dafür, das kypernetische Prothesen von geradezu futuristischer Entwicklungsstufe möglich wurden. Als der Krieg vorbei war, stellte sich in Deutschland ein Problem - während die Cyborgs der Alliierten weiterhin im Militärdienst blieben, wurden viele Wehrmachtscyborgs (die nicht in Kriegsverbrechen verwickelt waren) ins Zivilleben gespült. Die Westalliierten waren nämlich nicht bereit, Leute zu exekutieren, nur weil sie kypernetisch aufgerüstet waren. In der folgenden Zeit versuchten nun tausende Cyborgs in der deutschen Nachkriegsgesellschaft wieder Fuß zu fassen - in einem Umfeld, dass ihre Existenz gerne vergessen würde. Während Cyborgs in den alliierten Staaten ja sowas wie Helden waren, haftete ihnen in der BRD stets der Ruch des Nazitums an. Daher wurden etliche Cyborgs gescheiterte Existenzen oder kriminell. Andere versuchen, den Ruf ihrer "Gattung" zu verbessern und streiten für das Gute....

Das wär so das, was mit ad hoc zur ganzen Sache einfällt. Hat natürlich den "Nachteil", dass es mit dem sehr deutschen Weltkriegstrauma spielt, was auch tierisch in die Grütze gehen kann....

Zitat
Hm, ein Spionage-Setting im Kalten Krieg hätte natürlich auch was. Vielleicht noch mit Geistern dazu.
Auf jeden Fall! Deutschland würde sich da geradezu anbieten....
Zitat
Alternativ: Die Spieler sind tatsaechlich KIs die durch die Loesung dieser Faelle vom grossen Zentralrechner (SL) mehr Resourcen zur Verfuegung gestellt bekommen (und diese evtl. nutzen um mehr Kontrolle ueber den Zentralrechner zu kriegen)
Hätte auch was - ich bin unschlüssig.....:)
Zitat
Zitat
    Gut möglich - wobei ich die historische Epoche dann aber beibehalten würde.
Definitiv. Und es muss ja nun auch nicht die Voll-Robocop-Dose sein. Ich denke da eher an subtile Cybertechnologie. Und dass dann im Geist der deutsch-biedermeierischen 60er/70er mit ein wenig Prä-RAF-Terror. Ja, das könnte mir Spaß machen. :)

Zitat
Ich dachte auch mehr so an die 6-Millionen-Dollar-Mann-Schiene. Man erkennt nicht unbedingt sofort, wenn jemand ein Cyborg ist - aber dann, wenn er Kugeln schluckt wie nix, schneller rennt als menschenmöglich oder 70kg-Säcke mit Zement mit einer Hand hebt, wird es offensichtlich. Vielleicht altern sie durch die Implantate auch weniger schnell. Ich stelle mir da recht interessante Spannungsfelder vor: So könnte ein Cyborg-Polizist die Motivation eines kriminellen Cyborgs hervorragend verstehen, da er dessen bescheidene Lage nachvollziehen kann. Diverse Friedensbewegungen würden Cyborgs am liebsten komplett abschaffen, stehen sie doch für Krieg und Vernichtung. Es könnte recht glaubhaft ebenso vercyberte Menschheitsfeinde geben, wie Cyborgs die einfach nur in Ruhe einen völlig normalen Alltag haben wollen und verschweigen, dass sie Cyborgs sind.....und natürlich Cyborgs, die sich so vorbildlich wie möglich verhalten wollen. Hinzu kommt, dass so gut wie alle deutschen Cyborgs einen wichtigen Punkt gemeinsam haben: Sie standen im 2. Weltkrieg auf der falschen Seite. Wie geht man damit um?
(Aber wie gesagt: Wahrscheinlich disqualifiziert sich diese Idee, da Nazis ja irgendwie doch wieder eine Rolle spielen - wenn auch nur als Backgroundelement in der Vergangenheit des Settings. Andererseits könnte man darüber vielleicht sehr "deutsche" Gemütslagen vermitteln.)
« Letzte Änderung: 15.01.2014 | 19:04 von Waldviech »
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #1 am: 14.01.2014 | 00:13 »
Kombiniert mit Dr Mabuse?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Waldviech

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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #2 am: 14.01.2014 | 00:21 »
Das würde durchaus ins Bild passen - ja. Vor allem in der 60er-Jahre-Fassung! Worüber ich mir noch nicht ganz klar bin, ist ob auch Superheldenmotive einen Platz haben könnten. Zumindest bei den Amerikanern dieses Settings könnte ich mir vorstellen, dass sie einige ihrer Elite-Cyborgs tatsächlich alá Captain America inszenieren könnten (was einige Leute ingame auch albern finden könnten). In Deutschland sähe die Sache schon anders aus...
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Offline Grubentroll

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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #3 am: 14.01.2014 | 09:30 »
Ich liebe deine Beschreibungen ja echt heiß und innig, Waldviech.

Da geht immer sofort das 3D-IMAX-Kopfkino bei mir los, wenn ich das lese..

Offline The_Nathan_Grey

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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #4 am: 14.01.2014 | 10:01 »
Was für eine coole Idee, dass Setting würde ich gerne mal ausprobieren.  :d
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #5 am: 14.01.2014 | 10:27 »
Erinnert mich stark an die Ghost in the Shell Serie. Was gut ist, denn die ist hervorragendes Material.
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #6 am: 14.01.2014 | 12:03 »
Das wäre auch eine hervorragende Inspiration für das Setting. Grade was Cyborgs mit Kriegstrauma angeht!

Zur Technologie des Settings:
Im Allgemeinen ist der Techlevel in Kybernetik X natürlich höher als in den historischen 60ern. Allerdings nicht so völlig im Sinne der antiquierten Retro-SF, die sich sonst so cool finde. Natürlich gibt es die ganze Cybertechnologie zum Ersetzen von Gliedmaßen und Organen und zum (teils immensen) Verstärken derselben. Die IT-Technologie ist im Mittel bereits irgendwo auf dem Stand der 90er (wenn nicht sogar höher, wo "Weird Science" im Spiel ist), wobei das "Medium Computer" aber immernoch nach gewissen Paradigmen der 60er gebaut und genutzt wird. Kein ein Privatmensch hat einen eigenen Rechner. Man baut Großrechner für Militär, Behörden, Universitäten und großen Firmen, die nur bedingt untereinander vernetzt sind. Die existierenden Rechner haben natürlich auch keine besonders komfortablen Bedieneroberflächen. (Will man an den Rechner eines Großkonzerns, könnte man sich also nicht von daheim einfach ins System hacken, sondern müsste tatsächlich ins Konzerngebäude einbrechen).
In Deutschland sind die Polizeireviere der Großstädte über die Computer des Bundes-Telenetzes verbunden, was bundesweite Ermittlungen erleichtert. In Kleinstadtrevieren ist man noch immer auf Telefon und Fernschreiber angewiesen. Für das Setting eher randseitig interessant ist, dass die Raumfahrtprojekte der Großmächte ebenfalls schon etwas weiter sind als in der realen Welt. Die erste Mondlandung fand 1959 statt, USA und UDSSR haben Raumstationen im Orbit und Wernher von Braun peilt den Mars als Ziel an. Im Bereich der Weird Science gibt es einige lustige Ansätze mit Todesstrahlen, Superseren und ähnlichen Scherzen,
Alles in allem entspricht der normale Alltag des Durchschnittsmenschen dem normalen Alltag der realen 60er - mal davon abgesehen, dass Mikrowellenherde erschwinglicher sind.

Die vergleichsweise hohe Zahl der deutschen Cyborgs erklärt sich folgendermaßen:
Erste Versuche mit Cybertechnologie wurden schon in den 30ern durchgeführt und sorgten recht schnell für erste Erfolge. Man präsentierte der erstaunten Weltöffentlichkeit die ersten "Stählernen Männer". Als der Krieg ausbrach, hatte so ziemlich jede Großmacht eigene Cyborgprogramme und eine kleine Eliteeinheit von Cybersoldaten. Da sich schnell erwies, dass Cyborgs normalen Soldaten im Feld weit überlegen waren, forcierten alle Kräfte die Forschung in diesem Gebiet. Man setzte gemeinhin auf kleinere Kontingente "mechanisierter Superhelden". Im Dritten Reich änderte sich das, als Deutschland den Krieg zu verlieren begann. Die Partei entwarf das mit der heißen Nadel gestrickte Programm "Stählerne Welle", dass vorsah eine große Menge von Cyborgs in Massenproduktion herzustellen, um den Feind damit zu überrollen. Wie die meisten Superwaffenprogramme des 3. Reiches war diese Idee aber unausgegoren und konnte die Niederlage nicht mehr aufhalten. Da nicht jeder Mensch gleichermaßen für die Umwandlung in einen Cyborg geeignet ist, konnte man für die Massenumwandlung nicht mehr nur auf die ideologisch durch-indoktrinierten SS-Männer zurückgreifen, die man bisher verwendet hatte. Mit medizinischen Massentests (die nicht immer zuverlässig waren) ermittelte man taugliche Wehrmachtssoldaten (und im späteren Verlauf auch Mitglieder der Hitlerjugend und Zwangsarbeiter), die dann verpflichtet wurden, sich umwandeln zu lassen. Nicht alle Verpflichteten waren mit der Umwandlung einverstanden. Materialengpässe und aufgrund der erzwungenen Geschwindigkeit häufig auftretende Fehler sorgten dafür, dass fast alle deutschen Cyborgs die eine oder andere Macke hatten. Auch stellte sich das Problem, dass viele neuerschaffene Cyborgs einen gewissen Hang zur Rebellion zeigten - was dazu führte, dass man der Hälfte aller Wehrmachtscyborgs "Motivatoren" (also fernzündbare Sprengkapseln) implantierte. Versuche mit Hypno-Indoktrinierung scheiterten und sorgten durchweg für geistige Behinderung. Gegen Ende des Krieges hatte die Wehrmacht zwar 40.000 0der 50.000 aktive Cyborgs (die Aufzeichnungen schwanken da), aber kaum mehr Munition und sonstiges Material. Die Cyborgs konnten das Blatt nicht mehr wenden. Nach dem Krieg wurden die Cyborgs im Westen nicht anders behandelt als andere Wehrmachtssoldaten. Man entfernte die Motivatoren, inhaftierte sie wenn sie in Kriegsverbrechen verwickelt waren und schickte sie nachhause wenn sie es nicht waren. (In der UDSSR sollen die meisten kriegsgefangenen Cyborgs "deaktiviert" worden sein. Vielleicht wurden aber auch etliche ideologisch umgedreht. Die Russen hatten viel Zeit dafür...)
Man plante zwar, die Cyborgs auf diverse Arten "ungefährlich" zu machen, aber derartige Pläne wurden nie konkret umgesetzt. Die Körperkraft eines Cyborgs "herunterzuregeln" funktioniert nur schlecht und durch eine "Entcyberung" stirbt der Cyborg unweigerlich.
« Letzte Änderung: 15.01.2014 | 19:05 von Waldviech »
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #7 am: 14.01.2014 | 13:01 »
Hm.. hm, hm, hm...

Macht bei mir noch nicht ganz so "Klick".

Leicht anderer Ansatz zu den Cyborgs:

Zum einem, "nur" die Wehrmacht und die Rote Armee hatte Cyborgs im Volleinsatz. Die anderen Kriegsparteien konnten ihre bevölkerungen nicht so weit ignorieren, als das es möglich gewesen wäre Cyborgs in einem weiteren Feld als der Medizin zur Rettung von Leben einzusetzen (Sprich: Nur ein tödlich Verwundeter hatte die Wahl sich freiwillig Cyberisieren zu lassen).

Bei den beiden genannten Armeen hatte viel damit zu tun, dass es 08/15 Modelle gab, die voll ausgestattet an die front geschickt wurden und deren Look und Style einem komplett ausgestatteten Soldaten mit Rüstung entspricht. (Denkt mal in Richtung der Optik der Kerberus Panzer Corps Truppen [Siehe YY´s Avatar]). Diese Truppen hatten nicht mal individuelle Körper oder gar Gesichter, was eine konstante Erinnerung daran ist, das sie Soldaten waren. (Bild verlinke ich weiter unten)

Auf der anderen Seite das "Problem" mit den Anführern bzw. den Truppen der restlichen Alliierten, denn hier wurde individuell modelliert und der Cyborg-Körper war dem Original so ähnlich wie es gerade eben nur geht, was auch dafür gesorgt hat dass sowohl viele Kriegsverbrecher untertauchen konnten als auch dass ehemalige Spione oder Kommandotruppen aus dem krieg recht unbehelligt unterwegs sind.

Ziel praktisch aller Cyborgs ist die Ummodellierung ihres Körpers in eine der Gesellschaft akzeptable Version, daher befindet sich eine überdimensional hohe Anzahl von ihnen im Staatsdienst, von Feuerwehr über Polizei bis hin zu den Rettungskräften.
Viele Bürger haben den schleichenden verdacht, Deutschland könnte doch nochmals von den Cyborgs unterwandert werden, spätestens wenn bei den kommenden Neuwahlen entschieden wird ob auch Cyborgs politische Ämter innehaben dürfen....

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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #8 am: 14.01.2014 | 14:17 »
Ja - das klingt um einiges runder! Grade die Idee mit den gesichtswechselnden Kriegsverbrechern passt IMHO super. Irgendwo hat das auch einen gewissen "Mabuse-Vibe", denn der latscht ja dank seiner Wandelbarkeit auch recht unbehelligt herum.
Die titelgebende Einheit "Kybernetik X" wäre übrigens eine Spezialabteilung des Bundeskriminalamtes, das sich mit "Cyberverbrechen" befasst. Wenn irgendwo in der Bundesrepublik Verbrechen im Zusammenhang mit Kybernetik verübt werden, ist das ein Fall für Kypernetik X. Das umfasst nicht nur die Strafverfolgung krimineller Cyborgs, sondern auch das Ausheben illegaler Cyberlabore, Industriespionage im Hightech-Sektor, allgemein Verbrechen mit "wissenschaftlichen" Methoden (also Scifi-Crime), aber auch die Verfolgung von Verbrechen gegen Cyborgs oder so banale Dinge wie die regelmäßige Registrierung der bundesdeutschen Cyborgs (auf der die Siegermächte aus verdammt verständlichen Gründen bestehen). Im Rahmen dieses Aufgabengebietes kommt es immer wieder zur Zusammenarbeit oder zum Kompetenzgerangel mit diversen westlichen Geheimdiensten, da sich die Zuständigkeiten grad bei der Verfolgung ehemaliger Kriegsverbrecher überschneiden können.

Wir brauchen im Übrigen noch eine "deutschere" Bezeichnung für "Cyborg"....
« Letzte Änderung: 15.01.2014 | 19:05 von Waldviech »
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #9 am: 14.01.2014 | 14:20 »
Kybernet.
Und ja, ich finde, der Kybernet Model 08/15 ist eine wichtige Bezeichnung.
« Letzte Änderung: 14.01.2014 | 14:32 von Slayn »
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #10 am: 14.01.2014 | 23:26 »
Kybernet klingt Klasse, passend und schön deutsch!

Zum Thema "Nachkriegs-Kyperneten" kämen mir folgende Ideen:
In Westdeutschland haben sich natürlich die selben moralischen Bedenken eingebürgert wie bei den Westalliierten. Das großangelegte Massenvercybern ist also kein Thema mehr. Rein rechtlich wäre es der Bundesrepublik nach Einführung der Bundeswehr wieder erlaubt, eigene Kyberneteneinheiten aufzustellen - in der Praxis schaut die Sache aber komplizierter aus. Über die Frage, ob es für Deutschland ethisch vertretbar wäre, neue Kyperneten zu erschaffen, kochen die Gemüter hoch. Einstweilen besteht die Kyperneteneinheit noch aus alten Wehrmachtsveteranen. Der erste neue deutsche Kypernet seit 45 wäre wahrscheinlich eine ziemlich dicke Zeitungsmeldung wert, begleitet von viel Lärm und Brimborium.
Anders sieht die Sache bei den Geheimdiensten aus. Hier werden dann und wann auch neue Kyperneten für Geheimdienstzwecke erschaffen - aber natürlich nicht offiziell. Der BND hat auch nur ein begrenztes Budget und steht noch immer unter der Aufsicht der Westmächte.
Massentauglich angewendet werden die Erkenntnisse aus der Kybernetenforschung natürlich in der Medizin. Man setzt recht routiniert zuverlässige Kunstherzen ein oder implantiert nach schweren Unfällen auch mal die eine oder andere kybernetische Prothese (die allerdings nie leistungsstärker ist als ein echter menschlicher Arm). Solche Eingriffe sind aber immer medizinisch notwendig und nie findet eine Vollvercyberung statt.
Ein großes Problem ist, dass die Unterwelt um die Möglichkeiten der Kypernetik weis und manch ein Schwerverbrecher gerne die Kraft eines echten Kyberneten hätte. So hat sich in Europa ein kybernetischer Schwarzmarktsektor mit verborgenen Untergrundkliniken entwickelt, in denen zahlungskräftige Kriminelle sich Kunstmuskeln implantieren, ein neues Gesicht machen lassen oder verbesserte Sinnesorgane einpflanzen lassen können. Westdeutschland ist dabei Anfang der 60er Jahre noch das Mekka des Kypernetikschwarzmarktes, da sich hier überdurchschnittlich viele Kybernetikexperten ansammeln. Angeblich soll es auch Untergrundkliniken geben, die eine Vollvercyberung durchführen können - aber dazu müsste die Mafia, die Odessa oder sonst ein Gangstersyndikat schon eine größere Summe investieren.

Ich frag mich grade, ob es für dieses Setting einen fixen Zeitpunkt geben soll (wat weiß ich - 1965) oder ob es wie bei Deadlands Noir ganz cool wäre, einen gewissen Zeitraum abzudecken - angefangen im Jahre 1959 mit der Gründung von Kybernetik X bis 1976 zu den Terroranschlägen der Transhumanen Armeefraktion und dem "Generationenkonflikt" zwischen den alten Wehrmachtskyperneten und den technisch weiter entwickelten Neukyperneten der 70er....
« Letzte Änderung: 15.01.2014 | 19:06 von Waldviech »
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #11 am: 14.01.2014 | 23:44 »
Lass doch etwas mit Alt. History spielen.
Ich finde, die ´68 lohnen sich für so ein Setting absolut, zum einem immer noch die positive Aufbruchsstimmung der Wirtschaftswunderjahre, zum anderen die rapide entstehenden radikalen und alternativen Elemente und die Grundlagen der Revolution.
Persönliche würde ich für das Setting zwei Elemente in der Zeit vor ziehen, die Gründung und Aktivität der RAF und parallel dazu "Schwarzer September" und die Gründung der GSG9, verknüpft damit dass dies die ersten komplett neuen Kyberneten seit dem Krieg sind und durch ihre spektakuläre Rettungsaktion noch dazu ein überaus positives Licht auf deutsche Kyberneten scheinen lassen, was in Anbetracht der lange schwelenden Konflikte die Dinge innerhalb der BRD nur noch schlimmer macht.

Persönlich würde ich die russische Mafia da erst mal raus lassen. Zu der zeit war der Eiserne Vorhang einfach noch zu heftig, dagegen würde ich viel mehr mit Italien und den nahen Osten spielen. Das Spiel mit Freund, Feind, Jetzt, Heute, kann da mehr einbringen als das reine Spiel mit jetzt existierenden Feindschaften.
Und ja, innerdeutsche Probleme sollten da mehr im Vordergrund stehen, wie eben die RAF, Verbrüderung mit der DDR, ggf. könnte man auch die Story vom Schakal aufgreifen, passt gut in die Zeit.

Nur so als Twist, weil es mir durch den Kopf geht, also nicht absolut ernst nehmen: Der BND beschäftigt schon lange mit Psionikern ....
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #12 am: 15.01.2014 | 00:28 »
Die Russenmafia würde ich allerdings auch nicht mit reinnehmen wollen. Mit "Odessa" war diese Odessa hier gemeint:
http://de.wikipedia.org/wiki/Organisation_der_ehemaligen_SS-Angeh%C3%B6rigen
Mit den Psionikern werde ich nochmal durchdenken. Schlecht ist die Idee nicht - immerhin spielt das Ganze ja in einer Zeit, in der Parapsychologie noch schwer im Trend war.

Edit:
Die Odessa wäre im Übrigen auch ein schöner Aufhänger für eine prekäre deutsch-deutsche Zusammenarbeit. Wenn die Odessa in diesem Setting tatsächlich existiert, haben die DDR-Behörden sie sicherlich genau so "lieb" wie die der BRD. Das eine Kooperation an andererseits aber wirklich haarig ist, macht die Sache ja erst richtig spannend...
« Letzte Änderung: 15.01.2014 | 00:31 von Waldviech »
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #13 am: 15.01.2014 | 17:19 »
Mal ein paar zusamenhanglose Ideen für die cyborgspezifische "Bundesrepublik-Timeline":

- Die Spezialabteilung Kybernetik-X wird im Frühjahr 1959 als Reaktion auf die "Eimann-Morde"gegründet. Im Sommer 58 hatte der Typ-08/15 Kybernet Henning Eimann eine Reihe von grausigen Morden verübt und konnte von den regulären Polizeikräften erst gestoppt werden, als das US-Militär helfend eingriff. Eimann war 44 als einer von tausenden zur Zwangsumwandlung "requiriert" worden, hatte schwere Kriegstraumata, chronische Schmerzen in seinen Restorganen und verlor noch in den letzten Kriegsjahren seine komplette Familie. Dreizehn Jahre nach dem Krieg beschloss er, diejenigen, die ihm und anderen die kypernetische Unwandlung angetan hatten, ausfindig zu machen und bezahlen zu lassen. Er machte das komplette Ärzte- und Technikerteam, das ihn umgewandelt hatte sowie den Offizier der seine Requirierung zu verantworten hatte ausfindig und massakrierte sie. In der Presse wird Eimann als gewissenloses, mechanisches Monstrum geschildert, der Fall lässt die Stimmung gegen Kyberneten auf einen nie gekannten Tiefpunkt sinken. Gleichzeitig keimen im Untergrund aber auch Stimmen auf, die Eimann zum Helden stilisieren, da er "endlich etwas gegen die Mörder und Frankensteine, die verborgen und ungestraft unter uns leben" getan hätte.
Die öffentlichen Debatten kochen hoch und es wird auch heiß über das Unvermögen der Polizei diskutiert mit einer "kybernetischen Bedrohung" fertig zu werden.
« Letzte Änderung: 15.01.2014 | 19:08 von Waldviech »
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #14 am: 15.01.2014 | 17:37 »
Nitpicking, ich weiß: Aber ist "Kypernetik" als Falschschreibung Absicht? Ich stolpere da im Lesen andauernd und das macht es sehr, sehr schwer.  Ansonsten fehlt mir in Deinem Szenario der EInfluß der NATO mit ihren Geheimarmeen etc. (Gladio, Stay behind).
« Letzte Änderung: 15.01.2014 | 17:40 von Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) »
I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Timberwere

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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #15 am: 15.01.2014 | 18:37 »
Einwurf aus dem Off: Ich stolpere auch über das "p" und würde für "Kybernet/ik" etc plädieren.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Waldviech

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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #16 am: 15.01.2014 | 19:01 »
Whups.....how peinlich. Das ist tatsächlich ein stringent durchgezogener Rechtschreibfehler.  :o. Na wenigstens war ich konsequent. Ich mach mich bei Zeiten mal an die p-b-Austauscherei....

Edit: Die Schande sollte getilgt sein - wenn ich noch ein P vergessen habe, mag es als Mahnmal dienen...
« Letzte Änderung: 15.01.2014 | 19:08 von Waldviech »
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Offline Slayn

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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #17 am: 15.01.2014 | 19:15 »
Lustig, ich dachte, es ist so gewollt. Kybernetik ist eh ein Kunstwort und die Schreibweise mit "p" ist imho optisch näher am Altgriechischen.

@Waldvieh:
Danke für den Link. Odessa in der Form hat mir bis dato noch gar nichts gesagt. Würde ich aber auch erst mal rauslassen, ist mir wieder zu viel Nazi-Altlasten Thema, wovon wir ja weg wollten.
Auch würde ich die DDR als solche erst mal hinterm Eisernen Vorhang lassen, da es immer spannend ist, Settingeheimnisse zu haben, in dem Fall etwa die Frage, was mit den Kyperneten dort und in der Sovjetunion geschehen ist und halt einfach auch die Gefahr von KGB-Kyberneten.

@Lorom:
Was genau meinst du? Wir hatten ja schon etabliert das es andere Kyberneten im NATO-Raum gibt, welche für so einen Job passend wären. Ich denke aber, Wirtschaftswunderjahre und so etwas wie Gladio gleichzeitig im Hintergrund zu haben beißt sich etwas und nimmt einen Teil des Charmes von Dingen wie Tatort oder Derrick, welche ja auch das Leitmotiv sein sollten, auch wenn wir bisher wenig darüber geredet haben, aus der Sache raus.

@Krimi-Serien-Topic:

Ich finde ja Gumshoe toll und nützlich. Was meint ihr, ist da ein kurzer und knackiger Hack für Fate drin, so dass man einen typischen Tatort, der Alte oder Derrick in, sagen wir mal, 3 Stunden durchziehen kann?
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kypernetik X
« Antwort #18 am: 15.01.2014 | 22:43 »


Vielleicht habe ich den Sinn des Ganzen nicht verstanden. Wo siehst Du die Verbindung zwischen dem von Dir verlinkten Bild und den Wachkomazuständen namens Derrick und Tatort? Oder die Verbindung zwischen den hier geposteteden Texten und genannten Zuständen?
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kybernetik X
« Antwort #19 am: 15.01.2014 | 23:10 »
@Lorom:

Ok, ganz ehrlich, die Antwort darauf stellt mich gerade vor ein gewisses Problem. Nicht das ich sie nicht geben könnte, ich will sie nur so geben dass sie nicht ins falsche Lichte fällt. Und gerade das ist ein "Deutsches Problem", mit dem sich ein "Deutsches Setting" für Fate auseinander setzen kann und soll.

Ich versuche es ein mal behutsam, was jetzt nicht unbedingt meine persönliche Stärke ist, also hab Nachsicht mit mir.

Unsere Krimis spiegeln einen Teil unserer gelebten Mentalität wieder und spiegeln sich auch in ihrer jeweiligen Epoche. Wenn man Tatort, Der Alte, Ein Fall für Zwei oder Derrick aus den 60ern nimmt, dann sagt das viel über die Denkweise dieser Zeit aus. Institutionen, Denkweise, Selbstverständnis, gelebtes Weltbild, das spielt da alles mit rein.

Ok, hier bewege wir uns jetzt auf Glatteis Gebiet, ich schreibe das jetzt, auch wenn es komplett schief gehen kann: Auch wir hatten unsere Helden. Wenn man neutral an die Sache rangeht, dann sind viele der Dinge, die auf unserer Seite des Kriegs geschehen sind als nichts anderes als Heldentaten zu werten. Wenn man sich historische Berichte von damals durchließt, dann muss man an etlichen Stellen oft sagen: "Fuck, wow!".
Dieser Teil unserer Geschichte wird oft totgeschwiegen bzw. wird durch die Denkweise über die Ideologie absolut verfälscht und die Taten somit entwertet.

Das von mir verlinkte Bild stellt somit einen gelebten Widerspruch dar: Held und Täter vereint in einer Person, die oftmals gar nichts dafür kann.
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kybernetik X
« Antwort #20 am: 16.01.2014 | 01:14 »
Um das halbwegs so zu vermitteln dass wir Fettnäpfchen vermeiden, müssten wir die Sache wirklich gut formulieren. Zumal natürlich immer auch ein bitterer Zug mitschwingt: Egal, wie sich der Kybernet im Krieg verhalten hat, wie heldenhaft er auch gehandelt haben mag - er hat für die falsche Seite gekämpft. Für ein Regime, das fieser kaum hätte sein können. Grade den Guten unter den Kyberneten wird das schmerzhaft bewusst sein.

Zitat
Unsere Krimis spiegeln einen Teil unserer gelebten Mentalität wieder und spiegeln sich auch in ihrer jeweiligen Epoche. Wenn man Tatort, Der Alte, Ein Fall für Zwei oder Derrick aus den 60ern nimmt, dann sagt das viel über die Denkweise dieser Zeit aus. Institutionen, Denkweise, Selbstverständnis, gelebtes Weltbild, das spielt da alles mit rein.
Besser kann man es eigentlich nicht formulieren. Dem Einwurf, das Derrick ziemlich schnarchig ist stimme ich zu - glücklicherweise gilt das ja nicht für alle deutschen Krimis unserer Epoche.  :)
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kybernetik X
« Antwort #21 am: 16.01.2014 | 01:21 »
Warum da so laviert wird, ist mir nicht ganz klar. Kittel war cool, Brendel war cool. Den Lent hatte ich während meine IL2-Zeit als Desktop-BG. So what?

Was mir hingegen immer noch nicht einleuchtet, ist die Verbindung zwischen diesem vollkommen übersteigerten Bild (s.o.), den geäußerten LTL-Ansprüchen wie "Cyborgs", "Weird Science", "Superhelden" und ....

Derrick. Derrick und Der Alte fand ich schon als Zehnjähriger kotzelangweilig, und da waren die 80er nicht mal angebrochen...

Triefauges Markenzeichen ist/war eben die geballte Kraft des Gewöhnlichen. Das läuft alles einfach nicht zusammen. Das ist genauso so sinnvoll wie "Epische Schlachten wie Herr der Ringe. Aber mit diesem Lindenstraßengefühl." Falls tatsächlich Denkweisen der 60er bis 80er gefragt sind - warum sich nicht bei Faßbinder bedienen, Böll, Reitz, Schröter, die die Denkweisen in ihrer Bigotterie enttarnen und realistisch darstellen, nicht daß desodorierte Bild öffentlich-rechtlichen Fernsehens.

Anyway. Die Dominanz der NATO und v.a. der USA über die nicht-souveräne BRD gerade in der Zeit (G10) auszublenden ist einfach nur... sinnlos, weil es die unter dem Setting möglicherweise liegende Struktur und damit die dramaturgischen Möglichkeiten eklatant beschneidet und das Setting so verfälscht, daß z.B. mein SOD im Eimer wäre. Mit Cyborgs kann ich leben, mit einem grundlegend verfälschend (nicht "geändert", verfälscht) konstruierten historischen Setting nicht.

Aber ich muß es ja nicht spielen. ;)

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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kybernetik X
« Antwort #22 am: 8.03.2014 | 15:03 »
Ahoi!

Ich denke mittlerweile auch, dass ich das Ganze mehr in Richtung "Polit- und Agententhriller" verschieben werde. Kypernetik-X bliebe dabei allerdings als "Sonderbehörde" zwischen den Stühlen sitzen, was natürlich für allerlei Querelen sorgen wird. Ein vages Vorbild wäre dabei die Sektion 9 aus Ghost in the Shell...nur das Kypernetik X nicht zwingend geheim operiert.

Zur technischen Entwicklung der Kypernetik wäre die Grundidee Folgende:
Unter den zahlreichen Kriegsversehrten von den Schlachtfeldern des ersten Weltkriegs waren viele, denen Gliedmaßen fehlten. In Deutschland und Frankreich kam es daher zu einem Boost im Bereich der Prothetik. Man verwendete viel Know-How und Geld darauf, abgetrennte Arme und Beine ersetzen zu können. Die Erfolge stellten sich überraschend schnell ein - Schon 1922 war man in der Lage, künstliche Beine zu konstruieren, mit denen man laufen konnte, wie mit echten. Angespornt durch die ersten Erfolge forschte man weiter - es folgten Arme und erste Versuche, innere Organe nachzubilden. 1928 stellte man in Paris das erste, voll funktionsfähige synthetische Herz vor. In den frühen 30ern konzentrierte man sich auf elektrische Sensorik zur künstlichen Sinneswahrnehmung, erzeugte erste künstliche Tastsensoren und Kameraaugen. Die Energieversorgung kypernetischer Prothesen war aber bis 1938 noch ein großes Problem - bis Dr. Egon Herrman Dahlke die nach ihm benannte Dahlke-Zelle vorstellte - eine Radionuklidbatterie, die leistungsfähig genug war, einen Kyperneten mindestens ein Jahrhundert lang mit genügend Energie zu versorgen, um leistungsfähiger zu sein als jeder Mensch! 
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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kybernetik X
« Antwort #23 am: 8.03.2014 | 15:54 »
Das ist schade. Gerade das "lowere" ohne Politik und Agenterei, sondern eben mehr... Tatort, hat es für mich interessant gemacht. :)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: [Fatesetting Deutsch] Alarm für Kybernetik X
« Antwort #24 am: 8.03.2014 | 15:56 »
Es soll schon vergleichsweise "low" bleiben und nicht in Richtung James Bond gehen. Das sollte ja das "Zwischen den Stühlen sitzen" ausdrücken...ich weiß jetzt auch garnicht, ob ich das grade so kommuniziere, wie es mir vorschwebt.
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