Autor Thema: Neues von Der Farmer Boys!  (Gelesen 2268 mal)

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Offline Minne

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Neues von Der Farmer Boys!
« am: 4.01.2004 | 20:59 »
am 26.01.04 erscheint die neue Platte von den Farmer Boys :

"The other side"

Was da bisher durchgeklungen ist hört sich doch schonmal sehr gut an, hier eine "listening session" von metal.de  :

"Power To The Bauer" - es gab wirklich kein passenderes Motto, unter dem die Farmer Boys einer zahlreich erschienenen Schreiberlingmeute ihr neues Album "The Other Side" (VÖ: 26.01.04) präsentieren konnten. Denn gerade erst hatte man sein Auto auf dem Parkplatz vor dem Nuclear Blast-Büro abgestellt, fand man sich schon auf einem von einem Traktor gezogenen Heuwagen wieder, auf dem man über z.T. wegen in den Wagen schlagender Äste durchaus gefährlichen Wegen durch die Landschaft rund um Donzdorf kutschiert wurde. Verpflegung für unterwegs war in Form von frischer Milch und noch frischerem Most auch an Bord. Ziel der Reise: ein kleiner Bauernhof mitten im Grünen, wo erstmal eine zünftige Schnapsprobe auf dem Programm stand. Zu empfehlen: die Quittenvariante. Dann hieß es wieder rauf auf den Wagen und ab zu einem gemütlichen Landgasthof namens "Bürgerstüble", wo die eigentliche Albumpräsentation stattfinden durfte. Ganz Bauer, durfte natürlich auch eine waschechte Bullriding-Maschine nicht fehlen, die im Laufe des Abends noch für einige Lacher und blaue Flecken, sowohl auf Band-, als auch auf Redakteurseite sorgen sollte. So, jetzt aber zum eigentlichen Beweggrund meiner kleinen Reise ins Schwabeländle:


For The World To Sing
Der Opener knüpft logisch an den Vorgänger "The World Is Ours" an. Mächtiges, Farmer Boys-typisches Riffing trifft auf einen hymnischen, getragenen Refrain und erinnert mich so ein wenig an meinen Favoriten des letzten Albums, "End Of All Days". Starker Beginn!

Like Jesus Wept
Rein titeltechnisch tauchten in meinem Kopf direkt Machine Head-Assoziationen auf. Ganz so weit haben sich die Jungs dann aber doch nicht von ihren Wurzeln entfernt, denn es gibt einmal mehr einen fetten Groove auf die Ohren. Während der Strophen wird es dann etwas ruhiger, wobei die Bauernbuben die Dynamik zwischen lauten und leiseren Parts gewohnt effizient nutzen. Das stampfende Midtempo wird von wuchtigem Drumming unterstützt, während der Mittelteil von Samples dominiert ist.

Once And For All
Ein richtiger Vorschlaghammer erwartet uns mit diesem Track. Für Farmer Boys-Verhältnisse ungewohnt unmelodiös, aber dafür überraschend Modern Thrash-lastig gibt es hier von Anfang bis Ende dick eins auf die Zwölf. Schnelles, abgehacktes Riffing, simples, aber effektives Drumming und ein fieser Jump-Jump-Teil gegen Ende machen diesen Song in meinen Augen zum besten der Platte. Auch bestätigt sich hier, was in den ersten beiden Stücken der Platte schon anklang: Matze Sayer hat sich gesanglich enorm weiter entwickelt, sein Stimmlagenspektrum ausgedehnt und klingt somit noch markanter als vorher schon. Klasse!

Where The Sun Never Shines
Dieser Track wird von einem Riff dominiert, das wohl in dieser Form wirklich nur die Farmer Boys schreiben können. Zudem sind auch wieder weitere Trademarks der Band enthalten: die Strophen sind nur mit Gesang, Bass und Drums unterlegt, während die Refrainmelodie gewohnt hymnisch daherkommt, die notwendige Portion Groove im Gesamten aber nicht vermisst werden muss.

In My Darkest Hour
Laut Herrn Sayer handelt es sich hierbei um "Schmuserock für den Kuschelrocksampler". Kein Wunder, denn einige Klischees werden wunderbar bedient, wie z.B. durch den recht kitschigen Beginn (nicht negativ gemeint) und Meeresrauschen mitten im Song. In der Gesamtheit gesehen ist "In My Darkest Hour" vielleicht am ehesten mit den sanften Parts von "While God Was Sleeping" vom Vorgänger vergleichbar. Nach drei heftigen Stücken und der beschriebenen Oberwuchtbrumme eine gelungene Abwechslung.

Stay Like This Forever
Während des Anfangs gibt es erstmal ratlose Gesichter en masse. Komische Keyboardsounds zwischen Depeche Mode und 2 Unlimited (das waren in etwa die Grenzbereiche der in die Runde geworfenen Namen und Stilrichtungen) leiten ein in ein Stück, dessen Fortgang man folgendermaßen beschreiben kann: Farmer Boys treffen auf Pain. Sehr eingängig und vor allem einmal mehr die Kraft des monotonen Riffings aufzeigend.

The Other Side
Ungewohnt vertrackt und verschachtelt findet der Titeltrack der Scheibe seinen Weg eher auf Umwegen aus den Boxen und zeigt die Farmer Boys von ihrer "verkopften" Seite. Über den Song verteilte Sample- und Keyboardspielereien machen es noch schwerer, nach nur einmaligem Hören ein Urteil über dieses Lied abzugeben. Nur der Chorus weist auf den ersten Hör direkt auf die Schwaben hin. Mal schauen, wie dieser Track noch wächst, wenn man ihn öfters konsumiert.

What A Feeling Like
Hier kommt man im Gegensatz zum eben gehörten Stück wieder ohne Schnörkel auf den Punkt. Begünstigt wird dies durch coole Wechsel zwischen abgehacktem und flüssigem Riffing, während die Vocals einmal mehr die verschiedenartigsten Emotionen transportieren. Vergleichbar mit den ersten Songs der Platte, auch wenn man diesen in punkto "Pathos trifft Härte" etwas hinterher hinkt.

Trail Of Tears
Nichts anderes gilt für dieses Stück, obwohl der Refrain einen Tick eingängiger rüberkommt als noch bei "What A Feeling Like". Zudem zeigt "Trail Of Tears" in Ansätzen, dass die Farmer Boys auch vor dem Verwenden Alternative-naher Elemente nicht zurückschrecken. Einziges wirkliches Überraschungsmoment dieses Tracks ist jedoch das Gitarrensolo. Übrigens das einzige auf der Platte.

Home Is Where The Stars Are
Schon von den Sommerfestivals bekannt, gehört dieser Song wieder zu den Highlights von "The Other Side". Erst weiblicher Operngesang, dann dissonante Elektronikspielereien, bevor letztendlich eine fette Riffwand alles in Grund und Boden drückt. Im Mittelteil klingt es sogar, als wären die Farmer Boys mit Rammstein und The Kovenant eine Liaison eingegangen. Daneben brilliert Oberbauer Sayer erneut mit seinem entwickelten, im Refrain extrem melodischen Gesang. Der ausgewogenste Mix aus Heaviness und Atmosphäre bisher.

Get Crucified
Das Niveau des vorangegangen Tracks und des Beginns des Albums wird gehalten. Groove satt, effektbeladene Klampfen während der Strophen, ein latenter Disco-Touch, melodisch harte Vocals und ein apruptes Ende, auf das gezielt hingearbeitet wird, machen "Get Crucified" zum würdigen Rausschmeißer und Schlußpunkt dieser CD.

Fazit: Alle Fans der Farmer Boys und die, die es noch werden wollen, sollten sich schonmal den 26.01.04 rot anstreichen, denn an diesem Tage wird mit "The Other Side" ein Album herauskommen, das seinen Vorgänger "The World Is Ours" klar toppt. Mittig sind zwar ein paar kleinere Hänger zu verzeichnen, Totalausfälle wie noch auf dem letzten Werk sind jedoch komplette Fehlanzeige. "Landwirt's Finest", die das Album übrigens selbst produziert haben, haben es also geschafft, ihre Stärken zu bündeln und in ihren Sound ein paar weitere Kleinigkeiten wie verspieltere Keyboard-/Elektronikparts oder den schon erwähnten, gewachsenen Gesang sinnvoll einzuarbeiten. Über allem regiert jederzeit der bekannte und garantiert nicht schwächer oder eindrucksloser gewordene Mix aus Härte und Pathos. Besonders überzeugend dabei (wie immer): die fetten Riffwände und der unnachahmliche Groove, den diese Band im Blut hat. In diesem Sinne: "Power to the Bauer"!



An dieser Stelle gibt es einen Trak vom Album zu hören, und ein Video zu sehen :  
http://www.nuclearblast.de/band_show.php3?action=video&artist=672

Ich persönlich muss sagen, dass mir die synthetisch veränderte Stimme von dem track nicht so gut gefällt, klingt fast ein bisschen wie limp bizkit finde ich (aber zum glück kein rap! uff...) aber beim wiederholten hören gefällt er mir immer besser, ich bin auf den rest gespannt, und werde in 22 tagen im laden stehen *g*

Offline Vandal Savage

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Re:Neues von Der Farmer Boys!
« Antwort #1 am: 4.01.2004 | 21:10 »
Sehr schön, das wird näher untersucht werden!

"I planned and fought and won battles you have only read about in your history books, boy. You're no tactician. There's too much need in you. Too much to prove to everyone. It's like a craving. That's your weakness. That's your undoing."

Offline Minne

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Re:Neues von Der Farmer Boys!
« Antwort #2 am: 4.01.2004 | 21:31 »
http://www.nuclearblast.de/events/farmer/
achtung, ein weiterer gänsehauttrack zum anhören
« Letzte Änderung: 4.01.2004 | 21:34 von Minneyar »

Eye Of Gruumsh

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Re:Neues von Der Farmer Boys!
« Antwort #3 am: 4.01.2004 | 21:38 »
Wohoo!! Das Review hört sich doch sehr gut an. Der Track hört sich nach gar nichts an, weil ich keinen Realplayer habe :P
Bin mal gespannt, das Album werde ich mir wohl kaufen.

Offline Moghedin

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Re:Neues von Der Farmer Boys!
« Antwort #4 am: 10.01.2004 | 15:59 »
Stay like this forever hört sich an wie ein breiter Bauer auf E.  :'(
Gesang ist zwar Farmer typisch, aber das Ganze hört sich an wie aus nem Raverschuppen geklaut. Hoffentlich ist der Rest besser, die Review hat sich nämlich ziemlich gut angehört.

"Sind die Hühner platt wie Teller, war der Tracktor wieder schneller."  ;)
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Offline Rauthorim

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Re:Neues von Der Farmer Boys!
« Antwort #5 am: 11.01.2004 | 13:52 »
Hmm die Rezi liest sich doch schon mal sehr gut. Wenn die Platte im Laden ist, werde ich die mir mit Sicherheit mal anhören und einen Kauf in erwägung ziehen. ;)
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Offline Minne

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Re:Neues von Der Farmer Boys!
« Antwort #6 am: 16.01.2004 | 18:02 »
Also mir hat stay like this forever nach mehrmaligem hören immer besser gefallen... und ich glaube dass so ein track dem letzten album auch gut getan hätte, der klangvielfalt zuliebe :)

Offline Minne

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Re:Neues von Der Farmer Boys!
« Antwort #7 am: 26.01.2004 | 21:48 »
Melde das Album jetzt zu haben!

gebe ihm 8,5 von 10 Punkten, es ist alles im allen ein sehr gutes, abwechslungsreiches album mit songs die perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Es ist im Schnitt softer als die anderen alben, dafür irgendwie... tiefer...  ob das jetzt gut oder schlecht ist das beurteile der persönliche geschmack ;)
Mir gefällts, größter kritikpunkt ist, dass ein paar songs etwas "überproduziert" wirken... etwas straighter wäre hier wohl besser gekommen.

Persönliche highlights:

Home ist where the stars are - einfach nur geil. "and there's no time for crying, theres no time for goodbye... cause hooooome ist where the stars are...."

The Other side : der titeltrack ist komplex, mit einem ungewöhnlichen rythmus aber imho genial...

Once and for all : hier wird ordentlich losgknüppelt... und das resultat ist fetzig, unmelodisch aber irgendwie doch melodisch... klasse!

where the sun never shines.
So oft ich diesen track höre kriege ich gänsehaut... und besonders wenn man den text erstmal verstanden hat...

Like jesus wept
Ich finde diesen song einfach schön, "and will you weep/like jesus wept..."

Schwächster song der Platte : What a feeling like.
Der song ist nicht wirklich schlecht, aber irgendwie hat man den eindruck dem album geht an dieser stelle etwas die luft raus. der song ist vieleicht eine spur zu einfach.