Autor Thema: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?  (Gelesen 16268 mal)

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Offline Ginster

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #100 am: 26.02.2014 | 07:35 »
Eigentlich geht es darum das sowohl gepatzte, als auch fehlgeschlagene wie auch erfolgreiche Proben Konflikte bzw. spannende Spielsituationen bieten können. Aufgrund des Umstands das häufig angeführt wird das negative Proben das Spiel negativ beeinflussen.

Keine Einwände.

In Bezug auf das Beispiel mit dem Mimikry ist der ausschlag gebende Aspekt das der Spieler mitunter nicht weiß welche Information fehlt beziehungsweise falsch ist.
Das heißt wenn nach der fehlgeschlagenen Wahrnehmungsprobe geäußert wird das dieses Monster der Rasse XY zugehörig ist, die empfindlich gegen Feuer ist, kann aber muss das nicht das Ergebnis des Wurfs sein. Es könnte ebenso sein das der Charakter nicht bemerkt das sich am Rand Bogenschützen aufstellen, das das Monster versucht ihn zu einem bestimmten Geländepunkt mit einer Falle zu locken oder eben das es vielleicht tatsächlich empfindlich gegen Feuer ist, jedoch eine normalerweise ungefährliche Gaswolke ausatmen kann, so das nachdem Angriff die ganze Szenarie in Flammen steht.
Es könnte auch normal empfindlich gegenüber Feuer sein, aber bei erfolgreicherer Betrachtung hätte man festgestellt das der Wundepunkt des Untiers eher ist das man sein Nest mit dessen Kücken abfackeln kann.

Man kann das sicher noch viel drehen und machen, mir ging es ja aber bloß um ein Beispiel. Das von Dir genannte ist alles kreativ und gut, aber ich sehe darin irgendwie kein Argument im Sinne der Diskussion, bzw. ob Du damit etwas unterstreichen oder entkräften willst, erschließt sich mir nicht.

Naja und wenn der Spieler meint er wüßte was das ist, und sein Charakter auch, dann kann er sich den Wurf auch sparen?

Äh, ja, klar. Stand das irgendwo anders?

Offline Teylen

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #101 am: 26.02.2014 | 11:01 »
Das sind alles sehr interessante und zum Teil auch wirklich gute (und fiese  :d ) Ideen, was man mit einem fehlgeschlagenen Wahrnehmungswurf alles anstellen kann. Aber ganz ehrlich: Mir das auf die schnelle zurecht zu biegen, dafür fehlt mir in der Hitze des Spielabends (und dann vielleicht auch noch bei jeder Begegnung und jedem 2. Raum im Dungeon) die Fantasie und die Improvisationsgabe.
Zunächst, danke für das Kompliment :)
Etwas das ich als Vorteil sehe ist das man nicht für jedem Wahrnehmungswurf den Aufwand betreiben muss sich etwas entsprechendes auszudenken. Es reicht schon wenn man an der ein oder anderen Stelle mit der Erwartung das die Information die man bei einem Fehlschlag erhält eine direkte Verdrehung einer Wahrheit ist. Hat man es ein um das andere mal geschafft kann man auch die "direkten Verdrehungen" wieder nutzen.

Hinsichtlich der Improvisation betrifft es, denke ich, vorallem die genauere Betrachtung der Umgebung und die Überlegung was man über die erzählt. Das heißt man muss nicht (aber kann) wegen einem fehlgeschlagenen Wurf Bogenschützen auf die Lauer stellen wenn da keine vorgesehen waren.

Man kann das sicher noch viel drehen und machen, mir ging es ja aber bloß um ein Beispiel. Das von Dir genannte ist alles kreativ und gut, aber ich sehe darin irgendwie kein Argument im Sinne der Diskussion, bzw. ob Du damit etwas unterstreichen oder entkräften willst, erschließt sich mir nicht.
Wenn ich es richtig verstehe argumentierst du das ein Spieler von der Aussage nach einem fehlgeschlagenen Wurf, wenn ihm der Fehlschlag bekannt ist, über eine einfache Umkehrlogik erkennen kann welche Strategie eigentlich angebracht ist bzw. welche nicht effektiv. Im Grunde das folgende Szenario:

<Offen gewürfelter Fehlschlag>
Spielleiter: Das Monster ist gegen Feuer empfindlich!
Spieler: Das Monster ist nicht gegen Feuer empfindlich! Wenn mein Charakter seinen Feuerzauber einsetzt wirkt er nicht.
In Charakter Konflikt: OC Wissen das Feuer nicht hilft versus IC Wissen das Feuer hilft.

Mit den Beispiel wollte ich versuchen das es die Möglichkeit gibt, seitens des SL, die gleiche Aussage zu treffen ohne das die Metaüberlegung bzw. der Umkehrschluss zuläßig ist. Das heißt dem Spieler und dem Charakter stehen mitunter m.E. nachwievor alle Handlungen als valide Möglichkeiten offen.
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Offline bobibob bobsen

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #102 am: 26.02.2014 | 11:50 »
Wenn man die Spieler würfel lassen will sie aber dennoch im Unklaren sein sollen ob ihr Ergebnis gut(hoch) oder schlecht (niedrieg) ist kann man als SL verdeckt würfeln ob der Schwierigkeitsgrad umgekehrt wird.
Beispiel

Eine Falle wird entdeckt wenn man eine Wahrnehmungsprobe gegen eine Schwierigkeit von 20 schafft (SL hat gerade gewürfelt)
oder
Die gleiche Falle wird entdeckt wenn man eine Wahrnehmungsprobe gegen eine Schwierigkeit von 5 oder niedriger schafft (Boni gelten als Malus) (der SL hat ungerade gewürfelt.)

Offline Ginster

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #103 am: 26.02.2014 | 13:11 »
Mit den Beispiel wollte ich versuchen das es die Möglichkeit gibt, seitens des SL, die gleiche Aussage zu treffen ohne das die Metaüberlegung bzw. der Umkehrschluss zuläßig ist. Das heißt dem Spieler und dem Charakter stehen mitunter m.E. nachwievor alle Handlungen als valide Möglichkeiten offen.

Abgesehen von der Durchführbarkeit am Spieltisch, sehe ich da halt die Gefahr, dass die Wertigkeit der Probe an sich sinkt. Ziehen wir mal den Kreis zurück: was waren die Gründe für offenes Würfeln? Genannt wurde vor allem bisher:

1. "fair" zu den Spielern sein
2. Selbst würfeln als aktiven Teil des Spielers an der Aktion

Wenn Spieler aber wissen, dass sie selbst auf gelungene Proben, deren Ergebnis sie sehen, keine verlässlichen Antworten/Ergebnisse erhalten, dann sehe ich den Wert der Probe an sich gefährdet. Die Gruppe wird diese Proben irgendwann vielleicht gar nicht mehr machen.
Die Gefahr besteht bei verdeckten Würfen insofern zwar auch, da man sich nie 100% sicher kein, dass der Wurf gelungen ist. Aber das ändert die Chancen nicht. Und ein Charakter mit +12 auf eine Wissenfertigkeit darf durchaus ein gewisses Vertrauen auf seine Fertigkeit haben, auch wenn die sich nicht in "+12" äußert. Die Chancenverteilung bleibt also genau gleich, wie beim offenen Würfeln, sie wird nur im Hintergrund ermittelt. Bei allen anderen hier erwähnten Gegenmaßnahmen ändert sich die Chance, ein anständiges Ergebnis zu bekommen.


Wenn man die Spieler würfel lassen will sie aber dennoch im Unklaren sein sollen ob ihr Ergebnis gut(hoch) oder schlecht (niedrieg) ist kann man als SL verdeckt würfeln ob der Schwierigkeitsgrad umgekehrt wird.
Beispiel

Eine Falle wird entdeckt wenn man eine Wahrnehmungsprobe gegen eine Schwierigkeit von 20 schafft (SL hat gerade gewürfelt)
oder
Die gleiche Falle wird entdeckt wenn man eine Wahrnehmungsprobe gegen eine Schwierigkeit von 5 oder niedriger schafft (Boni gelten als Malus) (der SL hat ungerade gewürfelt.)

Das halte ich für - sorry - völligen Quatsch. Erstens ist es noch viel weniger fair den SpielerInnen gegenüber, als verdeckt zu würfeln (was ich durchaus für fair halte, aber die Kritik kam ja hier auf). Zweitens entwertet es, ebenso wie zu vage Aussagen, jegliche Probe.

Ich fasse zusammen: Warum überhaupt Proben würfeln, noch dazu offen, wenn die SpielerInnen sich auf das erreichte Ergebnis nicht verlassen können, bzw. nicht wissen, ob sie trotz Gelingen, eine verwertbare Antwort bekommen? Jemanden würfeln zu lassen, die Wertigkeiten dann aber zu verdrehen, ist wirklich sinnlos.

Und warum diese ganzen Verenkungen, bloß der offenen Würfe wegen?

Ich habe oben klar argumentiert, warum ich verdecktes Würfeln unter gewissen Umständen besser finde. Das mag man mögen oder nicht, ich wollte hier niemanden überreden, seinen Spielstil zu ändern. Wenn man offen würfelt, was völlig okay ist, dann nimmt man eben gewisses Metawissen in Kauf. Wenn man das nicht will, könnte man ja verdeckt würfeln (oder es zumindestens mal ausprobieren). Was jetzt hier passiert ist, die Metaebene mit fragwürdigen Methoden zurückzudrängen, die viel tiefer in die Spielsystematik eingreifen, als verdeckte Würfe dies tun. Irgendwie überzeugt mich das alles nicht.
Mein pesönliches Fazit: Entweder man würfelt offen oder verdeckt. Mit allen Vor- und Nachteilen, die das eben mit sich bringt. Alles andere ist Geknorze.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #104 am: 26.02.2014 | 13:19 »
Wo ist der Unterschied zwischen offen Würfeln und unbekannter Schwierigkeit und verdeckt Würfeln (den Gummipunkteeinsatz mal weggelassen)

Die Schwierigkeit wird ja im Allgemeinen in den Regeln abgeklärt.

Zum Beispiel weil das Monster einen Versteckenbonus von +12 bekommt. Dies ist immer für das Monster so, egal ob verdeckt oder nicht verdeckt gewürfelt wird. Der Spielleiter hat das Monster vorher ausgewählt, bevor es zur Situation kommt.

Oder in der Szene sind 10 Gegner versteckt. Sie befinden sich in den vorher festgelegten Zonen 1 - 4 und jede Zone hat ihren eigenen Bonus auf Verstecken eine +0, eine +1, eine +3 und eine +10. Je nach Qualität meiner Probe sehe ich entsprechend verschiedene Leute.

Jeweils habe ich als SL vorher entschieden wie die Szene aufgebaut ist, die Spieler (und damit die Würfel) bringen nun die Dynamik, die unverfälscht ist.

Offline Teylen

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #105 am: 26.02.2014 | 14:25 »
Abgesehen von der Durchführbarkeit am Spieltisch, sehe ich da halt die Gefahr, dass die Wertigkeit der Probe an sich sinkt.
Wieso sinkt die Wertigkeit der Probe bei dem offenen würfeln?
Wenn man offen würfelt hat der Spieler die volle Kontrolle:
 - Er kann vorher Kräfte aktivieren, Punkte einsetzen welche die Probe beeinflussen.
 - Er hat die Probe ausgeführt. Er sieht welche Werte verwendet wurden.
 - Er hält eine detaillierte Information über das Würfelergebnis.
 - Er hält eine detaillierte Information über das Wirken etwaiger eingesetzter Punkte.
 - Er kann nachdem Wurf entsprechend regelgerecht Ressourcen einsetzen um das Ergebnis zu korrigieren.

Auf eine gelungene erhält er ein entsprechend zuverläßiges Ergebnis.
Auf eine mislungene erhält er ein entsprechend nicht zuverläßiges Ergebnis.

Der Spieler hat daher die Möglichkeit die Aussage des Würfelergebnis mit dem von dem Spielleiter präsentierten Ergebnis zu vergleichen.


Dem gegenüber besteht beim verdeckten Würfel die Herausforderung das die Informationen nicht vollständig sind.
 - Der Einsatz von Kräften, besonderen Eigenschaften ist nur mehr erschwert möglich.
 - Er hat die Probe nicht ausgeführt. Er weiß nicht welche Werte verwendet wurden.
 - Er erhält keinerlei Information über das Würfelergebnis.
 - Er erhält keinerlei Information über das Wirken etwaiger eingesetzter Punkte.
 - Er kann nachdem Wurf keine ggf. eigentlich einsetzbaren Ressourcen verwenden um das Ergebnis zu korrigieren

Da er nicht unterscheiden kann ob der Wurf gelungen oder mislungen ist erhält er kein zuverläßiges Ergebnis.
Die gesamte Methodik zielt darauf ab das das Ergebnis für den Spieler nicht zuverlässig ist da die Information über den Erfolg vorenthalten wird.

Er weiß nicht ob der auf Wahrnehmung spezialisierte Charakter den erwartungsgemäßen Erfolg hat oder eine Serie von unwahrscheinlichen aber möglichen Fehlschlägen. Er weiß nicht ob sein auf Wahrnehmung nicht spezialisierter Charakter erwartungsgemäß versagt oder eine Serie unwahrscheinlicher aber möglicher genialer Ergebnisse hat.
Er kann nicht einschätzen ob sich eine Ressourcen-Investition gelohnt hat oder ob er mit Kanonen auf Spatzen schoß.

Er hat keine Handhabe um zu erfahren ob der Spielleiter ihm gegenüber mit der Schilderung des Ergebnis ehrlich ist oder ob er das verdeckte Würfelergebnis entwertet. Er sieht nicht um aus der 20 eine 1 wurde um den Ninja-NSC zu schützen und er erfährt nicht ob der SL aus einer 3 eine 20 machte weil der SL so etwas meinte wie das die hohen Fertigkeitswerte, nach einer Serie von pleiten, auch mal einen Effekt haben soll.

Zitat
Die Chancenverteilung bleibt also genau gleich, wie beim offenen Würfeln, sie wird nur im Hintergrund ermittelt. Bei allen anderen hier erwähnten Gegenmaßnahmen ändert sich die Chance, ein anständiges Ergebnis zu bekommen.
Unter Berrücksichtigung, hierzu die Fragen
Wie schafft es die Chancenverteilung beim verdeckten Würfeln gleich zu bleiben?
Wie wird das Ergebnis beim offenen Würfeln weniger anständig bzw. korrumpiert?

Wer hat davon gesprochen bei dem offenen Würfeln die Wertigkeiten zu verdrehen?
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Offline Ginster

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #106 am: 26.02.2014 | 14:32 »
Wo ist der Unterschied zwischen offen Würfeln und unbekannter Schwierigkeit und verdeckt Würfeln (den Gummipunkteeinsatz mal weggelassen)

Die Schwierigkeit wird ja im Allgemeinen in den Regeln abgeklärt.

Den Unterschied hast Du gerade selbst erklärt: Die Schwierigkeit ist durch die Regeln oft bekannt. Außerdem gibt das Wurfergebnis, gerade bei einem W20 durchaus Aufschluss über Erfolg oder Misserfolg.

Zum Beispiel weil das Monster einen Versteckenbonus von +12 bekommt. Dies ist immer für das Monster so, egal ob verdeckt oder nicht verdeckt gewürfelt wird. Der Spielleiter hat das Monster vorher ausgewählt, bevor es zur Situation kommt.

Ich gehe davon aus, das Monster schleicht sich an? Ein Spieler, der also aufgefordert wird, eine Wahrnehmungsprobe zu machen, darauf eine 1 würfelt und dann erfährt: "Ok, danke, das war's, du hörst nix", der weiß automatisch, dass da etwas ist, was er nicht gehört hat. Hinter dem Spielleiterschirm wird aber immer mal gewürfelt, da kann quasi die passive Wahrnehmung nebenbei ermittelt werden und der Spieler erfährt es nur, wenn der Charakter tatsächlich etwas hört. Der Spieler verhält sich also professionell, trennt Spieler- und Charakterwissen und tut so, als hätte es den Wurf nicht gegeben. Jetzt vergleich das mit der verdeckten Methode: den Wurf hat es für den Spieler damit tatsächlich nicht gegeben! Keine Ablenkung von In-Game-Gedanken, kein zeitraubendes Gewürfel ohne neue Erkenntnis, kein dummes Gefühl, etwas überhört zu haben, keine "Was könnte es sein?"-Gedanken, die damit verbunden sind.

Oder in der Szene sind 10 Gegner versteckt. Sie befinden sich in den vorher festgelegten Zonen 1 - 4 und jede Zone hat ihren eigenen Bonus auf Verstecken eine +0, eine +1, eine +3 und eine +10. Je nach Qualität meiner Probe sehe ich entsprechend verschiedene Leute.

Jeweils habe ich als SL vorher entschieden wie die Szene aufgebaut ist, die Spieler (und damit die Würfel) bringen nun die Dynamik, die unverfälscht ist.

Bei einem angenommenem Wurf von 1, wie im Beispiel oben, ist das Metawissen genauso da. Nur weil offen ist, wieviele Gegner man überhört hat, weiß man trotzdem, dass man etwas überhört hat - und im Umkehrschluss dass da mindestens ein Gegner ist. Man könnte jetzt natürlich Blindproben einführen, die auch anfallen, wenn da garnix ist, aber ich glaube wir sind uns einig, dass das dem Spiel auf Dauer nichts bringt. Verdeckt geht das leicht.

Wir können gerne noch weiter Brainstorming machen und alle möglichen Situationen konstruieren. Klar gibt es Situationen, in denen unklar ist, woraus sich der Erfolg erechnet und die noch Überraschungspotential haben. Aber es gibt auch die ganz einfachen Situationen, die mE viel öfter vorkommen. Jede Methode mag hier und da ihre Vorteile haben, ich plädiere nicht dafür immer und überall verdeckt zu würfeln. Aber diese Beispiele hier sind Beispiele, wo die Vor- und Nachteile verschwimmen, bzw. sich durch komplexere Situationen gegenseitig aufheben. Gründe gegen meine Argumentation (über Vorteile von verdeckten Würfen) an sich habe ich darin bisher keine finden können. Vorteile des offenen Würfelns wurden auch keine überragenden genannt, die mich überzeugen könnten zu sagen, hey, wow, das ist tatsächlich ein Vorteil, den man mit verdeckten Würfen nicht erreichen kann. Da kam nix. Stattdessen nur aufwändige Erklärungen, wie man das Metawissen mit aufwändigen narrativen Methoden verfälschen kann oder wie man Encounter designen kann, damit Überraschungen drin bleiben... alles schön und gut, aber für mich keine stichhaltigen Argumente für offene Würfe, sondern nur Versuche die damit verbundenen Nachteile abzumildern.

Luxferre

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #107 am: 26.02.2014 | 14:32 »
Wo ist der Unterschied zwischen offen Würfeln und unbekannter Schwierigkeit und verdeckt Würfeln (den Gummipunkteeinsatz mal weggelassen)

Ein offener Wurf impliziert zu dem öffentlichen Würfeln in meinem Verständnis auch eine veröffentlichte Schwierigkeit. Ansonsten ist es ja schon wieder so eine versteckte Geschichte.

Ein verdeckter Wurf ist doch nur eine Rechtfertigung für Willkür. Was ich selbst ab und an im Sinne der Story tue. Aber dann hängt auch meist nichts davon ab. Manchmal ist es nur eine Entscheidungshilfe ja/nein 50/50.

Einer meiner Spieler würfelt ständig so weit weg von mir, dass er denkt ich sehe seine Ergebnisse nicht. Aber er ist ein schlechter Lügner und würfelt dann meist das gleiche Ergebnis  >;D

ChaosAmSpieltisch

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #108 am: 26.02.2014 | 15:09 »
@Ginster,

für dich schwirrt wirklich nach einem missglückten Wurf alles im Kopf herum? Kenne ich nicht. Ich verhau die Wahrnehmungsprobe, der SL sagt, da ist nichts und dann kommt der Gedanke, wie handelt mein Char jetzt, das andere ist eigentlich vollkommen egal für mich. Da wir scheinbar sehr unterschiedlich an sowas herangehen, du sehr taktisch und mit viel Metaüberlegung und ich eher mein Char weiß das nicht, also weiß ich es auch nicht, werden wir wohl nicht auf einen grünen Zweig kommen.

@Luxferre,

ja, du hast recht.

Offline Ginster

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #109 am: 26.02.2014 | 15:24 »
Wieso sinkt die Wertigkeit der Probe bei dem offenen würfeln?

Sie sinkt nur, wenn man, wie ich das oben verstanden habe, die Erkenntnis relativ frei weitergibt. Vielleicht konnte ich dem obigen Beispiel mit der Feuerresistenz auch nicht ganz folgen....

Wenn man offen würfelt hat der Spieler die volle Kontrolle:
 - Er kann vorher Kräfte aktivieren, Punkte einsetzen welche die Probe beeinflussen.

Kann man auch so.

- Er hat die Probe ausgeführt. Er sieht welche Werte verwendet wurden.

Muss man das?

- Er hält eine detaillierte Information über das Würfelergebnis.

Das ihm Metawissen vermittelt! - und das ist ja auch eigentlich der Punkt, um den es hier hauptsächlich geht.

- Er hält eine detaillierte Information über das Wirken etwaiger eingesetzter Punkte.
- Er kann nachdem Wurf entsprechend regelgerecht Ressourcen einsetzen um das Ergebnis zu korrigieren.

Dass das Einsetzen von Gummipunkten das verdeckte Würfeln schwierig macht ist richtig. Ich spiele nicht mit solchen Punkten, daher ist es für mich irrelevant. Ich verstehe aber, dass es absolut ein Grund ist, offen zu würfeln. Der Gummipunkt geht an Dich  ;)


Auf eine gelungene erhält er ein entsprechend zuverläßiges Ergebnis.
Auf eine mislungene erhält er ein entsprechend nicht zuverläßiges Ergebnis.

Der Spieler hat daher die Möglichkeit die Aussage des Würfelergebnis mit dem von dem Spielleiter präsentierten Ergebnis zu vergleichen.

Und genau das finde ich so... sagen wir: langweilig. Es gibt keinen Spielraum für Fehlinformation, z.B. bei Wissenwürfen, wie oben schon gesehen. Das Problem dabei ist ja nicht das zuverlässige Ergebnis. Damit kann der Spieler ja machen, was er will. Das Problem ist das unzuverlässige Ergebnis, dessen Unzuverlässigkeit der Charakter nicht kennt, der Spieler aber schon. Wir drehen uns im Kreis, dazu habe ich oben schon alles gesagt ;-)


Dem gegenüber besteht beim verdeckten Würfel die Herausforderung das die Informationen nicht vollständig sind.
 - Der Einsatz von Kräften, besonderen Eigenschaften ist nur mehr erschwert möglich.
 - Er hat die Probe nicht ausgeführt. Er weiß nicht welche Werte verwendet wurden.
 - Er erhält keinerlei Information über das Würfelergebnis.
 - Er erhält keinerlei Information über das Wirken etwaiger eingesetzter Punkte.
 - Er kann nachdem Wurf keine ggf. eigentlich einsetzbaren Ressourcen verwenden um das Ergebnis zu korrigieren

Hervorhebung: das ist ja für mich das Positive! Alles andere hängt mir zu eng mit Gummipunkten zusammen und einem Spielstil, den ich weder mag noch spiele. Wenn man das tut, sollte man offen würfeln, wie oben bereits zugegeben.

Da er nicht unterscheiden kann ob der Wurf gelungen oder mislungen ist erhält er kein zuverläßiges Ergebnis.
Die gesamte Methodik zielt darauf ab das das Ergebnis für den Spieler nicht zuverlässig ist da die Information über den Erfolg vorenthalten wird.

Das stimmt doch einfach nicht. Wenn ich verdeckt eine 20 würfle, dann teile ich dem Spieler auch unverzüglich mit: Falle entschärft. Schlägt der Wurf fehl, kann ich dagegen Spannung aufbauen: "Du hörst ein Klicken, bist Dir aber nicht sicher, was es bewirkt hat". Diese Art von Spannung ist nur ohne Metawissen möglich, weil sie komplett auf der Immersion aufbaut.

Er weiß nicht ob der auf Wahrnehmung spezialisierte Charakter den erwartungsgemäßen Erfolg hat oder eine Serie von unwahrscheinlichen aber möglichen Fehlschlägen. Er weiß nicht ob sein auf Wahrnehmung nicht spezialisierter Charakter erwartungsgemäß versagt oder eine Serie unwahrscheinlicher aber möglicher genialer Ergebnisse hat.
Er kann nicht einschätzen ob sich eine Ressourcen-Investition gelohnt hat oder ob er mit Kanonen auf Spatzen schoß.

Gummipunkte-Punkte kommentiere ich jetzt mal nicht weiter, wurde ja alles gesagt. Die meisten Ressourcenmodifikatoren fallen ja eh im Kampf an, der ja offen gewürfelt wird.

Er hat keine Handhabe um zu erfahren ob der Spielleiter ihm gegenüber mit der Schilderung des Ergebnis ehrlich ist oder ob er das verdeckte Würfelergebnis entwertet. Er sieht nicht um aus der 20 eine 1 wurde um den Ninja-NSC zu schützen und er erfährt nicht ob der SL aus einer 3 eine 20 machte weil der SL so etwas meinte wie das die hohen Fertigkeitswerte, nach einer Serie von pleiten, auch mal einen Effekt haben soll.

Vertrauen in den Spielleiter setze ich, wie ebenfalls schon gesagt, komplett voraus. Wenn nicht jeder am Tisch mit verdeckten Würfen einverstanden ist, wird eben offen gewürfelt.


Unter Berrücksichtigung, hierzu die Fragen
Wie schafft es die Chancenverteilung beim verdeckten Würfeln gleich zu bleiben?
Wie wird das Ergebnis beim offenen Würfeln weniger anständig bzw. korrumpiert?

Die Chancenverteilung bleibt ja gleich. Eine gewürfelte 13 ist eine gewürfelte 13. Egal ob offen oder verdeckt. Es geht ja hier nur um den Umgang damit.
Das Ergebnis wird durch das Metawissen korrumpiert. Ein Fehlschlag ist demnach immer das: ein dem Spieler bekannter Fehlschlag. Das Ergebnis ist also eindimensional und lässt wenig Spielraum für interessanteres Scheitern als "klappt nicht", "du weißt nix" o.ä. Siehe Wissenwurfbeispiel, Fallenbeispiel, Schleichenbeispiel usw.


Wer hat davon gesprochen bei dem offenen Würfeln die Wertigkeiten zu verdrehen?

Der Ansatz von bobibob ging mE in die Richtung.

Offline Ginster

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #110 am: 26.02.2014 | 15:30 »
für dich schwirrt wirklich nach einem missglückten Wurf alles im Kopf herum? Kenne ich nicht. Ich verhau die Wahrnehmungsprobe, der SL sagt, da ist nichts und dann kommt der Gedanke, wie handelt mein Char jetzt, das andere ist eigentlich vollkommen egal für mich. Da wir scheinbar sehr unterschiedlich an sowas herangehen, du sehr taktisch und mit viel Metaüberlegung und ich eher mein Char weiß das nicht, also weiß ich es auch nicht, werden wir wohl nicht auf einen grünen Zweig kommen.

Für Dich ist es wirklich dasselbe, als ob es den Wurf nie gegeben hätte? Ich glaube das irgendwie nicht. Ich gehe gar nicht mit so viel Metagedanken daran. Aber allein das "mein Char weiß das nicht, also weiß ich es auch nicht" ist ein völlig anderes Erleben der Situation. Mir kann keiner erzählen, dass man dann völlig verdrängt, dass da irgendwo was ist, was man nicht wahrnehmen kann. Man könnte sagen immersives Erleben vs narratives Erleben, aber nur weil mir gerade nix besseres einfällt, wie ich es beschreiben könnte.

Offline Praion

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #111 am: 26.02.2014 | 15:30 »
Ganz simples weiteres Argument.
Ich will mich da nicht auch noch drum kümmern müssen. Gibt genug Zeug das ich als SL im Kopf behalten muss. Dann noch für Spieler würfeln müssen lenkt mich nur ab. In der Zeit in der Spieler A würfeln kann ich nutzen um mit Spieler B zu reden um vorwärtszukommen. Verdeckt für die Spieler würfeln ist doch eher einsamer Spaß.
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Jason Corley

Offline Ginster

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #112 am: 26.02.2014 | 15:34 »
Ein verdeckter Wurf ist doch nur eine Rechtfertigung für Willkür.
Dass Du das, nach all den Seiten dieses Thread behauptest, spricht nicht für Dich, sorry. Aber es war auch viel Text, das verstehe ich.
 

Offline Ginster

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #113 am: 26.02.2014 | 15:37 »
Ganz simples weiteres Argument.
Ich will mich da nicht auch noch drum kümmern müssen. Gibt genug Zeug das ich als SL im Kopf behalten muss. Dann noch für Spieler würfeln müssen lenkt mich nur ab. In der Zeit in der Spieler A würfeln kann ich nutzen um mit Spieler B zu reden um vorwärtszukommen. Verdeckt für die Spieler würfeln ist doch eher einsamer Spaß.

Der Aufwand ist ein Argument. Ich sehe es aber nicht als "einsamen Spaß", sondern als Mittel, um ein gutes Spiel zu haben.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #114 am: 26.02.2014 | 15:41 »
Für Dich ist es wirklich dasselbe, als ob es den Wurf nie gegeben hätte? Ich glaube das irgendwie nicht. Ich gehe gar nicht mit so viel Metagedanken daran. Aber allein das "mein Char weiß das nicht, also weiß ich es auch nicht" ist ein völlig anderes Erleben der Situation. Mir kann keiner erzählen, dass man dann völlig verdrängt, dass da irgendwo was ist, was man nicht wahrnehmen kann. Man könnte sagen immersives Erleben vs narratives Erleben, aber nur weil mir gerade nix besseres einfällt, wie ich es beschreiben könnte.

Es spielt für das Erleben keine Rolle. Klar ist es im Kopf, spielt aber für das Erleben und das Ausspielen keine Rolle. Du kannst mir sogar sagen, dass da 10 Räuber sind, die mein Char nicht sieht, und es macht für das Erleben keinen Unterschied, vermutlich ist das Erleben sogar immersiver, wenn ich es weiß, als wenn ich es nicht weiß.

Offline bobibob bobsen

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #115 am: 26.02.2014 | 15:48 »
Zitat
Für Dich ist es wirklich dasselbe, als ob es den Wurf nie gegeben hätte? Ich glaube das irgendwie nicht. Ich gehe gar nicht mit so viel Metagedanken daran. Aber allein das "mein Char weiß das nicht, also weiß ich es auch nicht" ist ein völlig anderes Erleben der Situation. Mir kann keiner erzählen, dass man dann völlig verdrängt, dass da irgendwo was ist, was man nicht wahrnehmen kann. Man könnte sagen immersives Erleben vs narratives Erleben, aber nur weil mir gerade nix besseres einfällt, wie ich es beschreiben könnte.

Ich habe es noch nie erlebt das ein Spieler nach einer gewürfelten 20 bei einem Wahrnehmungswurf versucht diesen noch mal zu wiederholen weil man ja vielleicht noch mehr entdecken könnte hingegen habe ich bei schlechten Würfelergebnissen dies schon häufiger mal erlebt.

Warum ich übrigens nie verdeckt würfeln würde ist ganz einfach. Wahrnehmung ist eine Fertigkeit der SC und die Oberhoheit über diese haben bei mir die Spieler.

Offline Ginster

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #116 am: 26.02.2014 | 15:57 »
Es spielt für das Erleben keine Rolle. Klar ist es im Kopf, spielt aber für das Erleben und das Ausspielen keine Rolle. Du kannst mir sogar sagen, dass da 10 Räuber sind, die mein Char nicht sieht, und es macht für das Erleben keinen Unterschied, vermutlich ist das Erleben sogar immersiver, wenn ich es weiß, als wenn ich es nicht weiß.

Ok, ich glaube das Problem liegt einfach bei den unterschiedlichen Levels of Immersion.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #117 am: 26.02.2014 | 15:59 »
Was meine Aussage einige Postings zuvor war.

Luxferre

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #118 am: 26.02.2014 | 16:00 »
Dass Du das spricht nicht für Dich, sorry. Aber es ich.

Irgendwie lese ich Deine Sätze nicht ganz richtig ... muss mal den Techsupport fragen, ob ich Dich teilignoriere, oder das Board falsch angezeigt wird. Oder meine selektive Wahrnehmung bullshit ausblendet. Aber das ist dann Thema in der Therapiesitzung heute Abend.

Offline Teylen

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #119 am: 26.02.2014 | 16:02 »
Das der Charakter nichts hört ist ein Umstand der sich weder im verdeckten noch im offenen Zustand ändert.
Der Spieler kann in beiden Situationen gleichermaßen paranoid werden oder cool bleiben.
Nur das er im offenen Zustand vielleicht noch anmerken kann das er seitdem letzten Abenteuer die Ohrstöpsel der Hellhörigkeit hat oder eine besondere Handlung auf das lauschen aufwendet. Was in der verdeckten Variante weg fällt.

Abgesehen davon das es sein kann das man Gegner überhört hat.
Ebenso kann man vielleicht einen Mechanismus überhört haben, ein Gespräch oder einen Verbündeten.
Man weiß ja nur das man nichts gehört hat. Man weiß nicht unbedingt was man nicht gehört hat.

Einmal davon abgesehen das es Spieler gibt die vielleicht den Suspense der durch die wissende Unwissenheit entsteht mögen.

Gründe gegen meine Argumentation (über Vorteile von verdeckten Würfen) an sich habe ich darin bisher keine finden können.
Im letzten Beitrag habe ich die Nachteile sogar mit einer " - " aufgelistet.
Was die Vorteile betrifft, die Unwissenheit, imho kann man sich das Würfeln dann komplett sparen.

Zitat
Vorteile des offenen Würfelns wurden auch keine überragenden genannt, die mich überzeugen könnten zu sagen, hey, wow, das ist tatsächlich ein Vorteil, den man mit verdeckten Würfen nicht erreichen kann.

Im letzten Beitrag habe ich die Vorteile sogar mit einer " - " aufgelistet.
Ansonsten, für mich so die beiden wichtigsten: Spielspaß und Spielkontrolle des Spielers?

Zitat
Da kam nix. Stattdessen nur aufwändige Erklärungen, wie man das Metawissen mit aufwändigen narrativen Methoden verfälschen kann

Eigentlich ist das keine aufwändige narrative Methode.
Bisher hat noch kein Regelwerk von mir verlangt:
"Wenn der Wurf Fehlschlag sag dem Spieler exakt das Gegenteil der Wahrheit. [So das er dank Metawissen / Umkehrschluss die exakte Wahrheit indirekt erfährt]"


Zitat
Wieso sinkt die Wertigkeit der Probe bei dem offenen würfeln?
Sie sinkt nur, wenn man, wie ich das oben verstanden habe, die Erkenntnis relativ frei weitergibt.
Ein fehlgeschlagener oder gepatzter Wahrnehmungswurf heißt aus meiner Sicht nicht das man keine Informationen bekommt. Sondern das die Informationen die man bekommt unzuverläßig sind.

Der Spieler wird wohl eher nicht sagen:
Ich möchte eine Wahrnehmungs-Probe auf das Element machen das am effektivsten ist.
Sondern der Spieler wird eher so etwas sagen wie:
Ich werde mich nach Elementen umsehen die mir auffallen und beim Kampf helfen.
Ich möchte das Untier identifieren und wissen was dagegen hilft.

Zitat
Zitat
- Er kann vorher Kräfte aktivieren, Punkte einsetzen welche die Probe beeinflussen.
Kann man auch so.
Wie kann ein Spieler bei einer Probe von der er nicht weiß das sie stattfindet, weil der SL sie wie zuvor von dir beschrieben unter vielen Fake-Würfeln tarnt, wissen das er eine Kraft einsetzen möchte oder eine Ressource verwenden. Gerade wenn man die vor dem Wurf ansagen muss?

Zitat
Zitat
- Er hat die Probe ausgeführt. Er sieht welche Werte verwendet wurden.
Muss man das?
Müssen tut man nur sterben.
Ansonsten möchte ich durchaus Wissen ob beispielsweise Wahrnehmung + Aufmerksamkeit oder Wahrnehmung + Empathie gewürfelt wird. Er erfährt nicht ob entsprechende Gegenstände berücksichtigt wurden. Er hat kein Gefühl für die Umgebungsfaktoren. Er weiß nicht ob sich der SL an alle Spezialisierungen, Vorteile und Nachteile des Chars erinnert.

Das heißt von den Umgebungsvariabeln die ggf. Teil der Gestaltung des Charakters sowie der Szene sind erfährt er nichts. Was ich persönlich doch bedauerlich bis Spaß mindernd finde würde.

Abgesehen davon das man daran glauben muss nicht verscheissert zu werden.
Ebenso wie das man bei einem Charakter eine Mechanik die man gerne verwendet hätte nicht anwenden kann.

Zitat
Zitat
- Er hält eine detaillierte Information über das Würfelergebnis.
Das ihm Metawissen vermittelt! - und das ist ja auch eigentlich der Punkt, um den es hier hauptsächlich geht.
Metawissen hat man sowieso.
Dafür fehlt einem das Spiel, der Spaß und die Überraschung.

Es fehlt das klappern der Würfeln.
Die Anwendung der Spielmechanik.
Der Enthusiasmus wenn man einmal ungewöhnlich gut würfelt.
Das herzliche Verdammt wenn man einen spektakulären Patzer hat.
Die freudige Erwartung an den Erfolg, die Nervosität beim Fehlschlag.
Die Spannung wenn das Ergebnis irgendwo so knapp gut oder knapp schlecht war.

Wofür? Das man nachdem Wurf nicht weiß das der Charakter nicht weiß.
Während man sich schon beim Abenteuer "Die Goblins von Dungistan" eh denken kann das dort mindestens Goblins vorkommen.

Da kann der SL, für mich als Spieler, auch auf das Würfeln verzichten und mir direkt erzählen, oder nicht, was er so für Wissens- oder Stimmungskonform hält. Das eigentliche Spiel ist für mich weg.

Zitat
Zitat
- Er hält eine detaillierte Information über das Wirken etwaiger eingesetzter Punkte.
Hiermit meinte ich nicht nachträgliche Ressourcen, sondern vorab aktiviertes.
Wenn ich als konkretes Beispiel einen Punkt Willenskraft einsetze oder eine Spezialität aktiviere möchte ich sehen was die Ausgabe des Willenskraftpunkt gemacht hat und ob die Würfel dank Spezialität einmal explodiert sind.

Ansonsten ist das wie einen Willenskraftpunkt in das dunkle Nichts zu werfen und man erfährt nicht ob sich die Spezialität mal lohnte oder nicht.

Zitat
Zitat
Auf eine gelungene erhält er ein entsprechend zuverläßiges Ergebnis.
Auf eine mislungene erhält er ein entsprechend nicht zuverläßiges Ergebnis.

Der Spieler hat daher die Möglichkeit die Aussage des Würfelergebnis mit dem von dem Spielleiter präsentierten Ergebnis zu vergleichen.
Und genau das finde ich so... sagen wir: langweilig. Es gibt keinen Spielraum für Fehlinformation, z.B. bei Wissenwürfen, wie oben schon gesehen.
Das kommt darauf an wie binär das System ist. Das heißt zwischen der absoluten Wahrheit und dem tödlichen Irrglauben gibt es eine Variation von Informationsstufen.

Die verlieren aber an Wirkung wenn man verdeckt würfelt, da die Stufen nicht eingeordnet werden und dem Spieler das Spiel mit der Information entgeht.

Zitat
Hervorhebung: das ist ja für mich das Positive! Alles andere hängt mir zu eng mit Gummipunkten zusammen und einem Spielstil, den ich weder mag noch spiele. Wenn man das tut, sollte man offen würfeln, wie oben bereits zugegeben.
Joah nur sind das für Leute die den Spielstil mögen schon mitunter handfeste Nachteile.

Zitat
Das stimmt doch einfach nicht. Wenn ich verdeckt eine 20 würfle, dann teile ich dem Spieler auch unverzüglich mit: Falle entschärft. Schlägt der Wurf fehl, kann ich dagegen Spannung aufbauen: "Du hörst ein Klicken, bist Dir aber nicht sicher, was es bewirkt hat". Diese Art von Spannung ist nur ohne Metawissen möglich, weil sie komplett auf der Immersion aufbaut.
Gerade das wäre aber doch kein Wahrnehmungswurf sondern ein Fertigkeitswurf?

Zitat
Zitat
Er weiß nicht ob der auf Wahrnehmung spezialisierte Charakter den erwartungsgemäßen Erfolg hat oder eine Serie von unwahrscheinlichen aber möglichen Fehlschlägen. Er weiß nicht ob sein auf Wahrnehmung nicht spezialisierter Charakter erwartungsgemäß versagt oder eine Serie unwahrscheinlicher aber möglicher genialer Ergebnisse hat.
Er kann nicht einschätzen ob sich eine Ressourcen-Investition gelohnt hat oder ob er mit Kanonen auf Spatzen schoß.
Gummipunkte-Punkte kommentiere ich jetzt mal nicht weiter, wurde ja alles gesagt. Die meisten Ressourcenmodifikatoren fallen ja eh im Kampf an, der ja offen gewürfelt wird.
Das kommt wohl auf das System an.
Ansonsten finde ich es auch ohne Gummipunkte interessant in wie weit mein Charakter in dem Bereich wo er kompetent ist auch tatsächlich kompetent ist. ^^


@Fragen
Bei den Gummipunkten verschiebt sich ggf. die Chancenverteilung etwas.
Ansonsten finde ich Metawissen ähnlich korrumpierend wie blindes Vertrauen. ^^;

Zitat
Das Ergebnis wird durch das Metawissen korrumpiert. Ein Fehlschlag ist demnach immer das: ein dem Spieler bekannter Fehlschlag. Das Ergebnis ist also eindimensional und lässt wenig Spielraum für interessanteres Scheitern als "klappt nicht", "du weißt nix" o.ä. Siehe Wissenwurfbeispiel, Fallenbeispiel, Schleichenbeispiel usw.
Ich finde das man es auch mit Wissensvermittlung spannend gestalten kann.
Das heißt kein "Du weißt nix" sondern ein "Du weißt ... ... ... ... [Aber bei einem der Punkte kannst du dir ausmalen nicht richtig zu liegen oder das irgendwo noch relevante Punkte fehlen]"
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Luxferre

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #120 am: 26.02.2014 | 16:03 »
Warum ich übrigens nie verdeckt würfeln würde ist ganz einfach. Wahrnehmung ist eine Fertigkeit der SC und die Oberhoheit über diese haben bei mir die Spieler.

Guter Gruppenvertrag. Spricht aus meiner aktuellen Warte dann auch gegen Hunters Idee mit den vorgewürfelten Ergebnissen.
Und konsequent plausibel ist es auch. Als SL wäre es anmaßend für die Spieler zu würfeln. Im Kampf tut man es auch nicht, wie auch für Rettungswürfe. Dass Spieler dann zu recht auf die Barrikaden gehen, kann ich mir gut vorstellen.

Offline Ginster

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #121 am: 26.02.2014 | 17:22 »

Ich habe es noch nie erlebt das ein Spieler nach einer gewürfelten 20 bei einem Wahrnehmungswurf versucht diesen noch mal zu wiederholen weil man ja vielleicht noch mehr entdecken könnte hingegen habe ich bei schlechten Würfelergebnissen dies schon häufiger mal erlebt.

Worauf Du hinauswillst ist mir nicht klar. Wo wurde derartiges gesagt? Wäre sogar wieder ein Grund mehr, verdeckt zu würfeln ;-)

Warum ich übrigens nie verdeckt würfeln würde ist ganz einfach. Wahrnehmung ist eine Fertigkeit der SC und die Oberhoheit über diese haben bei mir die Spieler.

Das ist mir zu platt. Gerade Wahrnehmung ... ach nee, lass gut sein.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #122 am: 26.02.2014 | 17:29 »
Wieso platt?

Das ist eine Grundsatzfrage, wem gehörte die Hoheit über den Charakter?

Dem Spieler, der SL oder der Gruppe

Alles 3 kann Richtig sein, abhängig vom Spielstil.

Offline Ginster

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #123 am: 26.02.2014 | 17:52 »

Im letzten Beitrag habe ich die Vorteile sogar mit einer " - " aufgelistet.
Ansonsten, für mich so die beiden wichtigsten: Spielspaß und Spielkontrolle des Spielers?


Ich glaube mein Beitrag ist zeitlich davor entstanden... Wie ich schon schrieb, ich kann viele Gründe nachvollziehen. Ich versuche hier ja auch nur zu erklären, was ich an verdeckten Würfen gut finde. Ich wollte diese Diskussion in diesem Ausmaß so gar nicht. Ich würfle nicht so verbissen verdeckt, wie das manche hier jetzt vielleicht denken, denke aber, dass es ein gutes Mittel ist um manche Situationen spannender zu machen.

Gehe im folgenden nur noch auf ein paar Dinge ein... der Rest wäre eh nur Wiederholung des bereits gesagten. So riesig Lust hab ich auch nicht mehr.
 
Ein fehlgeschlagener oder gepatzter Wahrnehmungswurf heißt aus meiner Sicht nicht das man keine Informationen bekommt. Sondern das die Informationen die man bekommt unzuverläßig sind.

Völlig richtig und genau das, was ich will. Hab ich doch genau so als Beispiel geschrieben! Der Unterschied ist, dass der Spieler bei dem offenen Wurf weiß, dass die Information unzuverlässig ist und sie entsprechend bewertet. Die Situation, dass man sich mal völlig sicher ist und hinterher merkt, dass man sich irrt, lässt sich so nicht formulieren.

Ich möchte das Untier identifieren und wissen was dagegen hilft.

Dazu habe ich schon Beispiele gebracht.

Wie kann ein Spieler bei einer Probe von der er nicht weiß das sie stattfindet, weil der SL sie wie zuvor von dir beschrieben unter vielen Fake-Würfeln tarnt, wissen das er eine Kraft einsetzen möchte oder eine Ressource verwenden. Gerade wenn man die vor dem Wurf ansagen muss?

Das mache ich wirklich nur bei passiven Wahrnehmungswürfen. Alle anderen Fertigkeiten passieren ja schon mit Ansage. Dann weiß der Spieler auch, dass gewürfelt wird und wenn es wichtig ist könnte er vorher investieren.

Metawissen hat man sowieso.
Dafür fehlt einem das Spiel, der Spaß und die Überraschung.

Ich glaube ja, dass so teilweise mehr Überraschung möglich ist, als mit mehr Metawissen. Und klar hat man immer Metawissen, logisch, was nicht heißt, dass es erstrebenswert ist noch mehr davon zu haben.


Es fehlt das klappern der Würfeln.
Die Anwendung der Spielmechanik.
Der Enthusiasmus wenn man einmal ungewöhnlich gut würfelt.
Das herzliche Verdammt wenn man einen spektakulären Patzer hat.
Die freudige Erwartung an den Erfolg, die Nervosität beim Fehlschlag.
Die Spannung wenn das Ergebnis irgendwo so knapp gut oder knapp schlecht war.

Es gibt normalerweise genug Gelegenheiten dafür. Verdecktes Würfel betrifft ein paar wenige Skills und selbst die nicht immer.

Ansonsten ist das wie einen Willenskraftpunkt in das dunkle Nichts zu werfen und man erfährt nicht ob sich die Spezialität mal lohnte oder nicht.

Ja, da gebe ich Dir recht. Guter Punkt.

Das kommt darauf an wie binär das System ist. Das heißt zwischen der absoluten Wahrheit und dem tödlichen Irrglauben gibt es eine Variation von Informationsstufen.

Ja, natürlich gibt es diese Stufen. Ich kann mich nur wiederholen: genau diese Stufen will ich ja im Spiel haben. Und zwar ohne, dass der Spieler aufgrund des Würfelwurfs weiß, dass es wahrscheinlich Käse ist, was ich da erzähle, weil er denkt, dass ich ihm extra Mist erzähle, weil er den Wurf so hart vergeigt hat.

Gerade das wäre aber doch kein Wahrnehmungswurf sondern ein Fertigkeitswurf?

Ja, klar. Das Thema ist ja auch schon längst auf andere Fertigkeiten ausgeweitet worde (Wissen...).
Im 3.5/Pathfinder-Regelwerk steht übrigens dazu
Zitat
When disarming a trap or other device, the Disable Device check is made secretly, so that you don't necessarily know whether you've succeeded.

Das nur mal am Rande, weil es hier teilweise so aussieht, als werfe ich hier mit unmenschlichen Hausregeln um mich.



« Letzte Änderung: 26.02.2014 | 18:07 von Ginster »

Offline Ginster

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Re: Wie handhabt ihr Wahrnehmungs-Würfe?
« Antwort #124 am: 26.02.2014 | 18:06 »
Wieso platt?

Das ist eine Grundsatzfrage, wem gehörte die Hoheit über den Charakter?

Dem Spieler, der SL oder der Gruppe

Alles 3 kann Richtig sein, abhängig vom Spielstil.

Hoheit über den Charakter: absolut! Hoheit über die Wahrnehmung? Mhm... diese Wahrnehmung (über die wir als Lebewesen auch keineswegs ein solche "Oberhoheit" haben, sondern die durch ganz viele Faktoren bestimmt und begrenzt wird) ist aber Teil dessen, wie die Spieler die Welt erleben, die der SL beschreibt.
Wahrnehmung ist auch etwas, dass der Charakter ständig einsetzt und er wird quasi dazu gezwungen. OOC verlangst Du dann von deinen Spielern Wahrnehmungswürfe. Meine simple These in diesem Thread  ist ja nur eine: aus einer Situation kann man in vielen Fällen eine interessantere Situation machen, wenn der Spieler das Würfelergebnis nicht kennt. Ganz einfach, weil es eine andere Interpretation erlaubt, als das, was Du den Spieler IC verleicht erleben lassen möchtest.

Aber ja, Spielstile und so... und nochmal: ich behaupte ja nicht, dass verdeckt Würfeln richtiger ist. Es sind gute Gründe geschrieben worden, es nicht zu tun, finde ich völlig ok! Hab ich jetzt auch mehrfach betont. Was ich nicht ok finde, ist, dass das Verständnis umgekehrt überhaupt nicht da ist und aus der anderen Richtung sehr wohl kommt, dass es "falsch" ist. Da geht es von "mangelnder Fairness" bis zu "Willkür", was einfach völliger Quatsch ist.

So, ich bin jetzt off ;-)