Mitleid, vorwärts Marsch! "Auf auf zum... äh... Herz der Schwärze?"
Session 63: Teil 1
9.9.-12.9.2784 3Z
Schwarzglasmine - Gletscherberg
Nachdem auch mehrere Minuten nach dem Erwachen der untoten Kleinzwerge keine feindlichen Truppen beim Tor zur Schwarzglasmine zu entdecken sind, lässt Fürst Horge zwei Drittel seiner Männer als Wache zurück, während er mit den verbleibenden zehn Männern und Bóin II. zu Tinulin geht, um mehr über Mairas Zustand zu erfahren. Calendin und Khufur bleiben bei den Torwachen, und der Waldelb wirft sicherheitshalber nochmals einen langen Blick nach draussen, kann aber auch jetzt nur einige träge herabfallende Schneeflocken entdecken. Immerhin bemerkt er selbst durch die enge Ritze, die ihm als Ausguck dient, dass die Temperatur massiv gefallen ist und der Winter seine eisigen Krallen ausgefahren hat.
Unterdessen fragt Tinulin voller Sorge erneut Maira, was sie in ihrem Traum gesehen habe. Die junge Heilerin kann ihm jedoch zuerst keine Antwort geben, zu sehr irritiert sie der Umstand, dass sie um die Herzregion des Elben wie auch ihres Bruders ein rötliches Leuchten wahrnimmt. Bei sich selbst hingegen sieht sie eher ein Farbgemisch aus rot und blau, was sie zusätzlich verunsichert. Nachdem sie sich ein bisschen gefangen hat, wiederholt sie, im Traum zunächst nur Schwärze gesehen und eine Kälte gespürt zu haben, die sich immer mehr in ihr ausgebreitet habe, bis sie schliesslich glaubte, ganz zu Eis zu erstarren. Doch dann habe sie plötzlich eine weibliche Stimme gehört, die ihr befohlen habe, nach Südwesten zu gehen und sich dort zu versammeln. Als in diesem Moment Bóin II. und Fürst Horge hinzukommen, ist der Kleinzwerg angesichts Mairas linker schwarzer Augenhöhle alarmiert, doch Tinulin kann ihn beschwichtigen, indem er rasch erklärt, dass Maira zur einen Hälfte noch Mensch sei und sie die andere Hälfte zurückgewinnen müssten. Mairas Zustand könne sich vielleicht sogar als Vorteil entpuppen, solange der Gegner nichts davon wisse. Der Noldo glaubt, sie sollten dem Befehl folgen, welchen Maira erhalten hatte, um so zum
"Herz der Schwärze", wie er das Zentrum der bösen Macht nennt, zu gelangen, zumal er erkennt, dass sie ohne die Schwarzglaswaffen keine Armee werden aufstellen können. Als Maira sagt, dass sie noch immer den Drang verspüre, nach Südwesten zu gehen, sich diesem nun aber widersetzen könne, fragt Bóin II. Horge, ob er die Gefährten auf diesem Weg begleiten würde. Der Fürst erwidert, dass er den Befehl über 30 Kleinzwerge habe und nun erstmal die Lage neu einschätzen müsse, zumal völlig unklar sei, wohin die Reise der Gefährten überhaupt gehen solle. Tinulin verleiht seiner Hoffnung Ausdruck, der Fürst könne sie mit seinen fünf besten Männern begleiten, während sich der Rest der Kleinzwerge zur Wasserfallpforte zurückziehen solle. Horge nimmt die Bitte des Noldos zur Kenntnis, vertagt den Entscheid über das weitere Vorgehen aber auf den Tagesanbruch.
Als Tinulin, Bóin II., Arrohir und Maira wieder unter sich sind, schlägt der Zwerg dem Noldo vor, Mairas untote Körperhälfte an das Siegel zu halten, um sie zu heilen. Derweil wird Maira immer panischer, denn sie sagt, es gelinge ihr nicht, die Kälte durch den Einsatz ihrer Heilkräfte zu vertreiben. Da schickt Tinulin Arrohir mit der Bitte zu Fürst Horge, er möge mit einer Schwarzglaswaffe zu ihnen kommen. Wenig später steht der junge Dunadan vor dem sich mit einigen anderen Kleinzwergen beratenden Fürsten und bittet ihn, er möge mit seiner Waffe zu Maira kommen, um zu testen, wie sie darauf reagiere. Als ihn Horge verwundert ansieht und fragt, ob Arrohir tatsächlich wolle, dass er Maira mit seiner Axt Dunkelfluch fälle, winkt der junge Dunadan jedoch ab, denn ihm ist gerade klar geworden, dass der Dunkelfluch selbst gar keine Schwarzglaswaffe ist. Als er dies Tinulin mitteilt, spricht sich auch der Noldo für Bóins II. Vorschlag mit dem Siegel aus.
Bald darauf erreichen die vier Gefährten, Maira von Bóin II. gestützt, im Schein einer Fackel die Holzbarrikade vor dem Siegel. Zu Mairas Verwunderung kann sie seit Neustem selbst in grosser Dunkelheit deutlich besser sehen, was aber vor allem auf das rötliche Leuchten zurückzuführen ist, welches sie aus den Körpern ihrer Begleiter strahlen sieht. Nachdem sie die Holzbarrikade überwunden haben und vor dem schwarzen Siegelstein stehen, kann keiner von ihnen ein Leuchten hinter dem Siegel erkennen, und auf Tinulins Nachfrage hin sagt Maira, sie spüre auch sonst nichts Besonderes. Langsam nähern sie sich dem eingeritzten Zeichen Aulës, und Bóin II. sagt zu Maira, sie solle das Siegel an dieser Stelle vorsichtig berühren. Während Tinulin ein Lied über Elbereth, die Herrin der Sterne und Erzfeindin Morgoths, anstimmt, berührt die junge Heilerin das Siegel vorsichtig mit der Hand und taumelt, von einem heftigen Schlag durchgeschüttelt, sogleich benommen zurück. Tinulin glaubt, sie hätten den Weg zur Austreibung der Schwärze gefunden, die von Maira Besitz ergriffen hat, und er fordert sie auf, das Siegel bei der nächsten Berührung geistig zwischen sich und die Schwärze zu stellen. Zur Unterstützung legt ihr der Noldo die Hand auf die kalte, linke Schulter und singt noch inbrünstiger, als Maira das Siegel ein zweites Mal berührt. Wieder wird sie von einem Schlag getroffen, der ihr durch Mark und Bein geht und sie vor Schmerzen aufschreien lässt. Noch immer kehrt keine Wärme in Mairas linke Schulter zurück, weshalb Tinulin nun ein umwerfendes Lied der Unterstützung anstimmt, während er ihre linke Hand erneut auf das Siegel hält.
[Technisch gesprochen: Gesangswurf von Tinulin: UM 96 + 100 + 26 + 153 Singen = 375... schöner die (Traum-)Engel nie sangen.]Dennoch ist der Schlag, den die junge Heilerin dieses Mal zu spüren bekommt, so stark, dass er sie von den Füssen gerissen und niedergestreckt hätte, wäre sie von Tinulin nicht rechtzeitig aufgefangen worden. Schwer benommen und von starken Schmerzen geschüttelt, ist von Maira nicht mehr als ein leises, erschöpftes und verzweifeltes Wimmern zu hören. Als ihre linke Schulter auch jetzt noch immer nicht warm wird, nimmt Tinulin Mairas linke Hand in seine rechte, während er mit seiner linken das Siegel berührt, was jedoch keinerlei Reaktion nach sich zieht. Betrübt muss der Noldo Bóin II. darin zustimmen, dass sie Mairas Zustand auf diesem Weg nicht verbessern können, und ihre linke Hand ist noch immer eiskalt, als er sie zum Zeichen des Abbruchs küsst. Als er gleich darauf sagt, sie sollten wieder nach oben gehen, da es hier unten für die Menschen doch empfindlich kalt sein dürfte, erwidert Maira, dass sie keine Kälte verspüre. Arrohir ist hingegen mächtig kalt, und so machen sie sich auf den Rückweg zu den anderen. Unterwegs sagt Bóin II. zu Tinulin, dass sie es Maira schuldig seien, sie nach Imladris zu bringen, wo ihr sicher geholfen werden könne, denn ohne die junge Heilerin wären sie niemals bis hierher gekommen. Unterdessen erzählt Arrohir seiner Schwester einige Anekdoten aus ihrer gemeinsamen Kindheit, um sie so auf andere Gedanken zu bringen. Als Maira Tinulins Verzweiflung erkennt und ihn fragt, was man denn nur tun könne, erwidert der Noldo, dass er nicht wisse, wie sie ihr die rasche benötigte Hilfe zukommen lassen könnten, die sie ihr schuldig seien.
Oben im Lager angekommen, ist auch Maira verzweifelt, während Arrohir deprimiert ist und schon bald darauf eindöst. Fieberhaft sucht Tinulin nach einer Lösung und ist schon fast versucht, Maira mit einer für untote Wesen tödlichen Waffe zu ritzen, doch da gibt ihm Bóin II. zu bedenken, dass sie gar nicht mit einem untoten Wesen in Kontakt gekommen sei. Der Noldo erwidert jedoch, dass dies sehr wohl der Fall gewesen sei, wenn auch auf eine andere Art und Weise, und dass sie sich zudem schon an der Schwelle zu einer anderen Welt befunden habe. Nach einer Weile hellt sich Mairas Miene zumindest ein bisschen auf, als sie den anderen verkündet, dass sie die Schmerzen vom Siegel habe lindern können, welche sie im ganzen Körper gespürt habe. Die Kälte hingegen, welche vor allem von ihrer linken Lunge ausgehe, vermöge sie nicht zu beeinflussen oder gar zu verdrängen. Nach einer Weile kommt Tinulin zum Schluss, dass auch der Einsatz einer für untote Wesen tödlichen Waffe nicht zum Ziel führen kann, weil dadurch das schwarze Wesen in Maira nicht ausgetrieben, sondern zu ihrem Schaden vernichtet würde. Er will daher so schnell wie möglich zum
"Herz der Schwärze" aufbrechen, wie er es nennt, um diesem Spuk ein Ende zu bereiten. Müde wendet Bóin II. ein, dass er erst noch ein bisschen ruhen müsse, worauf Maira beim Anblick des erschöpften Zwergs eine Idee kommt. Allen Einwänden, sie müsse sich schonen, zum Trotz, berührt die junge Heilerin Bóin II. mit der rechten Hand sanft an der Stirn, und bald darauf stellen beide erfreut fest, dass sich sein Zustand zusehends verbessert, womit für Maira klar ist, dass sie grundsätzlich noch immer über die Kraft verfügt, sich und andere zu heilen. Tinulin hat derweil damit begonnen, einen Tee aus Heilkräutern zu kochen und gibt Arrohir davon zu trinken, als dieser für kurze Zeit aus einem traumlosen Schlaf erwacht. Bald darauf schlafen die beiden Menschen wieder ein und auch Tinulin, der Mairas rechte Hand hält, döst für eine Weile ein. Nachdem sich auch Bóin II. eine kurze Ruhepause gegönnt hat, geht er zum Eingangstor, um Khufur abzulösen und ihm von ihren neuen Erkenntnissen zu berichten. Der junge Zwerg ist zuerst zwar widerspenstig, schliesslich überwiegt aber doch die Aussicht auf etwas Erholung, und so geht er zurück zum Lager, um ebenfalls zu schlafen. Arrohir schläft unruhig, und die Kälte im Lager lässt ihn an Eis denken, worauf schon bald das Bild eines Gletschers sowie eines mitten aus dem Eis ragenden Berges vor seinem geistigen Auge erscheint.
Als Bóin II. und Calendin zur Zeit der Morgendämmerung des 10. September 2784 3Z zum Lager zurückkommen, ist Tinulin voller Gedanken und wiederholt sein Anliegen, so schnell wie möglich zum Herz der Schwärze vorzustossen. Bóin II. glaubt zwar nicht, dass das etwas helfen könne, da Maira nie mit einem untoten Wesen in Kontakt gewesen sei, doch Calendin gibt zu ihm zu bedenken, dass die wiederbelebten Kleinzwerge von untoten Eiswesen getötet worden seien, weshalb dieser Weg auch für ihn zumindest verfolgenswert erscheint. Tinulin ist sich jedoch nicht sicher, in welche Richtung sie gehen müssen, um zum Herz der Schwärze zu gelangen, weshalb er im Zweifel Maira folgen würde. Sollte sie die Gefährten tatsächlich zu einer Versammlung der Eiswesen an irgendeinem Ort führen, wäre das zwar sehr gefährlich, insgeheim hofft der Noldo aber darauf, das Herz der Schwärze könnte die Eiswesen zu sich gerufen haben, denn dann wäre es eine gute Chance. Nach Imladris zu gehen, hält Tinulin aufgrund des langen Weges hingegen für keine Option, zumal unklar ist, ob sie ihn jetzt im hereinbrechenden Winter überhaupt noch zurücklegen könnten.
Nachdem alle Gefährten ausgeschlafen haben, meint Arrohir zum weiteren Vorgehen befragt, ihm sei alles recht, Hauptsache es gehe bald los. Khufur begreift die ganze Situation erst nach einigen längeren Erklärungen und sagt schliesslich, er werde natürlich seinem Meister Bóin II. folgen, der ebenfalls dafür ist, Maira zu folgen. Als bald darauf Fürst Horge hinzukommt, und Tinulin ihm den Plan der Gefährten erklärt hat, fragt der Kleinzwerg, wo das Ziel ihrer Reise liege. Hierauf kann der Noldo keine Antwort geben und sagt nur, dass sie Maira folgen oder zum Gletscherberg gehen wollen, der ihm noch immer nicht aus dem Kopf gehe. Der Noldo hofft auf Horges Unterstützung und würde sich freuen, wenn der Fürst zusammen mit sechs seiner Männer die Gefährten begleiten würde. Der Fürst erklärt, dass er seine Männer zur Wasserfallpforte oder den Heimstätten schicken werde, wo sie am dringendsten gebraucht würden, worauf Tinulin darum bittet, dass er dennoch mindestens einen seiner Männer mitschicken sollte, sonst könnte es am Ende heissen, die Kleinzwerge hätten ihren Beitrag zur Sache nicht geleistet. Als Horge klarstellt, dass sich die Kleinzwerge noch nie einfach in die Büsche geschlagen hätte, greift Tinulin den Gedanken auf und sagt:
"Vor allem die Kleinzwerge von Cameth Brin haben das nie getan." Mit sichtlichem Stolz erwidert Fürst Horge, er werde, wie vor langer Zeit schon sein Ahnherr Fürst Harkval von Cameth Brin, den Menschen gegen die Dunkelheit beistehen und die Gefährten persönlich begleiten. Diese Ankündigung entlockt Bóin II. eine tiefe Verneigung und Tinulin ein anerkennendes Nicken. Als Arrohir ausruft
"Horge von Cameth Brin", korrigiert ihn der Fürst und sagt
"Horge vom Donnersee, Nachfahre von Harkval von Cameth Brin".
Fürst Horge hat den Aufbruch seiner Männer zu den Heimstätten für den nächsten Morgen geplant, und auch die Gefährten bereiten sich für den Aufbruch vor. Ein Blick auf ihre Karten zeigt, dass in der Richtung, in welche Maira gezogen wird, Nunavuk, das Dorf der Fischmenschen, der Leikkitiri, liegt. Die Gefährten packen Proviant für 15 Tage ein, um diese Distanz sicher zurücklegen zu können.
In der Nacht träumt Arrohir abermals von der betörenden Frau, die ihn aus der Distanz zu sich heranwinkt. Er kann ihrem Reiz aber widerstehen und bleibt auf Abstand, worauf sie verzweifelt zusammenbricht und allmählich wieder aus seinem Traum verschwindet. Kurz bevor sie jedoch ganz verschwunden ist, erblickt der junge Dunadan vor seinem geistigen Auge nochmals einen ganz von Schnee und Eis umschlossenen Berg. Bald darauf wird plötzlich Maira aus dem Schlaf gerissen und von einer unsichtbaren Macht erneut fortgezogen. Von ihren Bewegungen wacht auch Arrohir auf und kann seine Schwester solange festhalten, bis sie ihren Drang loszumarschieren allmählich und unter grosser Anstrengung wieder unter Kontrolle bringen kann. Dem ebenfalls aufgewachten Tinulin erklärt sie auf seine Frage, dass es sie erneut nach Südwesten gezogen habe, wo sie sich mit allen anderen versammeln solle. Arrohir gesteht dem Noldo gleich darauf, dass er nochmals von der betörenden Frau geträumt, ihr dieses Mal aber widerstanden habe. Als er sie am Ende seines Traums wieder fortgeschickt habe, hätte er abermals kurz den Gletscherberg gesehen. Sogleich geht Tinulin zu Fürst Horge, um ihn zu fragen, ob in südwestlicher Richtung noch weitere Gletscher zu finden seien. Der Kleinzwerg kann dem Noldo diese Frage jedoch nicht beantworten, da die Kleinzwerge seines Wissens noch nie südwestlich des Tals der Schwarzglasmine gewandert seien.
Der Morgen des 11. September 2784 3Z empfängt die Gefährten und Fürst Horges Kleinzwerge mit eisiger Kälte. Als sie alle gemeinsam die Schwarzglasmine verlassen und den Eingang sorgfältig verschliessen, dreht sich Tinulin nochmals um und sagt:
"Möge dieser Ort auch weiterhin der Welt seinen Schutz geben, bei Aulë und den Mächten des Westens." Aufgrund Arrohirs letzten Traumes beschliessen die Gefährten und Fürst Horge, zunächst einen Pass am östlichen Ende des Schwarzglasminentals zu erklimmen, von dem aus der Gletscherberg zu sehen sein sollte, und sich erst dort bezüglich ihres Reiseziels zu entscheiden. Unterwegs spürt Arrohir den kalten Griff des Winters, während Maira mit den eisigen Temperaturen deutlich besser zu Rande kommt. Nachdem sie sich am Nachmittag von den zur Wasserfallpforte weiterziehenden Kleinzwergen verabschiedet haben, steigen sie langsam zum zwar nicht sehr hohen, aber völlig verschneiten Pass hinauf. Da sie in dem unwegsamen Gelände nur langsam vorankommen, sieht sich Calendin schon frühzeitig nach einer guten Übernachtungsmöglichkeit um und entdeckt auf halber Höhe zum Pass eine kleine, unbewohnte Höhle, in welcher sie bald darauf ihr Nachtlager einrichten. Mit Steinkohle aus den Vorräten der Schwarzglasmine entfachen sie rasch ein wärmendes Feuer, und Arrohir und Maira wärmen sich auch gegenseitig, während die Elben und Zwerge die Wacheinteilung vornehmen. Anschliessend besprechen die Gefährten und Fürst Horge, wie sie gegebenenfalls den Gletscher auf ihrem Weg zum Gletscherberg überqueren könnten und was sie dort zu erwarten hätten. Bóin II. rechnet mit einem Heer von Wachen, während Tinulin glaubt, dass es sich beim "schwarzen Herzen" um eine oder vielleicht zwei Personen handeln dürfte, welche sie im Kampf besiegen müssen. Mit Blick zu Calendin und Bóin II. fährt der Noldo fort, dass sie bereits schon einmal in einer ähnlichen Situation gewesen seien und auch damals überlebt hätten. Um Arrohir und Maira nicht unnötig in Angst und Schrecken zu versetzen, spricht Tinulin nicht aus, dass er und seine beiden Begleiter, damals noch mit Arrohirs Vater Caedmon, nach Mordor gegangen waren, um die Gebeine Morgams, eines mächtigen Schattenwesens und ihres grössten Widersachers, zu behändigen. Auch in dieser Nacht wird Maira wieder vom Drang gepackt, unverzüglich aufzubrechen und in Richtung Südwesten loszumarschieren. Nur mit grösster Mühe gelingt es ihr, das Verlangen zu unterdrücken, aber sie spürt, dass die Kraft des Befehls stetig zunimmt und sie ihm schon bald als willenloses Opfer erliegen könnte.
Beim ersten Tageslicht des 12. September 2784 3Z brechen die Gefährten erneut auf und erreichen wenige Stunden später die Passhöhe, von der aus sich ihnen ein überwältigender Ausblick bietet. Im Osten schiebt sich von Norden herkommend ein Gletscher von riesigen Ausmassen allmählich nach Süden, um schliesslich in die nördlichste Bucht des Eismeeres zu münden. Mitten in dem gigantischen Feld aus teils glatt dahinfliessendem, teils sich steil auftürmendem Eis ragt in guten 30 Kilometern Luftlinie entfernt ein einsamer Berg in den wolkenbedeckten Himmel, doch können sie von ihrer jetzigen Position nur seinen untersten Teil sehen. Erstaunt erkennen die Gefährten, dass bereits ein Grossteil der Nordbucht von der Gletschermündung her zugefroren ist, und den Elben kommt es beinahe so vor, als könnten sie dem Packeis beim Wachsen zusehen. Mit ihren scharfen Augen können Tinulin und Calendin nach einer Weile ein Schiff ausmachen, das ein ganzes Stück vor der Bucht in Richtung Westen und Nunavuk segelt. Calendin kann es auf diese Entfernung zwar nicht mit letzter Gewissheit sagen, er glaubt aber zumindest, es müsse sich um Jelf Thorol handeln, der mit der Havspöke nach Nunavuk segle, um gemäss ihrer Vereinbarung die verbündeten Schnee- und Fischmenschen abzuholen. Umso deutlicher erkennen Tinulin und Calendin aber, dass dem Schiff zahlreiche grosse Tiere mit bleichen Körpern hinterherschwimmen. Als sie schliesslich nach Südwesten schauen, bemerken die Elben auch an der Küste zahlreiche grössere und kleinere Tiere, die stetig auf das Dorf der Fischmenschen zuhalten. Allen ist sofort klar, dass es sich bei diesen Tieren um untote Eiswesen handeln muss und dass ihr Ziel, und damit auch jenes von Maira, Nunavuk ist. Um zu einer Entscheidung über den weiteren Weg gelangen zu können, wollen die Gefährten noch ein Stück der nördlichen Bergflanke nach Osten folgen, bis sie schliesslich freie Sicht auf den Gletscherberg haben. Unterwegs müssen sie eine schwierige Kletterpassage hinter sich bringen, welche Calendin im Vorstieg aber derart meisterhaft bewältigt, dass der bis dahin eher deprimiert wirkende Arrohir sein Schwert Farongyrth zieht und voller Inbrunst ruft:
"In die tiefste Grabesgruft oder auf die Bergspitze unter das hellste und heiligste Licht, nichts dazwischen! Für Arnor, Gondor und den Orden der Calatirnor!" Wohl auch ein bisschen von seinen eigenen Worten beflügelt, gelingt dem jungen Dunadan, wie auch fast allen anderen, die Kletterpassage problemlos. Einzig Bóin II. hat einen bangen Moment zu überstehen, als er an einer sehr steilen Stelle kurz das Gleichgewicht verliert. Schliesslich kommt aber auch der erfahrene Zwerg wohlbehalten bei seinen Freunden an.
Weiter geht's bei Teil 2.