Erstmal wieder eine personelle Änderung: die Waldläuferin ist erstmal aus Zeitgründen ausgestiegen, sehr zu unser aller Bedauern.
Ich hoffe nur, dass sie irgendwann wieder Zeit hat, einzusteigen.
Dann eben weiter in der neuen Vollbesetzung: Gish, Zwerg, Diebin und Löwenzahn, der gnomische Fastpaw.
Obligatorisches Zitat:
"Löwenzahn? Wie die Blume?"
"Ich dachte eigentlich eher an den Zahn eines Löwen... es gibt eine Blume, die so heisst?"Erstmal haben wir die Administrativa zum Abschluss gebracht, und ich denke wir haben da jetzt einen ganz guten Modus gefunden.
Nachdem ich ein wenig im Setting nachgelesen hatte, habe ich geschnallt dass die Zhentiler das Dolchtal nicht 3 Jahre oder so besetzt hatten, sondern satte 30 Jahre. Daraus ergab sich logischerweise für meinen Charakter, dass er da jetzt nicht einfach mal Schwamm Drüber sagen würde, sondern er teilte dem Botschafter mit, dass die Zhentiler erstmal Wiedergutmachung für 30 Jahre unrechtmäßige Besatzung leisten müssten -- nicht an meinen Charakter, sondern an den König -- bevor man über die Aufhebung des Handelsembargos auch nur reden könnte.
Nichtsdestotrotz haben wir auf der anderen Seite einen Deal mit ihm über die Erzeugnisse von Tethyamar abgeschlossen (das ja nicht zu den Talländern gehört). Wir verkaufen die Hälfte unserer Erzeugnisse zum doppelten Preis an ihn (zwecks Export Richtung Schwertküste, siehe oben); damit können wir es uns bequem leisten, mit der anderen Hälfte das Dolchtal aufzurüsten. Ich habe erstmal meine Haustruppen mit guten Waffen und Rüstungen ausgestattet, und den Rest stellen wir dem König zur Verfügung.
Grobe Rechnung: Schienenpanzer und Nahkampfwaffe zusammen ca 100GM; mit dem monatlichen Volumen im Wert von 5000GM können wir also im Verlauf eines Jahres schonmal 600 Soldaten voll ausstatten. 120 davon sind meine eigenen Follower; der König durfte also 480 Mann zum Nulltarif ausrüsten.
Außerdem wollen wir uns Gedanken machen, wie man die Wirtschaft effizienter gestalten könnte (Mechanisierung und so), um eine größere Wehrquote erreichen zu können, falls wieder irgendwelche Feinde ihr hässliches Haupt erheben.
Trotz all dieser Späße, _und_ der Finanzierung von Greifenhorst und Greifen-Ausstattung, Tymora-Tempel und einer sündteueren Regeneration einer verstümmelten Followerin unserer Diebin, die wir aufgrund ihrer Verdienste um die Baronie aus der Staatskasse bezahlten, kamen wir dank unserer neuen regelmäßigen Einnahmequellen noch auf ein Plus am Ende des Downtime-Jahres. Es blieb sogar noch ein wenig übrig für einen feschen Stahlbogen, der auf meinen neuen Stärkebonus angepasst ist.
Als das alles geklärt war, ging es endlich wieder weiter mit einem lockeren kleinen Abenteuer:
Aus dem Südosten der Baronie kam ein Bauernmädchen angestolpert, das berichtete, mehrere Höfe an der Grenze zum Cormanthor seien von gerüsteten Männern überfallen und besetzt worden. Der Geheimdienst fand alsbald heraus, dass es sich um Untote handelte, die vermutlich von einem alten elfischen Turm im Wald aus kamen.
Kleine Komplikation: da der Zwergenpriester sich wie meistens in Tethyamar aufhielt, stellte es sich als nicht-trivial heraus, ihn schnell zu alarmieren. Ich war erstmal davon ausgegangen, dass es genau wie in der 3E den schönen Zauber "Sending" als Grad 2 Klerikerzauber gäbe -- Pustekuchen. Darum musste unsere arme Diebin 6 Stunden per Greif zu den Minen fliegen, dort bescheid geben und dann wieder 6 Stunden zurück.
Derweil ließ ich meine Truppen Marschbereitschaft herstellen.
Am nächsten Morgen ging es also los. Es gab noch eine kleine Reiberei mit Celendris (ich habe ihren Namen die ganze Zeit falsch geschrieben), die es nicht einsehen wollte, dass ich sie dem Hauptmann meiner Truppen als Adjutant zur Seite stellen wollte, statt ihr das Kommando zu geben. (Sie gehört ja nicht zu meinen Followern, darum hatte sie die Wahl, entweder als Stellv mitzugehen oder daheim zu bleiben.) Nunja, um es kurz zu machen; der Diebin riss der Geduldsfaden, und wieder mal fand sich Celendris' Kurzschwert in der örtlichen Latrine wieder.
Nachdem das geklärt war, schickte ich meine Truppen mit einem fröhlichen Lied auf den Weg.
Come cheer up my lads, it's to glory we steer
to add something new to this wonderful year
it's by honour we call you like free men, not slaves
for who is so free as the Sons of the Dales?
Heart of oak are our shields, heart of oak are our men,
we always are ready:
Steady, boys, steady.
We fight and we conquer again and again!Dann aber schwangen wir vier uns auf unsere Greifen und erhoben uns in die Lüfte. Binnen zweier Stunden überwanden wir die Entfernung, für die unsere Bodentruppen fast zwei Tage benötigen würden. Die besetzten Höfe ignorierten wir zunächst, und suchten direkt den Turm im Wald, von dem unsere Späher berichtet hatten.
Der fragliche Klotz entpuppte sich als Hauptturm mit 4 Nebentürmen; besetzt mit 6 respektive jeweils 2 Juju-Zombies (Erklärung: Juju-Zombies leiden nicht unter den Nachteilen gewöhnlicher Zombies, sondern sind im Wesentlichen Stufe 3 Krieger mit Schadensreduzierung gegen Stumpfe und Stichwaffen, die mit Fern- und Nahkampfwaffen umgehen können. Wir hatten schonmal Bekanntschaft mit der Sorte geschlossen.)
Wir entschieden uns kurzerhand für einen Angriff aus der Luft. Während Zwerg und Gnom mangels Fernkampfoptionen sogleich in den Sturzkampf übergingen (ich sinnierte an dieser Stelle, ob man die Greifen mit Trompeten von Jericho ausstatten könnte), räumte der Gish erstmal den Hauptturm mit einem wohlgezielten Feuerball leer, dann pickten er und die Diebin noch ein paar Zombos mit Pfeilen weg, ehe der Rest im Nahkampf zerhäckselt wurde.
Der Greif der Diebin (Schneeflocke) litt ein wenig unter Flugabwehrfeuer, wurde aber nach der Landung rasch wieder von unserem Gnömchen zusammengeflickt.
Die Greifen ließen wir auf dem Dach warten, und begaben uns (nachdem die Diebin gescoutet hatte) die Treppe nach unten. Dort erwartete uns ein junger menschlicher Mann, dessen Rüstung aber mit einem seltsamen Symbol verziert war, nebst zwei Juju-Zombies im Schlepptau. Er wusste auch so einigermaßen Bescheid, wen er da vor sich hatte.
"Ah, der Herr Baron! Seid Ihr bereit, um die Herrschaft über die Baronie zu kämpfen?"
Ich war erstmal verdutzt, ob er das ernst meinen konnte, aber sein Geplapper ging mir schnell auf die Nerven, und wir begegneten uns im ehrenvollen Zweikampf, ohne Einmischung der jeweiligen Verbündeten.
Um es kurz zu machen: Gish hat Ini gewonnen, erster Angriff Crit, auch Zweit- und Extraangriff trafen, über 60 Schaden insgesamt, und der Typ fiel in ungefähr vier Teile zerhackt auseinander. *Splortsch*
Die beiden Jujus standen weiterhin still und taten so, als sähen sie uns nicht. Sie verhielten sich sozusagen so vegetativ wie möglich. Da sie aber nicht sprechen konnten, machten wir auch mit ihnen kurzen Prozess.
Meine Gefährten hätten mir ja noch mit auf den Weg geben wollen, den Mann nicht zu töten sondern zwecks Befragung KO zu schlagen, aber dazu war ich leider zu schnell. Better safe than sorry. Ich war aber ganz unverdrutzt und meinte, man könne ihn ja jetzt immer noch per Speak with Dead befragen.
Bevor es daran ging, fanden wir noch heraus, dass das Symbol auf seiner (nichtmagischen, durch meinen Angriff zerstörten) Rüstung das eines alten elfischen Adelshauses war. Sehr seltsam.
[Dabei fällt mir jetzt gerade erst auf: war das nun ein Elfischer Plattenpanzer, und falls ja, wie konnte er als Mensch ihn tragen? Das ist gestern völlig an mir vorbeigegangen.]
Eine weitere Inspektion des Turms ergab, dass es noch runter in den Keller ging, wo wir drei weitere Leichen fanden - relativ frisch und offensichtlich Abenteurer. Eine davon erkannten Zwerg und ich sogar wieder -- es war die halbelfische Klerikerin von
Sehanine Mondbogen, die uns damals im Kampf gegen den fiesen Nekromanten Gunter unterstützt hatte.
Wir befragten also den erschlagenen Typen, und die Antworten deuteten darauf hin, dass er von einem elfischen Geist oder so besessen war -- so richtig schlau bin ich aber nicht daraus geworden. Offenbar hatte "er" die Juju-Zombies animiert, er bildete sich irgendeinen Herrschaftsanspruch ein, und die Kameraden im Keller hatte er ermordet, weil sie seine "Glorie" nicht anerkennen wollten. So ungefähr. Außerdem fanden wir an ihm unter anderem ein Amulett und einen Ring, die jeweils noch genauer zu identifizieren sind.
Wir erforschten noch den Keller und fanden diverse Kammern, in denen Ausrüstung eingelagert war und offenbar auch die Zombies herkamen; jetzt aber gab es dort keine andere Bedrohung. Ein letztes Steinportal war magisch gesichert, und in der Annahme, nur so zu dem Verursacher der Besessenheit zu gelangen, zertrümmerten wir es.
Ask any Fighter: a hammer is just a really heavy set of lockpicks.Der nächste Raum war offenbar eine Grabkammer und _leuchtete_ komplett vor Magie (mit Detect Magic jedenfalls). Der Sarkophag jedoch schien unversehrt. Die Diebin ließ es auf einen Versuch ankommen, und verließ sich wohl darauf, dass sie als Elfe keine Abwehrmaßnahmen auslösen würde. Als sie den Raum betrat, hob sich der Deckel vom Sarkophag und ein edel gekleideter elfischer Untoter erhob sich daraus. Immerhin sprach er: sein Erwachen hieße wohl, dass die Zeit gekommen sei, und so weiter. Die Elfe (mit uns anderen redete er überhaupt nicht) versuchte, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, aber vergebens. Er war der Überzeugung, er müsse das Elfenreich beschützen und dergleichen. Nach einer Weile fruchtlosen Gesprächs schickte der Leichnam sich an, seine Gruft zu verlassen, und forderte uns auf, ihm Platz zu machen. Die Elfe war nicht schnell genug und wurde -- vergleichsweise sanft von einem Zauber aus dem Weg geschoben.
Da der Kerl sich uns gegenüber nicht aggressiv verhalten hatte und sein Reden nicht unbedingt vor "Böse" troff, ließen wir es einfach mal nicht drauf ankommen und machten ihm Platz. Er verließ den Turm und - teleportierte sich weg.
Unser kombiniertes Wissen deutete darauf hin, dass es sich wohl um einen "Elfischen Guten Lich" handeln könnte, so in der Funktion eines Ewigen Wächters. Da wir ihm mitgeteilt hatte, dass Myth Drannor vor 700 Jahren gefallen war, hoffe ich nun einfach mal, dass er dorthin gereist ist um sich dort auszutoben.
Die gefallenen Abenteurer sammelten wir ein, um sie daheim von unserem neu angeheuerten Luckbringer wiederbeleben zu lassen. Nur für den von mir Zerschredderten kommt da leider jede Hilfe zu spät.
Die von den Zombies besetzten Höfe haben wir
en passant befreit; das wurde nicht mehr ausgespielt sondern vom SL mit einem Satz abgehandelt. Achja, dabei wurde aber nicht erwähnt, ob die Bewohner noch lebten oder alle hingemeuchelt worden waren.
Nächste Sitzung also: Wiederbelebung der Gefallenen, sowie Identifikation der gefundenen Gegenstände; insbesondere das Amulett haben wir im Verdacht, verflucht zu sein. Dann sehen wir weiter.