Ach cool! Diese Kochbücher und sonstige Aventurienfetischmitbringsel find ich ja echt mäßig spannend. Aber das klingt toll. Schau ich mir an. Danke für den Hinweis! Eine Art Dungeon-Competition für DSA? Wow. Das ist mal echt was Neues (für DSA).
Heute morgen wurde mir "Schloss Strobanoff" vom Postboten überreicht (danke Sphärenmeister!) und ich hab es soeben durch.
Kurzrezi:Äußerliches: Hardcover. Schön illustriert, vor allem das Schloss selbst (ich schätze nachbearbeitete Fotos sind das) und die NSC. Enthält viele kopierbare Bilder für die Spieler.
Inhalt: Auf das Notwendige komprimierte Informationen, kein oder so wenig Geschwurbel, dass es mich nicht gestört hat. Es handelt sich um einen offen gestaltbaren Dungeon (eine Option zu einem stringenten Ablauf ist allerdings vorgeschlagen). Es gefallen die zahlreichen Vorschläge, das AB an die eigenen Vorstellungen und die eigenen Gruppe anzupassen (es z. b. horrormäßiger zu gestalten oder aber die Schnitzeljagd eher zu einem freundschaftlichen Wettstreit zu machen).
Alle NSC sind gut bis sehr gut ausgearbeitet. Die Werte, die ich kontrolliert habe, passten (was z. b. Voraussetzungen für Sonderfertigkeiten angeht). Es wurde erkannt, dass jede Gruppe von NSC und innerhalb dieser Gruppe auch die Einzelnen eigene Motivationen benötigen. Hier würde ich sagen, hätte man auch etwas abkürzen können, aber wer auf ausgefeilte NSC steht, ist hiermit voll bedient.
Das AB läuft abseits des Metaplots, lässt sich aber einbinden. Auch an Nostalgiker wurde gedacht (ehemalige Freunde Strobanoffs waren Rakorium Muntagonus und Raidri; die Auslöserin allen Übels ist - diesmal allerdings eher unfallmäßig - die gut alte Nahema).
Die Rätsel sind in der Schwierigkeit gestaffelt und gut präsentiert. Primärer Weg ist, die Spieler die Rätsel lösen zu lassen, aber alternativ sind Fähigkeiten/Talente der SC vorgeschlagen, mit denen sich die Rätsel lösen lassen.
Die Örtlichkeit (das Schloss) ist gut beschrieben. Man verzichtet auf oldschooliges "der Raum ist 3x4 m groß", sondern nett die für das AB entscheidenden Fakten sowie den passenden Fluff.
Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass zu Beginn relativ viel Energie darauf verwendet wird, dem SL die verschiedenen Herangehensweisen an so ein Abenteuer, verschiedene Einstiege, verschiedene Allianzen und so weiter zu eröffnen.
Das Abenteuer ist übrigens, je nach dem wie sich die SC verhalten, nicht besonders lang.
Fazit: Schloss Strobanoff ist wirklich gut. Es hat mich positiv überrascht, weil die zuvor im Netz kursierenden Infos doch recht banal klangen. Es ist ein Beispiel für einen guten Dungeon und enthält deshalb auch viele Elemente, die hier im
wohl als Pluspunkte für einen guten Dungeon angegeben werden, wenn man entsprechende threads sucht.
Für mich als erfahrenen DSAler und Sammler sind die zahlreichen Hinweise auf andere Publikationen im AB hilfreich, für solche, die darauf keinen Zugriff haben, könnte das allerdings ein kleiner Nachteil sein. Es ist nichts, was unabdingbar ist, aber wahrscheinlich den Umfang des AB gesprengt hätten, wenn diese Infos direkt implementiert gewesen wären.
Besonders positiv sind mir die NSC aufgefallen. Toll gemacht und vor allem spielfertig. Das ist auch eine Eigenschaft, die ich (bis auf o. g. Zugriff auf andere Publikationen) für das ganze Abenteuer nennen möchte: Man kann direkt anfangen. Der Aufwand, den man noch betreiben muss, ist im Wesentlichen die Einbringung der eigenen Spielrunde in den Grundkonflikt (wozu es aber auch einige gute Vorschläge gibt) und das Kopieren einiger Handouts.
In diesem Zusammenhang nenne ich dann noch einen Negativpunkt: Warum hängt man die Handouts nicht an bzw. packt sie in eine von den RSH bekannten Kartentaschen?
Ich werde dieses AB definitiv mal leiten. Die Würze liegt hier in der Kürze, wodurch es wohl an 2 Spielabenden durchspielbar ist und vielleicht auch etwas für ein Con-Abenteuer wäre (natürlich ohne DSA-Charaktererschaffung
).
Edit: Die Autoren bezeichnen das Ganze übrigens als Sandbox.
Aber wie das nun definiert wird, ist ja eigentlich auch egal.