Mal kurz eine Meldung von der stürmischen preußischen See.
Die gute Nachricht zuerst: Wer den Spielbericht auf Zornhaus Blog gelesen hat, der war sicherlich in Sorge um Astrid, die entführte dänische Kapitänstochter. Hier kann vermeldet werden, dass Baron von Wankelwitz seinem Schicksal erlag und Astrid gerettet wurde. Auch die Ehe des Aquanauten steuert auf freundliche Gewässer zu.
Die (hoffentlich) besseren Nachrichten hinterher: Es gibt sehr viele nautische Fachbegriffe und auch die "allgemeine" Seemannssprache ist ziemlich umfassend. Alles wiederzugeben würde den Rahmen sprengen, gar nichts würde irgendwie ein Loch lassen, was nicht jeder zu füllen vermag. Deswegen habe ich eine Auswahl getroffen, die noch immer sehr umfassend ist und in den Anhang kommt. Ich hoffe, das die Liste informations- und stilfördernd ist. Niemand soll sie auswendig lernen, aber daneben legen und mal die ein oder andere Sache einflechten, kann die Stimmung am Tisch unheimlich gut anheben. Hier mal eine kleine Auswahl meiner Auswahl.
Seebär: Ein alter Seemann.
Seebeine: Fähigkeit, trotz Schlingern und Stampfen auf Deck zu gehen.
Seelenverkäufer: Nicht mehr voll seetüchtiges Wasserfahrzeug, das die „Seelen“ der Passagiere und Besatzungsmitglieder „verkauft“.
Seemannschaft: Versteht man die Fertigkeiten und Gepflogenheiten, die zur praktischen Handhabung eines Schiffes gehören.
Seemannsgarn: Stark ausgeschmückte Erzählungen oder Lügengeschichten.
Seemannsheim: Wie eine Jugendherberge, hier kann der Seemann seine Zeit bis zum nächsten Anheuern am Land verbringen.
Seemannssonntag: Kleine Mahlzeit mit Kaffee und Kuchen, die üblicherweise Donnerstags serviert wird.
Skipper: Der verantwortlichen Boots- bzw. Schiffsführer in der Freizeitschifffahrt, umgangssprachlich auch in der Berufsschifffahrt
Seemeile, englische: Eine Länge von 1,852 Kilometer.
SOS: 1908 offiziell eingeführter Morse-Notruf.
Speiserolle: Aufstellung zur Mindestverpflegung an Bord.
Spickbottich: Holz- oder Stahlfass für Fett, Walspeck und anderes.
Stampfen: Bewegungen des Schiffs um die Querachse.
Stern: Seemännisch für Heck.
Steuermann: Ein leitendes Mitglied der Besatzung, das für die Navigation des Schiffes Verantwortung trägt
Steuerstand: Eine Stelle, an der ein Steuermann steht und wichtige Funktionen eines größeren Wasserfahrzeuges steuern und regeln kann.
Steward: Der Kellner, Pantrymann, Aufwärter an Bord eines Schiffes.
Store: Vorratskammer/-raum.
Süßwassermatrose: Spottname für den Binnenschiffer von Seiten der Seeschiffer.
Tallymann: Ladungskontrolleur.
Taucher: 1. umgangssprachlich U-Boot; 2. Mann mit Tauchgerät; 3. Taschendieb.
Tauchretter: Rettungsatmer im U-Boot.
Tauchtank: Tauchzelle im U-Boot.
Tiefe sechs: Einen Gegenstand über Bord werfen.
Troyer: Gestrickte Wolljacke, Sweater oder Unterhemd aus Wolle
Unklar: Alles, was nicht einsatzfähig, nicht in Ordnung und nicht gebrauchsfertig ist, besonders herumliegende Taue
Verrollen: Verprügeln.
Wanderratte: Auch Kairatte, Hafendieb.
Wasser machen: Mit Wasser volllaufen, etwa wegen eines Lecks.
Wasserbombe: Sprengladung mit einstellbarem Druckzünder, die in der voreingestellten Wassertiefe explodiert.
Wasserbomben-Racks: Halterung für das seefeste Lagern von Wasserbomben.
Weiße Bö: Gefährlicher unerwarteter orkanartiger Fallwind, einhergehend mit Sturzregen, Nebel oder Schnee sowie weißen Schaumkronen, der sich nicht durch Wolken ankündigt.
Weiße Hunde: Sind hohe Wellen, die bei rauer See über ein Schiff hinweggehen.
Weiße Wand: Riesenwelle mit Schaumkrone.
Witwenmänner: Nur dem Namen nach an Bord geführte Seeleute, deren Heuer für Seemannswitwen bestimmt war
Wo aus!: Frage an den Ausguck, in welcher Richtung ein Segel, Feuer oder Objekt ist.
„Yo-heave-ho!“, „Yo-ho!“: Hauruck.
Zampelbüdel: Auch Zampel, ein aus Segelleinen oder anderem grobem Stoff hergestellter Sack als Gepäckstück.