Zum Glück ist Miller keineswegs stilprägend für das DAoC. Er ist nur Einer von Vielen, die sich in dem Medium an Themen, Erzählweisen und Zeichenstilen herangetraut haben.
Ansonsten ist er eher auch durch sehr reaktionäre Inhalte aufgefallen und wenn man mal ehrlich sind, ist die Erfolgsquote bei der Verfilmung seiner Stoffe auch eher dürftig: "Sin City" war ein Achtungserfolg, weil neu und anders und hauptsächlich visuell interessant - weshalb weitere Filme mit ähnlich lauer Story und der gleichen Visualisierung bei Zuschauern und Kritikern gleichermaßen durchgefallen sind: "Daredevil" basierte weitestgehend auf den auf Erzählungen von Miller und war Murks (Ja, daran hat auch das damals noch grauenhafte Action von Affleck schuld. Aber nicht allein dieses ...). Die Figur der "Elektra" stammt, wenn ich mich recht erinnere, direkt von Miller und war als Verfilmung noch größerer Murks. Millers RoboCop-Interpretation war als Comic durchaus goutabel, auch die Verfilmung "RoboCop 2" geht in Ordnung, aber "RoboCop 3" war ja wohl der größte Murks auf Gottes grüner Wiese und da schrieb Miller obendrein das Drehbuch. Ach ja, und dann war da noch "The Spirit", über den sich schnell ein gnädiger Mantel des Vergessens gebreitet hat.
Tja, aber wir sind ja bei "300". Mal ehrlich, die Verfilmung war was für's Reptilienhirn und selbst dieses musste schon auf Sparflamme laufen. Den Comic kennen die meisten "300"-Fans bis heute nicht und so dolle war der eigentlich auch nicht. Deshalb kann das Sequel/Prequel/Mittendrintel/Whatever eigentlich nichts Gescheiteres machen, als sich möglichst weit vom Vorgänger entfernen und nur das übernehmen, was das auch das hirndefizitäre Publikum bei Laune hält, während man gleichzeitig versucht, das Ganze zu filtern und weiterzuentwickeln.