Ich würde mich gerne als SL mal wieder an einer klassischen Kamapgne versuchen. So mit Dungeon Crawls und erforschen und so. Material dafür gibt es ja genug. Fokus soll auf dem langsamen erkunden eines evtl. größeren Dungeons sein, also den Ausgang in einem Labyrinth zu finden. Das ganze soll mehrere Spielsessions füllen. Auch soll der Dungeon nicht linear sein - es ist relevant, in welcher Reihenfolge die Spieler die Richtungen erkunden.
Megadungeon-Pläne habe ich einige, auch größere Kampagnenbände diverser Systeme. Aber irgendwie leiden die immer darunter, dass die was fürs Auge des SL sind, nicht für die Spieler.
Wie kann ich also Spielern in einem Dungeon den Aufbau "rüberbringen" und verbinde SL-Karte mit Spielerwissen?
- Man kann den Zwischenraum in Dungeon einfach nur erzählerisch abhandeln, "ihr geht 2x links und 2x rechts, und dann steht ihr vor einer Türe". Evtl. gibts einen Orientierungs-Wurf o.ä. Das möchte ich eigentlich nicht machen. Als Spieler würd ich dann nach 3 Abenden nicht mehr wissen, wie das Dungeon am Anfang ausgesehen hat.
- Ich versuche, den Dungeon anzusagen und die Spieler zeichnen mit. Da wird aber rasch "halt noch ein Gang links, ein Raum rechts, eine Türe schräg hinten" draus, und alles fühlt sich gleich an. Und keinen interessiert es, wieviele Ecken da zwischen zwei Events war. Selbst wenn ein Spieler mitzeichnet, sieht dann das Resultat wegen sprachlichen Problemen oft anders aus, wie auf meiner SL-Karte. Vor allem, wenn es natürliche, gewundene Gänge sind, nicht 90-grad-Dungeons.
- Spielleiter zeichnet ist auch irgendwie problematisch. Entweder geht immer nur ein kleines Blatt zwischen SL und Spieler hin und her, dann bekommt nur ein Teil der Spieler das wirklich mit. Oder ich erhebe mich regelmäßig aus dem SL-Sessel und lehne über den SL-Schirm, um ein neues Segment auf eine Battlemap/Flipchart einzuzeichnen. Auch mühsam.
- Dann gäb es das Puzzle-Prinzip, wo der SL eine Kopie der Karte zerschnipselt und die Teile austeilt, je nachdem wo die Spieler lang gehen. Hier ist aber das Problem, dass ich zwei Karten benötige: eine SL und eine SC-Karte, und in letzterer sind dann Fallen, Geheimgänge usw. noch nicht eingezeichnet.
- Dungeon tiles in großem Maßstab sind auch irgendwie merkwürdig. Zum einen sehen Spieler da beim Aufdecken einer Kachel Teile, die nicht hingehören (wie z.B. Sackgassen an den Verbindungen zu anderen Tiles). Zum anderen gibts hier wieder das Puzzle-Problem: am Tile darf ein Teil der Information ja nicht eingezeichnet sein - viele Dungeon-Tiles aus dem Netz haben aber schon pseuo-3D Gänge, Gruben usw eingezeichnet und sind IMHO daher auch nur für den SL gedacht. Und wie notiert man sich von Spieleabend zu Spieleabend, was schon erkundet ist, damit man beim nächsten Mal das wieder so hinlegen kann wie am Vortag?
- Man kann theoretisch mit elektronischen Hilfsmitteln arbeiten, wie Maptools, TVs, Projektoren oder Tablets. Das Zeug kommt mir aber nicht auf den Spieltisch.
Tiles und Puzzleteile sind zudemn problematisch, wenn es um ein klassisches (Hecken)Labyrinth geht. Da ist dann jeder Gang und jede Abzweigung ja ein Teil.
Wie kommuniziert ihr als SL eine große, hübsche Karte / das Layout eines Dungeons? Oder sind Dungeon-Karten nur was für Spielleiter?