Und gleich noch eine Session hinterhergeschoben, weil ich grade so im Fluss bin
Session 106:
6.8. - 8.8.2788 3Z
Darushan
Der Abend des 6. August 2788 3Z ist bereits weit fortgeschritten, als Tinulin seinem Freund Calendin in der Unterkunft mitteilt, was er der Azurspinne in seinem Brief geschrieben hat, und im Gegenzug erfährt, dass der Waldelb die seltsame Dunkelheit selbst in der Unterkunft spüren konnte. Dieser Umstand sowie Arrohirs Sorge um Windraes' Wohlergehen veranlassen die Elben und Zwerge, von nun an Nachtwachen aufzustellen.
Nach einer ruhigen Nacht erfahren Arrohir und Yuzuki beim Morgenappell des 7. August 2788 3Z, dass an diesem Wettkampftag die erste Runde im Steppenskifahren ausgetragen wird. Dabei muss ein Reiter einen zweiten Wettkämpfer, der auf zwei Holzlatten steht, möglichst schnell über eine bestimmte Strecke bis ins Ziel ziehen. Es dauert nicht besonders lange, bis Bóin II. die Einteilung der drei Teams vorgenommen hat, die für den Heren Calatirnoron vom Calamindo antreten dürfen. Das erste Rennen bestreitet Calendin als Reiter mit Khufur im Schlepptau gegen die Zwerge Trafo und Sigir aus Kharukthalad. Bóins II. Schüler hat zwar gleich zu Beginn einige Mühe mit dem Gleichgewicht, und Calendin muss das Tempo seines Pferdes Gaul gehörig drosseln, doch dann fängt sich der Zwerg, worauf sie ihre Führung kontinuierlich ausbauen können und schliesslich ungefährdet siegen. Das zweite Rennen der Gefährten bestreitet Arrohir als Reiter mit Bóin II. als Skifahrer gegen Datiskrumm und Dadado aus Dalpygis. Die beiden Teams liefern sich lange ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, bis sich die Calatirnor kurz vor der Zeillinie doch noch entscheidend absetzen können und unter den lauten Buh-Rufen der Zuschauer gewinnen. Als letztes Team der Gefährten starten Tinulin als Reiter und Mo als Skifahrerin gegen Orintenkaker und Orgas aus Orgothraath. Auch dieses Rennen ist über weite Strecken ausgeglichen, bevor die schöne Heilerin immer mehr damit zu kämpfen hat, sich bei der hohen Geschwindigkeit auf den Skiern zu halten. So können die Steppenreiter aus Orgothraath ihren Vorsprung schliesslich doch noch so weit ausbauen, dass ihnen der Sieg nicht mehr zu nehmen ist. Im Ziel angekommen, ist Mo sichtlich enttäuscht, auch wenn Tinulin sie tröstet und ihr zu ihrer gleichwohl guten Leistung gratuliert.
Im Anschluss an die Wettkämpfe, welche den ganzen Tag über andauern, besprechen die Gefährten das weitere Vorgehen für den Abend. Yuzuki erklärt dabei, dass sie den an sie gerichteten Drohbrief mit dem Auftrag, Prinz Ismoron von Orgothraath mit Prinzessin Karassa zu verkuppeln, für ein Täuschungsmanöver oder einen Trick hält. Gleichwohl gedenkt sie, die Verkuppelung von Prinz Almaro mit Prinzessin Karassa zumindest nach aussen hin nicht aktiv zu unterstützen. Calendins Misstrauen gegenüber dem aalglatten Aram ist derweil so gross, dass der Waldelb darüber nachdenkt, dem Faden der Azurspinne eine Falle zu stellen und ihn mit Fehlinformationen aus der Reserve zu locken.
Als bald darauf die allabendliche Fanfare das Festessen ankündigt, erfahren die Gefährten, dass der kommende Tag ein Ruhetag ohne Wettkämpfe sein wird und am heutigen Abend die drei siegreichen Teams aus Ubain zusammen mit ihrer Delegation in König Rallahs Zelt speisen werden. Calendin bleibt zunächst bei Windraes, während sich Arrohir einen Teller mit Leckereien zusammenstellt und anschliessend den Waldelben ablöst, der sich wenig später unter die Feiernden mischt.
Sobald sie ihren Hunger fürs Erste gestillt haben, gehen Bóin II. und Khufur zusammen mit Mo und Yuzuki zu den Zwergen der Äxte von Nargubraz und gratulieren Kalle und Polli zu ihrem famosen Sieg im Steppenskifahren gegen ein Team aus Ralian. Bóin II. nutzt die Gelegenheit und spricht mit den Zwergen auf Khuzdul, auch wenn das bedeutet, dass die Menschenfrauen nichts von der zwergischen Konversation verstehen. Nachdem einige Höflichkeiten ausgetauscht sind, geht Bóin II. weiter zu Grain und bittet den Prinzen des sechsten Hauses der Zwerge um seine Unterstützung, damit er, Bóin II., mit König Almarant von Alduryaknar sprechen kann. Grain sieht sich dazu zwar grundsätzlich in der Lage, doch ruht sein Augenmerk im Moment gerade auf den üppigen Rundungen einer Zwergin aus Kharukthalad, weshalb sein Interesse an Politik momentan minimal zu sein scheint. Das weiss Bóin II. jedoch rasch zu ändern, indem er geradewegs zu Tara, wie die zwergische Schönheit heisst, hingeht und sie darum bittet, Prinz Grain ein kühles Bier zu servieren. Nachdem der Prinz im Rahmen der so eingefädelten Flüssigkeitsversorgung einige tiefe Einblicke in Taras offenherzig zur Schau getragenes Dekolletee gewinnen und dabei auch noch ein paar nette Worte mit der Zwergin wechseln konnte, ist er schliesslich gerne bereit, Bóins II. Anliegen zu unterstützen.
Dank des Einflusses von Prinz Grain kann Bóin II. schon kurze Zeit später sich selbst sowie Khufur, Mo und Yuzuki König Almarant von Alduryaknar vorstellen, wobei er nicht bloss "vom Calamindo" sagt, sondern bei allen ihre tatsächliche Herkunft angibt. Anschliessend erklärt der erfahrene Kämpfer, dass er gekommen sei, um mit Almarant über die Bündnisse zwischen den Reichen zu sprechen, was sich aufgrund der ablehnenden Haltung vieler Delegationen als schwierig herausgestellt habe. Der König erwidert darauf, dass es sich dabei, zumindest im Falle jener Reiche, die dem Bund der Schlange von Cyan angehören, in erster Linie um eine Taktik handle, da ihnen
"eine gute Freundin" geraten habe, allfällige Sympathien für
"die Westler" besser nicht zu offen zu Tage treten zu lassen. Das solle sie aber keineswegs daran hindern, sich miteinander auszutauschen, wenn vielleicht auch vermehrt abseits der öffentlichen Festlichkeiten. Auf Bóins II. Frage, was König Rallahs Absichten an diesem Turnier sein könnten, sagt Almarant, dass der Herrscher von Chey Sart ganz offensichtlich die Stärkung seiner Allianz und damit seiner Macht anstrebe. Nachdem Almarant erklärt hat, am Turnier die Interessen der Schlange von Cyan sowie seine eigenen zu vertreten, erkundigt er sich nach den Absichten des
"Heren Calatirnoron vom Calamindo". Bóin II. sagt darauf, dass ihm und seinen Begleitern die Verhinderung von Krieg in West und Ost am Herzen liege, womit die Sorge einhergehe, dass Kargagis Ahar an Orgothraath und damit letztendlich an die Allianz von Chey Sart fallen könnte. Als er anfügt, dass ein solches Szenario beispielsweise durch eine Verbindung von Prinz Almaro mit Prinzessin Karassa von Kargagis Ahar verhindern werden könnte, verspricht der König, seinem Sohn vorzuschlagen, bei der Prinzessin vorzusprechen.
Nachdem diese Angelegenheit besprochen ist, wechselt Bóin II. das Thema und fragt König Almarant ganz direkt, wer die Schlange von Cyan sei, worauf er zur Antwort erhält, dass sie ein grosser Herrscher sei, der Kopf und das Herz des Bündnisses der Schlange von Cyan. Als Bóin II. nachhakt, sagt Almarant, dass er der Schlange schon persönlich begegnet sei, was der Zwerg äusserst interessant findet. Angesprochen auf den hohen Tribut der Arbeit in den Minen, um ein Teil des Bündnisses zu werden, wehrt Almarant jedoch ab und sagt, dies sei ein zu schwieriges Thema, um hier und jetzt darüber zu sprechen. Bóin II. fragt daher nicht weiter nach, sondern bedankt sich für das interessante und konstruktive Gespräch.
Auf dem Rückweg sagt Grain zu Bóin II., dass die Azurspinne auch mit den Äxten von Nargubraz Kontakt aufgenommen und sie nicht nur darum gebeten habe, am Turnier die Augen offen zu halten, sondern ihnen auch ein interessantes Angebot gemacht habe. Über den Inhalt des Angebotes verrät der Prinz zwar nichts, dafür sagt er aber, dass eine starke Allianz von Chey Sart durchaus auch ihre Reize in Form lukrativer Aufträge haben könnte, beispielsweise wenn von der Allianz bedrohte Reiche die Äxte von Nargubraz um Unterstützung ersuchen sollten.
Unterdessen ist Tinulin zur Delegation von Ralian gegangen, wo man ihm zunächst eher zurückhaltend begegnet. Bevor einer der Männer namens Ramon den Noldo zu König Rabobar vorlässt, unterhalten sich die beiden ein bisschen über eine
"gemeinsame Freundin" beider Delegationen. Als Tinulin dabei erwähnt, dass das Volk der Elben im Schwinden begriffen sei, mahnt ihn Ramon, diesen Umstand König Rallah von Chey Sart bloss nicht zu Ohren kommen zu lassen, ansonsten er wohl gleich zum Angriff auf den Westen blasen würde. Stattdessen sollten die Calatirnor lieber bei den "freien Völkern" Werbung für die Sache der Schlange von Cyan machen, was bestenfalls zu einem weniger starken Heer für Rallah und seine Allianz führen könnte. Als Tinulin das Gespräch auf die Minenarbeit als
"Eintrittspreis" für das Bündnis der Schlange von Cyan zu sprechen kommt, sagt Ramon mit bedrückter Stimme, dass dies in der Tat die schrecklichste Zeit für das Volk von Ralian gewesen sei, auch wenn es das Reich von Alduryaknar noch weitaus schlimmer getroffen habe. Zurzeit müsse Ubain seinen Tribut in den Minen leisten, und es dürfte wohl als grosse Ausnahme gewertet werden, dass das Reich hier überhaupt mit einer Delegation vertreten sei.
Wenig später erörtert Tinulin auch mit König Rabobar von Ralian die Umstände der Minenarbeit, wobei der Noldo vorschlägt, Zwerge für diese Tätigkeiten einzusetzen, zumal sie ausgewiesene Bergarbeiter seien. Als Rabobar darauf erwidert, dass zwergische Arbeit immer auch ihren Preis habe und dies ohnehin eine Angelegenheit der Schlange von Cyan sei, entgegnet Tinulin, dass er diese Schlange von Cyan unbedingt treffen wolle.
Schliesslich stimmt der Noldo ein Lied auf Sindarin an, das von der Ankunft der Elben an der Westküste Mittelerdes handelt, als der Vala Ulmo in ihnen die Sehnsucht nach dem Meer entfachte. Tinulin hält das Lied, das auch von einem Mut spendenden Licht der Hoffnung handelt, für passend zur Situation der Menschen und ihrer Tortur in den Minen. Seine Zuhörer verstehen den Text des Liedes zwar nicht, scheinen vom Klang der elbischen Stimme aber gleichwohl angetan und hören andächtig bis zum Ende zu.
Tinulins anschliessende Frage, ob Ramon der Prinz von Ralian sei, bleibt unbeantwortet. Dafür wird ihm gesagt, er solle das Lied vielleicht den Männern von Acaana vorsingen, um ihnen damit etwas vom Schrecken der Minen zu nehmen. So könnte nämlich vielleicht ein Anschluss von Acaana an das Bündnis der Schlange von Cyan gelingen. Schliesslich verabschiedet sich Tinulin und kehrt zur Unterkunft der Gefährten zurück, wo bald darauf auch Calendin und die Zwerge mit Mo und Yuzuki eintreffen.
Der Waldelb hat auch an diesem Abend die seltsame Verdunkelung der Atmosphäre gespürt, was Tinulin offenbar nur deshalb entgegangen ist, weil er zu dieser Zeit gerade voll und ganz in seinen Liedvortrag bei der Delegation von Ralian vertieft war. Rasch tauschen die Gefährten ihre Neuigkeiten aus und stellen dabei unter anderem fest, dass die
"gemeinsame Freundin", die Azurspinne, kräftig dabei zu sein scheint, ihre Netze zu spinnen.
Am nächsten Tag, es ist der 8. August 2788 3Z, finden ankündigungsgemäss keinerlei Wettkämpfe statt. Die Zwerge und Yuzuki nutzen den Ruhetag, um einen Ausflug in die Stadt zu unternehmen. Bald darauf erreichen sie den im Zentrum der Stadt gelegenen weitläufigen Platz, in dessen Mitte die rund zehn Meter hohe Statue von
"Ren, dem Feuerkönig", aufragt. Auch am heutigen Tag ist der Platz sehr belebt, und die Gefährten benötigen eine Weile, um näher an die Statue heranzukommen, die Ren in voller Rüstung sowie mit Schild und einem Schwert in der Hand zeigt, dessen Klinge in Flammen überzugehen scheint. Als sie schliesslich vor der Statue stehen, stellen sie fest, dass sie vermutlich aus einem vulkanischen Gestein geschaffen wurde, welches so tief schwarz ist, dass es sämtliches auftreffende Licht komplett zu absorbieren scheint.
Anschliessend suchen die beiden Zwerge und Yuzuki noch nach einem Kartenmacher, denn Tinulin hatte sie darum gebeten, Karten zu besorgen, auf denen die Lage der teilnehmenden Reiche ersichtlich ist. Der Noldo ist dabei in erster Linie an den Reichen interessiert, welche zum Bündnis der Schlange von Cyan gehören. Als sie ein Kartengeschäft ausfindig gemacht haben, bittet Yuzuki Bóin II. und Khufur darum, draussen zu warten, während sie die Verhandlung führt. Rasch muss die junge Händlerin feststellen, dass der Verkäufer keine Karte hat, welche die gesamte Steppe östlich von Chey Sart bis nach Ubain abbildet. Er kann ihr zwar eine Karte anbieten, auf welcher sämtliche zum Bündnis der Schlange von Cyan gehörenden Reiche verzeichnet sind, da jedoch nicht ersichtlich ist, wie weit es von dort bis nach Chey Sart ist, verlässt Yuzuki das Geschäft schliesslich unverrichteter Dinge.
Bald darauf sind die Zwerge und Yuzuki wieder zurück in der Unterkunft und erfahren dort, dass Calendin im Stadion Reitübungen gemacht hat und dabei von einigen Männern aus Rycolis angepöbelt wurde. Da sie den Waldelben auf Ostron ansprachen, verstand er jedoch nichts ausser den Worten
"Yuzuki",
"Schlampe" und
"Vorsicht". Gleichwohl reichten diese Wortfetzen aus, um Calendin davon abzubringen, sich einmal näher mit den Männern aus Rycolis zu unterhalten.
Als Bóin II. seinen Gefährten von der schwarzen Statue auf dem grossen Platz erzählt, denkt Tinulin sogleich laut darüber nach, dem Feuerkönig Ren des Nachts mal einen Besuch abzustatten, denn er vermutet, dass es sich dabei um mehr als eine blosse Statue handeln könnte. Mo ist ob dieser Idee mehr als nur entsetzt, schliesslich könnte das möglicherweise bedeuten, sich in der Dunkelheit irgendwelchen Schatten- und Geisterwesen auszusetzen. Sie bittet Tinulin daher inständig, von diesem Plan abzulassen, und zieht sich bedrückt in ihre Ecke des Zimmers zurück, wo sie mit Hilfe einer Kerze und ihrem Armreif ihr Lichtritual durchführt.
Am Abend gehen die Gefährten gemeinsam zum Festessen und erfahren, dass heute keine Delegation mit König Rallah in dessen Zelt speist. Nachdem sich die Calatirnor einige der lokalen Köstlichkeiten einverleibt haben, geht Tinulin zur Delegation von Acaana und sagt den feiernden Menschen dort, dass er ihnen ein Geschenk seines Volkes aus dem Westen darbringen wolle, womit er ihr Interesse und ihre Neugier weckt. Gleich darauf stimmt er ein Lied auf Sindarin an, welches von der Ankunft der Nandor in Ossiriand und der Freude über das Wiedersehen mit ihren Sindarbrüdern aus König Thingols Schar handelt. Mit seinem Gesang kann Tinulin seine Zuhörer zumindest so weit fesseln, dass sie dem Lied schweigend lauschen, auch wenn sie seinen Inhalt erst nachträglich vom Noldo übersetzt bekommen. Nachdem sich einer der Männer namens Acabal für das Lied bedankt hat, verabschiedet sich Tinulin, wobei er dem Mann rät, nochmals mit der Delegation von Ralian zu sprechen. Als Acabal verwundert nachfragt, was der Noldo davon hätte, erwidert Tinulin, dass er es auch sein lassen könne, schliesslich sei es ja nur der Rat eines
"Oarschs", der selbst nichts davon habe.
Als Tinulin kurz darauf wieder bei seinen Gefährten eintrifft, sagt ihm Calendin, dass er weder während des Gesangs seines Freundes, noch sonst zu einer Zeit am heutigen Abend die seltsame Dunkelheit wahrgenommen habe. Da sagt der Noldo zu Calendin, dass es wirklich schwierig sei, hier Fuss zu fassen. Doch dann erhebt Tinulin sein Glas und stösst mit den Worten Fingons, eines der einstigen Hochkönige der Noldor, an, welche er im Ersten Zeitalter vor der Schlacht der ungezählten Tränen gerufen hatte:
"Utúlie'n aurë! Aiya Eldalië ar Atanatári, utúlie'n aurë!" Für die Menschen und Zwerge übersetzt er sogleich:
"Der Tag ist gekommen! Seht, Völker der Eldar und der Menschen, der Tag ist gekommen!", bevor er sich wieder hinsetzt.
Einige Zeit später kommen Aladim und Lyrre von den Delegationen von Alduryaknar und Lygar Kraw zum Pavillon der Gefährten und berichten, dass König Rallah von Chey Sart mit seinen Männern den ganzen Tag bi- und multilaterale Gespräche mit zahlreichen Delegationen geführt habe. Gerüchten zufolge sei Kykurian Kyn mittlerweile offenbar sehr an einem Anschluss an die Allianz von Chey Sart interessiert. Ihre gemeinsame Freundin habe ihnen daher geraten, ihr Vorgehen zu koordinieren, damit sich König Rallah am Ende nicht noch mehr Reiche unter den Nagel reisst. Tinulin schlägt den beiden Männern vor, dass Lyrre und Prinz Almaro mit der Delegation von Acaana sprechen sollten, während er mit Calendin und Arrohir zu König Almarant von Alduryaknar gehe, der um eine Unterredung mit dem Noldo gebeten hatte. Kurz erwägt Calendin noch, ob er die Männer aus Kykurian Kyn, also die Balchoth, daran erinnern sollte, was ihren Vätern zugestossen ist, als sie vor gut 30 Jahren das letzte Mal in kriegerischer Absicht nach Westen gezogen seien, doch Mo hält dies für eine ziemlich gefährliche Vorgehensweise.
Kurze Zeit später treffen Tinulin, Calendin und Arrohir mit König Almarant zusammen, der ihnen mitteilt, dass sein Sohn, Prinz Almaro, zwischenzeitlich direkt mit Katarr von Kargagis Ahar über eine Heirat mit dessen Cousine Karassa sowie die diesbezüglichen Rahmenbedingungen gesprochen habe. Katarr habe ihm gesagt, dass er über Almaros Heiratsangebot betreffend Karassa nachdenken wolle, wenn er im Gegenzug Arrohir dazu bringe, Katarrs Stuten von Windraes decken zu lassen. König Almarant macht keinen Hehl daraus, dass eine solche Zucht auch für Almaro selbst interessant sein könnte, sollten sich die beiden Gestüte in Zukunft einmal vermischen. Nachdem Tinulin Almarants Worte für Bóin II. und Arrohir übersetzt hat, macht der junge Dunadan einen Gegenvorschlag und bietet an, dass stattdessen der ebenfalls aus Rohan stammende Hengst Barufax sieben Stuten aus Alduryaknar decken könnte. Der König findet den Vorschlag zwar interessant, macht aber klar, dass Katarr deutlich signaliert habe, bei diesem Geschäft über keinen Spielraum zu verfügen und Karassas Hand ansonsten an Prinz Ismoron von Orgothraath gehen werde. Dieses Reich ist bereits Teil der Alianz von Chey Sart, weshalb es unwahrscheinlich sein dürfte, Prinz Ismoron zu einem Partner der Schlange von Cyan zu machen. König Almarant bittet die Gefährten daher darum, sich die Sache nochmals gut zu überlegen und versichert ihnen dabei, dass die Schlange von Cyan kein Interesse an einem Kriegszug nach Westen hege. Als Arrohir vorschlägt, selbst mit Katarr zu verhandeln, erklärt ihm der König, dass er sein Unbehagen zwar verstehen könne, dabei jedoch das Risiko bestehe, dass sich die Türe für sie endgültig schliesst. Sollte zudem Chey Sart von der ganzen Sache Wind bekommen, stehe zu befürchten, dass König Rallah den Druck auf Katarr nochmals erhöhen werde. Arrohir versteht diese Bedenken zwar, sagt aber gleichwohl auf Westron:
"Windraes kommt nicht in Frage!"Kurz darauf verabschieden sich Tinulin, Bóin II. und Arrohir von König Almarant und diskutieren auch noch auf dem Rückweg zu ihrer Unterkunft über das weitere Vorgehen. Dabei sprechen sich Bóin II. und auch Arrohir klar gegen das Geschäft mit Windraes als Deckhengst aus, zumal eine solche Vereinbarung in Rohan als Hochverrat gewertet werden könnte.
//Metageblubber:Nachdem ich während der letzten Sessions immer recht exentsiv mitgeschrieben habe, war das Spiel phasenweise etwas zäh. Dieses Mal habe ich mich daher darauf beschränkt, nur die wichtigsten Punkte mit wenigen Worten festzuhalten. Die genaue Vorbereitung auf die Tagesdisziplinen des Turniers trug ebenfalls zu einer Beschleunigung des Spiels bei, was der ganzen Sache gut getan hat.
Beim Steppenskifahren habe ich eine neue Mechanik ausprobiert, indem ein Teammitglied sein eigenes Manöver erschweren oder erleichtern kann, was gleichzeitig zu einer Erleichterung oder Erschwernis des Manövers des anderen Teammitglieds führt. Das führt zu einer grösseren Bandbreite an Möglichkeiten und macht die Rennen gleichzeitig noch schwerer zu antizipieren. Die Spieler fanden diese Herangehensweise jedenfalls spannend.
Da nun klar ist, dass die Steppenvölker nur vordergründig nicht mit den Oarschs und dem Pfurz gesehen werden möchten, sind nun auch Tinulin und Arrohir zurück im Diplomatielager und können Bóin II. wieder ein bisschen entlasten. So haben immer beide Spieler genügend zu tun.
Wie es scheint, rückt nun doch Arrohir, resp. diesmal sein Hengst Windraes, in den Fokus der Dinge, und das, obwohl der junge Dunadan doch für einmal nur dabei statt mittendrin sein wollte... tja, manchmal kommt es eben anders, als man denkt.