Der deutsche Wikipedia-Eintrag zur "Low Fantasy" ist ohnehin komisch. Wenn man einen literaturwissenschaftlichen Artikel schreibt, sollte man das Wort "episch" auch korrekt verwenden.
Da die Kulturschaffenden in der Regel ihre Idee verfolgen und nicht unbedingt vorab immer die Definition auswendig lernen und sich akribisch daran halten, werden wir immer damit leben müssen, dass es auch in der Literatur (und ähnlichen Gebieten) fließende Übergänge gibt.
Das ist richtig, aber ich denke, dass es da auch Unterschiede in der Art der Gattungen gibt. Ob etwas formal ein Sonett ist oder nicht, lässt sich in der Regel recht gut nachprüfen, aber die Trennung zwischen Low und High Fantasy bietet ein völliges Wirrwarr aus verschiedenen Komponenten, so dass man leicht bei demselben Gegenstand zu völlig unterschiedlichen Zuordnungen kommen kann.
Publikationsform, Handlung, mythologischer Überbau, Charaktere, Stil, Weltenbau, Vorhandensein nichtmenschlicher Spezies, Magie, Erklärungsmodelle - alles kann "irgendwie" das Werk in die eine oder andere Kategorie reinbringen.
Auf die Weise hat man dann eine ganze Liste an Kriterien, weiß aber nicht, wie man diese eigentlich gewichten soll. Das führt dann leicht zu Streitigkeiten, zeigt aber einfach nur, dass die Definitionen vermutlich nicht sehr belastbar sind.