Du? Bei weitem nicht. Du wärst auf meiner Hitliste weit oben mit dabei! Ich denke bei der Ablehnung eher an Leute, die mit Retro vor allem überbordenden Trash und dumpfen Reduktionismus verbinden - und beispielsweise im graphischen Bereich aus dilettantischen Augenbeleidigungen wie dieser oder dieser ableiten, dass "echtes" OldSchool-Feeling ja erst durch solche Details erreicht werden kann. Dann würde ich DSA Classic abschreiben. Die bräuchten regelseitig stattdessen meiner Ansicht nach jemanden wie den oliof für DSA Classic. Der könnte auf Basis des Nostalgischen mit der gebotenen Behutsamkeit und auf der Höhe des Sachstands aktueller RPG-Designdiskussionen sicherlich einen coolen Aufschlag machen. Für die inhaltliche würde ich mir dann aber schon wieder Leute mit ner anderen Ausrichtung wünschen, nämlich vornehmlich Kreative mit hervorragender Feder und einem Händchen für einen erheblich aufbohrenden, aber zugleich auch bewahrenden Umgang mit dem Setting. Also so die Lika korki und klingi. Nundenn. Wir werden sehen. Einfach ist aber in der Tat anders.
War auch ein bisschen scherzhaft gemeint. Wobei ich mich schon für Oldschool begeistern kann und ein fanatischer Abonent der DCC-Sachen bin. Übrigens weil mich das so sehr an meine DSA1-Zeiten erinnert und ich die Inhalte und das, was beim Spiel dann aus den vermeintlich simpel gestrickten "Dungeons" entsteht, sehr spannend und oft viel kreativer und abwechslungsreicher als den späteren DSA-Kampagnenmodus finde. Oft finde ich, dass diese großen Plots, wenn man sie aufs Wesentliche runterbricht, doch auch furchtbar abgedroschen sind und vor allem davon leben, dass sie mit einem Overkill an Hintergrund, Spielweltmythen, Settinggeschichte und "berühmten" NSCs aufgeblasen werden. Das klingt dann alles sehr schnell sehr episch, aber im Grunde rennt man auch nur ständig von A nach B und besorgt irgendwelche Artefakte oder Infos und schlägt sich mit Verhandlungen rum.
Ich bekomme denn auch das Augenrollen, wenn ich Rezensionen zu Offenbarung des Himmels lese, in denen sich darüber mokiert wird, dass der Plot so altbekannt sei. Einen Namenlosenkult in einem Dorf ausheben, wie lame. Äh, und was machen die Helden in den ganzen Kampagnen seit der G7? Geht es nicht in jeder größeren Kampagne um die großen Widersacher, Splitterträger, Pardona und wie sie alle heißen, immer im Grunde dieselbe Leier, Ränke, Artefaktgeschiebe, Rituale verhindern, etc?
Naja, jedenfalls habe ich gleichzeitig ja auch eine Schwäche für Kampagnenmodus und ein bisschen Settingonanie. Deshalb sehe ich das ähnlich wie du. Reines Oldschool sollte es nicht werden, aber auch nicht die volle Aventurien-Supertruefan-Breitseite.