Ernst gemeinte Antwort: Nein. Was PF aber tut ist Powergaming fördern. Es ist nun mal sehr leicht bei PF powergaming zu betreiben und daher zieht ein solches System natürlich auch vermehrt Spieler an, welche ihre Spielbefriedigung daraus ziehen. Ist ja an sich nichts schlechtes.
Natürlich kann man PF auch anders spielen, sollte dann aber auch die entsprechende Gruppe haben und sich bewusst sein, daß andere Systeme den gewünschten Spielstil eher unterstützen.
Wenn Pathfinder optimierungsbewusste Spieler anzieht, was mag dann wohl die Intention des Spieldesigns gewesen sein? Ich finde, dass diese Frage gern außer acht gelassen wird. Gerade von der Fraktion, die PF/D&D gern verteidigt (wie ich selbst lange Zeit).
Das Design des Systems ist ganz klar und deutlich auf einen gewissen Effekt, bzw. eine bestimmte Mechanik ausgelegt:
Herausforderungsbewältigung --> führt zu --> Belohnungssystem wird aktiviert (aka Schätze und Verbesserung der Fähigkeiten) - bei einer grundsätzlichen larger-than-life Mentalität, was die Charaktere angeht.
Die Prinzipien von PF sind übrigens auch hervorragend an der Menge der Regelanteile der Regelwerke abzulesen:
- Fertigkeiten sind fast zu vernachlässigen (und damit meine ich nicht nur das spärliche Fertigkeitenkapitel, sondern auch die dazugehörigen Artikel (Kapitel sind es ja schon gar nicht mehr) in Folgeprodukten. Auch die daran geknüpfte Ausweitung von regelgetragenem Charakterspiel ist recht flau.
- Ausrüstung (mundan und magisch) hat einen enormen Anteil an: Artwork, Buchseiten, Regeln.
- Feats: holla die Waldfee. Um ein Vielfaches mehr an Seitenanzahl der Fertigkeiten. Und nichteinmal ein Bruchteil der Feats beschäftigt sich mit Fertigkeiten ...
- KAMPF: okay, ist in jedem gängigen RSP-System wichtig. Sollte hier aus der Argumentationslinie raus genommen werden ...
wenn da nicht so viele der Belohnungsmechaniken dran geknüpft wären, die ich vorher ansprach (Erfolgsgarantien eingeschlossen). Dass es auch anders geht (regelseitig und vonwegen Belohnungssystem) zeigt zB HârnMaster, wo man belohnt wird, wenn man nachhaltig unbeschadet überlebt!
Aber ich will das jett nicht stammtischpsychologisch auseinanderdividieren. Die Ausrichtung meiner Argumentation und Meinung sollte klar geworden sein.