Autor Thema: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe  (Gelesen 48819 mal)

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #50 am: 24.09.2015 | 13:57 »
(meine Spieler nennen mich ja immer wieder "das böse Schicksal"  ;D )

Sei froh, dass sie dich nicht "Morgoths böser Zwillingsbruder" nennen.  >;D
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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #51 am: 2.10.2015 | 15:27 »
@Chaos:
Naja, also Morgoths bösen Zwillingsbruder haben sie mich zwar nicht genannt, "Sauron" ist aber durchaus auch schon mal gefallen...  :)
Vor einigen Jahren habe ich dann in New Zealand den Mount Ngauruhoe bestiegen, den Vulkan, der von Peter Jackson in den Filmen als Double für Mount Doom - also den "Schicksals"berg - genutzt worden war. Oben auf dem Kraterrand habe ich meinen Spielern - eingedenk ihrer Bezeichnungen für mich - dann eine SMS geschrieben: "Gruss von zu Hause"  ~;D

Nun aber weiter mit der Geschichte.

"Aber wir haben doch eine Vereinbarung!?..."

Session 24: Teil 1
22.5.-30.5.2782 3Z
Vitringsburg - Imladris

Nachdem die Elben von ihrem heimlichen Einbruch in die Vitringsburg zurückgekommen sind und das Lager der Gruppe etwas weiter nach Südwesten an den Waldrand verlegt haben, besprechen sie noch lange das weitere Vorgehen. Als Arrohir und Maira schliesslich vom Schlaf übermannt werden, begeben sich auch die anderen Ordensmitglieder und Hargrimm zu Ruhe.

Am Morgen des 23. Mai 2782 3Z beraten die Gefährten weiter darüber, wie sie an Vitrings verdammte Axt kommen könnten. Dabei kommen sie auf die verschiedensten Ansätze, doch überzeugt sie noch keiner richtig.
[Die Spieler überlegen, ob die Zwerge vielleicht selber Bier brauen und Vitring verkaufen könnten. Die einzusetzende Fertigkeit für Bierbrauen? Unterwasserskisegeln... resp. einfach eine Fertigkeit, die sicher keiner der Gefährten kann.]
Calendin erkundigt sich bei Maira, ob sie nicht ein Mittel herstellen könne, das tiefen Schlaf bewirkt. Die junge Heilerin sagt, das hänge von den Pflanzen ab, die in der Umgebung vorkommen. Der Waldelb hat die Idee, Vitring, seine Hunde und seine Männer ins Land der Träume zu schicken und dann zuzuschlagen. Während die anderen weitere Überlegungen anstellen, machen sich Maira und Tinulin auf die Suche nach Kräutern, mit deren Hilfe der gewünschte Effekt erzielt werden könnte. Bis zum Mittag finden die beiden tatsächlich mehrere Sträucher und Stengel, die einschläfernde Wirkung haben. Während bei den Sträuchern der Verbrennungsrauch die Benebelung verursacht, führt bei den Stengeln das Auskochen und Trinken des bitteren Saftes zur Müdigkeit. Die Zwerge füllen den Schlafsaft in eine kleine Flasche ab und begeben sich am Abend von Westen her wieder zur Siedlung der Vitringsburg. Der Wirt im Gasthaus "zur schwarzen Krähe" ist zwar etwas erstaunt, die Zwerge schon wiederzusehen, er freut sich aber, ihnen ihr Zimmer wieder zur Verfügung stellen zu können. Abends setzen sich Bóin II., Khufur und Hargrimm in die gut besuchte Gaststube und besprechen während dem Essen, womit sie sich Vitring gegenüber als Händler ausgeben könnten.
[Die Vorschläge gehen von billigem Schmuck für die Frauen über Zahnbürsten (habt ihr die braunen Zähne der Dunländer im Herrn der Ringe-Film gesehen?) bis hin zu Flohmittel für Hunde…]

Am nächsten Morgen erstehen die Zwerge beim Wirt eine kleine Flasche Schnaps und mischen den Schlafsaft von Maira bei, wodurch sein bitterer Geschmack übertüncht werden soll. Sie fragen den Wirt auch an, ob er allenfalls bereit wäre, Essen und Getränke für ein Mahl auf der Vitringsburg zu liefern, das sie dort vielleicht abhalten wollen. Der Wirt wäre dazu bereit, gibt aber zu bedenken, dass die Burg selbst über ausreichend Vorräte verfügt, um noch manch ein Festgelage abzuhalten.
Zur Mittagszeit begeben sich die Zwerge zur Zugbrücke und erhalten, nachdem sie sich als Händler ausgegeben haben, sogleich eine Audienz bei der verdammten Axt. Vitring empfängt die Zwerge in seiner grossen Halle. Zu ihrer Enttäuschung hat er den Dunkelfluch nicht bei sich. Nachdem sich die Zwerge Vitring vorgestellt und mitgeteilt haben, dass sie gerne Handel mit ihm treiben wollen, bittet er sie in das angrenzende, kleinere Besprechungszimmer, das ihnen schon von den Elben beschrieben worden war. Dort setzt sich Vitring, flankiert von zwei seiner riesigen Wolfshunde, an den Kopf eines Tisches mit sechs Stühlen. Zwei Männer seiner Garde setzen sich zu seiner linken und rechten Seite, während zwei weitere die beiden Türen des Raumes bewachen. Bóin II. und Hargrimm nehmen am entfernten Ende des Tisches Platz, während Khufur hinter seinem Meister stehend Stellung bezieht. Vitring erweist sich als zuvorkommend und er hat ein grosses Interesse an den Gütern, mit denen Zwerge handeln könnten. Er möchte schon sehr bald eine Delegation von 15 Männern zu einem guten Freund senden, der einige Tage weiter westlich auf der anderen Seite des Flusses Mitheithel wohnt. Seine Männer sollen diesen Freund seiner Verbundenheit und Grösse versichern. Er erhofft sich von den Zwergen, dass sie die Delegation begleiten und bei seinem Freund ein gutes Wort für ihn einlegen könnten, indem sie ihm in seinem Namen ein Stück zwergischer Handwerkskunst übergeben. Da die Zwerge davon gesprochen haben, im Edelstein- und Metallhandel tätig zu sein, beginnt Vitring zuerst über zwei gleichartige, mit Edelsteinen besetzte Kronen aus Gold nachzudenken, wovon eine für ihn und eine für seinen Freund bestimmt wäre. Bóin II. gibt sich vorerst interessiert und sie beginnen über den Preis zu sprechen wie auch über die Zeit, die die Herstellung in Anspruch nehmen würde. Dabei lenkt Bóin II. das Gespräch geschickt auf Vitrings Axt und macht dem Hügelmenschen schmackhaft, er könne seinem Freund ja auch eine Waffe von gleicher Güte wie seine eigene zukommen lassen. Vitring ist von der Idee, dass noch jemand anders eine Axt wie die verdammte Axt, nach der er sich benannt hat, haben könnte, nicht begeistert. Er gewinnt aber Gefallen an der Vorstellung, seinem Freund einen Hammer von ähnlicher Güte zu schenken. Kurzerhand verlässt Vitring den Raum und kehrt wenig später mit der Axt Dunkelfluch in der Hand zurück. Nachdem er jedem der Zwerge gut in die Augen geschaut hat, gibt er die Axt Bóin II. in die Hand. Der erfahrene Krieger ist sichtlich beeindruckt von der Kunstfertigkeit, mit welcher das Mithril zu einer sehr speziellen Legierung verarbeitet worden zu sein scheint. Zu Khufurs Füssen bildet sich angesichts dieser majestätischen Waffe innert kürzester Zeit eine Pfütze aus Sabber.
[Khufur verpatzt seinen Schauspielerei-Wurf grandios (er wollte cool bleiben) und landet weit im negativen Bereich.]
Auch Hargrimm, der sich kaum noch beherrschen kann, darf kurz Hand an die Axt legen und es fällt ihm sichtlich schwer, sich von der Waffe seines Ahnen wieder zu lösen. Bóin II. gibt zu, dass es äusserst schwierig sein dürfte, eine Waffe von solcher Qualität herzustellen, allerdings sei er daran interessiert, sie zu erwerben. In der Hoffnung, Vitring wisse nicht um den wirklichen Wert der Waffe, bietet er ihm den lächerlich tiefen Preis von 80 Goldstücken an. Vitring sagt, er wolle seine Axt zwar nicht verkaufen, aufgrund von Bóins II. Angebot gehe er aber davon aus, dass eine Zweitwaffe für seinen Freund nicht mehr als die genannten 80 Goldstücke kosten werde. Da die Herstellung eines so guten Kriegshammers einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte und Vitring es mit dem Besuch seiner Delegation sehr eilig zu haben scheint, fragt er die Zwerge, ob sie nicht etwas sehr Wertvolles hätten, das sie seinem Freund quasi als Pfand geben könnten. Wenn die Zweitwaffe dann fertiggestellt sei, könnte sie entweder gegen das Pfand eingetauscht oder zusätzlich zu diesem von Vitring für seinen Freund erworben werden. Bóin II. denkt kurz nach und sagt dann, er könne zwei aussergewöhnlich grosse Rubine beschaffen, die jeder einen Wert von 40 Goldstücken haben und die als Pfand eingesetzt werden könnten. Schon wenig später kommen Vitring und die Zwerge zu einer Übereinkunft und besiegeln sie mit einem Handschlag.

Gemäss der Vereinbarung machen sich die Zwerge noch am gleichen Tag auf nach Süden, um zwei Tage später mit den Rubinen nach Vitringsburg zurückzukommen. Schon kurz nachdem sie die Siedlung verlassen haben, treffen sie mit Tinulin zusammen und als sie eine Verfolgung durch Vitrings Männer ausschliessen können, begeben sie sich zum Lager der Gruppe, wo sie das weitere Vorgehen besprechen. Die Gefährten sind schon eine ganze Weile ins Gespräch vertieft, als den Elben plötzlich eine Krähe auffällt, die in gut 100 Metern Höhe über ihnen kreist. Tinulin glaubt aufgrund des innigen Umgangs von Rumbar vom Bären-Clan und Seylos von den Samtpfoten mit ihren Wappentieren, dass sie mit diesen auf einer tieferen Ebene kommunizieren können. Daher befürchtet er, dass der Vogel ein schamanischer Späher von Vitring sein könnte, dessen Clan ja immerhin Krähen-Clan heisse. Kurzerhand spannt er seinen elbischen Langbogen und holt die Krähe mit einem gezielten Schuss vom Himmel. So schnell wie möglich verschieben sie ihr Lager etwas nach Westen in den Wald hinein.
Den Gefährten ist klar, dass Vitring eine Delegation von 15 Männern zum König der Hügelmenschen Ubbo von den Mondleuten schicken will, vermutlich um bei diesem Werbung für seine Tochter Vivi zu machen, die für eine Heirat an sich noch zu jung ist. Ob sie Ubbo oder seinen angeblich in Vitrings Gewalt befindlichen Sohn Umbron heiraten soll, ist dabei nicht ganz klar. Aufgrund von Vitrings Eile vermutet Fairin, dass auch Rumbar vom Bären-Clan und Seylos von den Samtpfoten ihre heiratsfähigen Töchter demnächst bei Ubbo anpreisen könnten und Vitring will ihnen unbedingt zuvorkommen. Andererseits könnten die Gespräche auch eine Heirat von Vitrings Sohn Vitras oder das weitere Schicksal von Umbron betreffen. Was auch immer der Anlass für den Besuch bei Ubbo ist, Tinulin hält dafür, dass die Zwerge sich aus diesem Geschäft nach Möglichkeit heraushalten sollten. Die Zwerge sollten eher versuchen, Vitring den Dunkelfluch abzukaufen und dafür Hargrimms eigene Axt, die Rubine, die sie unlängst in der Trollhöhle gefunden haben, sowie eine gewisse Menge Gold zu bieten. Nötigenfalls könnten sie dann immer noch anbieten, zusätzlich die Delegation zu Ubbo zu begleiten und dort ein gutes Wort für die verdammte Axt einzulegen. Hargrimm ist mit dem Vorgehen grundsätzlich einverstanden, gibt aber zu bedenken, dass die Rubine aus der Trollhöhle zwar ausserordentlich gross seien, dass ihr Wert von Bóin II. selbst aber auf nur je ca. 12 Goldstücke geschätzt worden sei. Der Vitring gegenüber genannte Wert von 40 Goldstücken pro Exemplar könnte daher wesentlich zu hoch gegriffen gewesen sein. Nachdem all dies besprochen ist und sie ihren Hunger gestillt haben, begeben sich die Gefährten zur Ruhe.

Den nächsten Tag nutzt Hargrimm dazu, seine eigene Axt mit aller Sorgfalt auf Hochglanz zu polieren. In Erwartung von Vitrings Spähern beobachtet Calendin derweil ihren alten Lagerplatz, doch kann er dort keine verdächtigen Aktivitäten entdecken. Als die Dämmerung hereinbricht, nimmt Bóin II. Tinulin beiseite und als sie ungestört sind, übergibt der Zwerg dem Noldo seine Geldbörse zur Verwahrung. Dann sieht er dem Elb tief in die Augen und drückt ihm auch noch das Mithrilstück in die Hand, welches er aus der Hinterlassenschaft von Artemain dû Anduin und seinen damaligen Begleitern erworben hatte.
Danach gehen die Gefährten ihre Vermögensbestände durch, um festzulegen, was die Zwerge Vitring zur Bezahlung des Dunkelfluchs anbieten können. Hargrimm hat aufgrund seines Anteils am Schatz aus der Trollhöhle eine Barschaft von etwas über 150 Goldsstücken, die er für die Waffe ohne mit der Wimper zu zucken hergeben würde. Die Gefährten steuern die beiden grossen Rubine bei und Tinulin legt schliesslich noch ein paar kleinere Saphire aus dem Eigentum der Gruppe dazu. Hargrimm ist ob der Unterstützung der Gefährten sprachlos und sagt, er werde sie nach der Rückgewinnung des Dunkelfluchs eines Tages gebührend entlohnen. Tinulin jedoch verweist nur darauf, dass sie selbst ja auch ein Interesse daran haben, dass die Axt schon bald wieder zum Einsatz kommt. Da übergibt Hargrimm Tinulin Frenjas Kugel mit dem darin befindlichen Crosparstück und seinen Crosparring, da er diese Dinge in der heissen Phase der Verhandlung lieber nicht bei sich führen möchte.

Weiter geht's bei Teil 2
« Letzte Änderung: 7.10.2015 | 15:30 von torben »

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #52 am: 2.10.2015 | 15:42 »
Session 24: Teil 2

Gegen Mittag des 25. Mai 2782 3Z gehen Bóin II., Khufur und Hargrimm wieder nach Vitringsburg, wo sie bereits erwartet und in die Herrenhalle geführt werden, welche an das kleine Verhandlungszimmer anschliesst. Dort empfängt sie Vitring hinter einem grossen Tisch stehend und von seinen zwei riesenhaften Wolfshunden umgeben. Des Weiteren bemerken die Zwerge mehrere Wachen sowie einen alten Mann, der an einem Ende des Tisches wartet. Vitring bittet die Zwerge an den Tisch, und nach einer freundlichen Begrüssung kommen die Parteien zum Geschäft. Bóin II. zeigt dem Hügelmenschen die Rubine, von denen sie ihm vorgeschwärmt hatten. Nachdem er sie betrachtet hat, nickt er dem alten Mann zu, der sie daraufhin ebenfalls kritisch begutachtet und Vitring schliesslich etwas in der Sprache der Hügelmenschen ins Ohr flüstert. In Vitrings Augen scheint kurz Zorn aufzuflackern, aber er hat sich schnell wieder im Griff. An Bóin II. gewandt sagt er, dass die Steine zwar schön seien, er aber Gefahr laufe, von seinem Freund Ubbo für einen Betrüger gehalten zu werden, wenn er sie ihm übergeben und ihren Wert mit 80 Goldstücken anpreisen sollte. Die Steine seien, wie ihm sein Berater gesagt habe, jeder für sich genommen nicht mehr als 20 Goldstücke wert. So sei es aber nicht möglich, die Steine Ubbo als Pfand für den Kriegshammer zu überlassen, den die Zwerge beschaffen sollen. Da hakt Bóin II. ein und sagt, die Beschaffung eines Kriegshammers sei nicht Bestandteil ihrer Abmachung gewesen, worauf die Unterhaltung schnell an Hitzigkeit gewinnt und sich herausstellt, dass beide Parteien die Abmachung unterschiedlich aufgefasst hatten. Vitring hatte ihre Abmachung so verstanden, dass die Zwerge versprechen, einen Kriegshammer ähnlicher Güte wie Vitrings Axt zu beschaffen. Diese Zweitwaffe solle 80 Goldstücke kosten, so viel wie Vitrings Axt gemäss Bóins II. eigener Einschätzung wert sei. Da die Herstellung des Hammers eine Weile in Anspruch nehme, sollten die Zwerge Vitrings Delegation zu Ubbo begleiten, dort seine Sache unterstützen und dem König in seinem Namen die zwei Rubine im Gegenwert von 80 Goldstücken als Quasi-Pfand für den zu liefernden Hammer übergeben. Wenn der Hammer geliefert werde, würde Vitring entweder die Rubine wiederbeschaffen und den Zwergen zurückgeben oder ihnen weitere 80 Goldstücke bezahlen. Bóin II. stellt sich auf den Standpunkt, es sei lediglich vereinbart worden, dass sie Vitring die beiden Rubine für 80 Goldstücke verkaufen und diese Ubbo übergeben, wenn sie sich bei diesem für Vitrings Sache einsetzen. Vitring weiss nicht so recht, was er von Bóins II. Vortrag halten soll und er gibt zu bedenken, dass sie ursprünglich darüber gesprochen hatten, zwei Kronen anfertigen zu lassen, von denen eine für Ubbo und eine für ihn selbst bestimmt sei. Hätte er darum gewusst, dass die Zwerge weder beabsichtigen, ihm zwei Kronen noch eine Zweitwaffe zu beschaffen, dann hätte er seine Delegation niemals bis jetzt warten lassen, zumal die von den Zwergen vorgelegten Rubine zusammen genommen lediglich einen Wert von 40 statt 80 Goldstücken haben dürften. Bóin II. ersucht angesichts der veränderten Verhältnisse darum, sich mit seinen Begleitern zur Beratung zurückziehen zu können. Vitring lässt die Zwerge in das kleine Besprechungszimmer führen, wo sie ungestört sind. Nach Bóins II. Einschätzung sollten sie Vitring den Verkauf der verdammten Axt jetzt schmackhaft machen und sie besprechen kurz, wie sie dabei vorgehen wollen. Zurück in der Herrenhalle sagen sie Vitring, dass sie ein interessantes Angebot für ihn hätten, welches sie ihm aber nicht vor so vielen Anwesenden unterbreiten möchten. Als Vitring daraufhin seinen grauhaarigen Berater sowie zwei seiner Wachen aus dem Raum geschickt hat, tritt Bóin II. vor und sagt, die Herstellung einer Waffe von ähnlicher Güte wie Vitrings Axt überschreite seine Kräfte und die seiner Handelspartner. Er sei aber daran interessiert, die Axt des Hügelmenschen zu erwerben, dies im Auftrag eines Herrn Tinulin, welcher sich in einer Entfernung von zwei Tagesmärschen südlich von Vitringsburg aufhalte. Vitring ist ein wenig überrascht und sagt dann, ein Herr Tinulin sei ihm unbekannt. Sicher sei bei so einem Namen jedoch, dass es sich weder um einen Zwergen noch um einen Hügelmenschen handle. Misstrauisch kneift er die Augen zusammen und sagt mit verächtlichem Ton, dass dieser Tinulin wohl einer vom Volk dieser verfluchten Waldläufer sei, die immer wieder Zwist zwischen den Hügelmenschen sähen und ihnen ihre hohe Geburt und ihr Vermögen neiden. Es komme unter gar keinen Umständen in Frage, dass er, Vitring, so einem Haderlump seine wertvolle Axt, ein Erbstück seiner Familie, verhökere. Zudem sei er unter dem Namen "verdammte Axt" bekannt und könne daher schlecht die Waffe verkaufen, die ihm diesen Namen eingebracht hat. Da tritt Hargrimm an Bóins II. Seite und sagt, auch er selbst sei am Erwerb von Vitrings Waffe interessiert und bietet ihm dafür seine eigene, aus hochwertigem Weissmetall geschmiedete Axt sowie die beiden Rubine und 150 Goldstücke an. Er fügt an, dass seine Axt jener von Vitring an Güte zwar nicht ganz gleich komme, dass sie aber ebenfalls schon eine lange Geschichte habe und edelster Herkunft sei. Das Material sei zudem von so hoher Qualität, dass Vitring nicht befürchten brauche, in ganz Rhudaur je einen Hügelmenschen mit einer Waffe ähnlicher Güte anzutreffen. Nachdem Hargrimm diese Worte gesprochen hat, legt er seine eigene Axt in Vitrings Hände und gibt dem Hügelmenschen Zeit, sie zu begutachten und das Angebot zu überdenken. Vitring scheint sich im Grunde sowohl für die Axt wie auch die zusätzlich gebotenen Wertsachen erwärmen zu können, doch ihm ist das Angebot noch etwas zu tief, um sich ernsthafter damit auseinanderzusetzen. Hargrimm beisst sich auf die Lippen und stellt Vitring zusätzlich eine wertvolle Pyritsonne und einige Saphire in Aussicht, welche er aber erst beschaffen müsse. Da sagt Vitring, an sich sei so eine Axt ja einfach eine Axt. Zwar sei seine, die verdammte Axt, von aussergewöhnlicher Schönheit und Härte und habe seinen Clan gross gemacht, doch scheint es, als habe sie seit jenen Tagen viel von ihrer Kraft eingebüsst. So sei überliefert, der Kleinzwerg, dem die Waffe gehört hätte, bevor sie an seinen Ahnen Horngrumm übergegangen sei, habe sie in der Schlacht entflammen lassen können, so dass ein helles Licht von ihr ausgegangen sei und seine glänzende Rüstung dieses in alle Himmelsrichtungen abgestrahlt hätte. Doch sei es bereits Horngrumm nicht mehr wirklich gelungen, dieses Feuer in dieser Weise zu entzünden, so dass die verdammte Axt heute eben in erster Linie eine Axt sei, wenn auch eine von höchster Güte. Bevor er aber über so einen Handel befinden könne, müsse er Rücksprache mit seinen Ahnen nehmen. Die Parteien vereinbaren, sich am nächsten Tag erneut zu Gesprächen zu treffen und Khufur wird losgeschickt, um im Lager der Gruppe die Pyritsonne und die Saphire zu holen. Die Elben sind einerseits erfreut darüber, dass Vitring zumindest den Anschein macht, den Handel ernsthaft in Betracht zu ziehen. Andererseits überkommt sie ein mulmiges Gefühl und sie befürchten bereits weitere Untote, als ihnen Khufur berichtet, der Hügelmensch wolle seine Ahnen zum Verkauf der Axt befragen.

Am späten Morgen des 26. Mai 2782 3Z kehrt Khufur nach Vitringsburg zurück und geht zusammen mit Bóin II. und Hargrimm zu Vitring, der sie bereits erwartet. Nach einer freundlichen Begrüssung lässt sich der Hügelmensch die grosse und wertvolle Pyritsonne sowie die Saphire zeigen. Dann sagt er, er habe Rücksprache mit seinen Ahnen gehalten und sei bereit, Hargrimm die verdammte Axt für dessen Weissmetallaxt, die zwei Rubine, der Pyritsonne, die Saphire sowie 150 Goldstücke zu überlassen.
[Der Spielleiter gibt eine Wahrscheinlichkeit von 20%, dass Vitring bereit ist, die verdammte Axt an Hargrimm zu verkaufen. Der Wurf, den der Spielleiter vor den Augen der Spieler offen ausführt, ist eine 17 - verkauft, sehr zur Freude der Spieler.]
Hargrimm ist kurz völlig baff, denn er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass der Hügelmensch auf diesen Handel eingehen würde. So gross ist seine Verwirrung, dass er sich vor Vitring, dem Nachkommen des Feindes seines Ahnen, verneigt, nachdem ihm dieser die Axt Dunkelfluch übergeben hat.
Zurück im Gasthaus "zur schwarzen Krähe" besorgen die Zwerge noch einigen Proviant sowie zur Feier des Tages ein Fässchen Bier. So ausgerüstet verlassen sie gut gelaunt Vitringsburg und werden auf ihrem Weg zum Rest der Gruppe von Tinulin abgeholt, der ihnen entgegengekommen ist. Voller Ehrfurcht zeigt ihm Hargrimm kurz den Dunkelfluch, dann gehen sie zum Lager.

Noch am gleichen Tag brechen die Gefährten auf nach Süden zur grossen Oststrasse. Zwei Tage später passieren sie ungesehen das Dorf Selaheim, den Sitz von Seylos' Samtpfoten-Clan. Am ersten Abend der Reise zeigt Hargrimm auch den anderen Gruppenmitgliedern den Dunkelfluch. Nach einer kurzen Begutachtung erklärt er ihnen, dass die Axt gemäss der Überlieferung ein Licht wie kein anderes ausstrahlen könne, wenn an ihrem Kopfstück ein Crosparstein angebracht werde. Während beim Immerlicht die Bestandteile Crospar und Mithril durch das Leuchten aufgezehrt werden, solle beim Dunkelfluch die spezielle Legierung verhindern, dass das Mithril der Waffe zerstört wird und so nur der Crosparstein allmählich zerfällt. Da der Crosparstein der Axt also quasi ein vergänglicher Bestandteil gewesen sei, habe Harkval mehrere von ihnen griffbereit gehabt und, wie es scheint, einen davon seiner Frau Frenja in der Kugel mitgegeben. Damit holt er Frenjas Crosparstein heraus und zeigt seinen Freunden, wie er am Kopf der Axt angebracht werden kann. Entfacht werde das Licht des Dunkelfluchs durch den Kampfschrei der Kleinzwerge von Cameth Brin, welchen die Welt schon bald wieder vernehmen werde, wenn sie dem Unhold aus dem Hügelgrab die Waffen der Gefährten streitig machen, wie Hargrimm entschlossen anfügt.

Nachdem die Gefährten am 29. Mai 2782 3Z zum Übergang der grossen Oststrasse über den Fluss Bruinen gelangt sind und dort ein Lager errichtet haben, trennt sich Calendin von den anderen und reitet nach Imladris, das nur einen knappen Tagesritt entfernt liegt.

Als Calendin das verborgene Tal am 30. Mai 2782 3Z erreicht, begibt er sich zuerst kurz zu Glorwen, die ihn auf der Terrasse ihrer Unterkunft freudig empfängt. Er sagt ihr, sie seien dem Ziel der Rückgewinnung ihrer Waffen ein gutes Stück näher gekommen. Er verspricht der schönen Elbin, sie später nochmals aufzusuchen, geht dann aber zunächst zu seinen Eltern, um seiner Mutter Fimlass zu verkünden, dass sie glauben, das Immerlicht gefunden zu haben. Fimlass ist zwar erfreut über diese Nachricht, doch dann wird sie ernst und sagt ihrem Sohn, er solle auf Arrohir und Maira acht geben. Der Ort, an den sie gehen werden, sei auch im Schein des Immerlichts voller Gefahren, denen Sterbliche nur zu leicht erliegen. Calendin verspricht seiner Mutter, auf die Menschen zu achten und begibt sich dann zum Haus von Tinulins Eltern, wo er von dessen Mutter Nenwen begrüsst wird. Die weise Sindafrau scheint in den Augen des jungen Waldelben wie in einem Buch zu lesen und führt ihn nach wenigen Worten zu ihrem Mann Elvëanwe. Calendin erzählt dem Noldo, dass der Barde Monsat Artemain dû Anduin und seinen Gefährten in einem Brief über die Kleinzwerge von Cameth Brin erwähnt habe. Er hofft, dass Tinulins Vater ihm vielleicht Genaueres über die Lage der Binge dieser Kleinzwerge mitteilen kann. Elvëanwe kann ihm allerdings nur sagen, dass er Arrohirs Ahnen zu jener Zeit noch nicht gekannt habe und damals weder mit ihm durch Rhudaur gereist noch in Cameth Brin gewesen sei.
Im Anschluss an sein Gespräch mit Elvëanwe trifft Calendin seine geliebte Glorwen bei einem der grossen Wasserfälle von Imladris und erzählt ihr von seiner Reise. Dann eröffnet er der anmutigen Elbin, dass er mit den Gefährten zu den Hügelgräberhöhen von Tyrn Gorthad aufbrechen werde, um dem Grabunhold die Waffen seiner Freunde zu entreissen. Danach würden er und seine Begleiter vielleicht nach Rohan reiten, um in den Schriften von Zadan n'Bawâb, wie das Anwesen von Arrohirs und Mairas Eltern Caedmon und Fairin heisst, nach Informationen über die Binge der Kleinzwerge von Cameth Brin zu suchen. Als Calendin Glorwens leicht enttäuschten Blick bemerkt, sagt er ihr, er könne noch nicht bei ihr bleiben, worauf sie entgegnet, dass sie das keineswegs von ihm erwarte. Sie habe jedoch gehofft, dass nun der Zeitpunkt gekommen wäre, da er sich zu ihr und ihrer Liebe bekennen und sich mit ihr verloben würde. Bevor er darauf etwas entgegnen kann, fügt sie an, er werde schon spüren, wann dieser Zeitpunkt gekommen sei und wohin es ihn nach dem Gang zu den Hügelgräberhöhen ziehen wird. Dann beginnt sie, ein elbisches Lied zu singen, ihn dabei voller Liebe anblickend.

// Metageblubber:
Nun haben die Gefährten also die verdammte Axt und sogar ein dazu passendes Crosparstück... der Grabunhold sollte sich wohl besser warm anziehen...
Damit sollte Chaos' Befürchtung, die Spieler könnten bald nicht mehr wissen, was sie eigentlich wollen, weitgehend entschärft sein.

Tinulins Spieler hat mir im Nachgang zur Session 24 gesagt, wie gut ihm die Lösung zur Beschaffung der verdammten Axt gefallen hat. Beide Spieler waren positiv davon überrascht, dass Vitring sich ganz anders verhalten hat als erwartet (und befürchtet). Dass er nicht einfach ein A***h ist, mit dem sich nicht reden lässt, sondern ein durchaus aufrechter Mann. Und auch dass er so dargestellt wurde, dass er nicht genau weiss, dass er hier einen unbezahlbaren Schatz hat. Sondern dass er eben einfach ein Hügelmensch ist, der den Wert dieser speziellen Waffe nicht einschätzen kann und sich daher auch mit einer anderen ebenfalls sehr hochwertigen Axt zufrieden gibt, fanden sie plausibel und passend

In dieser Session haben die Spieler (wie auch schon in Session 23) wieder sehr viel Zeit für die Planung und Besprechung des Vorgehens ver(sch)wendet. Im Forum wird diese Problematik grade im Thread "Planungs-Overkill durch Spieler" ( http://www.tanelorn.net/index.php/topic,95599.0.html ) behandelt. In unserem Fall war es so, dass die Spieler die bei den verschiedenen Vorgehensweisen bestehenden Risiken als jeweils sehr hoch eingeschätzt haben und darüber kein eindeutig vorzuziehendes Vorgehen wählen konnten/wollten. Vielmehr wurden verschiedene Ansätze angedacht, wieder fallen gelassen, wieder angedacht usw. ohne einen klaren Faden. Als dann endlich "Zwerge als Händler" gefunden war, ging's weiter mit "mit was handeln wir sinnvollerweise und was können wir anbieten?". Es wurde auch viel spekuliert und Halbwissen als Fakten behandelt, also alles Dinge, wie sie im Thread beschrieben werden.
Ich hatte mir vor der Session notiert, dass Vitring die Hilfe der Zwerge suchen und sie daher in praktisch jedem Fall begrüssen wird, um seine Pläne mit Ubbo vorantreiben zu können. Klar war aufgrund seiner "Not" in Sachen Ubbo auch, dass er etwas bewerkstelligen möchte und gegenüber den Zwergen grundsätzlich nicht argwöhnisch ist.
Als während der Session die Zeit immer weiter vorrückte, habe ich mir überlegt "Was spricht für und was gegen einen Verkauf der Axt - aus Vitrings Sicht"? Für ihn ist's ja einfach mal eine gute Axt und klar, halt eine Familiensache. Andererseits kann er sich mit den Rubinen und dem Geld vielleicht bei Ubbo einkaufen und hat immer noch eine Axt, die besser ist als alle Waffen der anderen Hügelmenschen. Und so bin ich dazu gekommen, den Spielern am Ende die 20%-Chance für den Verkauf zu geben... ehrlicherweise war ich nicht mal so unglücklich, dass der Wurf eine 17 und der Verkauf damit abgemacht war, denn ich wollte auch, dass es endlich mal wieder vorwärts geht, was bei einem "Nein" zum Verkauf nicht der Fall gewesen wäre.

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Die Abschlussszene in Imladris mit Calendin und Glorwen aber ebenfalls ein wenig "überhastet" und rein improvisiert, da ich mir keine Gedanken darüber gemacht hatte, dass Calendin nach der Axt-Gewinnung zu Glorwen nach Imladris gehen würde. Dadurch war ich nicht so richtig in Glorwens Charakter und ich war mir auch nicht mehr ganz so sicher, was zwischen ihnen grade der Stand der Dinge war.

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So, und jetzt soll noch einmal einer sagen, ich hätte kein Herz für meine Spieler. Sie sind ganz ohne Kampf und schlanken Fusses an die verdammte Axt gekommen.  :) Oder was meint ihr?

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #53 am: 19.10.2015 | 16:14 »
Also meine Spieler fühlen sich durch Euch einfach nicht recht unterstützt und getragen...  ;D Und das, wo's doch jetzt gegen den bösen Obermotz in seinem Hügelgrab geht.
Khufur wird langsam schon ganz depressiv, weil niemand sein Würfelpech bemitleidet... ~;D
Also fasst Euch ein Herz und schreibt den Helden... oder lasst sie wissen, was Ihr von ihrem Vorgehen haltet oder oder oder  :)

Na, ob das was geworden ist mit diesem Hügelgrab? Aber lest selbst  :)


Session 25:
31.5.-20.6.2782 3Z
Imladris - Hügelgräberhöhen

Als die Sterne in der morgendlichen Dämmerung des 31. Mai 2782 3Z zu verblassen beginnen, nimmt Calendin Abschied von Glorwen.
[Calendins Spieler möchte als erstes noch bei den weisen Elben von Imladris Informationen über die Kleinzwerge von Cameth Brin und die Lage ihrer Binge einholen (er hatte vergessen, dass sie das zuvor schon erfolglos versucht hatten). Spieler von Tinulin: "Das haben die schon gesagt. Es ging in etwa so: Blabla geht uns nix an blabla drum haben wir uns nicht gekümmert bla… geht us nix an blabla."
Zum anstehenden Abschiedsgespräch von Calendin und Glorwen sagt Tinulins Spieler als Glorwen im gleichen Tonfall: "Blabla Du liebst mich nicht bla..." Dann zeigt der Spieler von Tinulin auf seinen Teller, auf dem sich einige Käsestückchen und Brot befinden, und sagt in Erwartung des Beziehungsdramas: "Das ist Popkorn". Der Spieler von Calendin zeigt auf seinen ebenfalls mit Käse und Brot beladenen Teller: "Und das ist eine Schuhsohle."]

Glorwen bittet Calendin nochmals, besonders vorsichtig zu sein, da so ein Hügelgrab kein Ort für Elben und schon gar keiner für Menschen sei. Calendin verspricht ihr, vorsichtig zu sein. Dann verlässt er Imladris und trifft am Abend wieder beim Lager der Gefährten ein, welchen er berichtet, dass Tinulins Vater Elvëanwe keine Informationen über die Kleinzwerge von Cameth Brin habe. Am nächsten Morgen brechen die Gefährten auf und reiten auf der grossen Oststrasse durch Rhudaur nach Westen.

Am 3. Juni 2782 3Z verlassen die Gefährten gegen Mittag die grosse Oststrasse und wenden sich nach Süden, um bei einem Anwesen, dass auf einer ihrer alten Karten als Buhr Merowin verzeichnet ist, Proviant zu kaufen. Das grosse Steingebäude, zu dem sie gelangen, ist mit einer mit Holzspeeren bewährten Steinmauer umgeben. Sie gehen davon aus, dass hier Menschen wohnen, weshalb Arrohir und Maira zur Türe geschickt werden, während die anderen beim Tor warten. Ein breitschultriger Mann mit dichtem Bart und tiefliegenden Augen öffnet den Geschwistern und lässt sie eintreten, nachdem er sie eingehend beäugt hat - im Falle von Maira auch mit einer gewissen Lüsternheit. Arrohir sind die Blicke des Mannes, der offensichtlich dem Volk der Hügelmenschen zugehörig ist, nicht entgangen und er positioniert sich zum Schutz seiner Schwester immer ein bisschen vor ihr. Während Calendin einmal rund um das Anwesen schleicht und dabei feststellt, dass sich hinter dem Steingebäude einige Hunde sowie ein Stall aus Holz befinden, stellt der an sich freundliche Mann Arrohir einen grossen, mit schmackhaften Dingen gefüllten Proviantbeutel zusammen. Nachdem sie die Nahrungsmittel bezahlt haben und weiterreiten wollen, fällt Tinulin und Calendin plötzlich ein, dass sie noch immer mehrere speziell anmutende Waffen aus der Trollhöhle mit sich führen, über deren Eigenschaften sie sich nicht restlos im Klaren sind. Da sie beim anstehenden Kampf gegen den Grabunhold aus den Hügelgräberhöhen auf jeglichen Vorteil angewiesen sind, reitet Calendin mit den vielsprechendsten Waffen im Gepäck nochmals nach Imladris zurück, um sie vom Meisterschmied Elvëanwe untersuchen zu lassen.

Am Abend des 4. Juni 2782 3Z erreichen Tinulin, Bóin II., Arrohir, Khufur, Maira und Hargrimm das am Ostufer des Flusses Mitheithel gelegene Gasthaus "zur letzten Brücke". Sie beziehen ein grosses Zimmer und verbringen bis zum Eintreffen Calendins einige ruhige Tage, welche Mensch wie Zwerg, wenn auch in unterschiedlichem Masse, unter anderem zur Körperhygiene nutzen.
Der Waldelb gelangt am Abend des 5. Juni 2782 3Z nach Imladris und sucht als erstes Elvëanwe in seiner Werkstatt auf. Nach einer knappen Begrüssung zeigt er dem Noldo den dunedainischen Dolch aus Edelstahl, in dessen Griff ein Smaragd eingesetzt wurde, sowie das Breitschwert elbischer Machart mit den Runen aus Ithilnaur. Elvëanwes Analyse des Dolches ergibt, dass diese Waffe nach dem Untergang Numenors in Mittelerde aus hochwertigem Edelstahl geschmiedet wurde. Besondere Fähigkeiten wohnen ihm zu Calendins Enttäuschung jedoch nicht inne. Auch die Fähigkeiten, die Elvëanwe in den Runen aus Ithilnaur des elbischen Breitschwerts entdeckt, erscheinen dem Waldelb eher marginal, verglichen mit so einer exquisiten Klinge wie Tinulins Schwert Luinmacil, welches Elvëanwe vor vielen Jahren selbst geschmiedet hatte. Immerhin soll sich das Schwert im Kampf gegen Orks allmälich erhitzen und dadurch zusätzlichen Schaden verursachen können.
[Technisch gesprochen: Das Schwert hat aufgrund des Edelstahls einen Bonus von +10 (das Ithilnaur wirkt sich da nicht aus). Im Kampf gegen Orks besteht ab dem ersten Schlag eine Chance von 20% für einen Hitzenebentreffer A. Wird in der nächsten Runde wieder ein Ork angegriffen, steigt die Chance (unabhängig davon, ob zuvor getroffen wurde oder nicht) pro Runde um 5%. Pro Runde, in der kein Ork angegriffen wird, sinkt die Chance wieder um 5% auf minimal 20%. Der Hitzenebentreffer wird nur verursacht, wenn ein kritischer Haupttreffer gelandet wird. Gegen grosse und gewaltige Wesen gilt das Schwert als "normale Waffe".]

Calendin bedankt sich für Elvëanwes Analyse und begibt sich anschliessend zu Glorwen. Sie ist sehr erfreut und überrascht, ihn so schnell wiederzusehen. Diese Gefühle weichen jedoch einer gewissen Ernüchterung, als ihr der Waldelb freimütig erzählt, dass er eigentlich nur nochmals zurückgekommen sei, weil sie vergessen hatten, die Fähigkeiten einiger Waffen bestimmen zu lassen. Schliesslich verbringen die beiden Elben die Nacht in trauter Zweisamkeit auf dem Balkon unter den Sternen singend.
Am nächsten Morgen sieht Glorwen Calendin nochmals tief in die Augen und sagt ihm, sie sei nach Imladris gekommen, weil dunkle Träume sie in Lorien heimgesucht hätten. Da habe sie grosse Angst um ihn bekommen, denn sie wolle ihn nicht verlieren, wenn er denn wirklich zu ihr stehen will. Calendin verspricht ihr, gut auf sich aufzupassen und reitet los. Auf dem Pfad aus dem verborgenen Tal begegnet er einer verhüllten Elbin, die auf ihn gewartet zu haben scheint. Als er näherkommt, erkennt er seine Mutter Fimlass, die ihn mit ernstem Blick ansieht. Sie sagt, dass er sich keine Zeit genommen habe, nochmals bei ihr vorbeizusehen, sei nicht weiter schlimm. Dann fährt sie fort: "Calendin, man sieht in Deinen und Glorwens Augen, dass ihr einander sehr zugetan seid. Sie hat allein Deinetwegen die gefahrvolle Reise aus Lorien hierher auf sich genommen und sie erhofft sich nichts sehnlicher, als dass Du Dich aus freiem Herzen, unaufgefordert und aus eigenem Antrieb zu ihr bekennst."
Calendin erwidert nur, dass er dies schon zweimal getan habe. Fimlass sieht ihrem Sohn mit einem Blick in die Augen, der ihm sagen soll, dass er darüber nochmals nachdenken sollte. Dann nickt sie und wünscht ihm eine gute Reise und eine sichere Rückkehr.

Am späten Abend des 9. Juni 2782 3Z erreicht Calendin das Gasthaus "zur letzten Brücke" und berichtet seinen Freunden von Elvëanwes Analyse der Waffen. Er hat sich dafür entschieden, auch weiterhin sein altgedientes Weissmetallschwert zu führen. Den Gefährten sagt er, sie müssten sich für die Rückgewinnung ihrer Waffen ganz auf ihren gegenseitigen Zusammenhalt und ihre Liebe sowie die Axt von Hargrimm verlassen.

Am nächsten Morgen brechen die Gefährten auf und reiten entlang der grossen Oststrasse vorbei am Amon Sul, der Wetterspitze, nach Bree, wo sie am Abend des 16. Juni 2782 3Z eintreffen. Sie beziehen Quartier im Gasthaus "zum tänzelnden Pony" und besprechen das weitere Vorgehen. Maira erinnert an die Worte, die der Grabunhold an Arrohir gerichtet hatte: "Kehre nicht hierher zurück oder Du wirst bleiben." Sie beraten darüber, ob es angesichts dieser Drohung nicht besser wäre, wenn Arrohir das Grab nicht betreten, oder, was Maira noch lieber wäre, er hier in Bree auf die anderen warten würde. Arrohir selbst ist davon wenig begeistert, denn er möchte sich dem Grabunhold heldenhaft in den Weg stellen. Da machen Tinulin und Calendin klar, dass die Gefährten dem Grabunhold nicht gewachsen sind und es bei dieser Mission daher lediglich darum gehe, so schnell wie möglich ihre Waffen aus dem Grab zurückzuholen. Calendin gibt zudem zu bedenken, dass es auch draussen vor dem Grab für Arrohir gefährlich werden könnte, falls es ihnen mit Hilfe der verdammten Axt gelingen sollte, den Unhold aus dem Grab zu vertreiben. Die Gefährten kommen schliesslich überein, das Grab am 21. Juni 2782 3Z, dem Tag der Mittsommersonnenwende, anzugreifen. Dabei soll Arrohir die Gefährten in die Hügelgräberhöhen begleiten, das Grab selbst aber nicht betreten.

Als die Gefährten am nächsten Abend in der Gaststube beim Essen sind, bringt der Wirt Calendin ein Glas Wasser und sagt, es sei ihm von einem in einer Ecke sitzenden Mann spendiert worden. Der Waldelb erhebt sich und zu seiner Freude erkennt den Spender des Wassers. Es ist Andor, der dunedainische Waldläufer aus Magras' Sippe, der den Gefährten so hilfreich zur Seite gestanden war, als sie bei ihrem letzten Besuch in dieser Gegend den vom Grabunhold verfluchten Bóin II. nach Imladris hatten bringen müssen. Andor stellt fest, dass der Zwerg wieder wohlauf zu sein scheint, worauf ihm Calendin erzählt, dass ihr neuer Begleiter das Immerlicht bei sich trage. Andor ist überrascht und sieht sich Hargrimm eine Weile genauer an. Dann fragt er den Waldelben, ob sie diesem Zwerg wirklich vertrauen. Calendin merkt, dass er sich diese Frage immer seltener gestellt hat und sagt, dass müssten sie. Andor warnt den Waldelb nochmals vor den grossen Gefahren, die in den Hügelgräberhöhen abseits der Wege lauern und sagt, der Spruch "Was in die Hügelgräber geht, bleibt auch dort" komme nicht von ungefähr. Nachdem Andor Calendin viel Glück und gutes Gelingen gewünscht hat, begibt sich der Waldelb wieder zu den anderen.

Am Morgen des 18. Juni 2782 3Z brechen Tinulin, Bóin II., Calendin, Arrohir, Khufur, Maira und Hargrimm bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlos blauem Himmel auf und reiten bis spät abends dem Grünweg nach Süden folgend in die Hügel von Tyrn Gorthad, die Hügelgräberhöhen. Sie rasten am Wegesrand und verbringen eine ruhige Nacht unter den aufmerksamen Augen der Wache Haltenden.
Am nächsten Morgen folgen sie bei noch immer schönstem Sommerwetter dem Weg noch ein kurzes Stück, bevor sie sich nach Westen wenden und querfeldein auf die in dieser Richtung langsam ansteigenden, grasbewachsenen Hügel zuhalten. Tinulin nutzt die Zeit, um Hargrimm auf das Zusammentreffen mit dem Grabunhold vorzubereiten, indem er zu erklären versucht, worin die Macht und Gefahr dieses Wesens liegen. Calendin ist bemüht, den Weg wiederzufinden, auf welchem die Gefährten nach dem Verlust ihrer Waffen und der Verstossung von Tinulins und Bóins II. Geist geflohen waren. Die Gefährten haben den Grünweg noch nicht lange verlassen, als plötzlich von Westen her graue Wolken aufziehen und den blauen Himmel vor ihnen zu veschleiern beginnen. Vor allem Arrohir und Maira, aber auch die übrigen Gefährten, spüren, wie sich eine bleierne Schwere auf ihr Gemüt legt und ihnen die Freude an dem sonnigen Tag nimmt. Die immer höher ansteigenden Hügelzüge brechen nach Westen hin steil ab, so dass die Gefährten die teils engen Klüfte zwischen den Hügelketten passieren müssen, um weiter nach Westen vorstossen zu können. Am Eingang mancher dieser Einschnitte entdecken die Gefährten massive, hoch aufragende Steine, die wie mahnende Finger in den Himmel weisen. Einige Durchgänge werden auch von steinernen Rundbögen eingefasst, die teils schon lange verfallen sind. Immer dichter und tiefer ziehen die Wolken und als bald danach mit einem ungewöhnlich kalten Wind ein dichter Nebel aufkommt, der die Spitzen der Hügel zu verschlingen scheint, ergreift Maira ängstlich die Hand ihres Bruders Arrohir. Nachdem sie die zweite Hügelkette hinter sich gelassen haben, ist der Nebel schon so stark, dass sie nicht einmal mehr erkennen können, wann sich der nächste Hügelzug zu erheben beginnt. Dem guten Orientierungssinn von Tinulin und Calendin ist es zu verdanken, dass sie nicht einen Hügel erklimmen und auf der Westseite hinabstürzen, denn rechtzeitig erkennen die Elben, wo eine Kluft sie auf die andere Seite führt. Als sie den engen Einschnitt zwischen den Hügeln passieren, nimmt ihr Unbehagen nochmals zu und Arrohir und Maira haben schon längst alle Hoffnung, Orientierung und auch ihr Zeitgefühl verloren.
[Technisch gesprochen: Der Wurf für das Wetter beim Aufbruch in Bree war eine UM 98 und am Morgen des nächsten Tages eine UM 95 gewesen. Der Wurf beim Verlassen des Grünwegs hingegen eine UM 01... Die Würfel haben den Wetterumschwung, der in den Hügelgräberhöhen ohnehin gekommen wäre, eindeutig werden lassen.]
Als der dritte Hügelzug schliesslich hinter ihnen liegt, schlagen die Gefährten mitten im grasbewachsenen Nirgendwo des Nebels ihr Lager auf. Vom Wind gekühlt und vom Nebel durchnässt, rücken alle dicht zusammen, denn selbst das kleine Feuer, das sie entfachen, vermag sie kaum zu wärmen. Bóin II. versucht schliesslich, die trostlose Stimmung mit einem schönen Zwergenlied zu heben.
[Spielerleiter nach der Ansage von Bóins II. Spieler, ein schönes Zwergenlied anzustimmen: "Und wie heisst das Lied? Etwa "Ich habe der Zwergin untern Bart geschaut?" Spieler von Bóin II. in wissenschaftlichem Tonfall: "Also den Zwerginnen wächst unterhalb der Brüste ja ein zweiter Bart..."]
Selbst Bóins II. Lied kann Mairas Stimmung nicht heben und sie flüstert Tinulin zu, dass sie sich sehr an die Zeit erinnert fühlt, als sie ein kleines Kind gewesen war und dunkle Mächte das ehemalige Anwesen Zadan n'Bawâb in Rohan belagert wurde. Der Noldo versucht ihr Mut zu machen und übernimmt mit den Zwergen, die sich alle drei Stunden abwechseln, die Nachtwache.

//Metageblubber:
Zu Calendin und Glorwen:
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Zur Waffenbestimmung: Den Spielern ist plötzlich eingefallen, dass ihnen die Fähigkeiten der Waffen aus der Trollhöhle bis jetzt nur sehr vage bekannt gegeben worden waren. Weil sie vergessen hatten, Calendin mit deren Bestimmung in Imladris zu beauftragen, musste er jetzt halt von Buhr Merowin aus nochmals zurück. Wer die Fenlon-Karte von Rhudaur und das Einstiegsabenteuer zur MERS-Grundregelbox von anno Schlagmichtod noch kennt: Buhr Merowin ist das Anwesen resp. der Ort, wo Benhuis (der hiess glaub so) aus dem Einstiegsabenteuer "Die Vögel vom langen Hügel" wohnte, so ein bisschen östlich vom Gasthaus zur letzten Brücke halt.
Klar hätte man jetzt einfach auch sagen können "Ja, Du hast die Waffen dabei gehabt und Elvëanwe hat sie bestimmt. Die können dies und das". Weil die Spieler aber gar nicht erst für diese Variante Stimmung gemacht haben, hab ich's dann auch nicht aufs Tapet gebracht.
Bezüglich der Bestimmung der Fähigkeiten der Waffen haben wir auch noch ein bisschen diskutiert. Da die Spieler schon seit gefühlten ewigen Zeiten ihre "Stammwaffen" haben, ist die Frage, wie sich die Fähigkeiten einer Waffe "zeigen" schon länger nicht mehr aufgekommen. Die Fragestellung war: Erhält man den +10 Bonus für Edelstahl, auch wenn man nicht weiss, dass die Waffe aus diesem Material ist? Und: Wenn eine Waffe einen magischen Hitzeschaden als Nebentreffer macht, macht sie den auch, wenn man diese Fähigkeit nicht bestimmt hat/kennt?
Letztlich waren diese Fragen nicht von Relevanz, da Elvëanwe als Meisterschmied die Waffen vollständig analysieren konnte. Meiner Meinung nach wäre es wohl am ehesten so, dass man Besonderheiten des Materials (also quasi der Hardware) auch dann angerechnet bekommt, wenn man nicht weiss, worum es sich handelt. Ein Edelstahlmesser ist einfach aus härterem Material als Eisen und verursacht dadurch eher Schaden (weil es besser durch die Rüstung kommt), weshalb man den +10 Bonus des Materials in jedem Fall bekommen sollte. Ob man dem Spieler nun ohne jeglichen Erkennungswurf sagt "Das Ding hat einen Bonus von +10 wegen des Materials." oder ob man das im Kampf einfach als Bonus leise dazurechnet, das ist dann wieder je nach Geschmack der Gruppe.
Bei den magischen Fähigkeiten tendiere ich dazu, dass sich diese nicht oder in geringerem Masse äussern, wenn der Charakter sie nicht zuvor erkannt hat (und sie "auszulösen" weiss). So könnte es z.B. statt einem konstanten Nebentreffer Hitze C nur ein Nebentreffer Hitze A sein oder das auch nur mit einer Wahrscheinlichkeit von X%. Wenn dem Charakter hingegen mitgeteilt wird, was die Waffe für Eigenschaften hat, dann wirken sie auch, auch wenn der Charakter sie nicht selbst erkannt hat (sonst hätte der IQ-schwache Kämpfer wohl regelmässig Probleme, sein Feuerschwert in Hitzewallungen zu bringen).

Die Spieler waren von den Fähigkeiten der Waffen jedenfalls sehr ernüchtert.  :)


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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #54 am: 19.10.2015 | 16:35 »
Session 25: Teil 2

Auch der Morgen des 20. Juni 2782 3Z bringt keine Wetterbesserung mit sich und so setzen die Gefährten ihre Reise durch den kaltnassen Nebel fort. Dank der guten Orientierung von Tinulin und Calendin erreichen sie zur Mittagszeit schliesslich den östlichen Rand der Senke, in welcher sich das Hügelgrab mit ihren Waffen befindet. Tinulin schärft Arrohir nochmals ein, die Grabschwelle nicht zu übertreten. Sollte der Grabunhold durch das Immerlicht der Axt Dunkelfluch aus dem Grab vertrieben werden und dieses verlassen, würden sie ihm so schnell wie möglich hinterherkommen, damit Arrohir ihm nicht alleine gegenübersteht. Hargrimm ist ganz ergriffen, als er den Crosparstein aus Frenjas Kugel entnimmt und feierlich am Dunkelfluch anbringt. Bereits ohne zu leuchten wohnt der Axt etwas Gebieterisches inne. Calendin legt seinen Elbenmantel ab und beschwört nochmals den Zusammenhalt der Gruppe. Dann begeben sich Tinulin, Calendin, Bóin II., Khufur, Maira und Hargrimm zu Fuss zum Grab, während Arrohir auf Windraes sitzend mit den übrigen Pferden und einer Fackel im Nebel am Rand der Senke zurückbleibt.
Die Gefährten nähern sich dem gut 80 Meter vom Rand der Senke entfernten Grab von Osten her. Sie umrunden es mit grosszügigem Abstand, um zum auf der Westseite gelegenen Türstein zu gelangen. Als sie den Eingang zum Grab erreicht haben, stimmt Tinulin einen leisen Gesang an, um die Herzen aller Gefährten zuversichtlich zu stimmen. Angesichts des baldiges Einsatzes der Axt Dunkelfluch ist Bóin II. trotz seiner grossen Erfahrung zu aufgeregt, um für Maira eine Fackel anzünden zu können, und so übernimmt Calendin dies für ihn. Als alle mit gezogenen Waffen bereit sind, stossen die Zwerge den mächtigen Türstein beiseite und geben damit die Sicht frei auf eine Treppe, die ins Innere des Grabes führt und in totaler Finsternis verschwindet. Tinulin nickt Haragrimm zu, der aus voller Kehle den Schlachtruf der Kleinzwerge von Camth Brin ruft und dazu den Dunkelfluch schwingt. Tatsächlich beginnt der am Stiehlkopf angebrachte Crosparstein zu glimmen und schon kurze Zeit später erstrahlt die ganze Axt in einem gleissenden Licht, das die Gefährten jedoch kaum zu blenden scheint. Hargrimm schreitet lauthals singend voran ins Grab, dicht gefolgt von Bóin II. und Khufur, während Tinulin neben Maira geht und Calendin die Nachhut bildet. Unten an der Treppe angelangt bemerken die Gefährten, dass nicht nur die unnatürliche Dunkelheit aus dem Grab gewichen ist, sondern auch die eisige Kälte, die sie bei ihrem letzten Aufenthalt hier verspürt hatten. Jedoch kommen ihnen auch dieses Mal schon nach kurzer Zeit aus den seitlich gelegenen Zugängen vier bewaffnete untote Körper entgegen. Sie greifen die Gefährten von beiden Seiten in der Flanke an, da Hargrimm sich zügig geradeaus zum hinteren Teil des Grabes orientiert hatte, wo sich eine angelehnte Doppeltür befindet. Gerade als der Kampf mit den Untoten loszubrechen droht, erscheint der grosse schwarze Grabunhold in der Türe und funkelt die Gefährten mit kalten, grünlich schimmernden Augen an. Der Grabunhold reckt seine Faust empor, worauf Maira, die schon bemerkt, wie ein kalter Hauch sie zu streifen beginnt, panisch aufschreit. Tinulin beginnt für einen kurzen Augenblick an der Macht des Dunkelfluchs zu zweifeln und ihm schwant bereits Böses, da entfährt dem schwarzen Wesen plötzlich ein verendendes Kreischen und der Schatten löst sich im gleissenden Licht der Axt auf. Nur sein dunkelgrauer Umhang sinkt leer zu Boden. Die untoten Schergen des Grabunholds sind ob dieser für sie gänzlich unerwarteten Wendung verwirrt, was die Gefährten ausnutzen, um ihrerseits den Kampf zu beginnen. Bóin II. trennt seinem Gegner mit einem kraftvollen Hieb von Kibil Rost ein Bein ab, worauf der Untote zuckend und gurgelnd zusammenbricht. Mit den Worten "Mit Glorwens Licht" holt auch Calendin zum Schlag aus, doch sein altgedientes Weissmetallschwert kann gegen den Untoten nicht viel ausrichten. Noch schlimmer wird die Situation aber, als der Untote nun seinerseits mit seinem kalt schimmernden Schwert zuschlägt und den Waldelben am Rücken trifft. Die Klinge bohrt sich durch die Rüstung aus verstärktem Leder und dringt in Muskeln und Gewebe ein. Sofort schiesst eisige Kälte durch Calendins Rückgrat und er geht benommen zu Boden.
[Technisch gesprochen: Calendins Angriffswurf führt zu einem Ergebnis über 150 und damit zu einem Maximalschaden mit kritischen Treffer E. Calendins Spieler sagt "Mit Glorwens Licht" und würfelt für den kritischen Treffer E eine 07 UM... 3 zusätzliche Treffer, nicht grade das, was man sich von Glorwens Licht erhofft hätte. Der Gegenschlag des Untoten führt zu 9 Treffern und einem kritischen Treffer A. Aufgrund des kritischen Treffers muss Calendin einen Widerstandswurf gegen die Kältemagie der Klinge des Untoten machen. Calendin würfelt mit einer UM 01 einen Patzer, der am Ende zu einem Gesamtergebnis von 10 führt. Damit gelingt es ihm nicht, der Kältemagie des Schwertes zu widerstehen und so ist er wegen des Ergebnisses des kritischen Treffers A nicht nur 2 Runden benommen, sondern handelt ab jetzt auch noch mit einem Malus von -90.]
Auch an der anderen Flanke ist den Gefährten das Glück wenig hold. Hargrimm kann mit seiner ausgezeichneten Axt zwar einen guten Treffer landen, es gelingt ihm aber dennoch nicht, seinen untoten Widersacher zu erschlagen. Khufurs Schlag geht dagegen gleich ganz fehl, als er mit einem enthusiastischen "Für Meister Bóin II." auf den Lippen nicht seinen Gegner trifft, sondern seine Waffe mit voller Wucht auf seinen eigenen Schildarm niederfahren lässt. Die daraus resultierende heftige Prellung macht ihn benommen und verunmöglicht es ihm, den nächsten Angriff seines Kontrahenden aktiv zu parieren. Als die Klinge des Untoten Khufurs Schild trifft, beginnen sich augenblicklich Eiskristalle darauf zu bilden und der Zwerg muss ihn so schnell wie möglich von seinem geschundenen Arm entfernen, um Erfrierungen zu vermeiden.
[Technisch gesprochen: Hargrimm gelingt aufgrund des hohen Bonus des Dunkelfluchs ein Maximalschaden. Der auf der Tabelle für grosse Wesen in der Spalte "tödlich" gewürfelte kritische Treffer ist mit einer UM 01 allerdings äusserst dürftig.
Khufur macht bei seinem eigenen Angriff mit einer UM 02 einen Waffenpatzer. Der Patzerwurf ist mit UM 100 fatal, denn gemäss Tabelle verfehlt der Kämpfer sein Ziel und fügt sich selbst einen kritischen Treffer D zu. Dieser vom Spieler selbst gewürfelte Wurf ist 78 und führt dazu, dass Khufur sich auf den Schildarm schlägt, wofür er einige Treffer kassiert und eine Runde lange benommen und ohne Parademöglichkeit ist. Beim Gegenangriff des Untoten misslingt Khufur schliesslich der Widerstandswurf gegen die Kältemagie des Untoten, worauf sein Schild, wie schon seine Waffe beim letzten Kampf in diesem Grab, einzufrieren beginnt.]

Tinulins hat mehr Kampfglück und grade als es ihm gelungen ist, einen weiteren Untoten zu erschlagen, kommt plötzlich Arrohir mit gezogenem Schwert in die Grabkammer gestürzt. Der junge Mensch hatte am Rand der Senke gewartet, als er Mairas panischen Schrei beim Anblick des erzürnten Grabunholds vernommen hatte. Ohne zu zögern hatte er Windraes angetrieben und war mit grösstmöglicher Geschwindigkeit zum Hügelgrab geritten. Dort angekommen befand er sich schon auf den Stufen ins Grab, als er plötzlich hinter sich die heisere Grabesstimme des Unholds hören sagte: "Du bist zurück. Du wirst bleiben." Ohne sich umzudrehen war Arrohir weitergerannt und erkennt nun beim Betreten der Grabkammer schnell, dass Bóin II. Maira beschützt, die sich um den am Boden liegenden Calendin kümmert, während die übrigen Gefährten gegen zwei untote Körper kämpfen. Als sich Arrohir an Bóins II. Seite begibt, um ihn zu unterstützen, schlägt die Stunde des erfahrenen Zwergenkämpfers. Sein Hieb mit der Axt Kibil Rost hat eine solche Wucht, dass er nicht nur den einen Untoten zu fällen vermag, sondern auch gleich noch den letzten Widersacher verwundet. Kurz danach gelingt es schliesslich Tinulin, auch diesen Gegner noch zu erschlagen.
[Technisch gesprochen: Bóin II. macht einen Maximalschaden und würfelt beim kritischen Hiebtreffer E, den seine Axt in diesem Fall macht, eine UM 98. Der Gegner stirbt und Bóin II. hat sogar noch eine halbe Runde Zeit zu handeln, was in unserer Runde für einen zweiten Angriff mit halbiertem OB genutzt werden darf. Damit kann Bóin II. auch noch den letzten Untoten verletzen. Bóins II. Spieler war nach diesem Angriff angesichts der vielen schwachen kritischen Treffer in der Vergangenheit sichtlich zufrieden. Der Spieler von Khufur vermutet ja, dass Bóin II. deshalb so gute kritische Treffer würfelt, weil er mit der "billigen" Kibil Rost (und nicht der hochgezüchteten Kibil Burkh) kämpft und zudem, weil ja nun Khufur das zwergische Würfelpech übernommen hat.]
Während des Kampfes hatte das Immerlicht der Axt Dunkelfluch auch ohne den Kampfgesang Hargrimms gestrahlt und der Zwerg hatte die Luft zum kämpfen nutzen können. Nachdem alle Gegner erschlagen sind und die Waffen schweigen, stimmt der Zwerg erneut den Kampfgesang der Kleinzwerge von Cameth Brin an, um zu verhindern, dass das Immerlicht des Dunkelfluchs erlischt. Calendin ist durch die Verletzung mit der verfluchten Klinge des Untoten stark eingeschränkt und Maira mahnt zur grösstmöglichen Eile, nicht zuletzt auch, weil sie befürchtet, der Grabunhold könnte doch noch zurückkehren.
Entschlossen öffnet Hargrimm die am entfernten Ende der Grabkammer gelegene Doppeltüre und erblickt im gleissenden Licht seiner Axt einen halbrunden Raum, in dessen Mitte ein grosser, massiver Steintisch steht. Vorsichtig steigen die Gefährten über den leeren, dunkelgrauen Umhang des Grabunholdes, der im Eingang zur hinteren Grabkammer liegt. Bóin II. sieht sich den Steinblock genauer an und entdeckt mehrere, auf der Vorderseite eingravierte Zahlen sowie eine Art Anzeigestelle, neben der sich ein Loch befindet, welches so gross ist, dass man einen Arm hineinstecken könnte. Über den Zahlen und darunter stehen die Worte: Ganzes Heim, Glück allein.

Ganzes Heim
96781   4
25465   1
73348   2
74513   _
56889   6
18365   3
97848   5
Glück allein

Nach kurzer Absprache fasst Bóin II. vorsichtig in das Loch und erfühlt hinter einer Biegung ein kleines Drehrad sowie einen in der Mitte des Rades angebrachten Druckknopf. Durch das Drehen am Rad, werden in der Anzeigestelle nacheinander die Ziffern von 0 bis 9 sowie eine ganz leere Stelle angezeigt. Den Gefährten wird schnell klar, dass sie die richtige Ziffer herausfinden und dann den Druckknopf betätigen müssen, doch in der hektischen Stimmung will ihnen nicht recht einfallen, was es mit den Worten und Zahlenkombinationen auf sich hat. Je länger sich Tinulin, Bóin II, Arrohir und Khufur abmühen, desto drängender wird Mairas Bitte um Eile. Bis jetzt ist es ihr nicht gelungen, etwas gegen die eisige Kälte zu bewirken, die von Calendins Rückgrat ganz allmählich immer weiter in seinen Körper auszustrahlen beginnt. Auch Hargrimm treibt die Gefährten an, denn seine Stimme wird durch den lauten Kampfgesang immer rauher. Calendin selbst hält sich nur schwer auf den Beinen und ist kaum in der Lage, sich an der Suche nach der Lösung des Rätsels zu beteiligen. Durch eine Bemerkung des Waldelben kommt Bóin II. nach ungefähr 20 Minuten schliesslich auf eine Idee, die zur richtigen Ziffer führt. Nachdem Bóin II. die Ziffer 0 - denn in der fünften Reihe gibt es keine Ziffer, die einen geschlossen Kreis hat - eingestellt und den Knopf gedrückt hat, schiebt sich der Steinblock zurück und gibt eine weitere, nach unten führende Treppe frei. Ohne zu zögern geht der noch immer singende Hargrimm voran und führt die Gefährten in einen ovalen Raum, in welchem auf einem weiteren Steintisch der einbalsamierte Körper eines grossen Menschen ruht. Rings um den Toten liegen neben einigen anderen Waffen auch diejenigen der Gefährten sowie zahlreiche Schmuckstücke, Edelsteine und andere Kostbarkeiten. Kurz überlegen Tinulin und Calendin, ob sie den Grabunhold aus dem Grab bannen könnten, indem sie alle Gegenstände aus der Grabkammer entfernen und auf dem Grabhügel verteilen. Der Noldo entscheidet dann aber, dass sie an ihrem zuvor besprochenen Plan festhalten und nur ihre eigenen Waffen, also die Schwerter Luinmacil und Farongyrth, die Axt Kibil Burkh sowie Khufurs namenlose Eisenstange mitnehmen. Bóin II. steckt sich seine Ersatzaxt Kibil Rost lose in den Gürtel und verstaut Kibil Burkh in ihrer angestammten Halterung. Danach begeben sich die Gefährten rasch zum Ausgang. Auf der Treppe aus dem Grab sagt Tinulin mit lauter und klarer Stimme, dass sie nur ihre Waffen genommen haben und jetzt gehen werden. Sollte man sie zu hindern versuchen, würden immer wieder andere kommen. Als der noch immer singende Hargrimm den Türstein erreicht hat und nach draussen schaut, sieht er in gut 15 Metern Entfernung den grossen Grabunhold, der sich ihnen nochmals in den Weg stellt. Doch auch diesmal hat der Schatten keine Chance gegen das Strahlen des Immerlichts und ein weiteres Mal löst er sich mit einem nun schon fast klagenden Schrei auf. Die Freude über den neuerlichen "Sieg" währt jedoch nur kurz, denn von überall her vernehmen die Gefährten die schlurfenden, röchelnden und rasselnden Geräusche bewaffneter untoter Körper, die sich durch den Nebel auf sie zubewegen. So schnell sie ihre Füsse tragen, laufen sie zum Rand der Senke und während Maira und Tinulin Calendin nach Kräften stützen, ruft Arrohir nach den Pferden der Gruppe. Nachdem sie an der Kuppe angelangt, den steifen Calendin zu Maira auf ihr Pferd Niestha gehievt haben, beendet der inzwischen ziemlich heisere Hargrimm den Kampfgesang und steigt zu Arrohir auf dessen Hengst Windraes. Tinulin nimmt Khufur zu sich und so reitet nur Bóin II. alleine auf seinem Pferd. Während die Gefährten in letzter Sekunde vor den herankommenden untoten Körpern in Richtung Osten davonreiten, erlischt im dichten Nebel allmählich das Licht des Crosparsteins am Stiehlkopf der Axt Dunkelfluch.

Erst nachdem sie zwei Hügelketten hinter sich gebracht haben, legen sie einen kurzen Halt ein, denn Maira ist über Calendins Zustand mehr als besorgt. Sie steigen ab und Tinulin zieht sein Schwert Luinmacil. Der Noldo hält die Klinge in die Luft und indem er das Kreuz beim Handschutz küsst, sagt er: "Schön, Freund, bist Du wieder da." Dann kümmert er sich zusammen mit Maira um Calendin, dessen Rückgrat sich noch immer steifgefroren anfühlt. Bóin II. gibt derweil zur Feier des Tages ein Bier aus, doch er merkt rasch, dass Hargrimm der Sinn nicht nach feuchter Fröhlichkeit steht. Betrübt blickt der Zwerg auf den Crosparstein am Stiehlkopf der Axt Dunkelfluch und jetzt fällt auch Bóin II. auf, dass der Stein sich an verschiedenen Stellen zu zersetzen begonnen hat und auch schon ein bisschen trübe geworden ist. Tinulin versichert Hargrimm, dass sie ihm helfen werden, die Binge seiner Ahnen zu finden. Die Hand auf der Schulter seines Freundes Calendin, wendet sich der Noldo an Arrohir und gemeinsam ziehen sie nochmals ihre Klingen und sagen: "Sie sind zurück." Da spürt der junge Mensch zum ersten Mal richtig, welche Würde und Verantwortung von diesem, seinem, Schwert Farongyrth ausgehen. Während die Gefährten sich noch ein bisschen ausruhen, hebt Tinulin mit einem elbischen Lied ihre Stimmung, bevor sie wieder aufbrechen. Khufur reitet ab jetzt wieder alleine auf seinem Pferd Bjarni und muss dabei feststellen, dass er doch noch einige Mühe hat, mit dem zügigen Tempo der anderen mitzuhalten, die so schnell wie möglich den bleiernen Nebel und die Hügelgräberhöhen hinter sich lassen wollen. Allmählich wird es auch noch dunkel und Maira und Arrohir sind schon ganz erschöpft, als sich der Nebel endlich etwas zu lichten beginnt und sie hoch über sich einige blasse Sterne leuchten sehen. Es ist bereits später Abend, als die Gefährten schliesslich den Grünweg etwa einen Tagesritt südlich von Bree erreichen. Schnell richten sie auf dem Weg ein Lager ein und legen Calendin dick eingepackt in eines ihrer Zelte. Bald ist mit dem Holz, das Arrohir in der nahen Umgebung zusammengesucht hat, ein Feuer entfacht und Maira kocht eine Suppe, die Tinulin Calendin vorsichtig zu essen gibt.

//Metageblubber:
Das Rätsel... lässt sich hier leider nicht genauso darstellen, wie ich's den Spielern präsentiert habe, dort habe ich nämlich eine Schrift verwendet, bei welcher die "4" nicht geschlossen, sondern oben offen ist. Es ist ein typisches Rätsel des "Typus B". Ich hatte in der Schule mehr Sprachen, meine Spieler waren im Typus C, naturwissenchaftlich. Ein "Typus B"-Rätsel ist ein Rätsel, das zwar irgendwie logisch aussieht, dann aber eine total unlogische Ecke drin hat (aus Sicht der Naturwissenschaftler). Ich habe den Spielern bei der Lösung des Rätsel natürlich immer wieder ein bisschen versucht auf die Sprünge zu helfen und schliesslich haben sie's dann auch rausgefunden.
Lösung:
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Die Spieler haben sich am Ende der Session dafür bedankt, dass sie ihre Waffen wieder haben... wieso weiss ich ehrlich gesagt nicht, denn sie haben sich das ja selbst erarbeitet.

Ist Hargrimm eine MarieSue? Ich wollte es zu Beginn der Rückgewinnung der verdammten Axt eigentlich vermeiden, dass er überhaupt mit ins Grab kommt. Im Grab hat er sich jedenfalls - in Kampf - nicht gross hervorgetan, sondern lediglich mit dem Dunkelfluch bewirkt, dass der Grabunhold nicht mitmischen konnte. Damit war Hargrimm also mehr ein McGuffin ;D

Nun haben sie mit Calendin einen weiteren Elben, der eine schwarze Klinge zu spüren bekommen hat (Tinulin hatte in der letzten Kampagne auch in diesem Grab schon eine Klinge, damals aber jene des grossen Unholds, in den Oberschenkel bekommen). Ob und auf welche Weise das ihre weiteren Reisepläne beeinflusst, wird sich noch zeigen müssen.

Tja und nun warten wir auf Eure Kommentare, Kritiken, Mitleid, was auch immer  :)



Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #55 am: 3.01.2016 | 18:03 »
Ein froher neues Jahr allerseits!

Ja, es geht hier doch tatsächlich auch mal wieder weiter, grade noch vor der Verbannung auf Seite 2 der Spielberichte.
Wir haben letztes Jahr noch einige Sessions gespielt, ich bin aber einfach nie dazu gekommen, die Berichte dazu anzufertigen. Nu ist's aber soweit.

Wie hiess das Kapitel nochmals? Raus aus der Bratpfanne und rein ins Feuer?...  >;D

Session 26:
20.06.-23.6.2782 3Z
Hügelgräberhöhen - Bree

Boín II. ist darauf bedacht, dass immer einer der Zwerge bei Calendin im Zelt ist und ihn wärmt. Auch Maira lässt den Waldelben nicht aus den Augen und berichtet Tinulin besorgt, dass sich die Wunde an Calendins Rücken, die ihm von der Klinge des Untoten aus dem Grab zugefügt wurde, nicht richtig schliessen will, ganz gleich was sie auch versucht. Eisige Kälte strahlt von dieser Stelle aus in all seine Gliedmassen und bis jetzt hat sich noch immer keine Besserung eingestellt. Nachdem die Pferde versorgt und etwas Ruhe im Lager eingekehrt ist, holt Hargrimm nochmals den Crosparstein des Dunkelfluchs hervor und betrachtet ihn mit einer Mischung aus Besorgnis und Traurigkeit. Dann verkündet er allen Anwesenden, dass er gelobe, nie wieder den Crosparstein am Dunkelfluch anzubringen, bis er nicht die Kleinzwergenbinge von Cameth Brin gefunden und den Nachschub an Crospar sichergestellt habe. Tinulin hält von diesem Gelöbnis nicht viel, zumal er schon die Funktionsweise einer Waffe, die sich auf so drastische Weise abnützt, für nicht sehr durchdacht erachtet. Hargrimm gegenüber erwähnt er das allerdings nicht.
Arrohir und Maira haben sich noch nicht lange schlafen gelegt, als Tinulin und einem der ebenfalls Wache haltenden Zwerge plötzlich eine Nebelwand auffällt, die sich ihnen von Westen her nähert und dabei das Licht der Sterne zu verschlucken scheint. Tinulin alarmiert sofort die anderen, denn er ist überzeugt, dass dies das Werk des grossen Grabunholdes ist, der seine Beute noch nicht aufgegeben hat. Vorsichtig hieven sie Calendin zu Arrohir aufs Pferd, während Hargrimm hinter Bóin II. auf Barufax reiten soll. Nach kurzer Abwägung wenden sie sich nach Norden, in der Hoffnung, dem Nebel zu entkommen und sich in Bree in Sicherheit zu bringen. Schon bald muss Tinulin aber feststellen, dass der Nebel ihnen den Weg abschneiden wird und sie ihm nicht entgehen können. Daher ziehen sie sich an den Steilhang eines Bruches östlich des Grünweges zurück und finden dort eine Einbuchtung, die genügend Platz für die Pferde, Calendin und Maira bietet und sich darüber hinaus gut verteidigen lässt. Es dauert nicht lange, da erreicht der Nebel die Felswand und die Gefährten vernehmen das ihnen bereits bekannte, unheimliche mahlende Geräusch aneinander reibender Knochen. Tinulin, Bóin II., Khufur, Arrohir und Hargrimm stehen mit blanken Waffen bereit, als sie im Schein einer abgelegten Fackel die Körper mehrerer bewaffneter Untoter ausmachen können, die sich ihnen nähern. Arrohir führt den ersten Streich mit seinem Schwert Farongyrth, dem Jäger der Toten, so geschickt und schnell, dass er nicht nur seinen direkten Gegner mit einem augendurchbohrenden Treffer erledigt, sondern gleich auch noch einen zweiten Angreifer niederstreckt.
[Technisch gesprochen: Arrohirs Angriffswurf führt zu einem Angriffsergebnis über 150 damit zu einem Kritischen Treffer E sowie aufgrund der speziellen Waffe zu einem Wurf in der Spalte "tödlich" der Tabelle für grosse Wesen. Der Wurf auf dieser Tabelle ist eine UM 98 + 94. Er durchbohrt das Auge des Gegners, was zu dessen sofortigem Tod führt, während Arrohir noch eine halbe Runde zusätzlich handeln kann und dabei einen Bous von +20 hat. Die zusätzliche halbe Runde behandeln wir so, dass z.B. ein weiterer Angriff am Ende der Nahkampfphase mit halbem OB möglich ist. Arrohir nutzt diese Gelegenheit und erreicht mit seinem Wurf + halbem OB +20 ein Ergebnis von 160, also wieder Maximalschaden und ein Kritischer Treffer E. Dieser endet mit einer UM 93 auch für seinen zweiten Gegner tödlich. So sieht ein effizienter Einstieg in eine Schlacht aus.]
Immer mehr Untote kommen aus dem dichten Nebel hervor und verwickeln die Gefährten in einen kräfteraubenden Kampf. Auch wenn sie immer wieder schmerzhafte Hiebe einstecken müssen, gelingt es ihnen dennoch, die Gegner nach und nach zu dezimieren, bis schliesslich für eine kurze Weile Ruhe einkehrt. Der Nebel ist inzwischen bis in die Einbuchtung vorgedrungen, in welcher die Pferde mit Maira und dem verletzten Calendin warten. Es dauert nicht lange, als sich den Gefährten eine neue Horde Gegner entgegenwirft. Kalt klingen die Ringe der Kettenhemden dieser noch stärkeren Untoten, als der Kampf erneut losbricht. Calendin erkennt die Not seiner Gefährten und möchte sich trotz seiner Schmerzen und Mairas Protest auch in den Kampf stürzen, als sie beide in dem Nebel plötzlich die grünlich leuchtenden Augen des grossen Grabunholds erblicken, der sich dort zu materialisieren scheint. Arrohir, der sich wegen eines heftigeren Treffers von der Front zurückziehen musste, sieht den Grabunhold ebenfalls und will Calendin und Maira zu Hilfe kommen. Während Maira vor Angst fast erstarrt, durschaut der Waldbelb den faulen Zauber und Worte des Zusammenhalts und der Liebe sprechend, tritt er der Erscheinung entgegen. Gerade als auch Arrohir in Schlagdistanz gekommen ist und Farongyrth in den Nebel stösst, schliessen sich die grünlichen Augen wieder und die Erscheinung des Grabunholds verschwindet. Besorgt erkundigt sich Maira um den Zustand ihres Bruders, doch Arrohir sagt lediglich, es gehe ihm gut, bevor er sich wieder zur Front begibt. Die untoten Wesen setzen unterdessen ihre Angriffe unvermindert fort und fügen mit ihren kalt schimmernden Schwertern Streitkolben sowohl Khufur wie auch Hargrimm Wunden an den Oberschenkeln zu. Beide Zwerge glauben erstarren zu müssen ob der Kälte, die von diesen Verletzungen in ihre Körper strahlt. Dennoch versuchen sie verzweifelt, die Stellung zu halten. Auch Calendin nimmt seine letzten Kräfte zusammen und unterstützt seine Freunde aus der zweiten Reihe. Als Arrohir gerade wieder bei der Front angelangt ist, trifft in ein schwerern Hieb am Waffenarm und er geht bewusstlos vor Erschöpfung zu Boden. Maira schleicht sich sogleich zu ihrem Bruder, um ihm Heilung zu verschaffen. Als er dank ihrer Heilkräfte wenig später wieder zu sich kommt, blickt sie ihn scharf und sauer an und mahnt ihn, ihr nicht noch einmal zu sagen "alles in Ordnung", nur um im nächsten Moment vor Erschöpfung bewusstlos zusammenzusacken. Mit vereinten Kräften gelingt es den Gefährten kurz darauf schliesslich, auch diese zweite Angriffswelle niederzumachen. Danach kümmert sich Maira um die zahlreichen Verletzungen ihrer Freunde. Zur grossen Erleichterung von Khufur und Hargrimm lässt die brennende Kälte ihrer Oberschenkelwunden anders als bei Calendin nach einiger Zeit nach. Tinulin vermutet, dass die Macht der Untoten ausserhalb der Hügelgräber schwindet und die Zwerge daher glimpflicher davon gekommen sind als der Waldelb. Erst im Morgengrauen verzieht sich der Nebel und verstummt auch das noch immer in der Luft liegende, mahlende Geräusch.

Als am Morgen des 21. Juni 2782 3Z die Dämmerung ein fahles Licht auf die Gegend wirft, räumen Tinulin und Bóin II. die verwesten Leichen ihrer nächtlichen Gegner etwas beiseite. Tinulin hält als einziger Wache, während die anderen endlich völlig erschöpft einschlafen können. Als Bóin II. etwa drei Stunden später wieder aufwacht, sagt ihm Tinulin, er könnte sich Hargrimm als siebtes Ordensmitglied vorstellen. Der Zwerg nimmt diese Idee vorerst in Bedacht, ohne sie zu kommentieren. Dann begibt sich auch der Noldo für eine Stunde zur Ruhe. Gegen Mittag erwachen nach und nach alle Gefährten wieder und Maira kann die letzten Blessuren des nächtlichen Kampfes heilen. Bóin II. gibt Arrohir das Schwert Farongyrth zurück, welches diesem aus der Hand geglitten war, als er nach dem Waffenarmtreffer das Bewusstsein verloren hatte. Wieder auf den Beinen ruft Arrohir nach seinem Pferd Windraes, das er in dieser Gegend bei seinem grauelbischen Namen Alagos nennt. Als der stolze Hengst zu ihm kommt, fällt ihm der junge Mann um den Hals und streichelt ihn sorgsam. Dann zieht er abermals sein Schwert und während sein Blick über die runenbesetzte Klinge schweift, wird er sich nicht nur der grossen Macht dieser geschichtsträchtigen Klinge bewusst, die schon so viele Jahre das Schicksal seiner Familie beeinflusst hat, sondern er beginnt auch zu verinnerlichen, welche Werte und Verpflichtungen das Führen von Farongyrth für seinen Träger mit sich bringt.
Gemeinsam reiten alle wenig später nach Bree, wobei Calendin bei Arrohir auf Alagos sitzt. Sie erreichen die Ortschaft am späten Abend und begeben sich ohne Umschweife ins Gasthaus "Zum tänzelnden Pony", wo sie ein geräumiges Zimmer beziehen. Kurze Zeit später werden zwei Badezuber gefüllt und mit einem zwergischen Bierlied auf den Lippen besteigt Bóin II., sechs Krüge des Hopfengetränks dicht an seiner Seite, einen der Bottiche. Maira erkundigt sich derweil bei Tinulin, wohin er Calendin bringen wolle, um seine Rückenwunde zu heilen. Für die Behandlung einer so schweren Verwundung kommt für sie nur das elbische Imladris in Frage, wo Calendin zudem auch Glorwen zur Seite stehen könnte. Doch der Noldo hat noch eine andere Idee. Er schlägt vor, nach Westen zur reiten, wo sein Grossvater Tarindon im kleinen Elbendorf Calenros am Fusse des Blauen Gebirges lebt. Er ist ein grosser Seher und er und die Elben seines Dorfes haben schon einmal erfolgreich die Wunden geheilt, welche der Unhold aus diesem Hügelgrab ihm sowie anderen Mitgliedern von Tinulins und Caedmons früherer Gruppe zugefügt hat. Ein Wiedersehen mit Glorwen könnte nach Ansicht Tinulins zudem auch neuen Schmerz für den Waldelben bedeuten, was Maira an ihren Ehemann Ivradil denken lässt. Sie ist daher mit Tinulins Vorschlag einverstanden und hilft danach, Calendin zu baden und seine Verletzung zu reinigen. Auch jetzt bleibt die Kälte in seinem Körper und es gelingt ihr nicht, die Wunde dauerhaft zu schliessen. Als sich alle anderen schon längst gewaschen haben, steigt schliesslich auch Khufur, wenn auch nur widerwillig, in die Wanne. Danach hilft er Bóin II. beim Zurechtmachen seines Bartes und bedankt sich bei dieser Gelegenheit dafür, als Knappe in seinen Diensten stehen zu dürfen.

Auch am nächsten Morgen geht es Calendin noch nicht besser und der Waldelb schlägt vor, sich bezüglich seiner Heilung zunächst an den dunedainischen Waldläufer Andor zu wenden. Während Bóin II. und Khufur ein neues Zelt, Fackeln und, was der erfahrene Kämpfer ohnehin für längst überfällig hält, einen Rundschild für Maira besorgen, ersteht Arrohir auf dem Markt bei einem Hobbit-Bauern ein Körbchen Beeren für Calendin. Auf dem Rückweg zum Gasthaus tritt Andor an den jungen Mann heran und zeigt sich erfreut darüber, dass die Gefährten offenbar in einem Stück aus den Hügelräberhöhen zurückgekehrt sind. Als Arrohir ihm erzählt, dass dies im Falle von Calendin nicht ganz zutreffend sei, fragt Andor, ob Hargrimm sie etwa hintergangen habe, was Arrohir jedoch heftig verneint. Vielmehr habe sich der Kleinzwerg bei der Rückgewinnung ihrer Waffen und der Verteidigung der Gefährten verdient gemacht. Andor hört sich die ganze Geschichte an und stattet Calendin auch einen Besuch ab, aber auch er kann dem Waldelben nicht helfen. Statt dessen empfiehlt er den Gefährten, so schnell wie möglich die Hilfe der Elben zu suchen, wenn sich der Spruch "Was in die Hügelgräber geht, bleibt auch dort" in diesem Falle nicht doch noch bewahrheiten soll. Während Tinulin Andor noch über die Machtspiele der Hügelmenschen-Clans in Rhudaur informiert, ziehen Bóin II. und Khufur nochmals los und erstehen für den in ihren Augen unermesslich hohen Preis von 81 Silberstücken einen 2-achsigen, gefederten Pferdewagen, auf welchem sie Calendin nach Westen zu Tinulins Grossvater Tarindon bringen wollen.

// Metageblubber:
Es war keine allzu lange Session und eigentlich hatte ich gehofft, bereits mit der ersten Angriffswelle der Untoten etwas ausrichten zu können, aber die haben die Spieler ohne grosse Probleme weggefegt. Also hab ich eine zweite, stärkere Welle ins Rennen geschickt, worüber dann die Frage (für mich) aufkam: Was geschieht nun bei einem kritischen Treffer durch eine der Waffen der Untoten? Stärkemässig lagen sie mit den untoten Wächtern im Grab des grossen Unholds auf einer Linie und Calendin hatte seine schwere Verletzung durch einen dieser Wächter erhalten. Eine zeitlich begrenzte "Vereisung" schien mir angemessen, was sich mit der Distanz zum heimeligen Grab und der daher geringeren Machtausstrahlung erklären liess.

Die Spieler fanden es toll, endlich wieder mit ihren eigenen Waffen loszugehen, zumal die Untoten regeltechnisch nicht als grosse Wesen mit einer speziellen Tabelle für kritische Treffer, sondern als Gegner "normaler Grösse" behandelt wurden, wodurch die Spezialfähigkeiten der Waffen noch mehr zur Geltung kamen.


Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #56 am: 5.01.2016 | 19:18 »
Und wenn ich schon mal dazu komme, hier auch gleich noch die nächste Session...

Aha, ihr habt mal wieder einen Elben zu reparieren?

Session 27:
23.6.-26.7.2782 3Z
Bree - Calenros - Caras Celairnen

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen, dem 23. Juni 2782 3Z, lagern die Gefährten Calendin sorgfältig auf dem Wagen, verstauen genügend Proviant für die Reise und verlassen Bree auf der grossen Oststrasse in Richtung Westen. Die Strasse war vor langer Zeit auf beiden Seiten von Bäumen gesäumt gewesen, von denen man heute nur hier und da noch einen Ableger vermuten kann. Zu ihrer Linken können sie in einigen Kilometern Entfernung eine dichte Grünhecke ausmachen, hinter welcher sich die nördlichen Ausläufer der Hügelgräberhöhen erheben. Die Sonne steht bereits tief im Westen, als sie die Hügelgräberhöhen und die davor stehende Grünhecke endlich passiert haben. Die Hügel werden nun von einem dichten und dunklen Wald abgelöst, dessen nördlicher Saum fast bis zur grossen Oststrasse reicht. Tinulin kennt dieses Gehölz unter dem Namen "alter Wald" und sie beschliessen, ihr Lager lieber am Rand des Weges aufzuschlagen, als sich in den Wald zu begeben.
Am nächsten Tag erreichen sie im Verlauf des Nachmittags eine steinerne Brücke, die über einen langsam dahinfliessenden, bräunlichen Fluss führt, der hier, wie sie von den Brückenwächtern erfahren, aufgrund seiner Farbe Brandywein genannt wird. Die freundlichen Brückenwächter sind Hobbits, ähnlich jenen, die die Gefährten bereits in Bree zu Gesicht bekommen haben. Für einen selbst für Bóin II. akzeptablen Brückenzoll dürfen sie den Fluss trockenen Fusses überqueren und so die Gegend betreten, die von den Hobbits das Auenland genannt wird. Auf Empfehlung eines der Wächter reiten die Gefärten noch bis zum Abend weiter und gelangen so zur Ortschaft Weissfurchen, wo sie im Gasthaus "Mühle" Quartier und gutes Essen bekommen. Die Elben bevorzugen es, die Sommernacht im Freien zu verbringen, zumal die Decke im Schlafraum der Gruppe ziemlich tief ist und Tinulin und Arrohir sich nur gebückt fortbewegen können. Bóin II. fühlt sich beim Anblick der zahlreichen gutgelaunten und dem Essen nicht abgeneigten Hobbits sehr an seine Adoptivtochter Uunukka erinnert, welche auch von diesem Volk abstammen soll.

Die weitere Reise durchs Auenland und danach zum Fluss Lhun verläuft ohne nennenswerte Vorkommnisse und am 4. Juli 2782 3Z erreichen sie nach einer in Hargrimms und Khufurs Augen gefährlichen Fährfahrt die von Menschen bewohnte Ortschaft Caras Celairnen. Als Hargrimm erfährt, dass sie, um nach Calenros zu gelangen, am nächsten Tag den breiten Fluss Lhun mit einer weiteren Fähre überqueren müssen, sinkt sein Enthusiasmus für dieses Unternehmen so weit, dass er lieber hier die Rückkehr der Gefährten abwarten möchte. Khufur pflichtet ihm insgeheim bei und ist zumindest nicht ganz unglücklich, als Hargrimm auch Bóins II. Vorschlag ablehnt, den Zwergenfürsten Brom im Tal der Zwerge im Blauen Gebirge zu besuchen, während Calendin in Calenros behandelt wird. So beschliessen Bóin II. und Khufur, sich gemeinsam mit Hargrimm dem Bier im Gasthaus "zur roten Laterne" in Caras Celairnen zu widmen und hier auf die Elben und Menschen zu warten.

Die Überfahrt über den Lhun am nächsten Morgen erweist sich als ziemlich kostspielig, aber Tinulin zahlt den Betrag gerne, um Calendin möglichst rasch zu seinem Grossvater bringen zu können. Am Abend des 6. Juli 2782 3Z erreichen Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira den kleinen Ort Eruimar und erblicken zwei Tage später das elbische Dorf Calenros. Schon vor dem elbischen Dorf kommt ihnen Tinulins Grossvater Tarindon entgegen und stellt bei der Begrüssung mit einer gewissen Zufriedenheit fest, dass sich sein Enkel auf dieser Reise offensichtlich nicht mit Zwergen umgeben hat. Tinulin sagt, dass seine zwergischen Begleiter nicht hatten herkommen wollen und macht ihn dann mit Arrohir und Maira, den Kindern seines alten Begleiters Caedmon bekannt, den Tarindon Jahre zuvor schon kennengelernt hatte. Der weise Elb ist erfreut, doch dann richten sich seine Sinne auf Calendin, der noch immer auf dem Pferdewagen liegt. Tinulin und Maira erzählen Tarindon, was sich in den Hügelgräberhöhen zugetragen hat und Sorgenfalten bilden sich auf der Stirn des kundigen Heilers. Rasch bringen sie Calendin ins Dorf, wo ihn einige von Tarindons Helfern in einem der Heilhäuser für die Behandlung vorbereiten. Tinulin erklärt seinem Grossvater, dass Maira eine Heilerin sei und bei Calendins Heilung gerne zugegen wäre, um ihr Wissen in diesen Dingen zu erweitern. Tarindon ist damit einverstanden und beginnt sogleich damit, Calendins Wunde zu behandeln. Die ganze Nacht hindurch ist der weise Elb mit der Heilung beschäftigt und erst als der Morgen dämmert, erklärt er der erschöpften Maira, dass nun alles getan sei, was in seiner Macht stehe.
Schon im Laufe des nächsten Tages beginnt sich Calendins Zustand ganz langsam zu bessern, doch Tarindon sagt dem Waldelben, dass es noch einige Zeit brauchen werde, bis er wieder aufstehen könne. Nach dieser Verwundung werde er nicht mehr der Elb sein, der er einst war, denn anders als bei normalen Verletzungen werde er von dieser Wunde eine Narbe davontragen, die ihn fortan daran mahnen wird, wie knapp Leben und Tod manchmal beieinander liegen können. Dann sagt der mit seherischen Fähigkeiten gesegnete Tarindon zu Calendin, er habe bei der Behandlung gespürt, dass sich eine Frau nach seinem Herzen sehne. Sollte es ihm beim Gedanken an sie ebenso ergehen, sollte er nicht zögern, ihr seine Gefühle zu erkennen zu geben.

Zwei Wochen vergehen, bis Calendin wieder gesund und auf den Beinen ist. Nur die von Tarindon angesprochene dünne Narbe am Rücken liefert noch einen augenscheinlichen Beweis für das im Hügelgrab Vorgefallene. Tinulin und Maira, aber auch Arrohir haben die Zeit genutzt, um viele Gespräche über das Jetzt und Tinulins Erlebnisse aus vergangenen Tagen mit ihrem Vater Caedmon in dieser Gegend zu führen. Sie besprechen auch das weitere Vorgehen und der Noldo hält dafür, nun in die Firienmark zurückzukehren, wie der Landstrich zwischen dem Firienwald und dem Leuchtfeuer Calenhad genannt wird und wo Caedmons und Evins neues Heim Zadan n'Bawâb ebenso steht wie der Calomindo, der Turm des Ordens der Wächter des Lichts. Dort möchte Tinulin in den Aufzeichnungen von Arrohirs Ahnherrn Artemain nach Hinweisen auf die Lage der Binge der Kleinzwerge von Cameth Brin suchen. Er rechnet damit, dass die Gefährten von dort aus nicht vor dem nächsten Frühling wieder aufbrechen werden. Maira gefällt dieser Plan, denn er ermöglicht ihr, Zeit mit ihrem Ehemann Ivradil zu verbringen. Als Calendin sich beim Abschied von Tarindon nochmals für dessen Hilfe bedankt, sagt er ihm, dass er Glorwen bei ihrem nächsten Zusammentreffen mit seinen Gefühlen konfrontieren werde.
Beim Aufbruch der kleinen Gruppe am 22. Juli 2782 3Z sagt Tarindon zu Tinulin, er solle Acht geben, dass es nicht wieder zu solchen Verletzungen komme, wie Calendin und auch er selbst sie nun schon davongetragen haben, denn nicht alle seien so robust wie Elben. Tinulin verinnerlicht diesen Rat und sagt seinem Grossvater, dass es nun ein Ordenshaus an der Grenze zwischen Rohan und Gondor gebe, wo Elben immer willkommen seien. Dann reiten sie los und treffen am Abend des 26. Juli 2782 3Z im Gasthaus "zur roten Laterne" in Caras Celairnen ein.

Die Zwerge hatten unterdessen eine bierseelige Zeit und an einem Abend wenige Tage vor der Rückkehr der Elben und Menschen eine nette Unterhaltung mit einem Zwergen namens Flari, einem Händler für Metallspielzeug aus der Gefolgschaft von Fürst Brom aus dem Blauen Gebirge. Im Gespräch erfährt Flari zu seiner Bestürzung vom Untergang des Königreichs Erebor und er bekundet Khufur sein Mitleid über diesen Verlust.
Gross ist Bóins II., Khufurs und Hargrimms Freude, als sie am Abend des 26. Juli 2782 3Z Tinulin, Arrohir und Maira wiedersehen, vor allem aber als sie Calendin auf eigenen Beinen und offenbar in alter Frische vor sich stehen sehen.

//Metageblubber:
Eine zeitlich eher kurze Session, in der die Geschichte nicht sehr weit voran geschritten ist. Den Spielern war das aber einerlei, sie hatten ihren Spass dabei, mal wieder durch das Auenland mit seinen "niedlichen" Hobbits zu tingeln... besonders die Büttel mit der gelben Feder am Hut haben's ihnen angetan und sie hoffen jedesmal darauf, von einem dieser Gesellen angemacht zu werden. Immerhin haben sie Calendins Verletzung geheilt bekommen und er hat jetzt auch eine bleibende Narbe.

Tinulins Spieler hatte Tarindon als Möglichkeit für die Heilung Calendins vorgeschlagen, um nicht jedesmal Imladris um Hilfe bitten zu müssen. Zudem hatte Tarindon Tinulin ja auch schon mal wegen einer Verletzung durch eine schwarze Klinge behandelt... die damals von dem grossen Unhold aus dem gleichen Grab geführt worden war.

Zu Calendin und Glorwen:
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Und dann waren da noch... Gedanken zum, weiteren Fortgang:
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So, bis ich Euch die nächsten Sessionberichte liefern kann, hoffen die Spieler nun natürlich wieder darauf, dass Ihr Euch inzwischen mit Ihnen (gegen mich) verbündet und sie hier lautstark oder zumindest zeilenstark unterstützt... also immer her mit Anmerkungen, Eindrücken, Kritik, Fragen und Spielerverbündungsbekundungen  ~;D
« Letzte Änderung: 5.01.2016 | 19:21 von torben »

Offline Lysander

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #57 am: 5.01.2016 | 21:00 »
Klingt ja recht umfangreich Konzipiert. Magie bliebe bei mir aber drinn, schon weil sie Teil der Welt ist.
Zu den Palantir koennen die Shchenden erst spaster rausfinden das er gefaehrlich ist. Selbst dan ist er sehr wertvoll. Dazu koennen ja Gelehrte, hohe Elfen oder die Istari befragt werden.

 

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #58 am: 5.01.2016 | 23:39 »
@Lysander:
Ja das Grundgerüst der Kampagne (siehe die Überlegungen im allerersten Post) ist sehr weit gefasst und erweitert sich zudem durch das Vorgehen der Spieler und die Akzente, die sie im Spiel setzen, resp. die Gewichtung, welche sie den Aufgaben geben. Das ermöglicht mir gleichzeitig, im gegebenen Spielzeitrahmen (grob um das Jahr 2782 3Z) recht frei zu agieren und verschiedene Ereignisse einzubauen, die sich parallel und (un)abhängig von den Spielerentscheidungen zutragen und so auch ihre Situation immer wieder ein bisschen verändern. Mir sagt diese Vorgehensweise zu, da ich die Spieler immer wieder mal auf das von mir angedachte Konzept stossen kann, sie aber auch immer wieder frei sind, sich anderen Dingen zu widmen, wenn sie diese mehr reizen.

Magie gibt es in unserer Version von Mittelerde nach wie vor, für die Spielercharaktere allerdings in einer möglichst subtilen Form, welche sich versucht, an Tolkiens Vorstellungen von Mittelerde zu orientieren. Grundsätzlich ist es so, dass fast alle Charaktere bereits so hochstufig sind, dass sie für viele Dinge nicht oder kaum auf Magie angewiesen wären (wenn dadurch z.B. eine Verbesserung ihrer Fähigkeiten erwirkt werden soll). Calendin, der Waldelben-Waldläufer, hat z.B. Zauber, mit denen er sich noch lautloser fortbewegen kann, aufgrund seines Schleichen/verbergen-Wertes von wahrscheinlich jenseits der 120 ist dies in aller Regel aber gar nicht nötig. Der ist einfach ein sehr fähiger Elb (und es wäre in Tolkiens Welt ja auch irgendwie komisch, wenn ein Elb die ganze Zeit klappernd durchs Gebüsch watschelt). Er kann aber z.B. auch Spuren magisch verschwinden lassen, was im Spiel dann seinen elbischen Talenten zugesprochen wird. Tinulin der Noldo kann durch den Einsatz von Magie u.a. mehr über Gegestände und ihre Natur herausfinden, etwas, das ebenfalls zu seinem Volk passt. Oder er verbessert die Fähigkeiten aller durch seinen Gasang. Arrohir, der Dunadan-Rohir-Mischling mit Paladin-Einschlag kann durch den Einsatz von Magie seine Fähigkeiten im Kampf verbessern, was sich mit einem heroischen Sich-hinein-Steigern erklären liesse.
Wirbelstürme, Blitze und Licht, wie man es von Gandalf und Saruman kennt, haben wir für die Spieler-Charakter hingegen rausgenommen, da es nicht zu den Völkern und ihren Berufen passt. Das wäre eben allenfalls Sache eines Zauberers wie Gandalf... aber so einer wird halt von den Spielern nicht verkörpert, sondern allenfalls vom Spielleiter als NSC.
Die "Bösen"(tm) hingegen verfügen noch über Magie, wenn auch hier nur die wirklich dunkeln und üblen Wesen (z.B. Grabunholde). Man wird bei mir also keine unsichtbaren, fliegenden, orkischen Feuerballwerfer oder sowas sehen... es könnte aber vielleicht einen orkischen Schamanen geben, der gewisse Dinge bewirken kann. So einer ist dann aber sehr selten und mächtig.
Einzig die Heilmagie ist auf Spieler/Spielleiterseite noch sehr aktiv vorhanden, was aber einfach der Gefährlichkeit des Kampfsystems geschuldet ist. Man will ja nicht immer nur Kräuter kochen, wenn einem grade die Eingeweide durch die Augenhöhle geschossen kommen...  ;) Aber auch hier versuchen wir, dem Ganzen einen möglichst subtilen Anstrich zu verpassen und die Heilungen dauern meist auch etwas länger als es gemäss Regeln angezeigt wäre (das ist mit Maira mein Revier und da kann ich ein bisschen Spielleiterwillkür walten lassen, je nachdem wie prekär die Situation werden soll).

Zum Kampagnen-Inhalt an sich:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
« Letzte Änderung: 5.01.2016 | 23:41 von torben »

Offline Lysander

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #59 am: 6.01.2016 | 03:25 »


So,  Eingweide die durch  Augenhoelen hervortreten zu heilen ist ein subtiler Anstrich  ?
Ist jedenfalls immer noch eine Menge Magie wie sie ja auch bei Tolkien vorkommt. Wieviel Palantire es gab weis ich grad nicht mehr, aber Sauron kontrolliert oder beeinflußt die ja noch nicht so lange zum HdR.

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #60 am: 11.01.2016 | 22:25 »

So,  Eingweide die durch  Augenhoelen hervortreten zu heilen ist ein subtiler Anstrich  ?

Im Vergleich zu D&D-Magie, gerade bei relativ hochstufigen Charakteren, ganz sicher.
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Offline Lysander

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #61 am: 12.01.2016 | 06:29 »
 Das entspricht eher dem Vergleich 

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #62 am: 14.01.2016 | 14:31 »
@Lysander und Chaos:
Klar, das Beispiel mit den Eingeweiden, die aus der Augenhöhle quellen, ist eine ziemliche Übertreibung und eine Trefferbeschreibung, die es so auch nicht im Regelwerk gibt. Sowas wäre natürlich selbst für sehr hochstufige Heiler eine echte Herausforderung. Ich wollte damit darauf hinweisen, dass bei MERS/Rolemaster durch die kritischen Treffertabellen schon auch mal ganz ordentlich was kaputt gehen kann (Brüche, Organ- oder Muskelverletzungen bis hin zur Abtrennung von Gliedern). Es ist daher nicht einfach immer nur damit gemacht, soundso viele Treffer/Lebenspunkte zu heilen, sondern da müssen dann auch die beschriebenen Verletzungen behandelt werden. Da wir eine sehr hochstufige Gruppe spielen und diese auch über längere Zeit "leistungsfähig" sein soll, ist es bei Verwendung unseres Systems fast notwendig, einen Heilkundigen dabei zu haben, der die meisten dieser Verletzungen zumindest notfallmässig behandeln kann. Wenn das dann in einen entsprechenden Rahmen gepackt ausgespielt wird (und nicht einfach nur nach dem Motto "ich hab diesen Heilzauber hier, da ich schnippe mal eben kurz mit dem Finger und zack, jetzt sollte er schon wieder stehen wie 'ne Eins"), erachten wir es zumindest noch einigermassen als tolkienmässig  ;-)...

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #63 am: 14.01.2016 | 14:49 »
Und hier geht's jetzt mit der Geschichte weiter...


Session 28:
26.7.-1.9.2782 3Z
Caras Celairnen - Zadan n'Bawâb in der Firienmark

Nachdem sich die Elben, Menschen und Zwerge freudig begrüsst haben, teilt Bóin II. den anderen mit, dass Khufur, Hargrimm und er nicht zu den Zwergen im Blauen Gebirge gegangen seien, sondern die Zeit genutzt hätten, um die Biervorräte des Ortes genauer zu untersuchen. Mittlerweile seien sie am "Boden der Tatsachen" angekommen und könnten daher die Reise fortsetzen. Nach kurzer Besprechung steht für alle fest, dass sie in die Firienmark nach Zadan n'Bawâb, und zu ihrem Ordenshaus zurückkehren wollen, um im Nachlass von Arrohirs Vorfahren Artemain dû Anduin nach Hinweisen auf die Lage der Binge der Kleinzwerge von Cameth Brin zu suchen. Hargrimm dankt den Gefährten dafür, dass sie ihm bei der Suche nach seinem Erbe behilflich sein wollen. Zuerst überlegt der Kleinzwerg noch, ob er inzwischen auf eigene Faust in Rhudaur weitersuchen soll, dann entscheidet er sich aber dafür, die anderen nach Gondor zu begleiten und so brechen sie noch gleichentags auf.

Für den Rückweg nach Gondor wählen sie eine Route, die sie am südlichen Rand des Auenlands entlang führt. Am Abend des 2. August 2782 3Z erreichen sie die Ortschaft Sackheim, wo ihnen seitens der hobbitischen Bewohner mit verwunderten bis misstrauischen Blicken begegnet wird. Als sie im örtlichen Gasthaus nach Kost und Unterkunft fragen, werden sie von den zahlreichen anwesenden Hobbits argwöhnisch beäugt und unter dem ziemlich offensichtlichen Vorwand abgewimmelt, es sei gerade "geschlossene Gesellschaft", weshalb es für sie weder das eine noch das andere gebe. So ziehen sie mit ihren Pferden und dem Doppelachser-Wagen weiter und schlagen einige Kilometer ausserhalb des Ortes ihr Lager auf. Unterwegs ist den Elben nicht entgangen, dass sich jemand, vermutlich ein Hobbit, an ihre Fersen geheftet hat und sie nun beobachtet. Während die Zwerge die Zelte aufbauen, begibt sich Calendin auf die Jagd und kehrt schon wenig später mit einem erlegten Truthahn zurück. Als sich Maira wenig später grade daran macht, das Tier neben der Feuerstelle zu rupfen, betritt ein Hobbit mit gelber Feder am Hut das Lager. Wie eine Autoritätsperson baut er sich vor der versammelten Gemeinschaft auf, wenngleich ihm der Anblick der muskelstrotzenden Zwerge sowie der baumhohen Elben einigen Respekt einzuflössen scheint. Um einen sachlich klaren Ausdruck bemüht, stellt sich der Neuankömmling als einer der Büttel des Südviertels vor und beginnt sodann tadelend, die zahlreichen Verstösse der Ordensmitglieder aufzuzählen. So könnten sie ihm keine Jagdgenehmigung für den Truthahn vorweisen, würden unbewilligt campieren, hätten dabei im Trockenmonat August ein offenes Feuer entfacht und hätten schliesslich wohl auch noch ohne entsprechende Bewilligung die Grenze des Auenlands überschritten. In Abgeltung all dieser Übertretungen müsse er von ihnen den Betrag von 75 Bronzestücken verlangen, welchen sie ihm umgehend auszuhändigen hätten. Bóin II. hält das ganze für einen lustigen, resp. nach der Nennung der Busse für einen schlechten, Scherz des Büttels und macht einen leicht drohenden Schritt auf den Hobbit zu. Dieser versucht standhaft zu bleiben, doch noch mehr als Bóins II. Drohgebärde scheint ihn Mairas vergeblicher Versuch zu beschäftigen, dem Truthahn aus seinem Federkleid zu helfen.
[Mairas Kochwurf ist ein Patzer, so dass ihr die Zubereitung des Truthahns ziemlich misslungen wäre.]
Tinulin bietet dem Büttel an, gemeinsam mit ihnen zu essen. Calendin sagt zu den Vorwürfen, sie hätten die Grenze nicht unbewilligt überschritten, seien im Gasthaus abgewimmelt worden und hätten daher mangels anderer Alternativen ihr Lager hier errichtet, weshalb die verlangte Summe keinesfalls berechtigt sei. Da kann der Büttel einfach nicht mehr länger an sich halten. Von Mairas diletantischen Rupfversuchen entnervt, bietet er an, die Strafe zu senken, dafür möge man ihm aber unverzüglich die Zubereitung des Truthahns überlassen. Tinulin überreicht dem Büttel, der sich ihnen weniger später als Fardo vorstellt, 30 Bronzestücke aus seinem eigenen Geldbeutel und Maira ist erfreut, das Kochen dem in Essensangelegenheiten offenbar sehr versierten Hobbit zu überlassen.
Fardo erweist sich im Laufe des Abends als netter Hobbit, dessen Flachmann leider nicht gross genug ist, um die Kehlen aller drei Zwerge befeuchten zu können. Spät abends verabschiedet er sich wieder und macht sich auf den Weg in Richtung des Brandyweins. Calendin verfolgt den gemütlich dahinschlendernden Büttel noch eine Weile, bis er sich sicher ist, dass von ihm keine weiteren Störungen zu erwarten sind.

Am Abend des 4. August 2782 3Z überschreiten die Gefährten bei der Sarnfurt den Fluss Brandywein und verlassen damit das Auenland. Nach einigen ereignislosen Reisetagen erreichen sie am späten Nachmittag des 9. August 2783 3Z Tharbad. Sie durchqueren die immer weiter herunter kommende Stadt und beziehen ein Zimmer im Gasthaus "Gelber Hahn" auf der Ostseite des Flusses Gwathlo, wie der Strom nach dem Zusammenfluss von Mitheithel und Glanduin kurz oberhalb von Tharbad genannt wird. Während die Zwerge und Arrohir sich um die Auffrischung des Proviants kümmern, macht Calendin einen Weinhändler aus. Bei diesem ersteht er am nächsten Morgen sieben Becher sowie 1,5 Liter eines sehr erlesenen und mit einem Preis von 3,5 Goldstücken unerhört teuren Weines, der aus dem Fass eines vor 150 Jahren in Tharbad gesunkenen Schiffs stammt.

Von Tharbad aus führt ihr Weg die Gefährten schon bald durch das den Rohirrim stets feindlich gesinnte Dunland und Maira verbirgt ihr blondes Haar unter der Kapuze ihres Umhangs. Als sie am Abend des 15. August 2782 3Z noch etwa drei Tagesetappen von den Furten des Isen entfernt sind und grade den südlichen Zipfel eines kleinen Waldes erreicht haben, braut sich von Osten her kommend ein mächtiges Sommergewitter zusammen. Kaum haben Bóin II., Khufur und Hargrimm die Zelte der Gemeinschaft am Waldrand aufgestellt, nähern sich ihnen von Osten her 3 Zwerge mit einem Eselkarren, die vor dem Gewitter Zuflucht suchen. Die Zwerge stellen sich den Gefährten als die Brüder Luri, Muri und Nuri, Händler aus Fürst Thrórs Schar, vor. Bóin II. erwidert die Begrüssung und nachdem er ihnen Unterschlupf im Lager angeboten hat, nennt er ihnen die Namen der Gefährten, wobei er Khufur als seinen Schüler bezeichnet. Khufur wird von den Händlern als derjenige Zwerg erkannt, der sich mit Elbenvolk eingelassen hat und dafür von Fürst Thrór aus seiner Schar ausgestossen wurde. Ihnen ist daher sichtlich unwohl dabei, Bóins II. Einladung anzunehmen, handelt es sich bei ihm doch um Khufurs Mentor. Luri und seinen Begleitern fällt Hargrimms für einen Zwergen reichlich unansehnliche, ja verschlagen wirkende Erscheinung auf, worauf ihnen Bóin II. erklärt, es handle sich bei ihm um einen Nachkommen eines Stammes von Kleinzwergen, die einst in Rhudaur gelebt hatten. Als Hargrimm vortritt und die Einladung Bóins II. auch in seinem Namen wiederholt, nehmen die Händler das Angebot schliesslich dankend an. Während dem Essen fragen Muri und Nuri, ob Bóin II. und Hargrimm sie nicht ein Stück auf ihrem Heimweg zu Fürst Thrórs Hallen begleiten möchten. Als den beiden sogar eine Bezahlung angeboten wird, werden sie hellhörig. Die Händler erzählen ihnen, dass der Wald südlich von Fürst Thrórs Hallen vermehrt von Wölfen und "Waldmännern" heimgesucht werde, welche arglosen Passanten die Schädel knacken. Wer oder was diese "Waldmänner" seien, ein Name, der von den Dunländern stamme, wisse niemand, da noch keiner einen solchen Angriff lebend überstanden habe. Bóins II. Rat, den Wald einfach zu umgehen, haben die Zwerge auch schon in Betracht gezogen, doch entgeht ihnen so die Möglichkeit, in der einen oder anderen dunländischen Siedlung Handel zu treiben, weshalb sie lieber auf eine schlagkräftige Begleitung setzen würden. Der erfahrene Kämpfer will sich jedoch erst mit Tinulin besprechen. Bóin II. vermutet, es könnte sich bei diesen "Waldmännern" um Trolle oder gar um schwarze Wesen handeln, denen man entschieden entgegentreten müsse. Tinulin schlägt ihm vor, sie könnten die Zwerge gemeinsam begleiten, ohne für diesen Dienst eine Bezahlung zu verlangen. Auf diese Weise könnten sie vielleicht bei Fürst Thrór einen guten Eindruck hinterlassen und den Grundstein für eine Annäherung legen.

Am nächsten Morgen besprechen die Gefährten gemeinsam Tinulins Vorschlag, der schliesslich von allen gutgeheissen wird, auch wenn Arrohir und Maira nur allzu gerne darauf verzichten würden, sich vor der Heimkehr nochmals in eine offensichtlich grosse Gefahr zu begeben. Als Bóin II. den Händlern das Angebot der Gefährten unterbreitet, beraten sie sich kurz, lehnen dann aber ab. Eine Begleitung durch den von Thrór geächteten Khufur wäre für sich genommen bereits eine heikle Angelegenheit. Dazu sogar noch mit den "Langohren" zu reisen, könne für sie aber, selbst wenn man ihnen in einer stürmischen Nacht Quartier gegeben hätte, schlichtweg unter keinen Umständen in Frage kommen. Sie bedauern, dass Bóin II. und Hargrimm sie trotz der ausgezeichneten Bezahlung von 1,5 Silberstücken pro Tag nicht begleiten wollen und machen sich schliesslich wieder auf den Weg.

Auch die Gefährten brechen wieder auf und erreichen drei Tage später am Abend des 18. August 2782 3Z die Furten des Isen, wo die Grenze zwischen Dunland und Rohan verläuft. Arrohir überlegt einen Moment lang, ob er vielleicht einen kurzen Abstecher nach Norden zu Herrn Saruman in Isengart machen soll, um ihm von ihren Erkenntnissen bezüglich des Grabunholds zu berichten. Tinulin überzeugt ihn aber davon, dass es besser wäre, wenn er und Maira sich zunächst vor König Fréaláf von Rohan verantworten, wie Arrohir einige Monate zuvor dem Ritter Ron dem Langen von der Furt zugesagt hatte. Der junge Mann verspürt zwar ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil er Herrn Saruman nicht aufsucht, doch dann hält auch er es für besser, sich zuerst um seine Stellung in Rohan zu kümmern. Kaum haben die Gefährten die Furt betreten, erscheinen auf der Westseite auch schon mehrere Ritter. Zum Gruss und um seine friedlichen Absichten deutlich zu machen, hebt Arrohir die Schwerthand. Dann sagt er, er sei Arrohir von Zadan n'Bawâb in der Firienmark und komme, wie er dem Ritter Ron dem Langen von der Furt versprochen habe, zusammen mit seiner Schwester Maira, um sich vor König Fréaláf von Rohan für die Durchquerung seines Landes vor einigen Monaten zu verantworten. Die Reiter erwidern den Gruss nüchtern und geleiten die Gefährten zu einem nahegelegenen Holzfort, wo Arrohir und Maira von den anderen getrennt in einem kleinen Raum eingeschlossen werden. Nachdem die übrigen Gefährten sich in dem ihnen zugewiesenen Zimmer eingerichtet haben, darf Calendin zusammen mit den anderen die beiden Menschen in ihrem Zimmer besuchen. Er sagt, er habe gehofft, der Anlass könne unter anderen Umständen gefeiert werden, doch auch so wolle er mit allen Gefährten auf seinen 125. Geburtstag anstossen, worauf er den in Tharbad teuer erstandenen Wein und für jeden einen Becher hervor holt. Während ihm alle überrascht gratulieren und auf sein Wohl anstossen, betritt auch Ron der Lange von der Furt den Raum. Er sieht Arrohir und Maira fest in die Augen und heisst dann alle willkommen. Als er den Grund für die kleine Feier erfährt, ist er erstaunt und sagt, er habe nicht gewusst, dass "die Zeitlosen" ihre Jahre zählen. Nachdem auch er mit einem Schluck des edlen Weins auf Calendins Wohl angestossen hat, teilt er Arrohir und Maira mit, dass sie am nächsten Tag mit einer ausgewählten Eskorte von acht seiner Männer nach Edoras zu König Fréaláf geführt werden. Danach verlässt er die Gefährten und gibt Anweisung, die Tür nach dem Ende der Zusammenkunft nicht wieder abzuschliessen.

Als der Morgen des 19. August 2782 3Z dämmert, brechen die Gefährten in Begleitung von 8 Rittern aus Rons Gefolge nach Edoras auf, wo sie vier Tage später, am Abend des 22. August 2782 3Z, eintreffen. Vor dem Tor zur Stadt sehen sie auf der einen Seite des Weges neun Hügelgräber, auf denen die Simbelmynë genannten, kleinen weissen Blumen wachsen. Auf dem von der Stadt am weitesten entfernten und augenscheinlich jüngsten Grab spriessen die Simbelmynë am dichtesten, wodurch es wie von Schnee überzogen zu sein scheint. Als die Gemeinschaft das Grab passiert und die Ritter ehrfurchtsvoll die Köpfe senken, fragt Arrohir, ob jeweils das jüngte Grab die meisten Blumen trage. Einer der Ritter antwortet mit vorwurfsvollem Unterton, dies sei das Grab von König Helm Hammerhand. Im Langen Winter von 2578/59 3Z sei er von den Dunländern in der Súthburg, die jetzt Hornburg geheissen werde, belagert worden und dort schliesslich auch umgekommen, auch wenn er bis zum Ende nie gebeugt war. Arrohir sagt, er wäre gerne früher hierher gekommen, worauf der Ritter scharf zurückgibt, dass sein Vater Caedmon das damals leider anders gesehen und den Befehl des Königs zum Rückzug nach Edoras ignoriert habe. Nun senkt auch Arrohir den Kopf und sagt, wenn sein Vater nach Edroas gekommen wäre, wäre ihm noch viel Schlimmeres hierher gefolgt. In der Stadt angekommen, verbringen die Gefährten die Nacht in der Garnison am Fusse des Hügels, auf dessen Spitze Meduseld, die Goldene Halle von Edoras, thront.

Am Morgen des 23. August 2782 3Z werden die Gefährten von der Wache zur Goldenen Halle geleitet. Die Elben und Zwerge müssen am Fuss der Treppe warten, während Arrohir, der sein Schwert Bóin II. zur Verwahrung gegeben hat, und Maira hinauf und in die Goldene Halle geführt werden. Als sie die grosse Halle durchschreiten, erkennen sie am entfernten Ende einen grossen Tisch, hinter dem auf einem hohen Stuhl König Fréaláf sitzt, zu seiner Linken und Rechten von den Mitgliedern des Königsrats umgeben. Arrohir geht vor dem König auf ein Knie und Maira verneigt sich, wie sie es am Hof von Gondor in Minas Tirith gelernt hat. König Fréaláf fragt Arrohir, wie es komme, dass man ihn und seine Schwester Maira mitten in Rohan angetroffen habe, wo doch sie und ihre ganze Familie des Landes verwiesen seien, weil ihr Vater in Kriegszeiten einen königlichen Befehl missachtet habe. Arrohir ist etwas perplex und sagt, es sei bis anhin schon mehrfach vorgekommen, dass jemand aus seiner Familie Rohan durchquert habe und er sei daher bis jetzt stets der Anicht gewesen, dass dies unproblematisch sei. Diese Antwort löst bei mehreren Ratmitgliedern sichtliches Erstaunen und lautstarken Ärger aus. Maira kann aus der Mimik des Königs lesen, dass es ihm lieber gewesen wäre, wenn Arrohir das Geschehene als bedauerlichen, einmaligen und unbeabsichtigten Vorfall bezeichnet hätte. Als einer der Ratsherren genauer nachfragt und zu seinem Ärgernis erneut bestätigt bekommt, dass auch andere Familienmitglieder Rohan schon mehrfach durchquert hätten, verpasst Maira ihrem Bruder einen kleinen Tritt, um ihn mundtot zu machen. Als sich gleich mehrere Ratsherren wutentbrannt an den König wenden und die Ahndung dieser Verstösse fordern, bringt er sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. Dann setzt er die Befragung Arrohirs fort, wobei er seine Fragen nun meist so stellt, dass Arrohir nur noch mit "ja" und "nein" antworten kann, so dass es zu keinem weiteren Fauxpas mehr kommt. Auf diesem Weg erfährt König Fréaláf von Arrohir, dass die Gefährten in den Norden gereist seien, um zu sehen, ob eine dunkle Macht zurückgekehrt sei, die seine Familie schon immer beschäftigt habe. Da platzt einem Mitglied des Königsrats der Kragen und er ruft, Caedmon und seine Anhänger würden sicher planen, Rohan erneut zu überfallen. Der König weist den Ratsherrn in scharfem Ton zurecht und sagt dann an Arrohir und Maira gewandt, er habe genug gehört, worauf sie sich zurückziehen dürfen und in einem Vorraum zur grossen Halle warten müssen. Die Besprechung des Königs mit seinem Rat dauert nicht sehr lange und am Ende sieht Arrohir, wie einige der Ratsherren wutentbrannt die Goldene Halle energischen Schrittes verlassen, während andere beinahe erleichtert zu sein scheinen. Kurz darauf werden Arrohir und Maira erneut in die grosse Halle gerufen. König Fréaláf sagt ihnen, er habe den Fall mit seinem Rat besprochen und einige Ratsmitglieder hätten auf ihre Verurteilung wegen des Verstosses gegen einen könglichen Befehl gepocht. Er sei aber zu dem Entschluss gelangt, dass von einer Bestrafung Abstand genommen werden könne, wenn Arrohir und Maira ihm den Schwur leisten, nichts zu tun, was Rohan, dem Volk oder dem König Schaden zufügt, resp. im Falle eines Schadens die volle Verantwortung dafür zu tragen. Arrohir und Maira leisten diesen Schwur bereitwillig, worauf der König ihnen von seinem Schreiber je ein Dokument mit dem königlichen Siegel aushändigen lässt, welches ihnen gestattet, das Land Rohan frei zu durchqueren. Dann möchte der König wissen, was genau sie im Norden gemacht haben. Arrohir gibt offen Auskunft darüber, dass sie Mitglieder des Heren Calotirnoron sind, des Ordens der Wächter des Lichts, einer Verbindung, deren Hoffnung es sei, Informationen zu beschaffen und Allianzen mit anderen Völker einzugehen, beipielsweise auch mit den Zwergen. In Ithilien sei die Ordensgemeinschaft auf einen Schatten gestossen und danach zu den Hügelgräberhöhen Arnors aufgebrochen, um festzustellen, ob ein Zusammenhang mit einem dort für Unheil sorgenden Wesen bestehe. Sie hätten mehrere Kämpfe zu bestehen gehabt und hätten bei den weisen Elben Rat eingeholt. Das Wesen in Ithilien scheine seinen Fokus auf Gondor gerichtet zu haben und es sei nicht ihr Plan, daran etwas zu ändern, sondern lediglich weitere Informationen darüber zu beschaffen. König Fréaláf hört sich Arrohirs Ausführungen aufmerksam an und nickt zufrieden, als der junge Mann zum Ende gekommen ist. Dann sagt der König, er werde auch Caedmon und Evin sowie allen anderen, die von der damals ausgesprochenen Landesverweisung betroffen sind, einen Passierschein ausstellen lassen, wenn sie dies wünschen und bereit sind, ihm denselben Schwur zu leisten. Sie müssten sich dazu nur an der Landesgrenze zu Rohan melden. Arrohir und Maira sind sehr froh, dies zu hören. Dann beugt sich König Fréaláf etwas vor und sagt leise, dass ihm und einigen Ratsmitgliedern natürlich bekannt gewesen sei, dass Caedmon und die ihm Zugewandten schon mehrfach das Land Rohan durchquert haben. Diese Information sei jedoch bis jetzt einigen anderen Mitgliedern des Königsrats, vor allem solchen aus den westlichen Gebieten, vorenthalten worden, da sie Caedmons Erklärungen bezüglich seiner Befehlsverweigerung nie Glauben geschenkt haben und seine Bestrafung gefordert hätten. Schliesslich erinnert der König Arrohir und Maira nochmals daran, dass sie zwar des Landes verwiesen sind, aber dennoch nie aus ihrer Pflicht gegenüber Rohan und ihrem König entlassen wurden. Er vertraue darauf, auch weiterhin von Arrohir und Maira Informationen zu erhalten über alles, was für Rohan und den König von Interesse sein könnte. Dann entlässt er die beiden und erleichtert begeben sie sich zu den übrigen Gefährten. Gegen Mittag brechen sie wieder auf und reiten nach Osten.

// Metageblubber:
Die Session war eigentlich gar nicht so lang, aber es doch eine Menge passiert.
Die Spieler hatten schon richtig auf einen Zusammenstoss mit den Hobbits, am besten mit einem Büttel, gehofft... dafür waren die miesepetrigen "Sackheimer" ja wie geschaffen  :)
Das Intermezzo mit den Händler-Zwergen aus Thrórs Schar war einfach ein "Klopfen der Welt da draussen an die Tür der Charakter", eine Möglichkeit für eine Aufgabe, die sich aber eben nur an gewisse Protagonisten richtete. Das hat der Gruppe nicht gepasst, auch gut.
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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #64 am: 14.01.2016 | 15:05 »
Session 28: Teil 2

Am 30. August 2782 3Z erreichen die Gefährten den Firienwald, durch dessen Mitte der Meringstrom fliesst, der die Grenze zwischen Rohan und Gondor markiert. Hier trennen sich Tinulin und Calendin von den anderen und begeben sich zu Fuss in den Bergwald südlich der Strasse, um Fairin und ihren Wasa-Stamm zu besuchen, der sich östlich des Flusses auf dem Gebiet Gondors angesiedelt hat. Spät abends erreichen Bóin II., Arrohir, Khufur, Maira und Hargrimm die Firienmark und die beiden Menschen liefern sich auf den letzten Kilometern ein kleines Wettreiten, welches Maira auf dem Rücken ihrer Stute Niestha für sich entscheiden kann. Wie sie bei ihrer Ankunft feststellen können, sind sie Bauarbeiten an den Gebäuden des neuen Hofes Zadan n'Bawâb inzwischen abgeschlossen. Horing öffnet Caedmons Kindern das Tor und es dauert nicht lange, da ist der ganze Hof auf den Beinen und Caedmon und Evin fallen Arrohir und Maira freudig um den Hals. Auch Gwen und Kara sowie seine Frau Seora kommen dazu und begrüssen gemeinsam mit den anderen die nun mit dem Wagen eintreffenden Zwerge. Während sich Maira um die Pferde kümmert, ist Arrohir ganz aus dem Häusschen und berichtet ohne Luft zu holen alles, was sie auf ihrer Reise erlebt haben. Nachdem er sich ein bisschen beruhigt hat, wird Caedmon und Evin Hargrimm vorgestellt. Der Kleinzwerg ist erfreut, Caedmons Bekanntschaft zu machen. Bóin II. und Khufur brechen schon kurz nach der Ankunft zusammen mit Hargrimm auf, um zu Fuss zum Calomindo zu gehen, dem Turm des Ordens auf dem östlich des Hofes gelegenen Hügel. Dort angekommen, zeigen sie dem beeindruckten Kleinzwerg die ganze Anlage und stellen ihm ein für die Zwerge aus dem Fels gehauenes Zimmer zur Verfügung. Bevor Arrohir an diesem Abend schlafen geht, erzählt er Caedmon, dass er auf der Reise das Schwert Farongyrth an einen Grabunhold verloren habe. Mit Hargrimms Hilfe sei es ihnen aber gelungen, diese und auch die Waffen von Tinulin, Bóin II. und Khufur wieder zu erlangen. Inzwischen sei ihm Farongyrth sehr ans Herz gewachsen und er beginne immer mehr zu fühlen, was es bedeute, der Herr dieser Klinge zu sein, die schon Artemain geführt hatte.

Zur Mittagszeit des nächsten Tages begeben sich ausser Kara und Seora alle gemeinsam auf den Hügel zum Ordenhaus. Nach einer Besichtigung der fertiggestellten Gebäude versammeln sie sich im grossen Ordensraum im Turm Calomindo. Hier berichtet Maira Caedmon und Evin, dass Arrohir und sie bei König Fréaláf von Rohan vorsprechen konnten und von ihm Dokumente erhalten haben, die es ihnen erlauben, frei durch die Riddermark zu reisen. Der König habe zugesagt, auch allen anderen, die von der Fortweisung Caedmons und seiner Begleiter im Jahre 2759 3Z betroffen sind, solche Dokumente ausstellen zu lassen. Dafür müssten sie dem König den Schwur leisten, nichts zu tun, was Rohan, dem Volk oder dem König Schaden zufügt, resp. im Falle eines Schadens die volle Verantwortung dafür zu tragen. Diese Nachricht freut besonders Evin, deren Herz noch immer stark an Rohan hängt. Dann bittet Hargrimm um das Wort und erklärt feierlich, dass Tinulin, Calendin, Bóin II., Khufur, Arrohir und Maira ihm dabei helfen möchten, sein Erbe anzutreten und die Binge der Kleinzwerge von Cameth Brin zu finden. Bóin II. ergänzt, dass sie auf ihrer Reise in den Norden auf ein altes Dokument gestossen seien, in welchem ein Barde namens Monsat Artemain dû Anduin erwähnt habe und er sich damals offenbar ebenfalls auf der Suche nach besagter Kleinzwergenbinge befunden habe. Nun möchten sie in den alten Aufzeichnungen von Artemain und im Tagebuch seiner damaligen Begleiterin Fii nach Hinweisen auf diese Reise und die Lage der Binge suchen. Caedmon und Evin haben nichts dagegen einzuwenden und sind selbst gespannt, ob und welche Erkenntnisse sich den beinahe 200 Jahre alten Schriften entlocken lassen. Zum Abendessen versammeln sich wieder alle auf dem Hof, wo am spätern Abend auch Tinulin und Calendin eintreffen, die von Fairin begleitet werden. Die Elben waren von den Wasa freundlich empfangen und zu Fairin gebracht worden, die sehr froh war, die beiden Elben unversehrt wiederzusehen. Als sie ihr jedoch von ihrer Reise berichteten und sie die dünne Narbe auf Calendins Rücken sah, war die Heilerin sehr besorgt, wenngleich natürlich auch äusserst froh darüber, dass die Wunde so gut verheilt war. Noch vor Anbruch der Morgendämmerung hatten sich die drei auf den Weg nach Zadan n'Bawâb gemacht. Nach einer ausgiebigen und herzlichen Begrüssung und einer kleinen Stärkung begeben sich alle zu Bett.

Am nächsten Morgen, dem 1.September 2782 3Z, teilen sich die Ordensmitglieder und Hargrimm sowie Caemdon, Evin, Gwen und Fairin auf, um sowohl auf dem Hof als auch in der Bibliothek im Calomindo, wo eigentlich alle von Artemain zusammengetragenen Schriften und Bücher aufbewahrt werden, nach den Aufzeichnungen von Artemain und Fii zu suchen. Sie benötigen fast den ganzen Tag und befürchten schon, in den vielen Jahren könnten die gesuchten Texte verloren gegangen oder vernichtet worden sein, doch schliesslich finden sie sowohl die massgeblichen Stellen in Fiis Tagebuch wie auch einige Aufzeichnungen Artemains zu seiner Reise nach Cameth Brin. Gemeinsam lesen sie die Einträge in Fiis Tagebuch:

"13.4.2581
Am frühen Morgen konnte es sich dann Aldatir nicht verkneifen, mit den Zwergen ein kleines Scherzchen zu machen. Er schlich sich an und nahm einem schlafenden Zwerg die Axt vor der Nase weg. Da war natürlich für reichlich Zündstoff gesorgt, als die Zwerge dann aufwachten, und Aldatir hoch zu Pferde über ihnen ragte und ihnen die Axt entgegen streckte. Er habe sie im Wald gefunden, nachdem irgend ein Unhold sie weggeschmissen haben musste. Wir konnten die Zwerge dann aber noch rechtzeitig beruhigen, bevor sie auf dumme Gedanken gekommen wären. Unsere Wege trennten sich wieder, und wir ritten weiter Richtung Cameth Brin.
Am Abend waren wir dann am Ziel. In Cameth Brin angekommen, teilten wir uns auf, um die diversen anfallenden Aufgaben zu erledigen. Gentiana und ich wollten uns bei Canello eine Karte der näheren Umgebung besorgen. Daher gingen wir ins Gasthaus. Doch wir wurden nur mit sehr viel Abneigung empfangen. Offensichtlich hatten diese Leute immer noch die Geschichte von vor fünf Jahren im Kopf, als wir sie von dem Golddämon beschützt hatten. Dumme Leute! Da es ganz einfach nicht anders hatte kommen können, legte sich Gentiana mit dem Wirt an. Er wollte sie rauswerfen, und auf ihrem Weg nach draussen, warf sie ganz einfach alle Stühle um, die ihr zu nahe kamen. Darob natürlich sehr erbost, wollte der Wirt doch tatsächlich, dass ich diese Stühle wieder auflesen sollte. Da hatte er sich aber klar die falsche ausgewählt. Ich verliess den Schuppen einfach.
In unserer Not gingen wir zu Monsat. Aber auch er wusste nicht, wie er uns helfen könnte. Die Leute hier seien eben sehr stur, und sie hatten uns aus ihren Herzen verbannt. Er versprach uns aber, zumindest einen Versuch zu unternehmen, uns eine Karte von der Gegend zu besorgen. Wir dankten ihm und ritten wieder etwas aus der Stadt raus, um dort in der Wildnis die Nacht zu verbringen, damit sich auch ja niemand vor uns fürchten muss.

14.4.2581
Den ganzen Tag über suchten wir die Gegend südöstlich von Cameth Brin ab, in der Hoffnung, markante Punkte auf unserer gefalteten Karte zu finden. Doch die Suche verlief ziemlich erfolglos. Immerhin ist die Karte ja auch schon über 1000 Jahre alt, und in einer so langen Zeit kann sich besonders die Vegetation doch ziemlich verändern.
Etwas niedergeschlagen schlugen wir dann unser Nachtlager wieder an der Strasse ausserhalb von Cameth Brin auf, um ja nicht irgend welchen Bauerntölpeln Anlass zum Ärger zu geben. Am späten Abend, es war schon dunkel, bekamen wir dann noch Besuch von Monsat. Er erzählte uns etwas von der Zeit des Krieges, und wie es damals Cameth Brin ergangen war. Er erwähnte auch die Kleinzwerge. Es war aber klar zu hören, dass Monsat nicht zu den Anhängern des alten Königreichs gehört, da er den Fall Cameth Brins als Erlösung bezeichnete. Da musste sich natürlich vor allem Artemain zusammen reissen, aber schliesslich ist Monsat so etwas wie ein Freund, und da sieht man über solche kleine Meinungsdifferenzen hinweg. Leider konnte aber auch er uns nicht wirklich viel Neues erzählen.

15.4.2581
Wir setzten unsere Suche nach markanten Punkten fort. Dabei begegneten wir wieder den Zwergen, die sich genau die gleiche Gegend anschauten wie wir. Das konnte ganz einfach nicht mit rechten Dingen zugehen. Da wir aber sowieso immer die selbe Richtung hatten, beschlossen wir einfach, uns zusammen die Gegend anzuschauen. War ja immerhin möglich, dass die Zwerge etwas wussten, was wir nicht wussten, und das mussten wir natürlich unbedingt mitbekommen. Unsere Wanderung führte uns zu einem Bach, den es zu überqueren galt. Dabei fiel einer der Zwerge voll ins Wasser, was bei ihm eine Panikattacke, bei uns anderen aber eine Belustigung hervorrief, denn das Wasser war hier alles andere als tief. Etwas später, wir waren gerade aus einem Wäldchen gekommen, stellte einer der Zwerge plötzlich fest, dass er etwas "verloren" hatte. Also machten die Zwerge rechts um kehrt, um sich das verlorene Stück zu suchen. Für mich war diese Aktion natürlich mehr als verdächtig, und Aldatir ging es genau so. Er nahm sofort die Verfolgung auf.
Als Aldatir etwas später zurück kehrte, berichtete er, wie ihn die Zwerge direkt zu einem Punkt geführt hatten, den er eindeutig auf der Karte identifizieren konnte. Leider waren wir in diesem Moment zu blind und zu naiv. Denn auf der Karte stand noch etwas von einem Fluss, dem man während 15 Kilometern folgen sollte. Wir waren uns aber überhaupt nicht einig, welchem Fluss wir wie folgen sollten. Daher suchten wir nach den Spuren der Zwerge und folgten diesen während einiger Zeit. Vielleicht würden die uns ja noch näher an den Schatz bringen. Doch leider schienen auch die Zwerge nicht wirklich zu wissen, was sie wollten. Am Abend waren wir daher ziemlich niedergeschlagen, als wir unser Lager am Ufer des Weissquell aufschlugen.

16.4.2581
Auch am Morgen waren wir uns noch überhaupt nicht einig, welchem Fluss oder Bach wir folgen sollten. Schon fast aus Verzweiflung wollten wir daher einem kleinen Bach, der auf der anderen Seite in die Weissquell mündet, folgen. Dieser Ausflug kostete uns einen halben Tag. Aldatir war zwar rasch auf der anderen Seite, denn er schwamm rüber, wir anderen aber hatten ein ganzes Stück Weg zurück zu legen, als wir zuerst etwas flussaufwärts zu der uns bekannten Fähre, und auf der anderen Seite wieder zurück ritten. Von den Zwergen war aber den ganzen Vormittag über nichts zu sehen gewesen, denn das wäre Aldatir ganz bestimmt nicht entgangen. Wir waren uns daher sehr sicher, dass dies der definitiv falsche Weg sein musste. Wir schauten uns die gefaltete Karte noch einmal genauer an. Dabei stellten wir fest, dass wir vor lauter Faltungenauigkeiten etwas wesentliches übersehen hatten. An der Stelle, an die am Tag zuvor Aldatir von den Zwergen geführt worden war, war nämlich etwas mit einem dicken Kreuz markiert. Also hatten die Zwerge Aldatir nicht nur zu irgend einem Punkt auf der Karte, sondern direkt zum Ziel geführt.
Wir machten uns also sofort auf den Weg dorthin, und am frühen Nachmittag hatten wir die Stelle erreicht. Aldatir brauchte dann nicht lange, bis er gefunden hatte, was das Kreuz markieren sollte. Hinter einigen Büschen recht gut getarnt, war da nämlich ein Höhleneingang. Wir verloren natürlich keine Zeit und gingen hinein. Wir gingen durch einen dunklen und unheimlichen Gang. Und wieder war es Aldatir, der hinter alten Spinnweben eine kleine Einbuchtung entdeckte, in der eine sehr unheimliche Statue hockte. Die war so furchterregend und verflucht, dass wir alle (ausser Gentiana) keinerlei Lust verspürten, diese Höhle wieder zu verlassen. Vielmehr verspürten wir plötzlich eine Gleichgültigkeit und eine Sinnlosigkeit. Wir waren bereit, uns unserem Schicksal, dem Tod in dieser Höhle, zu ergeben. Es war ein sehr mächtiger Fluch, der auf dieser Statue lag. Nur Gentiana schien nicht betroffen zu sein. Sie redete auf uns ein, sei schlug die Statue mit ihrem Flegel (vergeblich), dann sang sie ein schönes Lied und schliesslich versuchte sie, die Statue mit ihrem Mantel zu verbergen. Doch das alles half nichts, wir waren kraft- und willenlos. So beschlossen wir schliesslich, etwas weiter in die Höhle zu gehen, denn schliesslich waren wir uns darüber im klaren, dass wir hier drinnen bleiben wollten, weil ja alles andere sowieso keinen Sinn hatte. Der Gang endete aber nach wenigen Metern, und wir standen vor einer Wand. Am Boden lagen einige menschliche Skelette, die hier ebenfalls den Geist aufgegeben haben mussten angesichts dieser schrecklichen Statue.
Noch immer waren alle ausser Gentiana ziemlich mutlos und gelangweilt. Wir sassen einfach so vor dieser Wand rum und warteten auf unser Ende. Plötzlich kam irgend jemandem (vor lauter Gleichgültigkeit habe ich gar nicht so recht mitbekommen, wem) die Karte in den Sinn, auf der klar geschrieben steht, dass das Amulett in Dunkelheit seinem Träger die Augen öffnen solle. Wir löschten also unsere Lichter aus, und tatsächlich entdeckte ich im Schein des nun schimmernden Amuletts auf der Wand einen Text. Es war mal wieder ein Rätsel. Wo wir doch alle immer so begeistert sind. Ich hatte etwas Mühe, die nicht ganz verständliche Sprache zu übersetzen, aber danach war die Sache eigentlich echt schnell gelöst, und tatsächlich öffnete sich in der Wand ein Durchgang. Wieder betraten wir einen dunklen Gang. Wir verschlossen den Durchgang hinter uns wider, nachdem wir uns vergewissert hatten, dass er sich von dieser Seite gut öffnen liesse."


Hargrimm ist ganz elektrisiert, als er hört, dass diese Fii offenbar ein Crosparamulett bei sich gehabt und damit die Binge der Kleinzwerge von Cameth Brin betreten haben soll. Artemains Aufzeichnungen zu den Begebenheiten im Frühling 2581 3Z in Rhudaur stimmen im Grossen und Ganzen mit Fiis Sicht der Dinge überein und liefern keine neuen Erkenntnisse. Allen ist klar, dass sie das Crosparamulett und die im Tagebuch erwähnte gefaltete Karte finden müssen. Dabei hat Bóin II. den Einfall, dass die Karte zwergischer Machart sein und auf den ersten Blick vielleicht wie ein leeres Blatt erscheinen könnte, das erst durch eine besondere Behandlung sein Geheimnis Preis gibt. Er denkt dabei an Hargrimms leuchtenden Crosparstein, dessen spezielles Licht eine Geheimschrift sichtbar machen könnte. Fieberhaft geht die Suche weiter, bis sie gegen Abend tatsächlich ein sehr runzeliges Stück Pergament finden, das auf beiden Seiten mit einer verdächtig anmutenden Karte bemalt ist. Die wenigen Schriftzeichen auf der Karte erkennt Hargrimm als kleinzwergisch, doch scheinen sie auf den ersten Blick nichts mit der Kleinzwergenbinge von Cameth Brin zu tun zu haben. Daran ändert sich auch nicht, als sie das Pargament im Schimmer von Hargrimms Crosparstein betrachten. Da die Karte gemäss Fiis Tagebuch auf eine spezielle Art gefaltet gewesen muss, machen sie sich erneut auf die Suche nach einer Art Faltanleitung. Spät abends finden sie endlich, wonach sie gesucht haben: ein auf den ersten Blick leeres Stück Pergament. Im schimmernden Licht des Crosparsteins wird jedoch plötzlich ein in der kleinzwergischen Sprache verfasster Text sichtbar, den Hargrimm erfurchtsvoll vorliest. Allem Anschein nach wurde der Text von niemand anderem niedergeschrieben als Fürst Harkval persönlich, dem Ahnherrn von Hargrimm und letzten bekannten Herrscher über die Kleinzwerge von Cameth Brin. Der Kleinzwerg ist zwar bitter enttäuscht, dass das im Tagebuch erwähnte Crosparamulett bis zuletzt nicht aufgetaucht ist, doch seine Neugier über das Geheimnis der Karte seines Vorfahren wiegt dieses Gefühl auf.

// Metageblubber:
Der Spieler von Bóin II. hatte in der Artemain-Kampagne (vorletzte von uns gespielte Kampagne) u.a. die Umli-Frau Fii gespielt und mit ihr ein Tagebuch geführt, das sie ingame Artemain vermachte, bevor sie in ihre Heimat zurückkehrte. Die Spieler hatten schon vor der Session angekündigt, in diesem Tagebuch nachlesen zu wollen, was die alte Gruppe im Jahr 2581 3Z in Rhudaur genau erlebt hat. Zusätzlich wollten sie auch in "Artemains Aufzeichnungen" (die in der Realität nie verfasst wurden) nach Hinweisen auf die Kleinzwergenbinge suchen.
Darüber kam es zur Diskussion, ob die Dokumente nach über 200 Jahren (2581 - 2872) überhaupt noch / noch vollständig / noch lesbar vorhanden sind. Vor allem Artemains Spieler hob hervor, dass Artemain stets grössten Wert auf sämtliche Schriften gelegt und die Bibliothek immer mit grösster Sorgfalt behandelt habe. Die Dokumente könnten daher eigentlich gar nicht fehlen und seien sicher noch in bestem Zustand, auch wenn sie mehrere Umzüge und Evakuierungen mitmachen mussten.
Mir ging's dabei in erster Linie darum, dass ich - falls nötig - die eine oder andere Textpassage streichen könnte, um den Spielern damit das Auffinden der Binge nicht allzu leicht zu machen. Wie sich dann aber zeigte, war eine Zensur praktisch nicht nötig.

Offline Lysander

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #65 am: 14.01.2016 | 22:03 »
Klingt ja interessant. Vielleicht kriege ich auch noch eine Mittelerde-Runde gebacken die wohl in diese Richtung gehen sollte.
Magie hast du ja eh noch genug. Dazu gaebs bei mir aber auch , selten und mehr im Sueden, Ordenszauberer.

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #66 am: 10.02.2016 | 17:16 »
Endlich bin ich dazu gekommen, die noch kurz vor Silvester 2015 gespielte Session 29 aufzuschreiben.

Auch in dieser Session hat's wieder Elemente gegeben, über die hier im Tanelorn erst kürzlich diskutiert wurde, z.B. der Einsatz von Rätseln im Spiel.

Aber lest selbst...

Session 29:
1.9.2782 3Z - 21.3.2783 3Z
Zadan n'Bawâb in der Firienmark - Cameth Brin - Gasthaus "Zur letzten Brücke" in Rhudaur

Während Hargrimm im schimmernden Licht des Crosparsteins den von Fürst Harkval niedergeschriebenen Text aus dem Kleinzwergischen übersetzt, befolgen Tinulin und Calendin die Anweisungen der in diese Geschichte geschickt verpackten Faltanleitung. Nachdem sie alle notwendigen Faltungen vorgenommen haben, ist aus der doppelseitigen Karte eine neue Karte entstanden, welche auch einen Richtungspfeil und die Information "3 Kilometer bis Cameth Brin" zeigt. Zwar rätseln die Gefährten über einige Geländemarkierungen und Flussläufe auf dieser neuen Karte, alles in allem scheinen sie nun aber einen sehr konkreten Hinweis auf die Lage der Kleinzwergenbinge von Cameth Brin in Händen zu halten. Was ihnen nun allerdings noch fehlt, ist eine genaue Umgebungskarte von Cameth Brin, mit welcher sie die kleinzwergische Karte zur Deckung bringen könnten. Bóin II. und Hargrimm sind ob der neuen Hinweise so aufgekratzt, dass sie am liebsten gleich wieder in Richtung Rhudaur aufbrechen würden. Tinulin hingegen macht einen baldigen Aufbruch von Mairas Entscheid abhängig. Fiis Aufzeichnungen zufolge scheint es eine gefährliche Statue bei der Kleinzwergenbinge gegeben zu haben, weshalb eine Aufteilung der Gruppe und ein Aufbruch ohne Heilerin heikel wäre. Maira würde sich vor einem erneuten Aufbruch gerne erst ausgiebig mit ihrer alten Lehrerin Fairin über das auf der letzten Reise Erlebte austauschen, in der Hoffnung dadurch besser verstehen zu können, wie die von Untoten zugefügten Wunden behandelt werden könnten. Zudem möchte die junge Heilerin ihren Mann Ivradil besuchen, den sie nun schon fast ein ganzes Jahr nicht mehr gesehen hat. Die übrigen Gefährten zeigen Verständnis für Mairas Wünsche und so beschliessen sie, erst im nächsten Frühjahr nach Rhudaur aufzubrechen.

In den nächsten Tagen führt Maira intensive Gespräche mit Fairin, während Tinulin viel Zeit bei den Büchern im Calomindo, dem Turm der Ordensgemeinschaft, verbringt.
Am 8. September 2782 3Z brechen Calendin und Arrohir zusammen mit Maira nach Minas Tirith auf, während Fairin von Caedmon und Evin zurück in den Firienwald begleitet wird. Gemeinsam begeben sie sich zur Grenze, um dort die von König Fréaláf von Rohan in Aussicht gestellten Passierbewilligungen für sich und ihre Angehörigen zu beantragen. Vor dem Aufbruch sucht Fairin Tinulin im Calomindo auf und befragt ihn nach Hargrimm und seinen Absichten. Sie sagt ihm, der verschlagen wirkende Blick des unansehnlichen Kleinzwergen habe sie nachdenklich gemacht und sie wisse nicht, ob mehr dahinter stecken könnte. Der Noldo bekräftigt Fairin gegenüber, dass Hargrimm edle Absichten verfolge und der Gruppe bei der Wiederbeschaffung ihrer Waffen sehr geholfen habe. Seit sie ihn kennengelernt haben, habe Hargrimm viel von seinem Misstrauen ihnen gegenüber abgebaut und auch wenn es jetzt noch von Zeit zu Zeit aufblitze, meine er es in aller Regel nicht mehr so.

Am 12. September 2782 3Z brechen auch Bóin II., Khufur und Hargrimm nach Minas Tirith auf, im Gegensatz zu den anderen bevorzugen sie es diesmal aber, die Strecke wandernd zurückzulegen. Die Zwerge möchten Hargrimm die selbst in ihren Augen imposante Stadt aus Stein zeigen, wobei Khufur eindringlich davon abrät, sich in Stadtteile mit Bordellen zu verirren.

Als Calendin, Arrohir und Maira am 14. September 2782 3Z in Minas Tirith ankommen, quartieren sie sich in ihrem Stammgasthof, dem Gasthaus "Zum Burghof" im vierten Ring auf der Südseite ein. Wenig später bringen die Männer eine mit dem Siegel des Ordens der Wächter des Lichts versehene Botschaft für Beregond zur Festungswache, in welcher sie den Truchsess über den Stand ihrer Bemühungen im im nördlichen Königreich unterrichten. Nachdem sie eine Weile gewartet haben, wird Arrohir mitgeteilt, er habe sich am nächsten Morgen zur zehnten Stunde wieder bei der Festungswache zu melden, da der Truchsess ihn zu sprechen wünsche. Danach besuchen sie zusammen mit Maira Ivradils Bruder Imlos und dessen Frau Meril, die Mairas altes Haus im fünften Ring auf der Südseite zum Wohnsitz genommen hatten.

Nach einem fröhlichen Wiedersehensabend begeben sich Calendin, Arrohir und Maira am Morgen des 15. September 2782 3Z erneut zur Festungswache beim 7. Ring. Als ihnen gesagt wird, nur Arrohir werde vom Truchsess empfangen, übergibt der junge Mann Calendin sein Schwert Farongyrth und folgt der Wache, während die beiden anderen zum Gasthaus zurückkehren. Truchsess Beregond empfängt Arrohir in der Grossen Halle und lässt sich ausführlich berichten, was der junge Mann auf seiner Reise in den Norden erlebt hat. Als Arrohir zum Ende seiner Schilderung gekommen ist, klärt ihn Beregond darüber auf, dass er die Truppen an Ithiliens Grenzen, vor allem bei Cair Andros und Osgiliath, verstärkt habe. Da die Waldläufer sich zur Zeit aber nur noch höchst selten nach Ithilien hinein begeben, sei unklar, was der Feind plane. Über Ologs oder auch ein Schattenwesen habe er jedoch seit der Truppenverstärkung keine neuen Meldungen mehr erhalten.
Dann stellt der Truchsess mit einigem Unmut fest, dass Arrohir bis jetzt noch sehr wenig unternommen hat, um mehr über das Erbe von Arvedui, dem letzten König von Arthedain, in Erfahrung zu bringen. Arrohir versucht Beregond verständlich zu machen, dass in der alten Königsstadt Fornost Erain zwar vielleicht Hinweise auf König Arvedui und die vom Truchsess begehrte Truhe mit seinen Edikten zu finden sein könnten. Aber selbst die in der Gegend ansässige Bevölkerung vermeide es tunlichst, diesen offenbar verfluchten Ort aufzusuchen. Die Kontakte zu den weisen Elben von Imladris habe Arrohir ebenfalls nicht zur Informationsbeschaffung nutzen können, da sie stets schon in anderer Weise auf die Hilfe dieser gütigen Seelen angewiesen waren. Der Truchsess ist mit diesen Erklärungsversuchen nur mässig zufrieden und er schärft Arrohir nochmals ein, dass es seine Pflicht sei, die Aufträge seines Herrn auszuführen. Er habe Grosses vor für das Reich Gondor und könne nicht ewig warten, bis Arrohir endlich anpacke, was zu oberst auf seiner Prioritätenliste stehe. Arrohir reagiert auf diesen Anwurf nur mit einem Nicken und sagt, er werde sich beim nächsten Aufbruch der Ordensmitglieder nach Rhudaur, der im kommenden Frühjahr geplant sei, um den Auftrag des Truchsess kümmern und ihn über seine Fortschritte informieren. Nachdem ihn der Truchsess mit wohlwollenden Worten entlassen hat, begibt sich Arrohir zu Calendin und Maira und erzählt ihnen, dass er weiterhin nach dem Vermächtnis von König Arvedui suchen solle. Während Arrohir nach Zadan n'Bawâb zurückkehrt, um seinen Eltern auf dem Acker zu helfen, reiten Calendin und Maira weiter nach Südwesten zu Ivradils Anwesen in den südlichen Ausläufern des Weissen Gebirges, wo sie am 23. September 2782 3Z eintreffen. Die Wiedersehensfreude zwischen Maira und Ivradil ist riesig und die beiden verbringen einige sehr innige Tage, während Calendin, der vor allem zum Schutze Mairas mitgekommen war, die Umgebung des Anwesens erkundet. Schon kurz nachdem Arrohir am 21. September 2782 3Z in Zadan n'Bawâb eingetroffen ist, werden Caedmon und Evin nach Edoras geladen, wo sie die königlichen Passierscheine für sich und ihre Angehörigen im Empfang nehmen sollen.

Nachdem die Zwerge auf ihrem Weg nach Minas Tirith wegen Hargrimms unansehnlicher Erscheinung mehrfach angepöbelt wurden und beinahe in die eine oder andere Schlägerei verwickelt worden wären, erreichen sie schliesslich am 27. September 2782 3Z, bereits ziemlich missgestimmt, die Hauptstadt von Gondor. Aufgrund der gegenüber dem Kleinzwergen teils offen ausgesprochenen Unflätigkeiten und Verwünschungen, beschliessen die Zwerge, sich die Stadt nur kurz anzusehen und brechen so schon zwei Tage später wieder nach Zadan n'Bawâb auf.

Am 15. Oktober 2782 3Z machen sich Calendin und Maira in Begleitung von Ivradil auf die Reise nach Zadan n'Bawâb. Zur Freude der jungen Heilerin hat sich ihr Mann bereit erklärt, den Winter an ihrer Seite im kalten Norden des Landes zu verbringen. Als sie am 31. Oktober 2782 3Z in der Firienmark eintreffen, sind auch Caedmon und Evin mit den Passierscheinen für alle aus Caedmons Haushalt und Fairin wieder aus Edoras zurückgekehrt.

Bóin II. möchte die Zeit in der Firienmark möglichst gut nutzen und nimmt das Kampftraining mit Khufur und Arrohir wieder auf. Hargrimm beteiligt sich nur selten an den Übungen, auch wenn ihm das in Bóins II. Augen sicher gut tun würde. Tinulin spricht mit Calendin und auch mit Bóin II. erneut über seine Idee, Hargrimm als siebtes Mitglied in den Orden der Wächter des Lichts aufzunehmen. Calendin könnte sich den Kleinzwergen zwar schon als Ordensbruder vorstellen, jedoch glaubt er nicht so recht daran, dass Hargrimm die Gruppe weiterbegleiten würde, wenn die Kleinzwergebinge von Cameth Brin erst gefunden sei. Bóin II. ist der Meinung, Hargrimm solle erst sein immer wieder aufkeimendes Misstrauen gegenüber der Gruppe weiter ablegen, aber dann wäre er auch in seinen Augen ein valabler Kandidat. Auch Bóin II. glaubt aber, dass Hargrimm lieber in der Kleinzwergenbinge bleiben würde, als mit dem Orden umherzuziehen. Tinulin sieht das im Grundsatz nicht als Hinderungsgrund und gibt zu bedenken, dass es interessant wäre, wenn der Orden in der Kleinzwergenbinge von Cameth Brin ein Aussenquartier errichten könnte, das von Hargrimm verwaltet würde.
Als Bóin II. ein paar Tage später Hargrimm bei einigen Bechern Bier fragt, ob er sich vorstellen könnte, ein Calotirno, ein Mitglied des Ordens der Wächters des Lichts, zu werden, antwortet der Kleinzwerg, dass dies natürlich eine grosse Ehre für ihn bedeuten würde. Allerdings habe er alles, was er in Rhudaur und danach unternommen habe, im Namen seines Vaters, des Fürsten, gemacht. Dann fragt er Bóin II., ob er und die anderen Ordensmitglieder ihn zu seinem Fürsten begleiten würden, nachdem die Kleinzwergenbinge von Cameth Brin gefunden sei. Wenn das Erbe erst angetreten sei, könne sich dies sehr positiv auf den Entscheid über die Ordenszugehörigkeit auswirken. Bis dahin stehe er aber einzig im Dienst des Fürsten und könnte daher über den Beitritt zum Orden nicht alleine befinden. Bóin II. versteht Hargrimms höfliche Zurückhaltung und erkundigt sich, wie weit es denn bis zu seiner Heimat sei, damit er sich auch Gedanken über Hargrimms Begleitung machen könne. Der Kleinzwerg kann Bóin II. jedoch nur äusserst vage Angaben machen und es scheint, als habe er nie über Karten oder Ähnliches verfügt, aus denen man die Entfernung hätte abschätzen können. So erfährt Bóin II. lediglich, dass Hargrimms Heimat irdendwo viele Wochen zu Fuss nördlich von Angmar liegen muss, jenseits der Eisenzinne und hinter dem Donnersee, bei dem es sich offenbar nicht um ein Binnengewässer zu handeln scheint. Ein Vergleich mit den Landkarten des Ordens zeigt, dass sich das von Hargrimm beschriebene Gebiet ausserhalb der ihnen bekannten Gefilde befinden muss.


// Metageblubber:
Zum Rätsel:
In dieser Session kam nicht nur einfach ein Rätsel zum Einsatz, es war sogar eines, das ich meinen Spielern schon vor 14 Jahren im Rahmen der Vorvorgänger-Kampagne (die Artemin-Gruppe) gestellt hatte.
Die Spieler konnten sich nur noch sehr vage an das Rätsel erinnern. Da sie aber auf der von mir eingescannten und ausgedruckten alten Version der Karte die eine oder andere Faltung ausmachen konnten und zudem wussten, dass aus den Buchstaben auf beiden Kartenseiten das Wort "Cameth Brin" entstehen muss, gelang es ihnen noch am Ende der Session 28 auch ganz ohne Rätseltext, die Karte korrekt zu falten. Vor Beginn von Session 29 habe ich die Karte daher nochmals retouchiert und sie ihnen nochmals ungefaltet gegeben mit dem Hinweis, dass die Zeichen auf der Karte in kleinzwergisch geschrieben sind, was nur Hargrimm versteht. Ohne die verräterischen Faltungslinien war es ihnen ohne den Rätseltext selbst mit dem Wissen, dass "Cameth Brin" rauskommen muss, nicht mehr möglich, die Karte ohne Anleitung zu falten. So hatte der Rätseltext dann doch noch seinen Einsatz.
Bei diesem Rätsel erhalten die Spieler ein Blatt Papier, das auf beiden Seiten mit einer Karte bemalt ist. Diese beiden "Grundkarten" sind völlig nutzlos und können neben gewissen Geländemarkierungen und Schriftzeichen auch fehlleitende Hinweise enthalten, in meinem Fall etwa der Hinweis "45 Kilometer bis zur westlichsten Grenze Cardolans". Vor 14 Jahren ist die Gruppe diesem Fehlhinweis prompt gefolgt und hat so einen Abstecher in irgendeinen Wald gemacht, der rein gar nichts mit der Sache zu tun hatte  ~;D . Als Zweites erhalten sie einen Rätseltext in Form einer Geschichte. In der Geschichte erzählt Harkval, wie er in einem Traum über eine Welt läuft und diese sich zu verändern beginnt, sobald er an ein Ende der Welt (=Kartenrand) stösst. Die Spieler müssen die von Harkval genannten Geländepunkte auf der einen oder anderen Grundkarte ausfindig machen und seinem Weg folgen, um so herauszufinden, wie die Karte zu falten ist. Wenn sie alle Faltungen richtig machen, entsteht aus den beiden Grundkarten eine komplett neue Karte, auf welcher dann auch die richtigen Hinweise zu finden sind.
Ich persönlich mag diese Art von Rätseln, bei denen die Spieler selber grübeln können und sollen. Die Spieler arbeiten sich dann meist gemeinsam durch das Rätsel und wenn sie die Lösung gefunden haben, wird sie in der Regel dem hellsten jener Charaktere zugewiesen, der vom findigen Spieler gespielt wird. Dabei finde ich die Variante schön, intelligentere Charaktere "besser zu stellen", indem sein Spieler zusätzliche Infos bekommen könnte, um eher auf die Lösung zu kommen… oder ich gebe diesem ehe einen Tipp oder so.
Ich bevorzuge in Regel Rätsel, die irgendeinen logischen Ansatz haben, bei denen man aber für die Lösung auch ein bisschen um die Ecke denken muss, oder wo's nicht mit reiner Mathematik gemacht ist, sondern z.B. erst Worte richtig gedeutet werden müssen.

Zur Aussprache zwischen dem Truchsess und Arrohir:
Der Spieler von Arrohir fand den Auftritt von Truchsess Beregond, so wie ich ihn gegeben habe, erst ziemlich daneben, resp. übertrieben. Er meinte, der Truchsess müsse doch einsehen, dass man zwar vielleicht schon einfach mal in der Fremde die Hand ausstrecken könne, dass das aber am Ende wahrscheinlich nicht wirklich zielführend sein oder andere Parteien verärgern könnte, zumal wenn da auch einfach nur so ein einzelner Mensch wie Arrohir etwas verlangen sollte.
Ich habe dagegen gehalten, dass es aus Sicht des Truchsess, der eine grosse Vision hat, sehr wohl naheliegend sein könnte, einfach mal die Finger in andere Gebiete auszustrecken und zu fordern, wovon er glaubt, dass es ihm gehört (oder gehören sollte)… sowas kennen wir ja auch von gewissen Grossmächten in der aktuellen Zeit… Ich liess auch mal kurz durchblicken, dass der Truchsess auch auf Arrohirs sofortigem Aufbruch trotz Winterzeit bestehen könnte. Ingame habe ich das dann aber nicht aufs Tapet gebracht, ebensowenig wie die Möglichkeit zu sagen, dass wenn Arrohir sich der Sache nicht gewachsen fühle, der Truchsess ohne Probleme auch seinen Vater Caedmon losschicken könne, wenn ihm danach sei.
In der Nachbesprechung  haben wir die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Verhalten und Vorgehen des Truchsess, der ein sehr ambitionierter Mann war (unter seiner Herrschaft ist Gondor gemäss Tolkiens Aufzeichnungen in der Aufzählung der Jahre nochmals zu grosser Stärke gewachsen), dann nochmals angeschaut. Dabei haben wir dann festgehalten, dass er Arrohir einfach nochmals sehr ins Gewissen geredet und ihm klar gemacht hat, dass sein Auftrag für Arrohir eigentlich oberste Priorität haben sollte. Später ist Arrohirs Spieler dann auch noch eingefallen, dass er ja sogar eine "Beschlagnahmungsbescheinigung" vom Truchsess ausgestellt erhalten hat, was seine Position gegenüber anderen Leuten zumindest theoretisch stärken könnte.

Weiter geht's bei Teil 2

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #67 am: 10.02.2016 | 17:21 »
Session 29: Teil 2

Schon bald fällt im Weissen Gebirge der erste Schnee und aufgrund ihrer Kenntnisse über die Beschwerlichkeiten in Rhudaurs Winter, scheint es Tinulin und Calendin ratsam, dieses Gebiet nicht vor Anfang März des nächsten Jahres aufzusuchen.

Nachdem das alte Jahr zu Ende gegangen ist, kommt Anfang Februar des Jahres 2783 3Z die Heilerin Fairin aus dem Firienwald nach Zadan n'Bawâb, um die Gefährten vor ihrem Aufbruch noch einmal zu sehen.
Gut ausgerüstet brechen am 7. Februar 2783 3Z Tinulin, Calendin, Bóin II, Arrohir, Khufur, Maira und Hargrimm mit ihrem Wagen und den Pferden Tulco, Gaul, Barufax, Windraes, Bjarni, Niestha und Blosma als Packpferd in Richtung Rhudaur auf.

Am 24. Februar 2783 3Z erreichen die Gefährten nach einer grösstenteils unspektakulären Reise die Stadt Tharbad, wo sie im Gasthaus "Gelber Hahn" übernachten. Tags darauf folgen sie dem Ostufer des Mitheithels nach Nordosten, bis sie mehrere Tage später am südlichsten Zipfel der Region En Egladil, was so viel bedeutet wie "Im Winkel", erneut über den Fluss setzen, um in der Ortschaft Fennas Drunin zu übernachten. Von hier aus geht die Reise weiter nach Norden und nachdem die Gefährten die Grosse Oststrasse passiert haben, kommen sie schliesslich am 16. März 2783 3Z in Cameth Brin an. Die noch kurzen Tage, die widrigen Witterungsverhältnisse und auch der teilweise noch sehr feuchte Boden haben die Reise von Tharbad bis nach Rhudaur länger dauern lassen, als die Gruppe eigentlich geplant hatte. Als sie den kleinen Pass wenige Kilometer südlich von Cameth Brin überqueren, müssen sie feststellen, dass hier gerade nochmals zehn Zentimeter Neuschnee gefallen sind. Nördlich eines kleinen Flusses sehen sie den Hügel von Cameth Brin, dessen Westflanke beinahe senkrecht abfällt. Die mehrheitlich aus Holzhäusern bestehende Ortschaft drückt sich eng an das untere Ende dieser steilen Klippe. Hoch oben über der Siedlung erkennen sie auf einem überhängenden Felsvorsprung die Überreste einer einst grossen dunedainischen Festung, dem ehemaligen Sitz von Calimendil, wie sie aufgrund der Hinweise in Monsats Schreiben vermuten. Nach Osten hin fällt der Hügel vom Cameth Brin weniger steil ab und dort scheint auch der einzige Aufgang zur Ruine zu liegen.
In Cameth Brin angekommen, begeben sich die Gefährten ins Gasthaus "Zur fetten Gans", um sich für die nächsten Tage einzuquartieren. Allerdings müssen sie rasch feststellen, dass ihnen die meisten Gäste und auch der Wirt nicht sehr gewogen sind und vor allem Bóin II., Khufur und Hargrimm werden mit manch einem üblen Schimpfwort bedacht. Tinulin, der fieberhaft darüber nachdenkt, wer oder was die Menschen hier gegen die Gefährten aufgebracht haben könnte, sieht, dass der Wirt einen Jungen losschickt, vermutlich um jemanden zu verständigen. Calendin folgt dem Burschen vor die Türe und sieht, dass er in südlicher Richtung aus dem Ort hinausreitet. Drinnen ist mittlerweile Arrohir, der die Zwerge mit Worten verteidigen zu müssen glaubt, mit einigen Gästen aneinander geraten und es wird allmählich klar, dass die Leute hier zum Bären-Clan von Rumbar gehören, der in Cameth Brin das Sagen hat. Bevor es jedoch zu Handgreiflichkeiten kommt, springt Arrohir ein anderer Gast zur Seite und sagt, es sei weder erwiesen, dass Bóin II., Khufur und Hargrimm die fraglichen Zwerge gewesen seien noch dass Vitrings Entscheid tatsächlich durch irgendwelche Zwerge beeinflusst worden sei. Tinulin wird klar, dass der Mann ein Anhänger von Vitrings Krähen-Clan sein muss und dass es hier offenbar um die Folgen des Zusammentreffens der Zwerge mit Vitring im vergangenen Jahr geht. Wie Tinulin von Brindor, dem Anführer einiger dunedainischer Waldläufer, über die Hügelmenschen-Clans erfahren hatte, versucht die verdammte Axt Vitring schon seit einiger Zeit sein Einflussgebiet nach Westen hin bis Cameth Brin zu erweitern. Als der Mann kurze Zeit später das Gasthaus verlässt und ihm zwei grobschlächtige Kerle vom Bären-Clan folgen, nehmen zur Sicherheit des Mannes auch der Noldo und Calendin die Verfolgung auf. Es gelingt ihnen, die Schläger abzulenken und der Anhänger von Vitring flüstert Calendin zu, er solle ihn am nächsten Mittag bei der Ruine treffen, die hoch über der Ortschaft thront.
Als die Elben wieder zum Gasthaus zurückkommen, hat sich die Stimmung drinnen bereits so aufgeheizt, dass die Gefährten beschliessen, die Nacht ausserhalb des Ortes zu verbringen. Sie verlassen Cameth Brin in südlicher Richtung und reiten auf dem Weg, auf welchem sie gekommen waren, zurück zur Furt über den kleinen Fluss. Sie sind noch nicht sehr weit gekommen, als sie von einer Reiterei und zwei riesigen Bären eingeholt werden. Calendin erkennt unter den Reitern den vom Wirt ausgesandten Boten. Ein stämmiger Mann stellt sich der Gruppe als Brombar vor, Neffe von Rumbar, dem Anführer des Bären-Clans. Nachdem er einen langen Blick auf Bóin II., Khufur und Hargrimm geworfen hat, nickt er seinen Begleitern zu und sagt er mit verächtlichem Ton, dass hier tatsächlich drei Zwerge seien, von denen einer ausserordentlich hässlich anzusehen sei. Als Tinulin eine Erklärung verlangt, sagt Brombar:

"Vor einigen Monaten hat Rumbar vom Bären-Clan die verdammte Axt Vitring aufgesucht und ihm ein Bündnis angeboten, bekräftigt durch die Verheiratung von Rumbars Tochter Ranga mit Vitrings Sohn Vitras. Auch der Katzenschiss Seylos ist mit seinen Samtpfoten vor Ort gewesen. Später hat man vernommen, dass nur einen Tag nach diesem Gespräch drei Zwerge, so wie diese hier, in der Vitringsburg vorgesprochen hätten, nachdem sie zuvor in den Lagern der Parteien gesehen worden waren, wo sie vermutlich herumspioniert haben. Was auch immer der genaue Inhalt ihrer Intrige mit Vitring gewesen sein mag, sie haben die Hochzeit zwischen Ranga und Vitras sabotiert und Vitring dazu bewogen, den in Aussicht gestellten Bund mit dem Bären-Clan doch nicht einzugehen. Viel schlimmer noch, sie haben irgendwie dafür gesorgt, dass Vitring mit König Ubbo von den Mondleuten verhandeln und mit ihm gemeinsame Sache machen konnte. Und nun tauchen hier, in Land des Bären-Clans, drei Zwerge auf, deren Beschreibung sich, zumindest was die Unansehnlichkeit des einen betrifft, sehr mit jenen Gesellen trifft, die Vitring das Bündnis mit Rumbar ausgeredet haben. Wer auch immer ihr Zwerge seid, wisst, dass ihr auf dem Boden des Bären-Clans weder willkommen seid noch geduldet werdet. Heute Nacht dürft ihr noch hier lagern, aber danach müssen zumindest die Zwerge das Gebiet des Bären-Clans verlassen."

Damit wendet Brombar sein Pferd und reitet mit seinen Männern zurück nach Cameth Brin. Die beiden Bären jedoch bleiben in der Nähe der Gruppe, auch als sie schliesslich bei der Furt ihr Lager für die Nacht aufschlagen. Tinulin überlegt einen Moment, ob er sich vom Lager fortschleichen und in einem Waldstück westlich von Cameth Brin nach Hinweisen auf die Kleinzwergenbinge suchen soll. Er verwirft diesen Gedanken aber wieder, da er sich nicht sicher ist, ob die Bären auf irgendeine Weise mit dem Clan kommunizieren können. Beim Essen besprechen die Gefährten die Lage und kommen zu Hargrimms Enttäuschung zum Schluss, dass es das beste ist, wenn sie alle gemeinsam zur Grossen Oststrasse reiten und die Zwerge im Gasthaus "Zur letzten Brücke" unterbringen. Von dort aus sollen dann die Elben und Menschen nach Cameth Brin zurückkehren, eine genaue Umgebungskarte beschaffen und nach der Kleinzwergenbinge suchen.

Am Morgen des 17. März 2783 3Z sind die beiden riesigen Bären nirgends mehr zu sehen. Bei kaltem Nieselregen machen sich bis Calendin alle auf den Weg und reiten über den kleinen Pass nach Süden. Der Waldelb dagegen folgt einem Pfad nach Nordosten und umreitet so den Hügel von Cameth Brin auf der Südseite. Als er die Ostseite des Hügels erreicht hat, führt er sein Pferd Gaul zu einem kleinen Waldstück, das sich an die Nordflanke eines östlich des Weges gelegenen, weiteren Hügels anschmiegt. Dann folgt der Waldelb zu Fuss dem alten Pfad, der zur Ruine der Festung von Cameth Brin hinauf führt. Oben angekommen, sieht sich Calendin einen Moment in der Gegend um, er kann aber keine Geländemarken ausmachen, die ihn an die Geheimkarte von Fürst Harkval erinnern würden. Zur Mittagszeit versteckt er sich in der Nähe der Überreste des moosbewachsenen Hauptturmes und sieht nach einiger Zeit den Mann, der sich am Abend zuvor für sie eingesetzt hatte, zwischen den Ruinen auftauchen. Calendin gibt sich ihm zu erkennen und der Mann stellt sich ihm als Tiran vor und bestätigt, ein Anhänger von Vitrings Krähen-Clan zu sein. Calendin sagt, er sei daran interessiert, eine möglichst genaue Karte von der Umgebung um Cameth Brin zu erwerben. Tiran empfiehlt dem Waldelben, sich hierzu an Matto oder den alten Säufer Toddy zu wenden, der die meiste Zeit im Gasthaus "Zur fetten Gans" anzutreffen sei. Calendin erinnert sich daran, dass Toddy den Gefährten schon im vergangenen Jahr bei der Suche nach Monsats Turm behilflich gewesen war. Er bedankt sich bei Tiran für die Hilfe und reitet dann den Gefährten hinterher, die er noch vor dem Abend einholt. Die Reise durch die Trollhöhen bis zur Grossen Oststrasse verläuft ohne weitere Komplikationen, und sie folgen ihr nach Westen, bis sie am Abend des 21. März 2783 3Z das Gasthaus "Zur letzten Brücke" auf der Ostseite des Mitheithel erreichen.

// Metageblubber:
Hier haben die Gefährten nun die Auswirkungen ihrer Paktiererei mit Vitring vom Krähen-Clan zu spüren bekommen. Ich habe erst überlegt, ob und auf welchem Weg die Leute vom Bären-Clan Wind davon bekommen haben könnten, dass die Zwerge ihre Finger bei Vitring im Spiel gehabt haben. Dann ist mir wieder eingefallen, dass die Kleinzwerge als ziemlich unansehnlich und hinterhältig aussehend beschrieben und üblicherweise selbst von anderen Zwergen gemieden werden. Diese auffällige Unansehnlichkeit hatte ich in den letzten Sessions immer wieder mal angesprochen, da ich dachte, das könnte mal noch relevant werden. Nun konnte ich dieses Merkmal nutzen, um zu erklären, weshalb die Zwerge in Cameth Brin mit den drei "Spionen" in der Vitringsburg in Verbindung gebracht werden. Da an den Gesprächen mit Vitring aber nur die Zwerge beteiligt waren (was die Bären-Clan Leute bei einem Bier in der Schenke oder von einem fahrenden Händler erfahren haben könnten), hatte Brombar nichts gegen die Anwesenheit der Menschen (und Elben, die er aber nicht als solche erkannte) auszusetzen.



Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #68 am: 12.03.2016 | 14:49 »
Auch hier geht's mal wieder weiter. Ich finde es ja spannend, wie häufig im Tanelorn Themen angesprochen werden, zu welchen sich dann in meiner Gruppe auch gleich aktuelle Beispiele finden. War es in der letzten Session mit der Kleinzwergenkarte der Umgang und Einbau von Rätseln (:T: - Thread: http://www.tanelorn.net/index.php/topic,92727.0.html), geht es in der aktuellen Session eher um das Thema Verletzungen und Heilungen (:T: - Thread: Heile, heile, Segen - von Draufpusten bis Thoraxdrainage http://www.tanelorn.net/index.php/topic,96996.0.html)... aber dazu später mehr, jetzt machen wir uns erst mal auf die Suche nach der Binge der Kleinzwerge von Cameth Brin...


Session 30:
21.3.-2.4.2783 3Z
Gasthaus "Zur letzten Brücke" in Rhudaur - Cameth Brin - Trollhöhen

Arrohir organisiert ein grosses Zimmer für die ganze Gruppe und kann beim Wirt auch gleich noch eine grobe Karte der Umgebung von Cameth Brin erstehen. Bei einem Krug Bier besprechen die Gefährten das weitere Vorgehen. Da die Zwerge und Hargrimm im Gebiet des Bären-Clans nicht willkommen sind, einigen sie sich darauf, dass nur die Elben zusammen mit den Menschen erneut nach Cameth Brin gehen. Dort sollen sie eine noch genauere Karte beschaffen, denn auch jene des Wirtes zeigt nicht genügend Details, um für die Suche nach der Kleinzwergenbinge von Nutzen zu sein. Anhand einer genaueren Karte sollen Tinulin und die anderen dann auch schon in der Gegend nach dem Eingang zur Binge suchen. Nach zwölf Tagen wollen sie sich schliesslich etwas nördlich einer alten Ruine, ungefähr zwei Tagesreisen von Cameth Brin entfernt, wieder mit den Zwergen treffen.

Noch vor dem Aufbruch am 22. März 2783 3Z geht Bóin II. zu Tinulin und entschuldigt sich beim Noldo dafür, ihm beim Zusammentreffen mit Brombar vom Bären-Clan mit einer Bemerkung über das Vorgehen der Gruppe etwas in den Rücken gefallen zu sein. Die ständigen Anfeindungen der Hügelmenschen hätten ihn aufgebracht und unüberlegte Worte über seine Lippen kommen lassen. Nachdem sich beide Gruppen beim Wirt mit Proviant für je 8 Tage eingedeckt haben, brechen Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira nach Cameth Brin auf, während die Zwerge in ein günstigeres Fünf-Bett-Zimmer wechseln.

Die Reise der Elben und Menschen durch die Trollhöhen verläuft ohne Probleme und am 26. März 2783 3Z erreichen sie den kleinen Pass wenige Kilometer südlich von Cameth Brin. Fieberhaft suchen sie die Gegend nach Übereinstimmungen mit den auf der gefalteten Kleinzwergenkarte eingezeichneten Flussläufen ab. Schliesslich gelangen sie zum Schluss, dass das Zielgebiet südöstlich von Cameth Brin zu finden sein müsse. Nach einigen Diskussionen steht fest, dass Calendin und Maira in die Ortschaft reiten sollen, um eine genauere Karte zu besorgen, während Tinulin und Arrohir auf einem Hügel östlich von Cameth Brin warten.
Schon bald darauf betreten Calendin und Maira das Gasthaus "Zur fetten Gans". Als Calendin vorgibt, sich für die Umgebung von Cameth Brin zu interessieren, empfiehlt ihnen der Wirt, sich von Brar, dem Jäger, in der Gegend umherführen zu lassen. Brars Dienste erscheinen dem Waldelb überteuert und er glaubt darüber hinaus auch nicht, dass dabei für die Gefährten brauchbare Erkenntnisse gewonnen werden könnten. So begeben sie sich zum alten Säufer Toddy, der sich ebenfalls im Gasthaus aufhält, und indem Calendin den alten Mann immer weiter mit Alkohol abfüllt, erfahren sie, dass er tatsächlich über eine gute Gebietskarte verfügen soll. Nachdem als Preis für die Karte 62 Bronzestücke zuzüglich sämtlicher Getränke, die Toddy diesen Abend noch trinken würde, ausgehandelt sind, begleiten Calendin und Maira ihn zu seinem Haus. Zu ihrer Überraschung wartet in der Behausung ein kleiner Kauz auf Toddy und setzt sich ihm zur Begrüssung auf die Schulter. Als der alte Mann Calendin die wirklich sehr detaillierte Karte übergibt und der Waldelb sich nach Orten erkundet, die in irgendeiner Art speziell seien, sagt er, sie sollten unbedingt den Schwarzforst meiden. Das Waldstück gleich westlich von Cameth Brin habe ursprünglich den Namen Rehholz getragen, aber schon seit mehr als hundert Jahren sei es ein Ort des Grauens geworden und niemand, der sich dort hineinwage, komme wieder heraus.
[Trotz dieses Winks mit dem Zaunpfahl glaubt der Spieler von Tinulin immer noch, dass sich die Zwergenbinge südöstlich von Cameth Brin befindet. Auch der in der Kleinzwergenkarte versteckte "Typus B"-Hinweis, dass die Beschriftungen auf einer Karte gewöhnlich so ausgerichtet sind, dass Norden oben ist, wenn man sie lesen kann, scheint den Spielern nicht aufgefallen zu sein.]
Mit der Karte im Gepäck reiten sie zu Tinulin und Arrohir zurück und zusammen richten sie in einem kleinen Wäldchen auf der Nordseite des Hügels ihr Nachtlager ein. Hier soll am nächsten Tag ihre Suche beginnen.
[Beide Spieler ignorieren weiterhin den Hinweis mit dem Schwarzforst komplett, auch wenn Tinulins Spieler sich daran erinnert hat, dass in Fiis Tagebuch eine schwarze Statue erwähnt wurde.]

Als sie am nächsten Tag die Suche aufnehmen, entdecken sie nach einer Weile an der Nordflanke des Hügels eine Höhle. Tinulin erinnert sich daran, dass Fii in ihrem Tagebuch eine schwarze Statue vor dem Eingang zur Binge erwähnt hat. Er besteht daher darauf, dass Arrohir und Maira vor der Höhle warten, während die Elben sich im Inneren umsehen. Als Tinulin und Calendin in der Höhle verschwunden sind, ärgert sich Arrohir ein bisschen darüber, dass sie ihn nicht haben mitgehen lassen. Im Inneren erkennen die Elben, dass die Höhle einst von Bären bewohnt gewesen war, ausser einigen Stalagmiten und Stalaktiten sowie einen Riss in der Decke entdecken sie aber keine Auffälligkeiten. Zu ihrer Enttäuschung weist nichts darauf hin, dass sich hier der Eingang zur Kleinzwergenbinge von Cameth Brin befinden könnte. Den ganzen Rest des Tages bleibt ihre Suche erfolglos, ganz gleich auf welche Art und Weise sie auch ihre Karten miteinander vergleichen und nach Übereinstimmungen in der Natur suchen.
[Bóins II. Spieler erwägt bereits, ob die Entfernungsangabe "3 Kilometer bis Cameth Brin" sich auf den Ort beziehen könnte, auf welchem bei Toddys Karte der Schriftzug "Cameth Brin" steht, da dieser Schriftzug ja sicher schon seit 1000 Jahren auf allen Karten immer an derselben Stelle angebracht werde.]

Am Morgen des 28. März 2783 3Z suchen Tinulin und Maira das gleiche Gebiet nochmals rückwärts ab, wobei sie auch nochmals die Bärenhöhle aufsuchen und dort die Kleinzwergenkarte auch kopfüber halten, dies mit der Überlegung, dass die Zwerge ja die Welt von unten und somit kopfüber sehen könnten. Calendin und Arrohir sehen sich derweil an der Westflanke des Hügels um. Am Abend sind sich die Elben ziemlich sicher, dass sie die Kleinzwergenbinge bisher an der falschen Stelle vermutet haben. Dennoch kehrt Tinulin auch am nächsten Morgen nochmals zur Bärenhöhle zurück, um sich ein letztes Mal darin umzusehen. Schliesslich gelangt der Noldo zum Schluss, dass hier wirklich kein Eingang zur Kleinzwergenbinge zu finden ist.
[Technisch gesprochen: Tinulins Wahrnehmungswurf ist eine UM 97 + 17 + 151 Wahnehmungsbonus ergibt einen vollkommenen Erfolg, weshalb er die Information erhält, dass in der Bärenhöhle wirklich kein Zugang zur Kleinzwergenbinge zu finden ist.]
Den Rest des Tages verbringen Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira damit, das kleine Waldstück nach Geländemarken abzusuchen, welche sie mit ihren Karten in Übereinstimmung bringen könnten. Doch auch hier bleibt ihre Suche erfolglos. Am Abend erinnert sich Tinulin an das Schreiben des Barden Monsat, gemäss welchem sich die Kleinzwergenbinge ein Stück südwestlich von Cameth Brin befunden haben soll. Sie beschliessen daher, sich am nächsten Morgen in der Nähe des Schwarzforsts umzusehen.

Als sie am Morgen des 30. März 2783 3Z unterwegs zu ihrem neuen Suchgebiet sind, fragt der schon etwas ernüchterte Calendin Tinulin, weshalb sie sich eigentlich die Mühe dieser Suche machen. Der Noldo antwortet seinem Freund, dass die Entdeckung der Kleinzwergenbinge dem Orden vielleicht eine versteckte Operationsbasis einbringen könnte. Zudem könnten sie so auch herausfinden, wie Hargrimm eigentlich tickt.
Nachdem sie südlich an Cameth Brin vorbeigeritten sind und dabei von mehreren Bauern argwöhnisch beobachtet wurden, sehen sie, wie eine gut 20 köpfige Reiterei von Norden her auf die Ortschaft zuprescht. Wenig später betreten sie ein gutes Stück südwestlich der Ortschaft ein kleines Waldstück, welches unmittelbar an den Schwarzforst angrenzt. Schon nach kurzer Zeit stossen sie auf Bärenspuren und an mehreren Bäumen erblicken sie kleine Windspiele aus Holz. Schliesslich entdecken sie auf einem grossen Stein einen siebenzackigen Strohstern, Tinulins Familienwappen nicht mal ganz unähnlich.
[Kommentar von Tinulins Spieler zum Strohstern: S K A N D A L Ö S!]
Auch um den Stein herum erkennen sie Bärenspuren, welche in nord- und südwestlicher Richtung kommen und gehen. Um schneller voran zu kommen, durchkämmen sie das Waldstück systematisch, bis sie plötzlich auf einen Mann treffen, der von einem riesigen Bären begleitet wird. In gebrochenem Westron erklärt er ihnen, dass sie hier nichts verloren haben, da dies der Bärenwald sei, der dem Bären-Clan gehöre. Um Streitereien zu vermeiden, beschliessen die Gefährten, das Wäldchen zu verlassen, wobei ihnen der Jäger mit seinem Bären folgt. Er sagt ihnen, dass sie ohne die Erlaubnis von Brombar auch kein anderes Waldstück auf dieser Seite von Cameth Brin betreten dürfen. Auf Arrohirs Nachfrage nimmt der Mann den Schwarzforst von dieser Regelung aus, wobei er aber anfügt, dass sich sowieso niemand mit klarem Verstand an diesen üblen Ort begeben würde. Als sie wieder beim Saum des Bärenwäldchens angekommen sind, erkennen sie in einigen Kilometern Entfernung die Reiter, welche sie zuvor schon gesehen hatten. Sie stehen bei einer Furt über den kleinen Fluss südlich von Cameth Brin und gehören ganz offensichtlich zu Vitrings Krähen-Clan, denn sie scheinen sich mit mehreren Männern vom Bären-Clan ein wüstes Wortgefecht zu liefern.
Um den Jäger vom Bären-Clan abzuschütteln, reiten die Gefährten erst noch ein Stück nach Westen, bevor sie umkehren und sich zu Fuss in den Schwarzforst wagen, nachdem sie ihre Pferde ausserhalb des Waldes zurückgelassen haben. Schon nach wenigen Schritten durch diesen dunkel wirkenden Mischwald überkommt sowohl die Menschen wie auch die Elben ein Gefühl, als würden sie von allen Seiten beobachtet und verfolgt. Nachdem sie ein gutes Stück in den Wald vorgedrungen sind, glauben Tinulin und Calendin plötzlich, die Gegend von der Kleinzwergenkarte her wiederzuerkennen. Kurze Zeit später erreichen sie den oberen Rand einer Senke, in deren Mitte ein kleiner Sumpf liegt. Gemäss der Karte müsste sich am nördlichen Ende des Sumpfes der Eingang zur Kleinzwergenbinge befinden. Doch noch bevor sie sich genauer umsehen können, kommen plötzlich zwei Bären aus dem Unterholz auf die Gruppe zugelaufen, deren Fell so schwarz ist, dass es einen bläulich schimmernden Farbstich aufweist. Die Tiere scheinen äusserst agressiv und die Gefährten ziehen ihre Waffen, um sich zu verteidigen. Tinulin, Calendin und auch Arrohir nehmen Maira schützend in ihre Mitte, doch plötzlich scheinen sich auch die umstehenden Bäume gegen sie verschworen zu haben. Die schweren Äste von gleich vier Bäumen schlagen nach den Gefährten aus, ein für Tinulin völlig unverständliches Verhalten, das er sich nur damit erklären kann, dass hier eine ganz dunkle Aura am wirken sein muss. Zunächst können sie sich der vielen Angriffe einigermassen erwehren, doch dann wird Arrohir so hart vom Ast einer Schwarzerle erwischt, dass ihm sein Schwert Farongyrth aus der Hand geschlagen wird.
[Technisch gesprochen: Der Angriff des Baumes gegen Arrohir ist eine UM 97 + 40 + 100 Offensivbonus - 105 Defensivbonus ergibt einen kritischen Treffer E. Der kritische Hieb E ist eine UM 80, was Arrohir etwas Schaden macht und ihn seine Waffe fallen lässt.]
Die Gefährten müssen zwar einige harte Treffer einstecken, glücklicherweise wird bei diesem Kampf aber keiner von ihnen ernsthaft verwundet. Nachdem es ihnen schliesslich gelungen ist, die beiden Bären zu erschlagen und Farongyrth wieder zu behändigen, treten sie rasch den Rückzug an. Das Gefühl, vom ganzen Wald verfolgt zu werden, wird immer stärker und bringt Arrohir so aus der Fassung, dass er beim Rennen beinahe gestolpert wäre. Verbeult und zerzaust erreichen sie schliesslich den Waldsaum und rufen ihre Pferde. Mit der sicheren Erkenntnis, nun die Lage der Kleinzwergenbinge von Cameth Brin zu kennen, reiten sie zur Furt über den kleinen Fluss südlich der Ortschaft und richten neben der Hauptstrasse ihr Lager für die Nacht ein.
Am nächsten Morgen brechen sie nach Süden auf, um zwei Tage später, am 2. April 2783 3Z, Bóin II., Khufur und Hargrimm etwas nördlich der verlassenen Ruine auf dem Weg nach Cameth Brin zu treffen. Nachdem sie den Treffpunkt erreicht haben, errichten sie ihr Lager und warten gespannt auf ihre Gefährten.

// Metageblubber:
Tinulin ist ja ein Elb, dazu noch ein Noldo, weshalb es sein Spieler immer einen Affront findet, wenn sich die Natur - meist in Form von Bäumen - gegen ihn richtet. Aber auch das kommt halt mal vor, wenn auch sehr selten und immer mit Grund. :)

Weiter geht's bei Teil 2

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #69 am: 12.03.2016 | 15:05 »
Session 30: Teil 2

Bóin II., Khufur und Hargrimm hatten die Tage nach dem Aufbruch der Elben und Menschen genutzt, um dem Wirt des Gasthauses "Zur letzten Brücke" ein bisschen zur Hand zu gehen. Am Abend des 27. März 2783 3Z waren sie schliesslich zu Fuss, ihre Pferde am Halfter mit sich führend, aufgebrochen und der grossen Oststrasse nach Osten gefolgt. Den Wagen der Gemeinschaft hatten sie beim Gasthaus zurückgelassen. Bóin II. hatte dazu geraten, nachts zu reisen, um so Trollen oder anderen Gefahren besser aus dem Weg gehen zu können. Die ersten beiden Nächte waren ereignislos verlaufen und sie waren gut vorangekommen. In den frühen Morgenstunden des 29. März 2783 3Z hatten sie die grosse Oststrasse verlassen und den Weg nach Norden eingeschlagen, der vorbei an den Trollhöhen nach Cameth Brin führt.

Als sie in der Nacht vom 29. auf den 30. März 2783 3Z schon einige Kilometer zurückgelegt haben, vernehmen sie plötzlich von den Hügeln westlich des Weges her das Geheul zahlreicher Wölfe. Bóin II. und seine Begleiter wissen, dass sie weder schnell noch unauffällig genug sind, um jagenden Wölfen zu entkommen, wenn sie erst einmal entdeckt sind. Nachdem schon bald klar wird, dass das Wolfsrudel ihre Witterung aufgenommen hat, bereiten sich die Zwerge auf einen harten Kampf vor. Es dauert nicht lange, da machen die Zwerge und Hargrimm zahlreiche Wölfe in der Dunkelheit aus, die sie in einem wilden Blutrausch angreifen. Es entbrennt ein zäher Kampf, bei dem Bóin II., Khufur und auch Hargrimm viele Bisswunden einstecken müssen. Gleichwohl bestärkt sie die Hoffnung, dass sie ihre Gegner am Ende vertreiben oder erschlagen könnten, solange diesen nur kein ernsthafter Treffer gelingen würde. Doch dann nimmt das Schicksal eine für die Zwerge ebenso unerwartete wie folgenschwere Wende. Während sie sich noch immer voll im Kampf mit den Wölfen befinden, hören sie auf einmal vom östlich des Weges gelegenen Waldrand her die grollenden Rufe mehrerer Trolle, die sich ebenfalls auf der Jagd befinden. Das laute Gejaule der Wölfe und der Kampflärm müssen sie angelockt haben und sie sehen in den Zwergen eine willkommene Beute, die sie nur noch zu erschlagen und den Wölfen abzuluchsen brauchen. Der Boden unter Bóins II. Füssen zittert, als die grossen Trolle mit ihren massigen Körpern heranstürmen. Eingeschüchtert durch diese neue Kampfpartei, ziehen sich die meisten der Wölfe ein Stück zurück, doch werden die Zwerge dadurch kaum entlastet. Bóin II. und seine Begleiter sehen sich nun den mächtigen Knüppeln und Pranken der Trolle gegenüber, deren Fingernägel spitz und hart wie Klauen sind. Die Wucht, mit welcher die Trolle zuschlagen ist, immens und es dauert nicht lange, bis Hargrimm beim Versuch, seinen Gegner zu erschlagen, einen Volltreffer mit einem groben Knüppel einstecken muss. Der Schlag trifft den Kleinzwerg so schwer, dass er vor Schwäche bewusstlos wird und mit einer starken Blutung zu Boden geht. Als daraufhin ein Wolf versucht, Hargrimm an einem Fuss aus dem Getümmel zu ziehen, um sich an ihm gütlich zu tun, erschlägt ihn ein Troll kurzerhand mit einem einzigen Hieb seiner Faust, in der er einen grossen Fels hält. Dieser Anblick lässt nun auch die letzten Wölfe das Weite suchen, womit den schon schwer angeschlagenen Bóin II. und Khufur aber immer noch drei Trolle gegenüberstehen. Mit einem heroischen Angriff mit seinem grossen Streitkolben gelingt es Khufur, einen der Trolle zu erschlagen und kurz darauf sinkt auch ein zweiter Troll, von Bóins II. Mithrilaxt getroffen, leblos zu Boden.
[Technisch gesprochen: Khufurs Angriff führt zu einem kritischen Treffer, der gegen die Trolle auf der Tabelle für grosse Wesen ermittelt wird. Er würfelt eine UM 66, was bei Verwendung seines "normalen" Streitkolbens einen gut platzierten Halstreffer ergibt. Die Wucht zerreisst die Halsschlagader, macht 15 Treffer und führt nach 6 Runden Handlungsunfähigkeit zum Tod.]
Die noch verbliebenen zwei Trolle gehen nun in Verteidigungsstellung, doch auch Bóin II. und Khufur sind mittlerweile so geschwächt, dass jeder Treffer der letzte sein könnte. Bóin II. holt noch einmal zum Angriff aus, doch gelingt es ihm nicht, seinen Gegner von den Füssen zu reissen. Krachend schlägt der Knüppel des grossen Trolls beim Gegenangriff auf Bóins II. Schild und vor den Augen des erfahrenen Kämpfers wird es schwarz. Über die Massen geschwächt und blutend, geht Bóin II. bewusstlos zu Boden. Mit einem verzweifelten Schlag gelingt es Khufur, seinen Meister zu rächen und den Troll zu fällen. Schwer atmend und völlig auf dem Zahnfleisch gehend, sieht sich der Zwerg nun noch einem einzigen Troll gegenüber, der ebenfalls schon sehr angeschlagen ist. Noch einmal holt Khufur mit seinem zweihändigen Streitkolben aus, doch trotz eines guten Treffers gelingt es ihm nicht ganz, seinen Widersacher zu erschlagen. Schwer verwundet zieht sich der Troll langsam rückwärts taumelnd zurück und Khufur wirft ihm noch eine Wurfaxt hinterher. Die zwergische Waffe trifft den Troll und bleibt stecken, vermag ihn aber nicht zu erledigen. Als Khufur klar wird, dass der Troll den Kampf aufgegeben hat und vorerst nicht zurückkommen wird, sieht er sich auf dem Schlachtplatz um und humpelt dann wackelig zu Bóins II. bewusstlosem Körper. Sich der Worte seines Meisters erinnernd, öffnet er Bóins II. Rucksack und findet darin eine Phiole mit einem Heilung versprechenden Trank sowie ein Stück eines mineralischen Gesteins, das die Fähigkeit hat, Blutungen bei Zwergen zu stillen. Zuerst behandelt Khufur Bóins II. Blutung mit dem Stein, dann flösst er ihm vorsichtig den Heiltrank ein. Schon nach kurzer Zeit öffnet der erfahrene Kämpfer müde und schwach die Augenlider.
[Technisch gesprochen: Als Bóin II. wegen einer Überzahl an Treffern bewusstlos zu Boden geht, hat Khufur noch 8 Treffer, bevor auch er das Bewusstsein verliert. Es gelingt ihm, den letzten Troll noch einmal zu treffen und ihn so einzuschüchtern, dass er das Weite sucht. Dank dem Heiltrank kann er Bóin II. so weit heilen, dass dieser genau 1 Trefferpunkt vor der Bewusstlosigkeit steht. Das war wirklich äusserst knapp.]
Dann wendet sich Khufur dem bewusstlosen Hargrimm zu und stoppt auch seine Blutung mit Hilfe von Bóins II. speziellem Mineral. Der Kleinzwerg hat jedoch schon zu viel Blut verloren und wurde zu stark geschwächt, um sich ohne zusätzliche Heilung von alleine erholen zu können. Im Wissen darum, nicht mehr viel Zeit zu haben, durchsucht Khufur die wenigen Habseligkeiten der Trolle nach Heilmitteln. Währenddessen holt Bóin II. aus Hargrimms Gepäck Frenjas Kugel und sich an die Handgriffe des Kleinzwergen erinnernd, öffnet er sie und nimmt den Crosparstein heraus. Behutsam bringt er den Stein an Hargrimms Axt Dunkelfluch an und legt ihm die Waffe auf die Brust in der Hoffnung, der Crosparstein könne den Kleinzwergen heilen. Tatsächlich beginnt der Stein in der Axt zu leuchten und wenig später wacht Hargrimm für einen kurzen Moment auf. Sein Blick sucht Bóin II. und Khufur und beide fest anblickend, sagt er schwer atmend:

"Mein Körper ist gebrochen und ich werde nie wieder zu meinem Volk zurückkehren oder die Kleinzwergenbinge von Fürst Harkval finden. Dies ist mein letzter Wille, den zu erfüllen ich Euch, Bóin II. und Khufur, bitte: Bringt den Dunkelfluch, den Crosparstein sowie Frenjas Kugel zu meinem Vater Horge. Benutzt aber unter keinen Umständen den Dunkelfluch."

Dann schliesst Hargrimm die Augen wieder und dankt Khufur mit seinem letzten Atemzug, während dieser den Crospar anfleht, den Kleinzwerg zu retten. Mühsam erhebt sich Bóin II. und durchsucht noch einmal einen der Trolle, doch ausser einem Schlauch mit alkoholisch riechendem Inhalt findet er nichts, das Hargrimm Heilung bringen könnte. Verzweifelt flösst er dem Kleinzwerg einen Schluck von dem Gebräu ein, doch dieser regt sich nicht mehr und plötzlich nimmt das Leuchten des Crosparsteins ab, bis er nur noch fahl in der Dunkelheit schimmert.
Am Ende seiner Kräfte sinkt Bóin II. neben Hargrimms Leichnam nieder und sagt, er habe versagt. Khufur versucht ihm Trost zu spenden und sagt, er habe so grossartig gekämpft, wie er es noch nie zuvor bei einem Zwergen gesehen habe und er sei stolz, Bóin II. seinen Meister nennen zu dürfen. Dann rappelt sich Khufur wieder auf und sucht, noch immer wackelig auf den Beinen, in der Dunkelheit nach den Pferden, die beim Angriff der Wölfe davongelaufen waren. Nachdem er sie wieder eingefangen hat, kehrt er zum Kampfplatz zurück, wo Bóin II. noch immer regungslos neben Hargrimm verharrt. Da in der Nähe kein Baum und auch kein anderer sicherer Unterschlupf zu sehen ist, hilft Khufur schliesslich Bóin II. auf Barufax und wuchtet mit letzter Kraft Hargrimms toten Körper auf den Rücken eines der anderen Pferde. Dann trottet er, Barufax und die anderen Pferde am Zügel führend, langsam, traurig und müde weiter auf dem Weg nach Norden. Sie sind noch nicht lange unterwegs, da vernimmt Khufur hinter sich erneut das Geheul von Wölfen, doch es scheint, als würden sich die Raubtiere nicht weiter für die Zwerge interessieren, sondern sich an den getöteten Trollen sattfressen. Nachdem Khufur mehrere Kilometer durch die Nacht getaumelt ist und seine Kräfte ihn endgültig zu verlassen drohen, setzt er alles auf eine Karte und führt die Pferde zu einem Gebüsch am nahegelegenen Waldrand. Dort hievt er Bóin II. vom Pferd und lehnt ihn an einen Baumstamm. Kaum hat er sich neben seinen Meister gesetzt, fallen auch dem erschöpften Khufur die Augen zu.

Die Sonne hat schon fast ihren höchsten Stand erreicht, als Bóin II. und Khufur am nächsten Morgen, es ist der 30. März 2783 3Z, erwachen. Im Schlaf haben sie sich zwar ein kleines bisschen erholt, doch auch jetzt sind sie noch äusserst angeschlagen und jeder Misstritt könnte fatale Folgen nach sich ziehen. Gleichwohl sind sich die Zwerge einig, dass sie Hargrimm rasch bestatten sollten, wie es sich für einen Kleinzwergen von seinem Rang und Namen geziemt. Nach einem Blick auf ihre Karte beschliessen sie, zum Turm des Barden Monsat zu wandern, der einen guten Tagesmarsch nordwestlich von ihnen liegt. Dort wollen sie Hargrimm neben Monsat, seiner Frau und dem dunedainischen Waldläufer bestatten, der dort im vergangenen Jahr von einer Orkbande getötet worden war. Nach einer kleinen Stärkung verlassen sie schon bald den Weg und wandern den ganzen Tag durch einen langsam aus dem Winterschlaf erwachenden Mischwald. Gegen Abend nähern sie sich Monsats Turm und Khufur bittet Bóin II. zu warten, während er die Lage erkundet. Als er sich vorsichtig an den Turm heranschleicht, wird er plötzlich von einem Mann angesprochen, der ihn offenbar vom Turm aus entdeckt hatte. Khufur gibt sich zu erkennen, nennt seinen Namen und erklärt, dass er und sein Meister Bóin II. im Turm Zuflucht suchen wollten. Der Mann bittet Khufur kurz zu warten und wenig später kommen zwei dunedainische Waldläufer aus dem Gebäude und stellen sich als Cardil und Alrist, Männer aus Brindors Gefolge, vor. Während sie Khufur zu Bóin II. begleiten und gemeinsam die Pferde zum Turm führen, erzählt ihnen der Zwerg, dass sie Brindor im letzten Jahr bei diesem Turm getroffen hatten, nachdem sie eine Bande Orks getötet und vertrieben hatten. Cardil und Alrist waren damals nicht dabei gewesen, haben aber von dem Vorfall gehört und danken den Zwergen für ihre Unterstützung gegen die Orks. Während sich Bóin II. im Turm mit einer Suppe stärkt, erklärt Khufur Cardil den Wunsch der Zwerge, ihren von Trollen erschlagenen Begleiter Hargrimm an diesem Ort zur letzten Ruhe zu betten. Der Waldläufer ist damit einverstanden und er hilft Khufur dabei, ein flaches Grab auszuheben. Der Zwerg ist bekümmert, da er weiss, dass ein echter Zwerg im Stein ruhen sollte und dies daher eigentlich kein angemessenes Grab ist, aber er hat weder die Zeit noch die Kraft, um jetzt noch etwas an diesem Umstand ändern zu können. Nachdem er zusammen mit Bóin II. Hargrimms leblosen Körper in das Grab gelegt hat, nimmt er dem Kleinzwergen seinen Ring aus Crospar ab. Auch wenn er es in seiner letzten wachen Minute nicht erwähnt hat, ist sich Khufur dennoch sicher, dass Hargrimm gewollt hätte, dass auch der Crosparring zu seinem Vater gebracht werde. Khufur beweint Hargrimm und gelobt, seinem letzten Willen Folge leistend, die Axt Dunkelfluch, den Crosparstein, Frenjas Kugel sowie den Corsparring zu Horge zu bringen. Nachdem das Grab mit Erde bedeckt ist und auch Khufur noch ein bisschen Suppe zu sich genommen hat, können sich die Zwerge im ersten Stock des Turmes auf den einfachen Strohmatrazen der Waldläufer ausruhen und schlafen schon nach kurzer Zeit erschöpft ein.

Als sie am nächsten Morgen aufwachen, fühlen sich Bóin II. und Khufur schon merklich stärker als noch am Tag zuvor. Wie sie von Cardil erfahren, liegt das unter anderem daran, dass Alrist der Suppe eine heilende Tinktur hinzugefügt hatte. Während sie sich ein kleines Morgenmahl zubereiten, erzählen sie den Waldläufern, dass sie zwei Nächte zuvor auf der Strasse nach Cameth Brin von Wölfen und Trollen angegriffen worden waren und Hargrimm in der Schlacht gefallen sei. Diese Information interessiert die Waldläufer sehr und bald danach bricht Alrist auf, um seinem Anführer Brindor Meldung zu machen. Cardil gestattet Bóin II. und Khufur, noch länger in Monsats Turm zu bleiben und so ruhen sich die Zwerge zwei Tage lang aus.

Am Morgen des 2. April 2783 3Z machen sich Bóin II. und Khufur reisefertig, um sich am Abend mit Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira etwas nördlich einer alten Ruine zu treffen, ungefähr zwei Tagesreisen von Cameth Brin entfernt. Khufur begibt sich nochmals zu Hargrimms Grab und verabschiedet sich im Stillen von dem Kleinzwerg. Als die Zwerge Cardil fragen, was sie ihm schuldig seien, winkt er ab und sagt, da sie im letzten Jahr die Orks aus diesem Turm vertrieben und damit einen getöteten Waldläufer gerächt hätten, seien sie quitt. Der Waldläufer begleitet die Zwerge bis zum nördlichen Saum des Waldstücks und wünscht ihnen dann alles Gute auf ihrer Reise.

Es wird bereits dunkel, als Calendin in der Ferne zwei Zwerge ausmacht, die drei Pferde mit sich führen. Dem Waldelb ist sofort klar, dass es sich Bóin II. und Khufur handeln muss, aber er ahnt noch nicht, wo Hargrimm geblieben sein könnte. Gemeinsam gehen die Elben auf die Zwerge zu, die bis dahin das Lager der Gefährten noch nicht entdeckt haben. Als sie bei Bóin II. und Khufur angelangt sind und sie freudig begrüssen, erkennen sie rasch die gedrückte Stimmung der Zwerge und ihren noch immer angeschlagenen Zustand. Als Tinulin sich nach Hargrimms Verbleib erkundigt, bricht es schliesslich aus Bóin II. heraus und mit verzweifelter Stimme sagt er, er habe versagt. Hargrimm sei bei Monsats Turm begraben. Als wenig später auch Maira und Arrohir bei den Zwergen eintreffen, ist die junge Heilerin ob der schlechten Verfassung von Bóin II. und Khufur derart bestürzt, dass sie zunächst gar nicht realisiert, dass Hargrimm nicht mehr unter den Lebenden weilt. Ohne weiteren Verzug werden die Zwerge ins Lager geführt, wo Maira sogleich mit der Heilung von Khufurs zahlreichen Blessuren beginnt. Kaum hat sie dem Zwerg ihre heilenden Hände aufgelegt, schläft er auch schon vor Erschöpfung ein. Dann wendet sich Maira Bóin II. zu und heilt auch seine Verletzungen. Arrohir hat sichtlich Mühe, mit dieser ihm so unwirklich, ja absurd, erscheinenden Realität von Hargrimms Tod umzugehen und er hält sich still im Hintergrund.
Als die Zwerge eingeschlafen sind und auch Arrohir und Maira sich zur Ruhe begeben, sagt Calendin zu Tinulin, er habe bis zuletzt gewisse Zweifel und Vorbehalte Hargrimm gegenüber gehabt. Aber jetzt, wo er nicht mehr da sei, vermisse er den Kleinzwerg dennoch. Tinunlin antwortet seinem Freund, er vermute, dass sie vielleicht noch in den hohen Norden aufbrechen werden müssen, um Hargrimms Verwandte aufzusuchen.

// Metageblubber:
Nun ist Hargrimm also durch die Hand der Trolle gestorben. Das war allerdings keineswegs meine Absicht oder auch nur im Ansatz (für diese Session oder überhaupt) geplant gewesen. Nachdem wir im ersten Teil der Session die Suchaktion der Elben und Menschen durch hatten und uns den Zwergen zuwendeten, meinte Bóins II. Spieler "Jetzt ein paar Trolle, das wär schön". Tja und ich bin ja nun der letzte, der den Spielern einen Wunsch verweigern würde  >;D. Nur dass die Trolle nicht wie vom Spieler angedacht einzeln und im Einminutentakt angedackelt kamen, sondern halt erst ein paar Wölfe die Zwerge anrauhten, bevor dann der troll'sche Feinschliff erfolgte.
Die Zwerge hatten das Problem, bei diesem Kampf ohne Heilerin dazustehen, weshalb Ausfälle durch kritische Treffer schnell fatale Folgen hätten haben können, zumal nur Bóin II. über einige wenige Heilmittel verfügte. Im Kampf gegen Trolle kommt aber erschwerend hinzu, dass sie aufgrund ihrer Grösse und Kraft jeweils mindestens doppelten Trefferschaden verursachen, so dass ein Kampf auch ohne kritischen Treffer sehr bald tödlich enden kann, wenn die Trefferpunkte unter 0 sinken. Dann wird der Charakter bewusstlos und stirbt ohne Heilung nach Ablauf einer bestimmten Anzahl Runden (abhängig vom Konstitutionswert).
Im Laufe des Kampfes zeigte sich, dass es die Trefferpunkte waren, die hier über Leben und Tod entscheiden würden und es wurde diesmal richtig knapp für die Zwerge (Hargrimm bewusstlos unter Null, Bóin II. bewusstlos und dann auf +1 geheilt und Khufur mit 8 Trefferpunkten Rest). Während dem Kampf bedeutete das richtiges Dosieren der gegnerischen Angriffe, weshalb sich dann auch ein Troll eindrücklich (im wahrsten Sinne  ;) ) mit einem etwas zu vorwitzigen Wolf beschäftigte, was ja aber gut in die Szene passte.
Als Hargrimm bewusstlos wurde, rechnete ich noch gar nicht wirklich damit, dass das sein Ende bedeuten würde, es war aber gut, dass er und keiner der anderen als erster aus dem Kampf ausschied. Als es mir dann dämmerte, befand ich das für eine durchaus spielbare Version - die Trollhöhen und auch die Trolle sollten nie unterschätzt werden und haben ja auch schon Hargrimms Begleiter das Leben gekostet. Nun musste er aber noch seinen letzten Willen kundtun, wofür ich dann die Szene mit dem Crosparstein verwenden konnte. Auch wenn es natürlich nicht nach den Regeln war, dass Hargrimm da nochmals die Augen aufmacht, aber es passte einfach sehr gut und gab dem Ganzen einen würdigen, ja epischen, Rahmen.

Die Spieler hatten wohl wirklich nicht damit gerechnet, dass diese an sich so "normale Reise durch die Trollhöhen" so gravierende Folgen nach sich ziehen könnte. Ich wurde denn auch von Tinulins Spieler in der Zeit nach der Session immer wieder (im Spass) "Murderer" genannt und er bezichtigte mich, ich hätte Hargrimm umgebracht :)

Mit Hargrimms Tod haben sie ein potentielles Ordensmitglied verloren und die Rückgewinnung der Kleinzwergenbinge ist nun wohl kaum noch Thema für die Gruppe. Dafür haben sie nun das Versprechen am Hals, das die Zwerge Hargrimm in Bezug auf seinen letzten Willen gegeben haben. Dieser Umstand könnte sich im weiteren Verlauf der Kampagne auch noch als spannend erweisen.
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Die Spieler vermissen übrigens schmerzlich die Unterstützung des Tanelorn gegen ihren ach so bösen Spielleiter ;D Aber vielleicht unterstützt ihr ja auch einfach lieber mich und wollt sehen, dass sich die Spieler ordentlich anstrengen müssen, um in Mittelerde zu bestehen? Sagt's uns hier und jetzt und natürlich auch wenn ihr sonst irgendwelche Fragen oder Anmerkungen habt  :)

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #70 am: 20.03.2016 | 16:53 »

Die Spieler vermissen übrigens schmerzlich die Unterstützung des Tanelorn gegen ihren ach so bösen Spielleiter ;D Aber vielleicht unterstützt ihr ja auch einfach lieber mich und wollt sehen, dass sich die Spieler ordentlich anstrengen müssen, um in Mittelerde zu bestehen? Sagt's uns hier und jetzt und natürlich auch wenn ihr sonst irgendwelche Fragen oder Anmerkungen habt  :)

Wie wär´s, wenn ich stattdessen einfach Popcorn mampfend auf den billigen Plätzen sitze und mir das Schauspiel ansehe, das da auf der Bühne gegeben wird?

´Tschuldigung, aber ein gestandener Spielleiter wie du muss schon alleine mit seinen Spielern fertigwerden...  ~;D
Unordnung = Datenschutz
Was ich nicht finde, das findet auch kein Anderer!

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #71 am: 27.04.2016 | 20:16 »
@ Chaos:
Da hast Du mich vielleicht ein bisschen missverstanden. Natürlich werde ich mit meinen Spielern schon alleine fertig ;D Ich hatte zum Ausdruck bringen wollen, dass man Euer Schweigen zum Genöle der Spieler vielleicht einfach nur als Zuspruch zu meiner (seltenst harten  >;D ) Spielleitung sehen könnte und ihr es daher gar nicht für nötig erachtet, ihnen Trost zu spenden  ~;D

Nun denn, Popcorn Achtung, fertig, los: Es geht weiter  :)

Von Trollen und anderen Hindernissen...

Session 31:
3.4.-13.4.2783 3Z
Trollhöhen - Gasthaus "Zur letzten Brücke" in Rhudaur // Imladris

Am Morgen des 3. April 2783 3Z erwachen Bóin II. und Khufur schon in wesentlich besserer Verfassung. Beim Frühstück erklärt Bóin II., er müsse sogleich die Verfolgung des überlebenden Trolls aufnehmen, um Hargrimms Tod zu rächen. Maira glaubt, dass sie sich entweder verhört oder aber der Zwerg innere Schäden davon getragen haben muss, anders kann sie sich nicht erklären, dass Bóin II. ernsthaft in Erwägung zieht, sich gleich wieder in Lebensgefahr zu begeben. Tinulin bemerkt Mairas Entsetzen über den in ihren Augen lebensmüden zwergischen Starrsinn Bóins II., aber gerade das Verständnis für die zwergische Natur von Bóins II. Wunsch, lässt den Noldo nicht gegen seinen Freund sprechen. Auch in Khufur sträubt sich eigentlich alles gegen eine erneute Begegnung mit Trollen, doch es käme ihm nie in den Sinn, seinem Meister zu widersprechen. Da auch Calendin sich nicht eindeutig gegen die Verfolgung des einzigen verbliebenen Trolls ausspricht, wendet sich Maira schliesslich an Arrohir. Der junge Mann sitzt etwas abseits von den anderen und scheint, wie in den letzten Wochen schon häufiger, grübelnd und in Gedanken versunken zu sein. Als er Bóins II. Plan hört, sagt er nur, dass sein nächstes Ziel in Fornost liege und er sich darauf konzentrieren müsse. Da dies jedoch noch um Vieles schlimmer sei als ein paar Trolle, sei es ihm einerlei, erst Bóins II. Wunsch nachzugehen. Auch das Argument Mairas, sie könnten um Hargrimms Willen lieber nach der Kleinzwergenbinge suchen, dringt bei Bóin II. nicht durch. Tinulin gibt zudem zu bedenken, dass man wohl des Kleinzwergischen mächtig sei müsse, um die dortigen Inschriften entziffern und so das Eingangstor zur Binge öffnen zu können. So bleibt der jungen Heilerin schliesslich nichts anderes, als dieses "Rachegebaren" als so eine unsinnige "Männersache" abzutun und sich der Mehrheit zu fügen. Khufur eröffnet den anderen, dass Hargrimms letzter Wille gewesen sei, dass seine Axt, die sie auf keinen Fall benutzen dürfen, der Crosparstein und Frenjas Kugel zu seinem Vater in den Norden gebracht werden. Er fügt an, dass Hargrimms letzter Wille wohl auch seinen Crosparring umfasst habe. Er, Khufur, habe Hargrimm geschworen, ihm seinen letzten Willen zu erfüllen. Tinulin seinerseit erzählt Bóin II. und Khufur, was sie im Schwarzforst erlebt haben und er denkt, dass mit dem Tod Hargrimms die Rückeroberung der Kleinzwergenbinge von Cameth Brin auf ungewisse Zeit hinausgeschoben sei. Den Rest des Tages verbringen die Gefährten damit, sich auszuruhen und Arrohir widmet sich ausgiebig seinem Hengst Windraes.

Am nächsten Morgen brechen die Gefährten auf und errichten abends einige Kilometer nördlich des Ortes, an dem Hargrimm im Kampf gefallen war, ihr Nachtlager. Arrohir nutzt die frühen Abendstunden, um Tinulin nach seinem Wissen über Fornost zu befragen. Der Noldo sagt ihm, dass Fornost Erain, die Nordburg der Könige, vor langer Zeit der Sitz der Herrscher des nördlichen Königreichs von Arnor gewesen sei. Doch dann sei ein Schatten über die Stadt gekommen und sie sei im Krieg von Angmar eingenommen und ausgelöscht worden. Bei den einfachen Menschen seien die unheimlichen Ruinen heute eigentlich nur noch als "Totendeich" bekannt.

Nach einer ruhigen Nacht begeben sich die Gefährten am Morgen des 5. April 2783 3Z zum Ort des nächtlichen Trollangriffs auf die Zwerge. Schon aus der Entfernung können sie die Umrisse mehrerer zu Stein gewordener Trollkadaver erkennen, an denen sich vor dem ersten Sonnenaufgang nach der Schlacht noch zahlreiche Wölfe gütlich getan zu haben scheinen. Mit vereinten Kräften gelingt es den Elben, die Spur des einzigen überlebenden Trolls ausfindig zu machen. Nachdem Arrohir seinem Hengst Windraes aufgetragen hat, mit den übrigen Pferden im Grasland und fern irgendwelcher Gefahren zu bleiben, folgen die Gefährten den Trollspuren in den östlich des Weges gelegenen Wald. Gleich hinter dem Saum des Waldes entdecken sie einen Platz, den die Trolle des Nachts offenbar schon öfters als Ausguck auf den Handelsweg genutzt haben. Die Spuren führen die Gefährten tiefer in den Wald, erst nach Osten und dann nach Süden, bis die Elben schliesslich in der Entfernung zwischen den noch weitgehend winterkahlen Laubbäumen einen steilen Hügel und an seinem Nordhang einen grossen Höhleneingang entdecken. Nachdem sie unbemerkt bis zum Eingang geschlichen sind, entzünden sie für Arrohir und Maira je eine Fackel und stossen mit gezückten Waffen langsam ins Innere der Höhle vor. Der faulige Geruch sowie die zahlreichen am Boden verstreuten Knochen lassen keinen Zweifel über die Bewohner dieses Ortes. Nach wenigen Metern fällt der gut vier Meter breite Gang auf einer Länge von etwa acht Metern steil ab. In grossen Abständen haben die Trolle Tritte in den Fels gehauen, doch liegen sie für die Menschen und erst recht für die Zwerge viel zu weit auseinander, als dass sie diese wirklich nutzen könnten. Angewidert müssen sie feststellen, dass die Felsrampe überall mit einer nach Tierkadavern stinkenden, glibbrig-rutschigen Masse überzogen ist und keiner der Gefährten möchte sich genauer vorzustellen versuchem, worum es sich dabei im Einzelnen handeln könnte. Am unteren Ende der Schräge wendet sich der Gang nach links und an der rechten Wand zeichnet sich der schwache Schein eines Feuers ab. Mit Hilfe von Tinulins elbischem Seil wagt sich Bóin II. als erster die rutschige Rampe hinunter. Kaum ist er unten angekommen, folgt ihm auch schon Tinulin. Sie sehen ein unbewachtes Lagerfeuer in einem grösseren Raum und erkennen, dass sich die Höhle noch tiefer in den Hügel zieht. Aus der Entfernung vernehmen sie deutlich die Geräusche mehrerer Trolle. Als Arrohir den beiden folgen will, verliert er auf dem rutschigen Untergrund den Halt und knallt mit einem schmatzenden Geräusch der Länge nach auf die Rampe. Geistesgegenwärtig klammert er sich an das Seil und kann sich schnell wieder aufrichten. Der Rest des Abstiegs gelingt ihm ohne weiteren Lapsus. Tinulin und Bóin II. befürchten, dass Arrohirs Missgeschick den Trollen nicht verborgen geblieben ist, denn es klingt, als ob einer der Trolle sich der Rampe nähern würde. Während Arrohir noch die glibbrige Masse von seinen Händen wischt, betritt Khufur in seiner Plattenrüstung die Rampe. Auch er rutscht auf dem schlüpfrigen Boden aus und schlägt klappernd hin. Da er das Seil nicht mehr zu fassen bekommt, rutscht er die ganze Rampe laut scheppernd hinunter und kracht völlig von der stinkenden Sosse überzogen in die gegenüberliegende Wand. Damit sind die Trolle nun endgültig über den unerwarteten Besuch informiert und es dauert nicht lange, bis ein grosser Troll, den Bóin II. als den verwundeten Überfallteilnehmer erkennt, um die Ecke schaut. Schnell lässt Calendin Maira am Seil herab und springt dann selbst über die von den Trollen angebrachten Tritte nach unten. Der überraschte Troll grunzt ein schwer verständliches "Frischfleisch" und zieht sich erst ein bisschen zurück, nur um kurz darauf mit einem etwa gleich grossen Artgenossen auf die Gefährten zuzustürmen. Die Trolle erhalten schon nach kurzer Zeit Unterstützung von einer erzürnten Trollfrau, doch gegen die vereinten Kräfte des Ordens des Lichts sind sie ohne Chance und werden allesamt erschlagen. Noch immer vernehmen die Gefährten Geräusche aus dem hinteren Teil der Höhle und als sie um die nächste Biegung spähen, erkennen sie ein Trollbaby, das alleine auf einem Lager liegt und vor sich hin gluckst. Der Gedanke daran, was hier als nächstes geschehen wird, lässt Maira erschauern. Zu Bóin II. gewandt sagt sie, da er nun seine Rache für Hargrimm gehabt habe, ziehe sie sich jetzt zurück und warte am Eingang. Hier könne sie nicht mehr atmen. Calendin begleitet die junge Heilerin und hilft ihr die rutschige Rampe hinauf. Mit Tränen in den Augen bleibt sie vor dem Eingang zur Höhle stehen und Calendin sagt ihr, dass das für das Trollbaby das Beste sei, denn ansonsten müsse es verhungern. Nachdem Bóin II. dem Trollbaby ein kurzes Ende bereitet hat, verlässt auch Arrohir die Höhle.
[Diskussion darüber, was mit dem Trollbaby geschehen soll. Spieler von Tinulin (in Gedanken beim letzten Teil der Extended Edition des "Hobbit", wo ein blinder Troll zuerst von einem Ork und später von einem Zwergen geritten und über Ketten gesteuert wird: Man könnte es auch aufziehen. Und dann bekommt jeder einen Schlüssel, um es zu fahren.]
Bóin II., Khufur und auch Tinulin bleiben noch eine Weile in der Höhle und durchstöbern das Lager der Trolle. Khufurs Wurfaxt, mit welcher er wenige Tage zuvor den fliehenden Troll verwundet hatte, finden sie nicht. Dafür entdecken sie neben zahlreichen rostigen Waffen 53 Goldstücke, 80 Silbermünzen, eine Halskette mit einem Turmalinanhänger und einen Goldring mit einem grossen Smaragd. Nachdem sie diese Dinge eingesteckt haben, verlassen auch sie die Höhle. Beim Anblick Bóins II. wendet sich Maira ab und verlangt wütend und traurig zugleich nach einem Bach, um sich ausgiebig waschen zu können. Die anderen pflichten ihr bei und gemeinsam machen sie sich auf die Suche. Während Bóin II. schon wieder besserer Laune zu sein scheint und sein Rachegelüst gestillt hat, ist Arrohir schon wieder in Gedanken an Fornost versunken. Als sich Khufur unterwegs lauthals über den fürchterlichen Gestank seiner komplett verdreckten Kleider und Rüstung beschwert, dreht sich Maira zu ihm um, und sagt ihm mit bebender Stimme und einem stechenden Blick in den Augen, man hätte ja nicht in diese Höhle reingehen müssen. Über diese heftige Reaktion der sonst eher sanften Maira ist der Zwerg sehr erschrocken und er wagt es kaum, auf dem weiteren Weg noch einen Mucks von sich zu geben. Nachdem sie endlich einen Wasserlauf gefunden haben und ihm bis zum Waldrand gefolgt sind, verwenden sie einen guten Teil des Nachmittags darauf, sich selbst und ihre Ausrüstung gründlich zu waschen. Arrohir putzt Mairas Stiefel und muss bald feststellen, dass der Trollgeruch überaus hartnäckig ist, denn auch als er sich selbst schon wieder für richtig sauber hält, mag sich ihm sein Hengst Windraes nur sehr langsam und vorsichtig witternd nähern. Khufurs Umhang verströmt selbst nach einer Behandlung mit Tinulins Duftölen noch immer einen scheusslichen Geruch, aber wegen seiner guten Tarnfähigkeit möchte er ihn dennoch nicht aufgeben. Maira hält den ganzen Rest des Tages über einen möglichst grossen Abstand zu Bóin II., was Tinulin natürlich nicht entgeht, aber er lässt die junge Frau in Ruhe. Schliesslich ziehen sich die Gefährten zu ihrem letzten Lagerplatz zurück und beraten dort das weitere Vorgehen.
Arrohir sagt, sie müssten jetzt nach Fornost reiten, um im Auftrag des Truchsess von Gondor nach einer Truhe mit Gesetzestexten zu suchen. Er fügt an, dass es vielleicht auch sinnvoll wäre, zuvor noch bei den Elben von Imladris weitere Informationen zu erfragen. Bóin II. kommt nochmals auf die Kleinzwergenbinge von Cameth Brin zu sprechen, muss Tinulin aber darin beipflichten, dass niemand in der Gruppe fähig sein dürfte, eine kleinzwergische Inschrift beim Eingang zur Binge zu übersetzen. Daher erachtet auch er diese Suche als vorerst abgeschlossen. Tinulin weist darauf hin, dass des Weiteren auch noch Hargrimms letzter Wille zu erfüllen sei, wozu sich Khufur verpflichtet habe. Der Zwerg wiederholt nochmals, dass er Hargrimm versprochen habe, seine Sachen zu seinem Vater in den Norden zu bringen. Bóin II. stellt klar, dass nur Khufur Hargrimm dieses Versprechen abgegeben habe, er selbst hingegen nicht. Nach eingehender Diskussion beschliessen sie, dass Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira nach Imladris gehen, um dort mehr über Fornost, die Gesetzestruhe und König Arvedui herauszufinden. Bóin II. und Khufur gehen derweil zum Gasthaus "Zur letzten Brücke" und warten dort bei ein, zwei Bier auf ihre Gefährten.

Am nächsten Morgen brechen die Gefährten auf und erreichen am Abend die grosse Oststrasse, wo sie ihr Nachtlager aufschlagen. Tags darauf trennen sich die Zwerge von den anderen und ziehen mit ihren Pferden sowie dem Packpferd Blosma nach Westen zum Gasthaus "Zur letzten Brücke", welches sie am Abend des 8. April 2783 3Z erreichen. Der Frage des Wirtes, wo denn ihr dritter Begleiter abgeblieben sei, begegnen sie mit einem kurzen "auf dem Weg" und schweigen sich im Übrigen über ihre Reise und Hargrimms Schicksal aus. Während sie auf die Ankunft der übrigen Ordensmitglieder warten, gehen sie dem Wirt wieder bei allerhand schweren Arbeiten zur Hand. Die Frau des Wirtes wendet dafür ihre ganze Kunst auf, um in unzähligen Waschgängen den scheusslichen Trollgeruch aus Khufurs Umhang zu vertreiben.

Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira gelangen am späten Nachmittag des 10. April 2783 3Z nach Imladris und werden von Erestor, dem Hausverwalter und Berater Elronds, willkommen geheissen. Tinulin und Calendin trennen sich und im Einverständnis mit Erestor bringt der Noldo die beiden Menschen im Haus seiner Eltern unter. Nenwen begrüsst ihren Sohn und auch Arrohir und Maira mit einem Lächeln, doch ihr Blick lässt Tinulin vermuten, dass sie bereits eine Ahnung davon hat, was den Gefährten seit ihrem letzten Aufbruch von Imladris zugestossen ist. Nachdem er Arrohir und Maira zu ihren Zimmern gebracht hat, geht er daher zu seiner Mutter und erzählt ihr von der Reise und dem Tod Hargrimms. Nenwen hingegen scheint die Verwundung Calendins durch eine schwarze Klinge weit tiefer zu bewegen als der Verlust des Kleinzwergen und sie ist froh, dass ihr Vater Tarindon den Waldelb behandeln konnte und sie heil zurückgekommen sind. Währenddessen geht Calendin zuerst zu seinen Eltern und wird von seiner Mutter Fimlass und seinem Vater Calenorn herzlich empfangen. Fimlass sieht ihren Sohn mit den wissenden Augen einer Mutter an und sagt schliesslich, sie sei sehr erleichtert darüber, dass er heil aus dem Hügelgrab zurückgekehrt ist. Noch grössere Sorgen als seine Eltern habe sich wohl nur Glorwen gemacht, die noch immer im Gästeflügel von Elronds Haus untergebracht ist. Sobald er seine Sachen abgelegt hat, begibt sich Calendin zu ihrer Unterkunft. Die schöne Elbin steht auf der Terrasse vor ihren Gemächern und als sie Calendin erblickt, läuft sie Freude strahelnd auf ihn zu und fällt ihm um den Hals. In den Armen seiner Geliebten fällt eine grosse Last von den Schultern des Waldelben. Nachdem sie sich eine Weile umschlungen gehalten haben, löst sich Glorwen wieder von ihm und lädt ihn zu einem Bad ein, da er eine lange Reise hinter sich habe. Als sie Calendin mit aller Sorgfalt wäscht, entdeckt sie plötzlich die Narbe, welche die schwarze Klinge aus dem Hügelgrab auf seinem Rücken hinterlassen hat, und entsetzt macht sie einen Schritt zurück. Calendin erklärt ihr, dass ihre Reise um einiges schlimmer verlaufen sei, als er es sich vorgestellt habe. Dank der heilenden Hände von Tinulins Grossvater Tarindon sei er aber ohne bleibende Beeinträchtigungen davon gekommen. Glorwen nähert sich mit ihren Fingern vorsichtig und langsam der Narbe und zuckt bei der ersten Berührung erst kurz zusammen. Dann aber legt sie ihre ganze Hand auf die Stelle und spürt Calendins warme Haut. Mit einem Lächeln auf den Lippen sieht sie ihm in die Augen und sagt ihm, dass sie ihn auch so noch immer wolle. Da fasst sich Calendin ein Herz und hält ohne Einschränkungen und Bedingungen zu seinen Gunsten um Glorwens Hand an. Die schöne Elbin ist verzückt und gibt ihm mit einem langen Kuss das Ja-Wort. Dann sagt sie ihm, sie habe stets gewusst, dass er immer wieder in die Welt ausserhalb der Elbenreiche ziehen und wohl noch lange nicht zur Ruhe kommen werde, dass dies ihre Liebe aber nicht hindern werde. Sie habe aber sicher wissen und spüren müssen, dass sie - alle Umstände aussen vor gelassen - die Eine in seinem Herzen ist, was er ihr durch seinen Antrag bestätigt habe.
Während Calendin und Glorwen ihre Verlobungsnacht beieinander verbringen, sucht Tinulin seinen Vater Elvëanwe auf. Nachdem er ihm das Schwert Luinmacil gezeigt und der Noldo-Schmied die von ihm erschaffene Klinge einige Male mit fliessenden Bewegungen durch die Luft hat schneiden lassen, erzählt ihm Tinulin alles, was die Gefährten unterwegs erlebt haben. Elvëanwe ist froh darüber und zufrieden, dass die Gefährten ihre Artefaktwaffen wiederbeschaffen konnten und er spürt Tinulins Trauer über den Verlust des Kleinzwergen.

Während Arrohir und Maira am nächsten Morgen lange schlafen und sich kaum noch an die Entbehrungen und Strapazen ihrer Reise erinnern können, begibt sich Tinulin schon früh zu Erestor. Er erklärt dem engen Berater Elronds, dass seine Begleiter und er einige Fragen zu Fornost Erain, der ehemaligen Königsstadt des Nordens, hätten und sie froh über jede Information wären. Erestor nimmt sich der Sache an und schickt gegen Mittag einen Boten, der die Gefährten zu einer Besprechung mit Herrn Elrond einlädt. Unterdessen erzählt Calendin seiner Verlobten Glorwen, dass Bóin II. und Khufur in einem Gasthaus mehrere Tagesreisen westlich von Imladris warten. Hargrimm hingegen sei unterwegs bei einem Überfall von Trollen erschlagen worden, was die schöne Elbin zutiefst erschüttert. Als sie wenig später die frohe Kunde ihrer Verlobung in das Haus von Calendins Eltern und zu Tinulin und den anderen tragen, strahlt Glorwen aber wieder über alle Massen. Fimlass und Calenorn sind mächtig stolz auf ihren Sohn und gratulieren den beiden von ganzem Herzen. Nenwen ist sehr erfreut Glorwens Bekannschaft zu machen und sagt Calendin und Tinulin, sie sollen in Zukunft noch besser auf einander achten, da jetzt jemand auf den Waldelben warte. Maira ist ob Glorwens Erscheinung hin und weg und weiss zunächst gar nicht so recht, wie sie der Elbin begegnen soll. Nach einen schüchternen Vorstellung fasst sie sich aber ein Herz und nimmt sie freudig in die Arme. Nur Arrohir hält sich abseits und sagt missmutig, dass sich ihre Gemeinschaft jetzt wohl verkleinern werde. Da geht Glorwen zu ihm hin und indem sie ihm tief in die Augen sieht, sagt sie, dass sie Calendin nie im Weg stehen würde und er mit seinen Gefährten losziehen werde, wenn es in seinem Herzen sei. Diese Antwort überrascht den jungen Menschen und erleichtert über die Antwort schliesst er Glorwen in sein Herz und gratuliert nun auch er dem verliebten Paar.

// Metageblubber:
Bóins II. Spieler hat in und nach der Session klar gestellt, dass Bóin II. im Gegensatz zu Khufur Hargrimm kein Versprechen bezüglich der Rückschaffung seiner Dinge gegeben hat. Gleichwohl hat er outgame gesagt, dass Bóin II. Khufur natürlich begleiten werde. Der Charakter hält sich aber dennoch ein Hintertürchen offen und möchte anscheinend keine Verpflichtungen eingehen...
Dafür hat sich derselbe Spieler (er spielt ja neben Bóin II. auch Calendin) in Sachen Glorwen endlich einen Ruck gegeben und ohne Hintertürchen um Glorwens Hand angehalten. Was ihm das wohl einbringt?
Der Grundriss der Trollhöhle mitsamt der Kinderrutsche war frei improvisiert, da ich nicht wirklich damit gerechnet hatte, dass die Gruppe dem letzten Troll wirklich noch hinterher will.
Arrohir und Khufur haben ihre Abseil-Manöver schön verhauen und für etwas Slapstick und Geruchsstörungen gesorgt  ~;D

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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #72 am: 27.04.2016 | 20:54 »
Session 31: Teil 2

Eine Stunde nach dem Mittag begeben sich Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira zu Elronds Haus und treffen den Herrn von Imladris in einem schönen Besprechungsraum mit einer grossen Fensterfront. Nach der Begrüssung setzen sich alle an einen grossen Tisch und Arrohir erklärt sein Anliegen. Er habe von Truchsess Beregond von Gondor den Auftrag erhalten, im ehemaligen nördlichen Königreich nach einer Truhe zu suchen, in welcher Arvedui, der letzte König von Arthedain und Arnor, seine Gesetze aufbewahrt habe. Da im Süden nichts über den Verbleib von Truhe und König bekannt sei, müsse er wohl oder übel zur ehemaligen Königsstadt Fornost Erain aufbrechen, um dort nach weiteren Hinweisen oder der Truhe selbst zu suchen. Gemäss seinen Informationen sei dieser Ort jedoch von dunklen Mächten heimgesucht und er hofft daher, hier noch andere Hinweise zu bekommen, die einen Gang dorthin überflüssig machen könnten. In einem langen Gespräch mit Elrond zeichnet sich folgendes Bild der Geschichte des nördlichen Königreichs und von Fornost Erain:

Das nördliche Königreich Arnor wurde lange Zeit von Annuminas am See Nenuial aus regiert. In späteren Zeiten verlegten die Könige ihren Sitz ins östlich gelegene Fornost Erain, die Nordburg der Könige. Im Laufe des dritten Zeitalters teilte sich das nördliche Königreich aufgrund von Erbfolgestreitereien in die Gebiete Arthedain, Rhudaur, in dessen Gebiet auch Imladris liegt, und Cardolan. Wahrscheinlich auch unter dem Einfluss dunkler Kräfte schwanden in Rhudaur und Cardolan die Königslinien allmählich dahin und erloschen schliesslich ganz. Im Jahr 1349 3Z erhob daher König Argeleb I. von Arthedain Anspruch auf die Herrschaft über ganz Arnor, wobei er zum Zeichen seines königlichen Anspruchs als erster einen Namen mit der Anfangssilbe "Ar", König, trug. In Rhudaur erhoben sich daraufhin die Hügelmenschen gegen die Dunedain von Arthedain und unterstützt, um nicht zu sagen insgeheim geführt, von den Kräften des nördlich gelegenen Angmars, griffen sie den König an und erschlugen ihn im Jahr 1356 3Z. Mit Hilfe der Menschen von Cardolan und der Elben von Lindon konnten die Angreifer aus Rhudaur jedoch gestoppt und fürs erste zurückgedrängt werden. In den Jahren danach nahmen der Einfluss und die Kraft des Hexenkönigs von Angmar, wie dieser schwarze Feind sich nannte, stetig zu und im Jahr 1409 3Z griff er den Amon Sul, die Wetterspitze, an und schleifte ihn.
Im Jahre 1940 3Z hatte König Arvedui von Arnor Firiel, die Tochter von König Ondoher von Gondor, geheiratet als Zeichen der von Ondoher und Arveduis Vater Araphant eingeleiteten Wiederannäherung der beiden Königreiche. Im Jahre 1944 3Z fielen König Ondoher und seine beiden Söhne, Artamir und Faramir, in einer Schlacht mit den Wagenfahrern nördlich des Morannon, des Schwarzen Tores von Mordor. Nach dem Tode Ondohers und seiner Söhne erhob Arvedui vom nördlichen Königreich Anspruch auf die Krone von Gondor als unmittelbarer Abkömmling von Isildur und als Ehemann von Firiel, des letzten überlebenden Kindes von Ondoher. Der Rat von Gondor wies diesen Anspruch zurück, wobei Pelendur, der Truchsess von König Ondoher, die Hauptrolle spielte.
Ein Jahr später, im Jahre 1945 3Z, wurde die Krone von Eärnil II. beansprucht, dem siegreichen Heerführer, der jene Wagenfahrer in der Schlacht des Lagers besiegt hatte, die zuvor König Ondoher und seine Söhne erschlagen hatten. Die Krone wurde ihm mit Billigung aller Dunedain in Gondor zugestanden, da er aus dem königlichen Haus war.
Arvedui beharrte nicht auf seinem Anspruch, denn er hatte weder die Macht noch den Wunsch, sich der Wahl der Dunedain von Gondor zu widersetzen. Aber Eärnil II. war ein kluger Mann und nicht hochmütig, selbst wenn ihm das Reich in Arthedain, dem nach der Spaltung von Arnor im Jahre 861 3Z übrig gebliebenen Teil des nördlichen Königreichs, trotz der Herkunft seiner Herrscher recht unbedeutend erschien.
Eärnil II. schickte Arvedui eine Botschaft und liess ihn wissen, er habe die Krone von Gondor in Übereinstimmung mit den Gesetzen und Erfordernissen des südlichen Königreichs angenommen, vergesse aber Arnors Treue nicht, noch leugne er die Verwandschaft oder wünsche, dass Elendils Reiche einander entfremdet werden. Er wolle Hilfe senden, wenn sie benötigt werde, soweit er dazu imstande sei.
Im Herbst des Jahres 1973 3Z war Arthedain in grossen Schwierigkeiten, denn der Hexenkönig von Angmar, der oberste der Nazgûl, bereitete einen letzten Schlag gegen das Land vor. Hierüber informiert, sandte König Eärnil II. seinen Sohn Eärnur mit einer grossen Flotte und so vielen Männern, wie er entbehren konnte, so schnell es ging nach Norden.
Noch vor dem Ende des Winters des Jahres 1974 3Z griff der Hexenkönig von Angmar Arthedain an und belagerte Fornost Erain bis es kurze Zeit später fiel. Arvedui und seine Söhne aber waren der Belagerung entgangen und hatten mit einigen Wachen einen Ausbruch gewagt. Schon kurz nachdem sie die Stadt verlassen hatten, mussten sie sich jedoch trennen und Arveduis Sohn Aranarth floh mit seinen Begleitern nach Westen, wo er nach Lindon zu Herrn Cirdan, dem Herrn der Grauen Anfurten, gelangte. Ob Aranarth die Truhe mit den Erlassen seines Vaters Arvedui mitgenommen hat und was damit geschehen sein könnte, ist in Imladris nicht bekannt. Als er später einmal nach Imladris kam, hatte er jedenfalls keine Truhe oder Dokumente bei sich. Es könnte sein, dass Aranarth die Truhe auf dem Weg nach Lindon verloren oder versteckt hat, um auf seiner Flucht Ballast loszuwerden. Hierzu könnte vermutlich Herr Cirdan weitere Hinweise haben. Es wird gesagt, dass König Arvedui über die Ablehnung seines Herraschftsanspruchs auch über Gondor sehr enttäuscht und er deshalb darauf bedacht gewesen sei, dass nie ein Erbstück des Nordens in die Hände Gondors gelange. Die Truhe soll mit einem Mechanismus versehen sein, der bei unsachgemässer Behandlung den Inhalt zerstört.
Ob und wenn ja welche Erbstücke sich damals noch in Fornost Erain befunden haben und welche sich jetzt noch dort befinden, ist in Imladris nicht bekannt. Ebenso ist ungeklärt, was mit König Arvedui und seinen Begleitern nach der Trennung von Aranarth geschah, denn sie wurden nie gefunden.


Als sie sich dem weiteren Schicksal von Fornost Erain zuwenden, betritt ein grossgewachsener Elb mit golden schimmerndem Haar und einer ganz aussergewöhnlichen Ausstrahlung den Raum und wird den Gefährten als Glorfindel vorgestellt, Anführer der Hausmacht von Imladris. Glorfindel erzählt, was nach dem Eintreffen von Eärnurs Flotte in Lindon im Jahre 1975 3Z geschah:

"Eärnur marschierte mit seinem Heer, den verbliebenen Kräften Arnors sowie zahlreichen Elben aus Lindon in Richtung Fornost Erain, während sich die Hausmacht von Imladris von Osten näherte. Der Hexenkönig von Angmar war so siegesgewiss, dass er uns nicht in der Stadt erwartete, sondern Eärnur entgegenzog, worauf es in der Ebene zwischen dem See Nenuial und Fornost Erain zur Schlacht kam. Aufgrund seiner Taktik gelang es Eärnur, das Heer Angmars zu verunsichern und ohne Ordnung wurde es versprengt und vernichtend geschlagen. Der Hexenkönig floh mit einigem Vorsprung nach Norden und in Richtung Carn Dûm in Angmar, doch Eärnur mit seiner Reiterei und auch ich nahmen die Verfolgung auf. Schliesslich kam der Hexenkönig persönlich hervor, in schwarzer Kleidung und mit einer schwarzen Maske auf einem schwarzen Pferd. Furcht befiel alle Menschen, die ihn sahen, und mit einem entsetzlichen Schrei ritt er geradewegs auf Eärnur an der Spitze seiner Reiterei zu. Eärnur hätte ihm standgehalten, aber sein Pferd konnte diesen Angriff nicht aushalten und es trug ihn davon, bevor er es meistern konnte. Da lachte der Hexenkönig, wandte sich zur Flucht und verschwand in den Schatten. Da war Eärnur sehr zornig und wollte nichts als Rache für die erlittene Schmach, doch der Hexenkönig war fort und ich beschwichtigte Eärnur, denn es war in mir, dass er nicht durch die Hand eines Mannes fallen würde."

Arrohir ist voller Ehrfrucht für Glorfindels beeindruckende Persönlichkeit und er ist ihm für seine Ausführungen zutiefst dankbar. Als der aussergewöhnliche Elb den Raum wieder verlassen hat, fährt Elrond fort:

"So wurde im Jahre 1975 3Z der Hexenkönig aus Fornost Erain vertrieben. Die Stadt, in welcher das schwarze Wesen ein Jahr lang genistet hatte, wurde nur flüchtig durchsucht, denn niemand wollte sich an diesem dunkel gewordenen Ort länger als nötig aufhalten und nie wieder liessen sich dort Menschen nieder. Und so endete auch Arthedain, das letzte der nördlichen Königreiche. Denn nicht nur hatte gut 300 Jahre zuvor schon die schwarze Pest die nördlichen Dunedain stark dezimiert, sondern auch die langen Jahre der ständigen Bedrohung durch Angmar und der letzte Krieg hatten das Volk ausbluten lassen.
Fornost Erain ist ein dunkler und bedrohlicher Ort geworden, den seit seiner Besetzung durch den Hexenkönig nur wenige Menschen betreten haben und Dunkles soll sich dort noch immer herumtreiben. Nicht zuletzt wohl auch deswegen wird die Ruine von den einfachen Menschen heute "Totendeich" genannt."


Aufgrund der Erkenntnisse aus dieser Besprechung hält Tinulin dafür, zunächst Herrn Cirdan, den Herrn der Grauen Anfurten, aufzusuchen, um ihn noch eingehender zur Flucht Aranarths und Arveduis zu befragen. Vielleicht wäre es so letztlich gar nicht notwendig, nach Fornost Erain zu gehen.

Als die Gefährten keine weiteren Fragen mehr an Herrn Elrond haben, löst er die Versammlung auf und bittet Tinulin und Calendin, noch kurz bei ihm zu bleiben. Als die drei Elben alleine sind, sagt Herr Elrond:

"Herr Arrohir wurde von Truchsess Beregond damit beauftragt, Dinge zu beschaffen, welche aus dem nördlichen Königreich stammen und in den Norden gehören. Ich habe Euch bis jetzt nicht alles gesagt, was mir über den Untergang Arnors bekannt ist. Arveduis Sohn Aranarth ist nach der Trennung von seinem Vater tatsächlich nach Lindon zu Herrn Cirdan geflohen und ich weiss nichts darüber, ob er die vom Truchsess begehrte Truhe mit Arveduis Edikten zu irgendeinem Zeitpunkt bei sich gehabt hat. Als er bei den Anfurten ankam, hatte er sie aber sicher nicht bei sich. Dafür führte er einige andere Erbstücke Arnors mit sich und er brachte sie nach der Vertreibung des Hexenkönigs zu mir nach Imladris, wo ich sie seither verwahre. Es handelt sich hierbei um die Bruchstücke von Narsil, dem Schwert Elendils des Langen, den Elendilmir, den Edelstein der Könige des Nordens sowie den Königsstab des Nordens. Hierüber, wie auch über alles andere, was ich hier mit Euch bespreche, muss unbedingtes und vollkommenes Stillschweigen bestehen und niemand ausser uns, schon gar nicht Herr Arrohir oder sonst jemand ausserhalb dieses Raumes, darf davon Kenntnis erhalten.
Auch wir haben ein sehr grosses Interesse daran, mehr über das Schicksal von König Arvedui zu erfahren und herauszufinden, was mit einigen weiteren Erbstücken des nördlichen Königreichs geschehen ist, insbesondere den Palantiri, den sehenden Steinen, von Annuminas und Amon Sul sowie Barahirs Ring. Diesen Ring gab der Noldorkönig Finrod Felagund im ersten Zeitalter Barahir, dem Vater Berens, der mein Urgrossvater war, zum Dank für seinen rettenden Beistand in der Dagor Bragollach, der Schlacht des jähen Feuers. Er kam über viele Umwege zu Elendil und wurde eines der Erbstücke des Nordens. Von den Palantiri wissen wir, dass sowohl der Stein von Annuminas als auch jener von Amon Sul in den Tagen Arveduis in Fornost Erain verwahrt wurden. Was jedoch aus ihnen geworden ist, ob sie bei der Erstürmung Fornosts zerstört wurden, dem Feind in die Hände gefallen sind oder vor ihm versteckt wurden oder ob man sie aus der Stadt gebracht hat, liegt im Dunkeln. So wie ans Licht kommen soll, was mit König Arvedui und dem Erbe des Nordens geschehen ist, muss unter allen Umständen verhindert werden, dass auch nur irgendein Erbstück Arnors nach Gondor gelangt. Vielmehr soll alles, was Ihr von Arvedui und seinem Erbe findet, zu mir nach Imladris gebracht werden. Hierfür besorgt zu sein, überantworte ich Euch."
[Der Spieler von Calendin glaubt sich daran zu erinnern, dass Aragorn bei seiner Krönung in Gondor Barahirs Ring trug.]


Tinulin und Calendin sehen ein Dilemma auf sich zukommen, wenn sie Arrohir bei der Erfüllung von Truchsess Beregonds Auftrag beistehen sollen, dabei aber gleichzeitig verhindern müssen, dass er ihn tatsächlich erfüllt. Als Calendin Herrn Elrond daher darum bitten möchte, ob nicht er Arrohir die Situation erklären könne, meint der Herr von Imladris, dass dies ihre Aufgabe und Verantwortung sei, als Elben aus Imladris und Wächter des Lichts. Immerhin gibt er ihnen durch ein aussagekräftiges Schweigen zu verstehen, dass er sehr gute Gründe dafür hat, dass die Erbstücke des Nordens nach Imladris und nicht nach Gondor gebracht werden sollen. Bezüglich der Gesetzestexte könnte im Falle des Auffindens immerhin die Möglichkeit bestehen, Abschriften anzufertigen und diese zu Truchsess Beregond zu bringen.
Als die Besprechung mit Herrn Elrond beendet ist, begeben sich Tinulin und Calendin unverzüglich zu Arrohir und Maira und der Noldo sagt ihnen, dass sich die Lage gerade grundlegend verändert habe. Es gebe Geheimnisse, von denen sie nichts wissen dürfen und sollen und es könnten Situationen eintreten, in denen er sie wegschicken müsse, damit keiner von ihnen in Schwierigkeiten gerate. Er bittet die beiden Menschen darum, ihm in dieser Sache ganz besonders zu vertrauen und sich in einer solchen Situation bedingungslos an das zu halten, was er ihnen sage. Maira überraschen die Worte des Noldos zwar und sie ist erst etwas skeptisch, da sie eigentlich davon ausgegangen war, dass es sowohl zwischen ihnen wie auch in den Reichen der Elben weder Vorbehalte noch Geheimnisse gebe. Doch da Tinulin Mairas Traumengel ist, der ihr als Kind das Leben gerettet und seither immer wieder über sie gewacht hatte, geniesst er ohnehin ihr vollkommenes Vertrauen und sie nickt ihm zu. Auch Arrohir erklärt sich nach kurzem Überlegen für den Moment einverstanden, er möchte aber zu einem späteren Zeitpunkt weitere Informationen über die Änderung der Ausgangssituation haben. Auf dem Weg zurück zu ihren Unterkünften sagt Tinulin zu Calendin, er werde im Notfall die alleinige Verantwortung übernehmen.

Da Calendin damit rechnet, schon sehr bald wieder aufbrechen zu müssen, begibt er sich sogleich zu Glorwen, um sie zu fragen, wie das mit ihrer Hochzeit eigentlich von statten gehen soll. Die schöne Elbin ist verzückt und sagt, die Hochzeit habe noch Zeit und es scheine ja auch so, dass er Imladris schon bald wieder verlassen werde. Es sei ihr einfach wichtig gewesen zu wissen, dass sie in seinem Herzen ist, alles andere werde kommen. Dann führt sie ihn ins Haus und an einen Tisch, auf dem ein grosses, mit goldenen Stickereien verziertes Tuch aus grünem Samt liegt. Als sie es aufschlägt, kommt ein wunderbar geschwungener Langbogen zum Vorschein, wie er in Lorien benutzt wird, sowie 20 edle Pfeile. Glorwen sagt:

"Nachdem Du den Goldenen Wald von Lorien und mich das letzte Mal verlassen hattest, wurde ich zunehmend von schlimmen Träumen und dunklen Ahnungen heimgesucht, die mit Deinem Schicksal verbunden waren. Eine dunkle Bedrohung aus dem Norden, die, mit dem Schnee kommend, nach dem Süden greift. Du bist in meinem Herzen und getrieben von grosser Sorge um Dich, habe ich mich nach einer Unterredung mit der Herrin des Goldenen Waldes schliesslich auf den Weg hierher gemacht, wissend, dass ich Dich hier antreffen würde. Und da ich nun weiss, dass ich auch in Deinem Herzen bin und nicht möchte, dass Dir auf Deinen Reisen etwas zustösst, übergebe ich Dir zum Zeichen unserer Verlobung Culor, den Bogen des Goldenen Lichts, der von meinem Grossvater am Ende des zweiten Zeitalters in der Schlacht des Letzten Bündnisses geführt wurde. Er ist aus dem Holz des Goldenen Baumes Mallorn geschnitten und mit Einlagen aus Ithilnaur, Mondfeuer, versehen und hat eine Sehne aus feinstem Hithlain, dem elbischen Garn, das kaum zu zerreissen ist und den Bogen lautlos macht. Möge er Dir gute Dienste leisten und dazu beitragen, dass Du immer gesund und wohlbehalten zu mir zurückkehrst."

Calendin ist tief ergriffen ob diesem Geschenk und noch grösser wird seine Freude, als er erfährt, dass sich der Bogen auf kurze Distanz noch effizienter einsetzen lässt und gegen Wölfe und Orks verschossene Pfeile im Flug zu glühen beginnen, wodurch sie noch mehr Schaden anrichten. Und auch grosse und gewaltige Wesen müssen sich vor diesem exquisiten Bogen sehr in Acht nehmen.
Freudig begibt sich der Waldelb mit seinem neuen Bogen zu Tinulins Familie, denn er möchte Nenwen fragen, was mit dem Kurzbogen geschehen solle, den er vor vielen Jahren von ihrem Vater Tarindon im Blauen Gebirge erhalten hatte. Mit einem Lächeln auf den Lippen sagt ihm Tinulins Mutter, er solle ihn gut aufbewahren für seinen Sohn. Mit einem Blick auf Culor sagt sie mit ernsterer Miene, dass dies ein Bogen von anderer Art sei und nicht geschaffen für alltägliche und einfache Ziele. Er solle sich bewusst sein, dass mit so einer grossen Waffe eine grosse Verantwortung einhergehe und grosse Aufgaben verbunden seien. Calendin nimmt sich Nenwens Worte zu Herzen und bringt seinen alten Kurzbogen zu seinem Vater Calenorn, der ihn zusammen mit der ganzen dazugehörenden Ausrüstung verwahren soll.
Als Calendin und Glorwen wenig später zu Tinulin gehen, schenkt er den Frischverlobten einen der äusserst seltenen blauen Steine aus dem Haus seiner Familie, die ursprünglich aus Lindon beim Blauen Gebirge nach Imladris gezogen war, und sagt, sie könnten ihn beispielsweise verwenden, um damit ihre Eheringe zu fertigen. Dann dankt der Noldo Calendin dafür, dass er ihn auf seinen Wegen ausserhalb der Elbenreiche begleitet und Glorwen, dass sie dies zulässt.
Von Elvëanwe erhält Calendin an einem der nächsten Tage im Tausch gegen eines der Weissmetallschwerter weitere 20 Edelstahlpfeile, in deren Spitzen der Noldoschmied Calendins Namen in einer von ihm selbst entwickelten Schreibweise eingraviert hat.
Die Gefährten planen, am 13. April 2783 3Z von Imladris aufzubrechen, beim Gasthaus "Zur letzten Brücke" die Zwerge abzuholen und dann gemeinsam nach Lindon zu Herrn Cirdan zu gehen.

// Metageblubber:
Calendins "bedingungsloses" Vorgehen hat ihm neben einer wunderbaren Gefährtin sogar noch eine "grosse" Waffe eingebracht. Der Bogen Culor ist extrem mächtig, was auch Tinulins Spieler überrascht und gefreut hat.
Bei der grossen Verantwortung wollte sich Calendins Spieler dann aber gleich schon wieder drücken und Elrond die Aufgabe, Arrohir über das Dilemma aufzuklären, zurückdribbeln. Is nich' :)

Die Spieler und die Elben haben durch Elronds Nachtrag nun zum ersten Mal was Greifbares zu den verschwundenen Palantiri des Nordens gehört und wissen, dass diese auch ins Interesse der einen oder anderen Partei rücken könnten.

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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #73 am: 23.05.2016 | 15:40 »
Hui wie Zeit vergeht...

Ach ja, also die Spieler haben mittlerweile fast ein wenig resigniert, was ihre Hoffnung auf Unterstützung durch Euch Leser hier gegen mich betrifft ;D Dabei hätten sie (ihrer Ansicht nach) bei dem, was ihnen nun bald bevorsteht, dringenden Bedarf an gutem Zuspruch, schliesslich könnte die Reise früher oder später nach Fornost Erain gehen.  >;D
Jetzt wird aber erstmal ein anderes Ziel ins Auge gefasst. Eigentlich ist auch während dieser Session gefühlt gar nicht so viel passiert, aber der Aufschrieb hat diesmal trotzdem eine gewisse Länge erreicht...

Geflügeltes Wort (der Spieler) betreffend Elben: "Und weil sie viel davon haben, gibt man ihnen halt ein bisschen mehr."


Session 32: Teil 1
13.4.-7.6.2783 3Z
Imladris - Mithlond - Nan-i-Naugrim, Blaues Gebirge

Die Zeit bis zum Aufbruch aus Imladris nutzt Tinulin, um viele Gespräche mit seinen Eltern zu führen. Seiner Mutter Nenwen sagt er, er sei bemüht mitzuhelfen, dass in Minas Tirith die richtigen Numenorer an der Macht bleiben und nicht diejenigen, die mit Umbar im Bunde sind, welche den Tod von Nenwens Mutter Faingil verschuldet hatten. Er möchte auch mehr über das Verhältnis seiner Familie zu Herrn Cirdan, dem Schiffsbauer und Herrn der Grauen Anfurten erfahren, der ein Onkel seiner Grossmutter Faingil war. Nenwen erzählt ihm von seiner Grossmutter Faingil:

"Meine Mutter Faingil lehrte mich schon früh in meiner Kindheit ein Lied von den Sternen, das aus der Zeit stammte, als es noch keine Sonne und keinen Mond gegeben hatte und einzig Vardas Sterne ihr Licht auf Mittelerde warfen. Tinwëlindo vom Volk der Vanyar soll es gesungen haben, als er, gemeinsam mit den Teleri in Beleriand angekommen, zum ersten Mal das Licht der Sterne auf dem grossen Meer glitzern sah. Er hatte sich zur Zeit der langen Wanderung der Elben nach Beleriand mit der Teleri-Elbin Núniel aus Olwës Gefolgschaft vermählt und ihre Enkelin war Faingil. Während Tinwëlindo und Núniel Olwës Gefolgschaft auf der Überfahrt nach Aman begleiteten, blieb ihr Sohn Indarfin in Mittelerde zurück. Er hatte die Teleri-Elbin Ningil aus Elwës Gefolgschaft geheiratet, eine Schwester von Cirdan dem Schiffsbauer. Sie hatten sich am Meer niedergelassen und von Ossës Worten überzeugt, blieben sie in Mittelerde, teils wegen ihrer Liebe zu Beleriands Küste, teils weil sie nicht ohne Elwë, ihren Fürsten aufbrechen wollten. Gemeinsam mit ihrer Tochter Faingil hatten sie bis zum Untergang Beleriands immer an der Küste und auf der Insel Balar gewohnt und sie gehörten zum Volk der Falathrim, deren Fürst Cirdan war.
Einige Zeit nachdem Fëanors Söhne Dior in Menegroth angegriffen hatten und Doriath endgültig untergegangen war, erreichte sie die Nachricht, dass Diors Tochter Elwing noch lebte und sich mit dem Silmaril an den Mündungen des Sirions aufhielt. Wieder forderten Fëanors Söhne ihr Eigentum, doch Elwing und ihr Volk wollten den Stein nicht hergeben, nicht zuletzt, weil Earendil, Elwings Gemahl und Fürst dieses Volkes auf See war. So kam es schliesslich zum letzten und grausamsten Morden zwischen Elben und Elben. Es war die dritte der grossen Untaten, die der verfluchte Eid von Fëanor und seinen Söhnen wirkte. Fëanors Söhne griffen überraschend und vernichtend an, doch in diesen Tagen war die Verwirrung in den Herzen der Elben so gross, dass einige ihrer Leute meuterten und auf der Gegenseite fielen, als sie Elwing gegen ihre eigenen Fürsten beschützten. Einer derjenigen, die sich in dieser Stunde gegen seinen Herrn stellte, war Turulin, ein Enkel von Maedhros und Ahne deines Vaters Elvëanwe. Turulins Mutter Erandë war schon entsetzt gewesen, als sie von der Grausamkeit erfuhr, mit der ihr Vater Maedhros und seine Brüder in Menegroth gegen das Volk von Doriath vorgegangen waren. Von Fëanors Söhnen hatte Maedhros bei jenen Taten am meisten gezögert, doch sein Enkel war auch schon in dieser Schlacht noch zurückhaltender gewesen und er hatte manch ein Leben geschont. Als es zu der Schlacht an der Mündung des Sirion kam, wandte sich Turulin endgültig gegen seinen Grossvater Maedhros und dessen Brüder. Die Sindar rechneten ihm seinen Einsatz bei ihrer Verteidigung hoch an, auch wenn er schliesslich erschlagen wurde. Zu spät kamen die Schiffe von Cirdan und Gil-galad den Elben vom Sirion zu Hilfe. Die wenigen Überlebenden des Angriffs, unter denen auch mein Vater Tarindon war, schlossen sich Gil-galad und Cirdan an und fuhren mit ihnen zur Insel Balar, wohin sich das Volk der Falathrim nach der Schlacht der ungezählten Tränen und den Angriffen von Morgoths Truppen auf Eglarest und Brithombar zurückgezogen hatte. Dort waren sich Faingil und Tarindon zum ersten Mal begegnet und sie verliebten sich."


Bei einem Gespräch mit Erestor erkundigt sich Tinulin nach Arassuil, dem Stammesführer der Waldläufer des Nordens, den er im Jahre 2755 3Z in Imladris kennengelernt hatte, und erfährt, dass der alte Mann schon lange Zeit nicht mehr in Elronds Hallen gewesen war.

Kurz vor dem Aufbruch von Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira am 13. April 2783 3Z nimmt Erestor Arrohir beiseite und schärft ihm ein, dass es für einen Herrn wichtig sei, dass er sich auf seinen Gefolgsmann verlassen könne wie ein Reiter auf sein Pferd. Und dass umgekehrt ein Pferd ganz auf seinen Reiter vertrauen könne, wohin auch immer er es führe. Damit gibt er dem jungen Mann ein Beutelchen, in dem sich einige Würfel eines besonderen Kraftfutters für Arrohirs Pferd Windraes befinden. Als Arrhoir Erestor fragt, weshalb er sich im Kampf nicht vor dem Tod fürchte, antwortet ihm der Elb, dass er sich stets daran erinnere, weshalb ihn sein Herr gesandt habe und dass er alles tun müsse, um ihm und seiner Sache zum Erfolg zu verhelfen.

Am Abend des 18. April 2783 3Z erreichen die Elben und Menschen das Gasthaus "Zur letzten Brücke" und treffen dort wieder mit den Zwergen zusammen. Bóin II. hatte die Zeit genutzt, um Khufur beim Kampftraining an sein defensives Gewissen zu erinnern, indem er ihm zeigte, dass ihm an einem seiner Finger die Fingerkuppe fehlt, was er auf ein unbedacht offensives Vorgehen zurückführte. Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira freuen sich sehr, die beiden Zwerge wiederzusehen. Beim gemeinsamen Abendessen fallen Maira die unverhohlen abschätzigen Blicke auf, welche die Wirtsfrau Khufur zuwirft, und sie erfährt, dass die tapfere Frau fast verzweifelt ist beimVersuch, den grässlichen Trollgeruch aus Khufurs Umhang zu waschen. Ihr Stolz habe es aber nicht zugelassen, aufzugeben und nach unzähligen Waschgängen sei es ihr schliesslich gelungen, das Kleidungsstück zu retten.
Als Bóin II. und Khufur von Calendins Verlobung erfahren, freuen sie sich sehr, gratulieren dem Waldelben von Herzen und stossen natürlich auch gleich mit ihm auf das frohe Ereignis an. Als die Gefährten am späteren Abend unter sich sind, erzählt Tinulin den Zwergen, was sie in Imladris in Erfahrung bringen konnten und er schlägt vor, zu Herrn Cirdan nach Lindon zu gehen, wohin Arveduis Sohn Aranarth von Fornost Erain aus geflohen sei. Bei dieser Gelegenheit könnten die Zwerge Fürst Brom, den Herrn der Zwerge des Nan-i-Naugrim, des Tals der Zwerge, im Blauen Gebirge aufsuchen und dort allenfalls noch weitere Informationen über die Flucht König Arveduis einholen. Die Zwerge sind mit diesem Vorgehen einverstanden und so brechen die Gefährten schon am nächsten Morgen gemeinsam in Richtung Westen auf.

Nach mehreren ruhigen Reisetagen auf der grossen Oststrasse erreichen die Gefährten am Abend des 24. April 2783 3Z den Amon Sul, die Wetterspitze. Calendin erklärt Arrrohir sowie Maira und den Zwergen zur Geschichte der Wetterspitze:

Der Amon Sul markierte einst die Mitte des nördlichen Königreiches Arnor und später liefen hier die Grenzen der Nachfolgereiche Arthedain, Rhudaur und Cardolon zusammen. König Argeleb I. von Arthedain liess die Wetterberge gegen die feindlichen Kräfte aus Rhudaur und Angmar befestigen, wurde aber im Jahr 1356 3Z im Kampf mit Rhudaur erschlagen. Artemain und seine Gefährten waren zu ihrer Zeit im Auftrag dieses toten Königs unterwegs. Im Jahr 1409 3Z kam ein grosses Heer aus Angmar, setzte über den Fluss, drang nach Cardolan ein und umzingelte die Wetterspitze. Die Dunedain wurden besiegt und König Arveleg I. von Arthedain wurde erschlagen. Der Turm von Amon Sul wurde niedergebrannt und geschleift.

Arrohir ist von der Geschichte dieses Ortes gefesselt und möchte sich auf der Spitze des Berges umsehen, was Maira für keine gute Idee hält. Arrohir lässt sich aber nicht davon abbringen und während die anderen etwas abseits der Strasse ihr Lager errichten, nehmen Calendin und Arrohir den Aufstieg zum Amon Sul in Angriff. Auf der breiten Spitze des Berges angekommen, ist im Westen gerade die Sonne untergegangen und im abnehmenden Licht können sie die kahlen Fundamente eines grossen, kreisrunden Turmes erkennen. Am nördlichen Horizont des bis dahin stets blauen Himmels ziehen unter einem auffrischenden, kalten Nordwind Wolken auf, die den Himmel zu verdunkeln beginnen. Calendin gefällt dieser plötzliche Wetterumschwung nicht und sie treten rasch den Rückweg an. Während dem Abstieg sagt Arrohir zu Calendin, er müsse nach Formost gehen, nicht zuletzt um seine Ausrüstung verstehen zu können, die von Ondril, König Arveduis Herold stammt. Er müsse wie Bóin II. seine Angst überwinden und fragt Calendin, ob er ihn begleiten würde. Calendin gibt dem jungen Mann zur Antwort, dass auch Bóin II. Angst im Kampf habe, nur zeige er sie nicht. In Formost aber sei der Tod nicht das Schlimmste, was auf sie warte, sondern die schwarzen Schatten, die Menschen in gequälte Wesen verwandeln könnten. Selbst Morgam, der Erzfeind von Arrohirs Vater Caedmon, sei einst ein Mensch gewesen, gemäss der Überlieferung sogar einer, der besonders furchtlos gewesen sei. Je länger der Rückweg dauert, desto mehr überkommt Calendin angesichts der zunehmenden Dunkelheit und Kälte ein ungutes Gefühl. Sich an Glorwens Traum von einem unheilvollen Schneesturm aus dem Norden erinnernd, treibt er Arrohir an, noch schneller zu gehen. Noch bevor sie das Lager erreicht haben, setzt ein schwerer, kalter Regen ein. Die Elben übernehmen in dieser Nacht die Wache zusammen mit Khufur, der jedoch im Zelt bleibt, um nicht unnötig nass zu werden. Vor dem Einschlafen erzählt Arrohir Maira von seinem Gang auf den Berg und davon, dass Calendin ihn nach Fornost Erain begleiten werde. Maira entgegnet ihm, dass man dort lieber nicht hingehen solle, wenn es auf dem Amon Sul schon so trostlos aussehe.
Den ganzen nächsten Reisetag regnet es weiter und als sie am Abend zurückschauen, sieht es wegen einiger tiefziehender Wolken so aus, als würde von der Spitze des Amon Sul schwarzer Rauch wie von einer Schlacht aufsteigen. Arrohir sieht sich das Schauspiel an und Calendin meint, es sehe so aus, als würden die Wolken direkt von Fornost herüberziehen. Da sagt Arrohir, dass sie in diesem Fall umso mehr dorthin gehen und solchen Dingen Einhalt gebieten müssten.

Bis die Gefährten am Abend des 28. April 2783 3Z schliesslich Bree erreichen, regnet es ununterbrochen weiter. Im Gasthaus "Zum tänzelnden Pony" beziehen sie ein grosses Zimmer für alle und wärmen sich kurz darauf in mehreren Waschzubern mit heissem Wasser auf. Tinulin schätzt, dass es wohl noch etwa zwei Tage weiterregen wird und sie sich so lange hier ausruhen können.
[Die Würfe für das Wetter waren ab dem Aufbruch beim Gasthaus "Zur letzten Brücke" bis zum Amon Sul immer sehr gut gewesen. Ab dem Erreichen des Berges wurden sie dagegen markant und dauerhaft schlecht, was sich dann in der unheilvollen Stimmung auf der Wetterspitze und danach widerspiegelte.]

Die Zeit bis zum erneuten Aufbruch von Bree am 1. Mai 2783 3Z nutzen Bóin II. und Arrohir, um den Proviant der Gruppe aufzufrischen. Der Zwerg sucht zudem erfolglos nach einem tauglichen Ersatz für die Wurfaxt, die Khufur im Kampf gegen die Trolle in Rhudaur verloren hatte. Beim Anblick der zahlreichen Hobbits der Ortschaft kommen Bóin II. viele Erinnerungen an seine Ziehtochter Uunukka, welche nun bei seiner Familie in den Malachithöhlen lebt. Zum Bedauern aller Gefährten treffen sie während dieses Aufenthalts keine Waldläufer an.

Am späten Nachmittag des 2. Mai 2783 3Z erreichen die Gefährten, nun wieder bei schönem und warmem Wetter, die Brücke über den Baranduin, der von den Hobbits des dahinterliegenden Auenlands Brandywein gegannt wird. Als sie sich der Brücke nähern, ziehen die Elben ihre Kapuzen tief herunter, um ihre wahre Natur nicht preiszugeben. Die wachhabenden Hobbits begrüssen die Gefährten freundlich, wenn auch etwas überrascht beim Anblick der vielen grossen, teilweise vermeintlichen Menschen. Für eine kleine Gebühr werden sie über die Brücke gelassen und einer der Hobbits empfiehlt den Reisenden das Gasthaus "Mühle" im nahegelegenen Dörfchen Weissfurchen, das von seiner Cousine Lola geführt werde.

Die weitere Reise durchs Auenland verläuft ohne Zwischenfälle und am 5. Mai 2783 3Z steigen sie in einem Gasthaus in Michelbinge, ganz im Westen des Auenlands ab. Dort besprechen sie das weitere Vorgehen und insbesondere, ob die Zwerge und Menschen direkt zum Zwergenfürst Brom gehen sollten, während die Elben Herrn Cirdan aufsuchen. Khufur wäre diese Lösung sehr recht, Maira hingegen würde das am Meer gelegene Elbenreich gerne sehen.

// Metageblubber:
Ich hatte den Hintergrund und einen Teil der Geschichte von Tinulins Vorfahren bereits schon bei der vorvorletzten Kampagne (und damit vor mehr als 12 Jahren) entworfen und zu grossen Teilen aufgeschrieben, als der Spieler damals Tinulins Vater Elvëanwe zum ersten Mal spielte. Jene Kampagne spielte um das Jahr 1376 3Z. Der Spieler hatte bei der Erschaffung von Elvëanwe Wünsche bezüglich seiner noldorischen Abstammung geäussert und ich habe dann dazu die Geschichte entworfen, die ich ihm dann später mal separat habe zukommen lassen. Nun hat Tinulins Ahnengeschichte Eingang in die Sessionberichte gefunden, was den Spieler sehr gefreut hat.

Aufgrund Calendins weiterhin grosser Skepsis (die zu einem Grossteil seinem Spieler geschuldet ist) wollte ich Arrohir nochmals von elbischer Seite her klarmachen, dass er wirklich in der Pflicht des Truchsess ist und seinen Auftrag ernst und gewissenhaft zu verfolgen hat (damit er Calendin ingame etwas entgegensetzen kann, was ihm von der elbischen Chefetage gesagt wurde) :)

Weiter geht's bei Teil 2

« Letzte Änderung: 23.05.2016 | 15:44 von torben »

Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #74 am: 23.05.2016 | 15:43 »
Session 32: Teil 2

Am nächsten Tag entscheiden sich die Gefährten dafür, gemeinsam nach Mithlond zu gehen, wohin sie am Abend des 10. Mai 2783 3Z gelangen. Khufur ist entsetzt, als er den Golf von Lhun und damit das Meer erblickt und zudem die salzige Luft schmeckt. Tinulin und Calendin liegt demgegenüber das sehnsüchtig klagende Lied der zahlreichen Möwen in den Ohren. Als sie sich der Stadt nähern, ziehen Bóin II. und Calendin je einen Goldring mit einer grossen Perle an, gleich jenem, den Tinulin immer am Finger trägt. Die Ringe hatten sie, wie alle damaligen Gefährten Caedmons, über zwanzig Jahre zuvor von Herrn Cirdan persönlich erhalten, als Zeichen seiner Dankbarkeit in einer sehr heiklen Angelegenheit, über welche sie gegenüber Arrohir, Khufur und Maira aber nicht sprechen. Tinulin nimmt zudem seinen Helm ab und legt dafür ein von seinem Vater Elvëanwe gefertigtes Diadem an. Am Eingang zur Stadt stellt Tinulin der Wache all seine Begleiter vor und bürgt für sie, als er den strengen Blick bemerkt, der den beiden Zwergen gilt. Sie werden in die Stadt gelassen und begeben sich zum ihnen empfohlenen Gasthaus "Zum silbernen Segel". Khufur ist beim Anblick der steinernen Gebäude überrascht und beeindruckt, doch überwiegt der Schrecken angesichts der zahllosen Schiffe und des Meeres selbst. Beim Gasthaus angekommen, geht Tinulin vor und klärt die Fronten bezüglich der mitreisenden Zwerge. Nachdem sie ihr gemeinsames Zimmer bezogen haben, ersuchen Tinulin und Calendin um eine Audienz bei Herrn Cirdan. Noch am selben Abend wird ihnen mitgeteilt, dass Herr Cirdan am nächsten Tag zur neunten Stunde Herr Tinulin und alle, die er mitbringen möchte, empfangen werde.

Zur Audienz am 11. Mai 2783 3Z putzen sich alle Gefährten sehr heraus. Während Arrohir ohne Rüstung geht und nur sein Schwert Farongyrth gegürtet hat, trägt Khufur weder Waffen noch Rüstung. Bevor sie zu Herrn Cirdan vorgelassen werden, müssen alle ihre Waffen abgeben und selbst Bóin II. fügt sich dieser Vorschrift ohne grösseres Murren.
[Der Spieler von Tinulin stellt sich das Gespräch der grauelbischen Wachen angsichts von Bóins II. Mithrilaxt folgendermassen vor: "Friedeldin, schau, es hat neues Mithril gegeben. Jetzt kannst Du daraus noch eine Träne schmieden und an Dein Schiff machen, dann ist's perfekt.]

Herr Cirdan empfängt die Gefährten in einem grossen Raum mit einem Boden aus Marmor, dessen gesamte westliche Front geöffnet ist und in einem grossen, säulengestützten Halbkreis hoch über dem Golf von Lhun thront. Die Mitte des Raumes wird von einem grossen hölzernen Tisch eingenommen, an welchem nach der Begrüssung und gegenseitigen Vorstellung alle Platz nehmen. Khufur wagt nicht, sich dem geländerfreien Rand des Raumes zu nähern und einzig der elbenuntypische Bart Cirdans vermag dem Zwerg ein bisschen Zuversicht zu geben.
Tinulin erklärt Herrn Cirdan, was es mit dem Orden der Wächter des Lichts auf sich hat und dass sie gekommen seien, weil Arrohir vom Truchsess von Gondor den Auftrag erhalten habe, gewisse Dinge nach Süden zu bringen, um damit dunedainische Ansprüche zu befriedigen. Einerseits gehe es im Süden darum, das Reich vor einer Machtübernahme durch niedere Menschen zu bewahren, andererseits gehe es aber auch um die Sicherung des Erbes von Arnor. Sie erhoffen sich von Cirdan Informationen über das Schicksal König Arveduis von Arthedain und seines Sohnes Aranarth sowie über allfällige Gegenstände, die Aranarth bei seiner Ankunft in Lindon bei sich gehabt haben könnte. Herr Cirdan wendet sich an Arrohir und fragt ihn, ob er denn wisse, wonach er genau suche. Arrohir sagt, der Truchsess sei vor allem an den Gesetzestexten von König Arvedui interessiert, weshalb er hoffe, hier mehr über ihren Verbleib zu erfahren, denn sie vermuten, Aranarth könnte sie in einer Truhe nach Lindon gebracht haben.
Cirdan erzählt den Gefährten darauf, dass Arveduis Sohn Aranarth im Spätwinter des Jahres 1974 3Z, wohl im Februar, mit seiner Reiterei ohne eine solche Truhe in Lindon eingetroffen sei und ihm über die Flucht Folgendes erzählt habe:

"Schon kurz nach dem gemeinsamen Aufbruch von Fornost Erain in Richtung Nordwesten, wurden Aranarths und Arveduis Reitereien getrennt, wobei beiden klar war, dass Lindon das Ziel sein sollte, falls gar keine andere Option mehr verbleibt. Während sein Vater sich nach Norden wandte, konnte Aranarth nach Westen entkommen und er gelangte schliesslich nach Lindon. Eine Truhe mit Gesetzestexten hatte er weder bei sich noch hat er eine solche erwähnt.
Einige Zeit später traf hier in Lindon ein von Arvedui gesandter Botenreiter namens Romon ein und er sagte zu Aranarth, der König stehe auf den Nordhöhen und werde von Osten und Süden bedrängt. Er war zusammen mit Arveduis Herold Ondril losgeschickt worden, um Aranarth Meldung hierüber zu machen. Auf ihrem Weg hatten sie zudem feindliche Kräfte gesehen, die sich zur Westflanke des Königs verschoben hatten. Ondril wurde von einem feindlichen Trupp gefangen genommen, während Romon fliehen konnte. Was aus Ondril geworden ist, wusste Romon nicht. Romon blieb bei Aranarth und diente ihm wohl bis zu seinem Tod. Darüber könnte allenfalls Herr Elrond mehr wissen.
Aranarths Hoffnung war, dass Arvedui, auf drei Seiten umstellt, vielleicht nach Norden entkommen sein könnte, was er mir mitteilte. Daraufhin habe ich sogleich ein Schiff nach Norden zur Eisbucht von Forochel losgeschickt, um nach dem König zu suchen. Doch noch ehe es den Golf von Lhun verlassen hatte, schlug das Wetter um und widrige Winde kamen auf, welche die Fahrt in den Norden verzögert haben. Wir haben nie wieder etwas von dem Schiff und seiner Besatzung gehört und wissen nicht, ob sie König Arvedui je erreicht haben. Auch über die Schiffsmannschaft kam nie Kunde zu uns und ihre Familien hoffen noch immer auf Klarheit darüber, was mit ihren Angehörigen geschehen ist.
Aufgrund der Umstände kann nicht ausgeschlossen werden, dass König Arvedui erschlagen oder gefangen genommen und nach Carn Dûm gebracht wurde, in die Festung des Hexenkönigs in Angmar.
Im Jahr 1975 3Z kam schliesslich eine grosse Flotte aus Gondor unter der Führung von Eärnur in Lindon an. Gemeinsam mit den übrig gebliebenen Dunedain des Nordens und mit unserer Unterstützung sowie jener von Herrn Elrond, der mit seiner Hausmacht von Osten herankam, gelang es Eärnur und seinem Heer, den Hexenkönig, der uns schon aus Fornost entgegengekommen war, in die Flucht zu schlagen. Er floh zurück nach Carn Dûm und verschwand schliesslich aus dem Norden."


Tinulin vermutet aufgrund dieser Informationen, dass die Gruppe vielleicht sogar nach Carn Dûm gehen muss. Dann erzählt er Herrn Cirdan, dass Arrohirs Vorfahre Artemain Arveduis Herold Ondril im Jahre 2580 3Z in Fornost Erain gesehen und von seinen Qualen erlöst habe. Der Schiffsbauer warnt die Gefährten vor einem Gang nach Carn Dûm, denn auch wenn der Hexenkönig aus dem Norden verschwunden sei, könne nicht mit Gewissheit gesagt werden, wen oder was sie dort antreffen würden. Bezüglich Ondrils Erwähnung ist er erstaunt und sagt, bei der Rückeroberung Fonrost Erains im Jahre 1975 3Z seien sie nur auf Ondrils Körper gestossen und hätten diesen beigesetzt. Arrohir sagt, dann habe wohl zu späterer Zeit wieder ein Schatten in Fornost Stellung bezogen und den mit einem Fluch belegten Kopf Ondrils bei sich gehabt. Herr Cirdans Erwiderung, dass Artemain in diesem Falle mit der Erlösung Ondrils von seinen Qualen eine sehr grosse Tat vollbracht habe, erhöht den auf Arrohir lastenden Druck noch zusätzlich, sich als Nachkomme von Artemain zu etablieren und seine Stellung in seiner Familie zu beweisen.
Tinulin sagt, dass sein Vater Elvëanwe erwähnt habe, dass Artemain auch mit einem König von Arthedain, vermutlich Argeleb II., zu tun gehabt habe, der im Kampf mit Rhudaur gefallen sei, und der Noldo fragt sich, ob das im vorliegenden Fall auch von Relevanz sein könnte. Herr Cirdan gibt zur Antwort, dass es wohl um Argeleb I. handeln müsse, der in der Zeit von 1349 bis 1356 3Z König von Arthedain war. Über diese Zeit sagt er:

"Nach dem Tod Eärendurs im Jahre 861 3Z wurde das nördliche Königreich Arnor wegen Erbzwistigkeiten in die Gebiete Arthedain, Rhudaur und Cardolan aufgeteilt. Wahrscheinlich auch unter dem Einfluss dunkler Kräfte schwanden in Rhudaur und Cardolan die Königslinien allmählich dahin und erloschen schliesslich ganz. Im Jahr 1349 3Z erhob daher König Argeleb I. von Arthedain Anspruch auf die Herrschaft über ganz Arnor, wobei er zum Zeichen seines königlichen Anspruchs als erster einen Namen mit der Anfangssilbe "Ar", König, trug. In Rhudaur erhoben sich daraufhin die Hügelmenschen gegen die Dunedain von Arthedain, weshalb König Argeleb I. die Wetterberge befestigten liess. Unterstützt, um nicht zu sagen insgeheim geführt, von den Kräften des nördlich gelegenen Angmars, griffen die Hügelmenschen den König gleichwohl an und erschlugen ihn im Jahr 1356 3Z. Gemeinsam mit den Menschen von Cardolan kamen wir Elben von Lindon dem Königreich Arthedain zu Hilfe und konnten die Angreifer aus Rhudaur stoppen und fürs erste zurückdrängen. In den Jahren danach nahmen der Einfluss und die Kraft des Hexenkönigs von Angmar stetig zu und im Jahr 1409 3Z griff er den Amon Sul, die Wetterspitze, an und schleifte ihn."

Tinulin ist Herrn Cirdan für seine Hilfe und freundlichen und freien Auskünfte sehr dankbar. Arrohir ist dagegen mit den ganzen Informationen, den verschiedenen Jahreszahlen und geschichtsträchtigen Zusammenhängen, am meisten aber mit der Findung seiner eigenen Rolle in dieser Angelegenheit sichtlich überfordert. Calendin mutmasst, dass die für Arvedui so wertvollen Gesetzestexte wohl nicht in Fornost Erain geblieben sein dürften, sondern dass der König sie bei sich gehabt haben muss. Er hält es zudem für unwahrscheinlich, dass Arvedui vom Hexenkönig gefangen genommen wurde, sondern er denkt, dass der König wohl eher anderweitig im Norden umgekommen sein und die Truhe noch bei sich gehabt haben könnte. Schliesslich wendet sich der Waldelb an Herrn Cirdan und fragt ihn, ob sie eigentlich die ersten seien, die sich bei ihm über die Gesetzestruhe erkundigen würden, was dieser bejaht. Als sie keine weiteren Fragen mehr haben, bedanken und verabschieden sie sich vom Herrn der Grauen Anfurten, welcher jedoch noch kurz mit Tinulin unter vier Augen zu sprechen wünscht.
[Der Spieler von Tinulin befürchtet bereits, dass es im Zusammenhang mit einer Queste um die erfolgreiche Rückgewinnung der Perle Nimphelos aus den Ruinen von Belegost, die in der vorangegangenen Kampagne mit Caedmon gespielt worden war, zu Problemen gekommen ist. Über den Anspruch an der Perle wurde zwischen dem Zwergenfürsten Brom aus dem Blauen Gebirge und Herrn Cirdan von den Grauen Anfurten ein Verschwiegenheitspakt geschlossen, gemäss welchem die Perle jeweils eine gewisse Zeit in einem der beiden Reiche aufbewahrt und dann zum anderen überführt wird. Zu seiner Erleichterung ist die Perle Nimphelos aber nicht Gesprächsthema.]
Als sie alleine sind, sagt Tinulin auf Herrn Cirdans Nachfrage, dass sie nicht direkt von Gondor nach Lindon gekommen, sondern zuvor bei Herrn Elrond in Imladris gewesen seien. Dieser habe ihm und Calendin aufgetragen, dafür Sorge zu tragen, dass keine Erbgegenstände des Nordens nach Gondor geschafft werden. Stattdessen sollten allfällige Fundstücke nach Imladris gebracht und Herrn Elrond zur Verwahrung anvertraut werden. Diese Auskunft nimmt Herr Cirdan mit einem wissenden und bekräftigenden Nicken zur Kenntnis und er bestätigt dem Noldo, dass Aranarth die Gesetzestruhe wirklich nicht bei sich hatte, als er in Lindon eintraf. Dafür habe er aber einige andere Erbstücke des Nordens, nämlich die Bruchstücke von Narsil, dem Schwert Elendils des Langen, den Elendilmir, den weissen Edelstein der Könige des Nordens, sowie den Königsstab des Nordens, das Szepter von Annuminas, bei sich gehabt.
Nachdem diese Dinge besprochen sind, erkundigt sich Tinulin beim Herrn der Grauen Anfurten noch über seine eigene Familie, denn Faingil war eine Nichte Cirdans gewesen, worauf dieser sagt:

"Nach der Ankunft der Teleri in Beleriand - als das Erste Zeitalter noch jung war - hatte ich viele Jahre damit zugebracht, unseren verschwundenen Fürsten und meinen Verwandten Elwë zu suchen. Nachdem er in Doriath gefunden worden war, wandte ich mich wieder der Küste zu und blieb dort mit jenen Teleri, die sich um Ossës Willen dafür entschieden hatten, an Mittelerdes Küste zu bleiben. Ich wurde ihr Fürst, der Fürst der Falathrim, und lange Jahre lebte unser Volk in den Küstenstädten Eglarest und Brithombar. Auch meine Schwester Ningil und ihr Gemahl Indarfin hatten sich uns angeschlossen und wohnten stets bei uns an der Küste. Indarfin war der Sohn des Vanyas Tinwëlindo und der aus Olwës Gefolge stammenden Teleri Núniel, die beide übers Meer nach Aman gefahren waren. Doch Indarfin hatte sich schon bald nach unserer Ankunft in Beleriand mit meiner Schwester Ningil vermählt und sie wollten Mittelerde nicht verlassen, ohne Gewissheit über Elwës Verbleib zu haben. Als Eglarest und Brithombar vom Feind zerstört wurden, brachte ich mein Volk und auch Gil-galad, den Sohn des Noldorkönigs Orodreth, den er und seine Gemahlin zu seinem Schutz zu mir gesandt hatten, zur Insel Balar. Aber auch an den Mündungen des Sirions unterhielten wir Stellungen und nahmen dort zu späteren Zeiten viele Flüchtlinge wie auch Tarindon auf, Deinen Grossvater mütterlicherseits. Auf der Insel Balar lernte er Indarfins und Ningils Tochter Faingil kennen und sie verliebten sich ineinander. Als die Insel Balar am Ende des Ersten Zeitalters zusammen mit Beleriand unterging, entschlossen sich Faingils Eltern Indarfin und Ningil, Mittelerde zu verlassen und nach Aman zu gehen, während Faingil und Tarindon Gil-galad und mir nach Lindon folgten."

Nach diesen Worten bedankt sich Tinulin nochmals bei Herrn Cirdan und folgt seinen Gefährten, welche im Vorraum die neuen Informationen bereits kurz besprochen hatten. Arrohir ist ganz aus dem Häusschen und weiss gar nicht, wie er mit seinem Wissen umgehen soll. Auf dem Rückweg zum Gasthaus nimmt Tinulin Calendin kurz beiseite und bestätigt ihm, dass Aranarth einige Erbstücke bei sich gehabt und diese nach Imladris gebracht habe, dass die Gesetzestruhe aber nicht dabei gewesen sei. Sie überlegen, ob sie nicht zuerst Hargrimms Familie ausfindig machen und seinem Vater die Axt Dunkelfluch zurückgeben sollten, bevor sie allenfalls Fornost Erain aufsuchen. Vorerst weihen sie nur Bóin II., danach aber auch alle anderen, in ihre Vorgehensgedanken ein und Calendin bekräftigt nochmals seine Zweifel an einer Gefangennahme Arveduis durch den Hexenkönig. Er glaubt, falls dies wirklich geschehen wäre, hätte dieser einen solchen Triumph sicher bekannt gemacht und zu seinen Gunsten genutzt, wie er es beispielsweise mit dem gefolterten Ondril getan habe. Tinulin ist sich da weniger sicher und er erinnert den Waldelben daran, dass auch König Eärnur von Gondor, vom Hexenkönig herausgefordert, nach Minas Morgul geritten sei und man nie wieder etwas von ihm und seiner kleinen Eskorte gehört habe. Arrohir möchte zwar lieber direkt Fornost Erain aufsuchen, statt erst zu Fürst Brom zu gehen und danach Hargrimms Vater zu suchen, aber er ist froh, dass die anderen zumindest erwägen, ihn nach Fornost zu begleiten. Da Fürst Brom auch Informationen über Arveduis Verbleib haben könnte, beschliessen sie, auf jeden Fall zuerst nach Norden ins Blaue Gebirge zu reisen.
Die Gefährten bleiben noch einige Tage in Mithlond und Tinulin besorgt im Tausch für einen grossen blauen Saphir bei einem elbischen Schneider Polarmäntel für die Elben und Menschen. Als widerstandsfähige Zwerge erachten Bóin II. und Khufur solche Kleidung hingegen nicht für notwendig. Zu Khufurs Entsetzen beschliessen sie, mit einer Fähre zum Westufer des Golfs von Lhun überzusetzen, wo ebenfalls ein zu Mithlond gehörender Hafen und Stadtteil liegt, um von dort aus direkt nach Norden reisen zu können.


// Metageblubber:
Cirdans Verwandtschaft zu Tinulin hatte ich bisher noch nicht ausgearbeitet und es bestand nur die Verbindung, dass seine Grossmutter Faingil eine Nichte Cirdans war. Im Spiel haben wir uns darauf beschränkt, dass Cirdan Tinulin etwas über seine Abstammung erzählt. Ich habe die obenstehende Erzählung dann im Rahmen dieses Sessionberichts aufgeschrieben und eingefügt.


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