Autor Thema: Splittermond: Die Welt  (Gelesen 37995 mal)

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Achamanian

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #100 am: 10.04.2014 | 13:12 »
Und wie, wenn man a) sowohl komplett integrierte Stadtvarge haben will, die eigentlich fast nur "Menschen mit Fell" sind und b) gleichzeitig aber wilde Varge haben will, die eine vollkommen eigene Art zu leben haben? Was wenn nicht die Sozialisation sollte man da als Grund anführen?

Ich finde der Sache nach sind da alle möglichen Varianten für Fantasy-Settings okay: Festlegen, wie Varge in der Regel sind (und einräumen, dass dieser Charakter sich natürlich immer der Kultur anpasst, in der sie leben), oder auch festlegen, dass die Spezies keinen Einfluss auf den Charaktereigenschaften hat, sondern das halt alles verschiedene Kulturen sind (sodass die wilden Waldvarge halt auch nur deshalb so sind, weil sie eine derart wilde Kultur ausgebildet haben, und nicht, weil sie so eine Art Ur-Varge sind) ...
Was ich nur als etwas nervigen Mittelweg empfinde ist dieses: "Wir sagen jetzt nicht explizit, dass es vargische Charaktereigenschaften gibt, aber wenn man sich die Varge so ganz allgemein ansieht, stellt man schon fest, dass sie eigentlich alle ..."; Weil das halt genau die Ebene ist, auf der üblicherweise auch in der realen Welt rassistische Aussagen getroffen werden. "Natürlich sind nicht alle *** gleich, und das ist auch sicher nicht angeboren, aber wenn ich mir die *** so ansehe, die ich auf der Straße treffe, muss ich schon sagen, dass die ..."

Deshalb wäre es mir lieber, wenn Splittermond da in den Beschreibungen einen klaren Weg einschlagen und den entsprechend klar als Fantasy markieren würde.

Offline La Cipolla

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #101 am: 10.04.2014 | 13:17 »
Zitat
Weiß nicht, ich kann mit dem ganzen "Problem" nichts anfangen bzw. finde nicht, dass es eins gibt.

Ist denk ich auch total okay, man muss sich nicht für alles interessieren, geschweige denn gleicher Meinung sein. Und Splittermond ist in dieser Hinsicht eben wirklich zahm. Ich befürchte, meine Wahrnehmung hat sich da auch erst durch die Uni in diese Richtung entwickelt. Wie gesagt, die Jaguarkrieger? Das könnten abgesehen von den netten kulturellen Details noch eindeutig die Azteken, Olmeken etc. sein, die die Spanier damals beschrieben haben, natürlich mit gewissen Hintergrundgedanken und Weltbildern. Und damit meine ich nicht mal die historischen Blumenkriege oder Blutopfer, sondern eben die Reduzierung darauf, während man eindeutig klarmacht, dass die Kultur Azteken SIND. Mit Jaguarköpfen.

Apropos geschärfte Wahrnehmung: Ich finde Splittermond vom feministischen Standpunkt aus sehr ansprechend, ohne an irgendeiner Stelle aufdringlich zu werden. Klasse. Habe ich bisher nur nicht erwähnt, weil es mir nie so bewusst aufgefallen ist - tendenziell ein gutes Zeichen. :D

Achamanian

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #102 am: 10.04.2014 | 13:18 »

... erinnert mich das sehr an die Warnhinweise in Magiehandbüchern, dass man das nicht mit Okkultismus und Satanismus der Wirklichkeit verwechseln darf.


Ist an denen denn was falsch?

Aber es geht mir auch gar nicht so sehr um einen "Disclaimer". Ich finde es einfach ein bisschen unangenehm, in Rollenspielregelwerken Sachen zu lesen, die sich von der Darstellungsweise relativ dicht am Alltagsrassismus bewegen, und sehr viel angenehmer, Darstellungen wie die der Orks zu lesen, die so weit von Alltagsrassismus entfernt sind, dass gar keine "Verwechslungsgefahr" aufkommen kann, die einen Disclaimer nötig machen würde.

Ist aber, wie gesagt, auch nicht tragisch, und ich halte um Himmels willen wenig davon, Rassismusvorwürfe an Fantasy-Settings heranzutragen. Wie gesagt leben solche Settings von Stereotypen, die ich auch nicht missen möchte. Man kann da halt nur verschieden mit umgehen, und bei Splittermond habe ich den Eindruck eines Mittelwegs, den ich persönlich eher unglücklich finde.

Achamanian

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #103 am: 10.04.2014 | 13:21 »

Apropos geschärfte Wahrnehmung: Ich finde Splittermond vom feministischen Standpunkt aus sehr ansprechend, ohne an irgendeiner Stelle aufdringlich zu werden. Klasse. Habe ich bisher nur nicht erwähnt, weil es mir nie so bewusst aufgefallen ist - tendenziell ein gutes Zeichen. :D

Da bin ich ja auch mal drauf gespannt!
Leider kann ich das Buch nächste Woche nicht mit in den Urlaub nehmen, ist zu schwer für die Fahrradtasche, deshalb werde ich mich wohl mit dem Rest der Lektüre noch ein bisschen gedulden müssen ...

Offline JS

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #104 am: 10.04.2014 | 14:02 »
Ich finde deine Rassismusbezüge auch ein wenig konstruiert, vor allem, weil ich auch in der Realität nicht jedes Volksklischee und gehegte (Vor-)Urteil gleich in die Rassismusecke einordnen würde.
Kann man machen, muß man aber nicht, und der Splimo-Mittelweg ist mir allemal lieber als die althergebrachten Fantasy-Extreme, die mir schon zum Halse raushängen. Bei den Orks finde ich das Extremkonzept angenehm, aber gleichfalls die mildere Darstellung der Rattlinge und vor allem das Gewicht der Sozialisierung bei den spielbaren Rassen.
« Letzte Änderung: 10.04.2014 | 14:06 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Boba Fett

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #105 am: 10.04.2014 | 14:33 »
Da bin ich ja auch mal drauf gespannt!
Leider kann ich das Buch nächste Woche nicht mit in den Urlaub nehmen, ist zu schwer für die Fahrradtasche, deshalb werde ich mich wohl mit dem Rest der Lektüre noch ein bisschen gedulden müssen ...
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Offline Feyamius

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #106 am: 10.04.2014 | 15:06 »
Ist denk ich auch total okay, man muss sich nicht für alles interessieren, (...)

Apropos geschärfte Wahrnehmung

Nein, nein. Es ist nicht so, dass mir dafür die Wahrnehmung fehlt, sondern eher, dass ich solche Analogsetzungen von Fantasywelt und Realwelt als unangemessen empfinde.

Offline Feyamius

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #107 am: 10.04.2014 | 15:07 »
Ist an denen denn was falsch?

Ja. Sie sind lächerlich, affig, untergraben die Intelligenz der Leserschaft und befriedigen nur eine gewisse Stammtischmentalität.

Aber es geht mir auch gar nicht so sehr um einen "Disclaimer". Ich finde es einfach ein bisschen unangenehm, in Rollenspielregelwerken Sachen zu lesen, die sich von der Darstellungsweise relativ dicht am Alltagsrassismus bewegen, und sehr viel angenehmer, Darstellungen wie die der Orks zu lesen, die so weit von Alltagsrassismus entfernt sind, dass gar keine "Verwechslungsgefahr" aufkommen kann, die einen Disclaimer nötig machen würde.

Aber gerade diese Darstellungen nah am Alltagsrassismus - falls man dies überhaupt im jeweiligen Einzelfall bejahen möchte - würden es doch interessant machen. Entweder, indem man die Muster gleich erkennt, oder, indem man der "Verwechslungsgefahr" zunächst vielleicht erliegt und irgendwann einen Erkenntnisgewinn hat. Diese kleinen, charakterbildenden (und vielleicht auch wahrnehmungsschärfenden) Aspekte sind es, die in meinen Augen Rollenspiel zu einem ganz besonderen Hobby machen.
Auf der anderen Seite, also ohne diesen höheren Anspruch, kann man das auch mal schön ignorieren und muss nicht alles, v.a. nicht das Hobby, mit politischen Diskussionen aufladen.

Ich finde deine Rassismusbezüge auch ein wenig konstruiert, vor allem, weil ich auch in der Realität nicht jedes Volksklischee und gehegte (Vor-)Urteil gleich in die Rassismusecke einordnen würde.

Das kommt noch hinzu.
« Letzte Änderung: 10.04.2014 | 15:15 von Feyamius »

Offline La Cipolla

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #108 am: 10.04.2014 | 15:19 »
Zitat
Nein, nein. Es ist nicht so, dass mir dafür die Wahrnehmung fehlt, sondern eher, dass ich solche Analogsetzungen von Fantasywelt und Realwelt als unangemessen empfinde.

Nur zur Sicherheit, damit das nicht so zweifelhaft stehen bleibt: (^^'') Mir ging es um die Art der Wahrnehmung, nicht um ein "nicht checken" oder "fehlen" oder sowas. Das "geschärft" war insofern etwas unangebracht, ja. Der eine nimmt das halt als problematisch wahr, der andere als normal, oder als Genrekonvention, oder einfach als unproblematisch.

Sin

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #109 am: 10.04.2014 | 15:19 »
Aber gerade diese Darstellungen nah am Alltagsrassismus - falls man dies überhaupt im jeweiligen Einzelfall bejahen möchte - würden es doch interessant machen. Entweder, indem man die Muster gleich erkennt, oder, indem man der "Verwechslungsgefahr" zunächst vielleicht erliegt und irgendwann einen Erkenntnisgewinn hat. Diese kleinen, charakterbildenden (und vielleicht auch wahrnehmungsschärfenden) Aspekte sind es, die in meinen Augen Rollenspiel zu einem ganz besonderen Hobby machen.

Das was Rumspielstilziel beschreibt ist aber kein Alltagsrassismus in den Gesellschaften der SpliMo-Welt (was interessant sein könnte), sondern Alltagsrassismus von Seiten der Autoren.

Offline BobMorane

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #110 am: 10.04.2014 | 15:26 »
Ich möchte dich bitten den Autoren keine rassistische Neigungen zu Unterstellen.

Offline Quendan

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #111 am: 10.04.2014 | 15:41 »
Das was Rumspielstilziel beschreibt ist aber kein Alltagsrassismus in den Gesellschaften der SpliMo-Welt (was interessant sein könnte), sondern Alltagsrassismus von Seiten der Autoren.

Äh, sorry? Das finde ich gerade massiv beleidigend.

Und so auch nicht im Buch wiederfindbar. Hast du es überhaupt gelesen, Sin?

Rumspielstilziels Argumentation kann ich noch im Kern nachvollziehen, allerdings nur sehr im Kern. Denn immerhin sprechen wir hier von tatsächlich unterschiedlichen Rassen. Wolfsmenschen zum Beispiel. Zwergen. Alben. Gnomen aus der Feenwelt. Und jetzt wird uns hier (Alltags-)Rassismus unterstellt, weil es bei WOLFSMENSCHEN Charakterzüge wie Impulsivität gibt, die ihnen oft gemein sind. Oder bei den sehr schwachen Gnomen oft eine gewisse Geselligkeit vorkommt, gerade weil sie erst in Gruppen stark sind?

Ich würde es ja verstehen, wenn es solche Vorwürfe gäbe, wenn plötzlich innerhalb der Rassen irgendwelche Unterschiede konstruiert würden, die von Phänbotyp oder ähnlichem abhängen würden. Wenn schwarzhäutige Zwerge von sich heraus anders wären als weißhäutige, ohne Berücksichtigung der Kultur. Oder ähnliches.

Wir haben uns beim Schreiben der Texte durchaus selbst Gedanken über solche Theman gemacht. Auch weil einige von uns bspw. Kulturwissenschaftler sind und selbst in Hinsicht Rassismus, Sexismus und so weiter sensibilisiert sind. Wir haben bewusst eine Welt gewählt, in der nicht die Rasse (und wir reden hier zur Erinnerung von Rassen, die sich fundamental in ihrer Physis unterscheiden, nicht vom Phänotyp innerhalb von Rassen) das prägende Element ist, sondern die Sozialisation und Kultur. Was aber nicht heißt, dass fundamental unterschiedliche Rassen nicht auch kleine Unterschiede in ihrem Wesen haben können. Das dann aber durchaus bewusst und wohldosiert, es soll den Charakter nicht total beherrschen. Aber es sollten auch nicht alle Rassen einfach Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaftsboni und eventuell Fell oder Hörnern sein.

Ich kann wie gesagt Rumspielstilziels Punkt verstehen, er ist da wohl nochmal sensibler als bspw. ich (und ich habe als Ethnologe mich im Laufe meines Studiums sehr intensiv mit solchen Thematiken auseinandergesetzt und denke da durchaus sensibel zu sein) oder ein Großteil der Autoren. Ich würde ihm bei manchen Punkten nicht zustimmen, aber kann seine Meinung nachvollziehen. Aber wenn dann jetzt plötzlich aus dieser Diskussion geschlossen wird, dass die Autoren von Splittermond Alltagsrassistische Tendenzen hätten, dann ist das nicht nur falsch und in meinen Augen auch nicht am Buch nachweisbar - sondern darüber hinaus hochgradig beleidigend. Und das finde ich überhaupt nicht okay und möchte ich so nicht stehen lassen. Zumal Splittermond in meinen Augen ein Buch ist, in dem viele der typischen Fantasy-Rassismen eben aktiv vermieden werden. Vor allem finde ich es aber nicht okay, weil es unterstellt das ganze Buch sei alltagsrassistisch (was nun wirklich nicht stimmt) und noch viel schlimmer, dass wir Autoren Alltagsrassisten wären.


Sin

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #112 am: 10.04.2014 | 15:45 »
Ich habe nicht vor etwas zu unterstellen, da ich das Buch nicht gelesen habe. Fantasy-Autoren Rassismus vorzuwerfen ist eh so originell und nutzbringend wie Banker der Geldgier zu bezichtigen: Gabs schon 1000x und hat nix geändert.

Um das nochmal klar zu stellen: Das was ich oben geschrieben habe, ist meine Interpretation von Rumspielstilziels Beschreibungen. Auch wenn Rumspielstilziel höflicher und zurückhaltender formuliert, war meine Aussage trotzdem eine Zusammenfassung und Deutung dessen, was er geschrieben hat - insbesondere in Hinsicht auf Feyamius: Es gibt einen Unterschied zwischen einer rassistischen SpliMo-Welt und Rassismus durch die Autoren und dies wäre letzteres, wenn man so weit geht es als Rassismus zu bezeichnen.

Feyamius hat von Alltagsrassismus gesprochen, ich habe lediglich dauraf hingewiesen, dass wenn es denn Alltagsrassismus in SpliMo gäbe, dieser nach Rumspielstilziels Beschreibung von den Autoren ausgeht (und nicht etwa Teil der SpliMo-Welt sein soll, um den Lesern was beizubringen).
« Letzte Änderung: 10.04.2014 | 15:56 von Sin »

Achamanian

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #113 am: 10.04.2014 | 16:25 »
Muss gleich weg, deshalb erst mal nur zur Klarstellung:

Es ging mir überhaupt nicht darum, irgendjemandem im SpliMo-Team "Alltagsrassismus" zu unterstellen. Und was vielleicht auch nicht ganz rausgekommen ist: ich finde schon, dass an den Texten deutlich wird, dass die Autoren sich durchaus Gedanken darüber gemacht haben, wie man Fantasy-Völker darstellt, ohne dass es einen unangenehmen rassistischen Beigeschmack hat. Ich glaube, man ist da einfach zu anderen Schlüssen gekommen, als ich das wäre. Aber da meine Haltung zum Thema "Rassismus und Rollenspiel" sicher auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist, muss das überhaupt nichts Schlechtes heißen.

Sin

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #114 am: 10.04.2014 | 16:34 »
Da offenbar Moderatoren der Meinung sind, es bestehe immer noch Klarstellungsbedarf:

Zitat von: Rumspielstilziel
Was ich nur als etwas nervigen Mittelweg empfinde ist dieses: "Wir sagen jetzt nicht explizit, dass es vargische Charaktereigenschaften gibt, aber wenn man sich die Varge so ganz allgemein ansieht, stellt man schon fest, dass sie eigentlich alle ..."; Weil das halt genau die Ebene ist, auf der üblicherweise auch in der realen Welt rassistische Aussagen getroffen werden. "Natürlich sind nicht alle *** gleich, und das ist auch sicher nicht angeboren, aber wenn ich mir die *** so ansehe, die ich auf der Straße treffe, muss ich schon sagen, dass die ..."

Rumspielstilziel vergleicht Geschreibsel aus dem SplMo-Weltenband mit rassistischen Aussagen (natürlich schön höflich und diplomatisch).

Zitat von: Rumspielstilziel
Ich finde es einfach ein bisschen unangenehm, in Rollenspielregelwerken Sachen zu lesen, die sich von der Darstellungsweise relativ dicht am Alltagsrassismus bewegen, und sehr viel angenehmer, Darstellungen wie die der Orks zu lesen, die so weit von Alltagsrassismus entfernt sind, dass gar keine "Verwechslungsgefahr" aufkommen kann, die einen Disclaimer nötig machen würde.

Er bringt das Wort Alltagsrassismus ins Spiel, die Darstellung sei recht dicht am Alltagsrassismus (er ist hier so vorsichtig SpliMo nicht extra zu nennen, bezieht sich aber offensichtlich auf vorangegangene Aussagen zu SpliMo).

Zitat von: Feyamius
Aber gerade diese Darstellungen nah am Alltagsrassismus - falls man dies überhaupt im jeweiligen Einzelfall bejahen möchte - würden es doch interessant machen. Entweder, indem man die Muster gleich erkennt, oder, indem man der "Verwechslungsgefahr" zunächst vielleicht erliegt und irgendwann einen Erkenntnisgewinn hat. Diese kleinen, charakterbildenden (und vielleicht auch wahrnehmungsschärfenden) Aspekte sind es, die in meinen Augen Rollenspiel zu einem ganz besonderen Hobby machen.

Feyamius schreibt irgendwelchen Unsinn, auf den ich hiermit antworte:

Zitat von: Sin
Das was Rumspielstilziel beschreibt ist aber kein Alltagsrassismus in den Gesellschaften der SpliMo-Welt (was interessant sein könnte), sondern Alltagsrassismus von Seiten der Autoren.

Ich schreibe, dass das. was von jemand anders geschrieben wurde, sich nicht auf innerweltliche Logik bezieht, sondern auf die Autoren.

ich habe das Buch nicht gelesen, ich habe auch nichts Negatives darüber gesagt und auch nicht über die Autoren, nur dass sich die (gemäßigten) Vorwürfe oder Anregungen hier im Thread auf die Autoren beziehen, was offensichtlich ist.

Ich bezweifle allerdings die Lesekompetenz der SpliMo-Mitarbeiter, wenn sie sich über meine Aussage aufregen, nur weil sie kurz und kackig ist (und aus dem Zusammenhang gerissen etwas harsch) und sie nichts gegen die Aussagen von Rumspielstilziel haben, nur weil sie diplomatischer formuliert sind.
« Letzte Änderung: 10.04.2014 | 16:36 von Sin »

Luxferre

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #115 am: 10.04.2014 | 16:45 »
Hier wird von einem Fantasybuch auf Alltagsrassismus geschlossen, sowie eine feminine Bewertung vorgenommen? Oha. Ich glaube, ich betreibe mein Hobby einfach nicht ernst genug, um solche urwichtigen Themen mit der nötigen Verantwortung zu bewerten  ::)

Jetzt mal Butter bei die Fische.
Warum sollte ein Fantasyweltenbuch politisch korrekt sein? Ist der/die Genus wirklich wichtig? Ich finde der generische Maskulinum wird viel zu schwer bewertet und zu unrecht in negativ konnotierte Lichtlein gerückt. Hier den Stempel zu zücken finde ich gelinde gesagt übertrieben.
Wir leben doch in einer aufgeklärten Zeit, wo solche Parameter unlängst überholt sind (obacht: meine Meinung!). Überempfindlichkeiten führen schnell zu Unterstellungen, die im Hobbybereich wirklich unnötig sind. Schade, dass hier Wellen schlagen, die man locker vermeiden könnte/sollte.

Offline La Cipolla

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #116 am: 10.04.2014 | 16:50 »
Sollte ein Moderator verschieben. ;)

Ganz kurz beantwortet: Aus demselben Grund, aus dem jedes Medium auf sowas achten sollte - Medien sind einer der Einflüsse, die die Realität konstituieren (wenn auch natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss ... ich sag nur Killerspiele), und als solcher haben sie ein Potenzial dazu, die unbewussten Konventionen und Stereotypen der Menschen zu beeinflussen. Wenn du also gegen "Alltagsrassismus" angehen willst, um mal das hier gefallene Schlagwort aufzugreifen, kannst du durchaus gucken, wie viel Alltagsrassismus dein Medium voraussetzt und verwendet. Und dann das Ganze vielleicht umdrehen. Ein bisschen Subversion hat noch niemandem geschadet. Ob das nun Fantasy ist oder nicht, spielt dafür keine Rolle, so viel Transferleistung traue ich den Menschen schon noch zu (oder anders gesagt: Fantasy funktioniert nicht, wenn sie nicht in den "Regeln" unserer Welt verankert ist).

Mir geht es übrigens definitiv nicht zwangsweise um political correct oder Genus, das sind nur zwei Möglichkeiten, zwei "Meinungen", die man nicht mal vertreten muss, wenn man die oben beschriebene Meinung vertritt. SpliMo ist da afair auch relativ klassisch.
« Letzte Änderung: 10.04.2014 | 16:56 von La Cipolla »

Sin

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #117 am: 10.04.2014 | 16:54 »
Zitat
Wir leben doch in einer aufgeklärten Zeit, wo solche Parameter unlängst überholt sind (obacht: meine Meinung!).

Das ist einfach nur eine unheimlich dumme Aussage. Und komischerweise ist mir klar, dass das deine Meinung ist.
Und auch nur anzudeuten, Rassismus im Hobby/Alltag sei irreleveant, ist jenseits von Gut und Böse.

Offline Quendan

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #118 am: 10.04.2014 | 17:02 »
Ich bitte darum, hier jetzt keine allgemeine Diskussion zu Sexismus und Rassismus im Rollenspiel zu führen. Wenn ihr das machen wollt, dann macht dazu bitte im allgemeinen Bereich ein neues Topic auf.

Luxferre

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #119 am: 10.04.2014 | 17:36 »
Ich bitte darum, hier jetzt keine allgemeine Diskussion zu Sexismus und Rassismus im Rollenspiel zu führen. Wenn ihr das machen wollt, dann macht dazu bitte im allgemeinen Bereich ein neues Topic auf.

An sich ein interessantes Thema, wenn man es auf Eure Welt bezieht. Aber es gibt ja Diskutanten, denen es an Höflichkeit und Argumenten mangelt.

Sin

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #120 am: 10.04.2014 | 17:57 »
Warst du nicht der Luxferre dessen Quo Vadis, Pathfinder?-Thread geschlossen werden musste, weil du es 5 Seiten lang nicht geschafft hast, irgendein halbwegs sinnvolles Argument beizusteuern, um dem armen Thread endlich einen Sinn und eine Darseinsberechtigung zu geben?

Offline Niniane

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #121 am: 10.04.2014 | 17:59 »
Ich möchte bitten, dass hier weiter on-topic über Splittermond: Die Welt diskutiert wird, wie Quendan - der im Übrigen Moderator ist - schon gebeten hatte und dass solche Sticheleien unterlassen werden.
Flawless is a fiction, imperfection makes us whole
The weight that holds you down, let it go
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Achamanian

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #122 am: 10.04.2014 | 21:16 »
Aber gerade diese Darstellungen nah am Alltagsrassismus - falls man dies überhaupt im jeweiligen Einzelfall bejahen möchte - würden es doch interessant machen. Entweder, indem man die Muster gleich erkennt, oder, indem man der "Verwechslungsgefahr" zunächst vielleicht erliegt und irgendwann einen Erkenntnisgewinn hat. Diese kleinen, charakterbildenden (und vielleicht auch wahrnehmungsschärfenden) Aspekte sind es, die in meinen Augen Rollenspiel zu einem ganz besonderen Hobby machen.
Auf der anderen Seite, also ohne diesen höheren Anspruch, kann man das auch mal schön ignorieren und muss nicht alles, v.a. nicht das Hobby, mit politischen Diskussionen aufladen.

Spoiler wg. halb-OT:
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Offline JS

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #123 am: 10.04.2014 | 22:37 »
Sin, ich finde, daß du dich momentan Lux und anderen gegenüber im Ton vergreifst.
« Letzte Änderung: 10.04.2014 | 22:41 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Splittermond: Die Welt
« Antwort #124 am: 10.04.2014 | 23:53 »
Oh mannnnn

Eigentlich sollte ich hier gar nix schreiben bei den ganzen Anfeindungen.

Aber irgendwie verwechselt man hier wohl öfters Rassismus mit Vorurteilen.

Rassismus/Speziezismus ist, meiner Meinung nach, nur wenn jemand eine andere Rasse/Spezies in positiver oder negativer Form bewertet. Ich kann aber z.B. sehr wohl der Meinung sein, dass Schotten und Schwaben alle geizig und Franzosen und Kanadier alle feige und Deutsche alle sauber und pünktlich sind , ohne das wertend zu sehen.

Ich kann genauso gut sagen, alle Frauen haben ein Problem mit Schuhsucht und Männer müssen immer angeben, ohne das wertend zu sehen.

Verallgemeinert wird immer und überall, Vorurteile gibt es auch immer und überall.

Ich finde es von daher völlig ok und sogar notwendig, einem Weltenband einen solchen Flair mitzugeben. "Varge sind impulsiv" ist dabei eben nicht wertend, sondern eine überwiegend gültige Verallgemeinerung, genau so wie Gnome eben lieber in großen Familienverbänden leben (was kulturell und nicht rassebezogen ist).

Ach ja, und Klischees kommen eben nicht aus dem Nichts, sondern entstehen aus den persönlichen Erfahrungen der Wesen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es irgendwo auf Lorakis das Klischee/Vorurteil gibt, dass Varge gar nicht in der Stadt leben können, und andersrum Varge aus der Stadt Vorurteile gegen ihre "wilden" Artgenossen haben.
« Letzte Änderung: 10.04.2014 | 23:57 von Grimtooth's Little Sister »
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard