Autor Thema: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)  (Gelesen 50397 mal)

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Offline Fadenweber

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #175 am: 27.03.2014 | 20:58 »
Ich hab da versucht meine Gedanken (wenn auch in eins weggeschrieben) mal hier zu verdeutlichen.

Danke dafür! Das Fazit bleibt tatsächlich für alle RPG-Schaffenden: Des großen Geldes wegen macht das einfach *niemand*.
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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #176 am: 27.03.2014 | 20:59 »
Echt? Das ist eine Aussage wie "Bedienungsanweisungen zu schreiben ist leichter als Gedichte". Das mag subjektiv für Einzelne so und für Andere genau anders herum sein. Auch Schreiben ist ein Handwerk, das man lernen kann und muss - und ob eine Textsorte bei gutem Ergebnis leichter oder schwerer herzustellen ist, hängt neben persönlicher Neigung und Talent vor allem auch davon ab, was ich gelernt habe. Falsch (oder ungeschickt) machen kann man bei allen eine ganze Menge ;)

Fühl dich jetzt nicht persönlich angesprochen, ich nehmen deinen Beitrag nur als Aufhänger für zwei Dinge her:
Einen sehr wirren Faktor sehe ich ja bei der hohen "Import-Kultur" die wir bei uns in der Szene haben. Gefühlt jedes zweite RSP ist eine Übersetzung mit englischsprachigen Ursprung. Und gerade hier kann man dann recht gut sehen wie und ob die Qualität sich durch die Übersetzung nun ändert oder nicht. Ich meide ja 1zu1 Übersetzungen wo ich nur kann, einfach weil ich damit zu viele schlechte Erfahrungen gemacht habe und sie (für meinen Geschmack) oft zu sperrig rüber kommen im Vergleich zum Original.
Das kommt meiner Meinung nach halt daher das ein Übersetzer dran ist, kein Autor mit einer Spezialisierung. Klar, das sind oft Teams, ist schon klar, nur liegt das Hauptaugenmerk wie es scheint halt eher auf den Akt des Übersetzens als auf dem Inhalt.

Persönlich würde es mich daher auch mal freuen wenn "wir" eine besser geflegte eigene Rollenspielkultur entwickeln würden und es auch mal Produkte aus Deutschland gibt die mich zumindest mal irgendwie ansprechen und zum Kauf verleiten würden, dann könnten auch mehr "richtige" Autoren an den eigentlichen Texten sitzen anstatt das imemr diese nervige Lost in Translation Gefühl aufkommt.

@Shadom:

Nachdem du vorhin auch eine meiner Aussagen aufgegriffen hast: Hierbei ging es um eine fundamentale Betrachtungsweise als was man ein RSP-Buch betrachtet und wie man seinen Nutzen sieht und damit verschiebt sich auch Sinn und Nutzen von Illustrationen.
Ein Buch über futuristische Waffen ohne Illus? Schwer, sehr schwer. Ein Buch über Tabellen um eine Handessimulation zu erstellen? Das ist dann nur ein Werkzeug in Buchform, mehr nicht.
Unterschätz dabei bitte die Aussage nicht das z.B. bei uns viel zu viel Wert auf den Unterhaltungsfaktor gelegt wird.
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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #177 am: 27.03.2014 | 21:02 »
Zurück zum Eingangspost:
Vielen dank für die offene Information.

Zur Diskussion:
Bücher, Rollenspiele,  Gedichte,  Musik,  Bilder,  Zeichnungen und Gesellschaftsspiele schreiben, erfinden, anfertigen, erdenken, singen, komponieren bzw. deren Herausgabe und Verlegung sind künstlerisch-handwerkliche Tätigkeiten bzw. die kaufmännische Anstrengung ihres Vertriebes, die traditionell und überwiegend Mann wie Frau kaum nähren - Ausnahmen wie Steven King, Gary Gygax, Brecht, Elvis, Lennon, Rembrandt, Vallejo und Klaus Teuber sowie Klett, Dietz und Burda sind eben Ausnahmen im Meer der (zum Glück) unbelehrbar Enthusiastischen, Beseelten und Besessenen, der Kreativen und von ihrer Passion Getriebenen, die trotzdem und nicht deswegen schreiben, malen, singen, komponieren, erschaffen und verlegen und herausgeben.

Wenn man Geld richtig verdienen will und die Herausforderung liebt, dann handelt man mit Drogen, Waffen, Mädchen (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge).
Wer sein Einkommen mit dem Auskommen haben und vor Reichtum wie Armut geschützt sein will, wird Beamter (so wie ich).
Alle anderen machen was anderes, aber bitte nicht einfach etwas was sie mögen und/ oder kreativ ist!

Daher meinen aufrichtigen Dank an die Kreative, die Künstler, die Schreiber, Tänzer, Maler, Zeichner, Kleinkunstbühnler, Partymusiker, profesionellen Topflappenhäkler und alle anderen Spinner, die das Leben erst bunt und lebenswert machen!
Hut ab!
Und Leute, gebt, wenn ihr könnt. Sie können es brauchen. Und wir brauchen es (Kultur im weitesten Sinne) eh.



Achamanian

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #178 am: 27.03.2014 | 21:02 »
Echt? Das ist eine Aussage wie "Bedienungsanweisungen zu schreiben ist leichter als Gedichte". Das mag subjektiv für Einzelne so und für Andere genau anders herum sein. Auch Schreiben ist ein Handwerk, das man lernen kann und muss - und ob eine Textsorte bei gutem Ergebnis leichter oder schwerer herzustellen ist, hängt neben persönlicher Neigung und Talent vor allem auch davon ab, was ich gelernt habe. Falsch (oder ungeschickt) machen kann man bei allen eine ganze Menge ;)

Na ja, der in der Regel ganz schwierige Teil am Romane schreiben, nämlich glaubwürdige, vielschichtige, interessante Figuren entwickeln, fällt bei Rollenspielen weg. Von daher würde ich sagen: Lässt man Regeldesign außen vor, ist es Handwerklich sicher deutlich leichter, ein gutes Rollenspiel zu schreiben, als einen guten Roman zu schreiben.
(das sage ich jetzt mal als jemand, der schon das eine oder andere Rollenspielprodukt zu seiner eigenen Zufriedenheit verfasst hat, aber jeden Romanversuch letztlich in die Tonne kloppen musste. Ist also eine durchaus subjektive Perspektive ...)

Andererseits: Die allermeisten Leute, die Romane schreiben, können ja auch keine Figuren. Und sind oft trotzdem erfolgreich. Was lustigerweise oft dazu führt, dass ich beim Lesen von Rollenspielprodukten denke: "Och nö, schreib doch einen Roman, wenn du mich nur vollquatschen willst", während mir bei Romanen immer wieder denke: "Also, für ein gutes Rollenspielquellenbuch hätte es bei den vielen schönen Settingideen ja gereicht, aber einen Roman hätte dieser Autor vielleicht doch nicht schreiben müssen."

Shadom

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #179 am: 27.03.2014 | 21:04 »
@Slayn:
Ich denke doch, dass gerade ein Buch über Handessimulationen wenn es noch Spaß machen soll zu lesen durch ein paar Bilder aufgelockert werden soll. Aber du hast Recht das ist der Untehaltungswert und der ist mir sehr wichtig. Wenn ich 30 Minuten mit RPG verbringe, die mir keinen Spaß (und sei es nur der Spaß der Vorfreude) machen, dann ist das verschwendete Zeit. Denn die Sachen, die wichtig genug sind, damit Zeit zu verbringen ohne dabei Spaß zu haben sind andere.

Offline Auribiel

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #180 am: 27.03.2014 | 21:12 »
*Irres gelächter*

Anstelle zu gackern, könntest du auch Eier legen und mit den Beispielen aufwarten, die deiner Meinung nach das Gegenteil aufzeigen?


Andererseits: Die allermeisten Leute, die Romane schreiben, können ja auch keine Figuren. Und sind oft trotzdem erfolgreich. Was lustigerweise oft dazu führt, dass ich beim Lesen von Rollenspielprodukten denke: "Och nö, schreib doch einen Roman, wenn du mich nur vollquatschen willst", während mir bei Romanen immer wieder denke: "Also, für ein gutes Rollenspielquellenbuch hätte es bei den vielen schönen Settingideen ja gereicht, aber einen Roman hätte dieser Autor vielleicht doch nicht schreiben müssen."


Zugegeben, das hatte ich auch schon! Gerade bei DSA-Abenteuer hätte einiges durchaus eher zu einem Roman gepasst.
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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #181 am: 27.03.2014 | 23:09 »
Ein guter Abenteuer-Schreiberling leistet sicher eine größere Arbeit als ein typischer Schriftsteller. Nur leider gibt es nicht viele gute Abenteuer. Midgard ausgenommen. Um beim Eingangsbeispiel zu bleiben: aus eigener Erfahrung (und darüber hinaus) kann ich sagen, dass eine einfache Regelarbeit - also das reine Verschriftlichen, nicht die ganzen Vorüberlegungen - 1 Seite in anderthalb Stunden bedeutet. 250 Seiten, davon vermutlich 150 Seiten Text = 225 Verschriftlichung, also 4€ eppes pro Stunde, mit Vorarbeit schätzungsweise um 1€ pro Stunde ... insofern werden die Illustratoren doch deutlich besser bezahlt, sorry. Sicher: 10€ die Stunde ist auch kein nennenswerter Lohn, wenn unsere Putzfrau bereits 12 bekommt, aber besser als die Autoren stehen die Illustratoren sicher da. Und letztlich verkauft sich am Buch doch vor allem der Text - schöne Bildbände mit stimmungsvollen Happen für den Spielabend finde ich zu angenehmeren Preisen jenseits eines Rollenspielbuches, zumal ich nicht vorhabe (gerade bei Abenteuern) das Teil hochzuheben um die Fantasie meiner Mitspieler anzukurbeln. Letztlich lebt hier das Hobby doch vor allem von den erzählerischen Qualitäten des Spielleiters. Und wer auf "Geschwafel" keinen Wert legt, sondern lieber"Ägschn" will, der wird auf tolle Zeichnungen im Buch vermutlich noch weniger Wert legen.

Nur, auch das sollte klar werden: wenn wir (vom Beispiel ausgehend) die Leute die ein Produkt erstellen angemessen bezahlen wollten ... sagen wir also 25€ Stundenlohn für einen Freiberufler. Dann kosten
- die Bilder 15K
- die Texte 27,5K
- der Lektor 2,5K
- der Satz 1,5K
- der Druck 4K
- eine angemessene Werbung 5K

Also ca. 55,5K für 1000 Stück, also 55,50€ pro Buch. Wenn wir dem Verlag jetzt noch analog zur Realwirtschaft eine Quote von 1 zu 7 gönnen, kommen wir auf einen Aufschlag von knapp 8€ pro Buch, also 63,50€. Vater Staat und der handel wollen auch noch was haben, also müssen wir diesen Preis verdoppeln ... 127€ für das 250 Seiten Regelwerk ...

Also auch von mir (und ja, ich schreie es hinaus und es ist nicht unhöflich gemeint): VIELEN DANK AN ALLE BETEILIGTEN, DIE EIN RPG-BUCH HERAUSBRINGEN!
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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #182 am: 27.03.2014 | 23:54 »
In der Belletristik bekommen Autoren 5-10% vom Nettoladenpreis pro verkauftem Buch, ausgezahlt wird 1x im Jahr. Im Vergleich dazu scheinen mir angesichts der Kleinstauflagen im Rollenspielbusiness die festen Honorare aus dem Blog angemessener zu sein. Werbung gibt es übrigens auch für viele Romane nicht, 5000 Euro Werbung z.B. für ein normales Quellenbuch finde ich maßlos übertrieben. Quellenbücher müssen von der Linie mitgezogen werden bzw. über die gewöhnlichen Kanäle bekannt genug gemacht werden (Internetpräsenz mit News etc. würde ich eher unter laufenden Kosten des Verlags verbuchen und Händler muss man ja sowieso informieren), es sei denn man meint, das Quellenbuch ist dermaßen toll, dass man darüber Neukunden gewinnen kann.
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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #183 am: 28.03.2014 | 00:03 »
Ein guter Abenteuer-Schreiberling leistet sicher eine größere Arbeit als ein typischer Schriftsteller.

Als jemand, der sich schon sehr viel mit dem Hintergrund des Romanschreibens befasst hat: Diese Aussage bezweifle sich sehr stark. Ein Abenteuer kann auch dann gelungen und am Spieltisch wunderbar umsetzbar sein, obwohl es gegen sämtliche Regeln guten Romanschreibens verstößt. Bei einem Roman ist das in der Regel aber tödlich (Ausnahmen bestätigen die Regeln, besonders wenn sie glitzernde Vampire und hormongesteuerte Girlies zusammenbringen.  8] ).

Für ein Abenteuer muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten. Für die Stimmung sorgt der SL und die Gruppe am Spieltisch
Für einen Roman muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten und das ganze literarisch gelungen umsetzen und den SL samt Mitspieler ersetzen.



Oder um mal hier so ins Forum zu fragen:
Wie viele der Forenmitglieder schreiben ihre Abenteuer selbst? Und wie viele schreiben Romane für ihre Freunde selbst?







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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #184 am: 28.03.2014 | 00:14 »
5000 Euro Werbung z.B. für ein normales Quellenbuch finde ich maßlos übertrieben.

Sorry, aber mit 5K erzielst du null Reichweite. Das würde ggf. ausreichen um einen kleinen Radio Spot 3/Tag auf einem obskuren Sender in einer Großstadt für ca. einen Monat laufen zu lassen.
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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #185 am: 28.03.2014 | 00:29 »
Na wenn der Eine sagt, die Summe sei zu niedrig, der Andere sie jedoch zu hoch findet, sollte ich wohl im halbwegs realistischen Bereich angekommen sein, wie ;) ?
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Offline Fadenweber

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #186 am: 28.03.2014 | 00:30 »
Als jemand, der sich schon sehr viel mit dem Hintergrund des Romanschreibens befasst hat: Diese Aussage bezweifle sich sehr stark. Ein Abenteuer kann auch dann gelungen und am Spieltisch wunderbar umsetzbar sein, obwohl es gegen sämtliche Regeln guten Romanschreibens verstößt. Bei einem Roman ist das in der Regel aber tödlich

Eine Bedienungsanleitung kann wunderbar zur Inbetriebnahme eines technischen Geräts genutzt werden, auch wenn sie gegen jedes Versmaß verstößt. Bei klassischen Gedichten ist das in der Regel tödlich.

Abenteuer sollten nach den Regeln des *Abenteuerschreibens* funktionieren, und die sind nicht einfacher oder schwerer als die des Romanschreibens, sondern schlicht andere.

Zitat
Für ein Abenteuer muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten. Für die Stimmung sorgt der SL und die Gruppe am Spieltisch
Für einen Roman muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten und das ganze literarisch gelungen umsetzen und den SL samt Mitspieler ersetzen.

Ein Abenteuer muss ich mit einer mir unbekannten Zahl von Spielern und Spielleitern im Hinterkopf handwerklich so sauber aufbereiten, dass ich sie in die Lage versetze, auf dieser Grundlage zu spielen. Ich muss meinen Plot oder meinen Abenteuerhintergrund auf entsprechenden Varientenreichtum in der Realisierung am Spieltisch hin ausrichten. Bei einem Roman kann (und muss) ich mich auf die eigene Story (in exakt einer Version) konzentrieren und sie nach dramaturgischen Gesichtspunkten in die gewünschte Richtung bringen, mit Spannungsaufbau und Erwartungen spielen und bin mir dabei jederzeit absolut sicher, was passiert - das, was ich schreibe. Das eine ist in meinen Augen nicht notwendigerweise leichter oder schwerer als das andere.

Zitat
Oder um mal hier so ins Forum zu fragen:
Wie viele der Forenmitglieder schreiben ihre Abenteuer selbst? Und wie viele schreiben Romane für ihre Freunde selbst?

... und hängt das nun damit zusammen, dass das eine schwerer ist als das andere, oder dass das eine das gemeinsame Hobby ist, das andere hingegen nicht? Mag es daran liegen, dass Abenteuer in der Regel kürzer sind als Romane, was aber noch nichts darüber aussagt, was technisch anspruchsvoller ist? Einkaufslisten sollen sehr einfach zu schreiben sein - wieviele Forenmitglieder schreiben ihren Rollenspielrunden Einkaufslisten? Wo liegt die Relevanz dieser Fragen? Und wie kamen wir nochmal auf das Thema?  ~;D
« Letzte Änderung: 28.03.2014 | 00:48 von Dom_Ansvin »
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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #187 am: 28.03.2014 | 00:41 »
Meine Frau schreibt ihre Kurzgeschichten, Gedichte und Bücher selbst. Ich schreibe meine Abenteuer, Hintergrundbände und Regelwerke selbst. Keiner von uns beiden würde dem anderen erzählen wollen, ihre/seine Arbeit sei weniger anstrengend, weniger wert oder einfacher. Sie ist eben anders. Mein KFZ-Mechatroniker macht eine andere Arbeit als ich. Welche ist wertvoller? Besser? Leichter?

Zurück zu meiner Grundaussage: Smaskrifter ist eine größere Arbeit als Koboldgeschenk. Das habe ich geschrieben - und das sehe ich auch so. Vermutlich auch eine deutlich bessere ...
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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #188 am: 28.03.2014 | 00:42 »
Als jemand, der sich schon sehr viel mit dem Hintergrund des Romanschreibens befasst hat: Diese Aussage bezweifle sich sehr stark. Ein Abenteuer kann auch dann gelungen und am Spieltisch wunderbar umsetzbar sein, obwohl es gegen sämtliche Regeln guten Romanschreibens verstößt. Bei einem Roman ist das in der Regel aber tödlich (Ausnahmen bestätigen die Regeln, besonders wenn sie glitzernde Vampire und hormongesteuerte Girlies zusammenbringen.  8] ).

Für ein Abenteuer muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten. Für die Stimmung sorgt der SL und die Gruppe am Spieltisch
Für einen Roman muss man eine Idee handwerklich gut aufbereiten und das ganze literarisch gelungen umsetzen und den SL samt Mitspieler ersetzen.

Oder um mal hier so ins Forum zu fragen:
Wie viele der Forenmitglieder schreiben ihre Abenteuer selbst? Und wie viele schreiben Romane für ihre Freunde selbst?

Hier, ich.


Abenteuer sind Bastarde, eine Mischung aus unterschiedlichen Quellen. Deswegen funktioniert es auch nicht sie "wissenschaftlich" aus anderen Medien abzuleiten (was immer wieder mal gerne versucht wird). Der Aufbau ist ein gänzlich anderer. In beiden Bereichen können aber viele Leute irgendetwas hinbekommen, weil wir "Schreiben und Lesen" ab der Einschulung lernen und stets üben. Also ist der Pool viel Größer. Bei Illus ist (war) der Pool kleiner. Malen und Zeichnen rückt an den Schulen in den Hintergrund. Erlernen kann man schlussendlich alles und Software nimmt einem vieles ab.

Roman ist in der Regel schwerer als Abenteuer, denn Stimmung zu vermitteln kann schnell zum Glücksspiel werden. Abenteuer funktioniert da anders und wälzt viel auf den SL ab. Viele Abenteuer die Stimmung vermitteln sind im Grunde verkappte Romane und enden in Railroading. Zudem filtern und ordnen SL Abenteuer eh an (mal mehr und mal weniger). Da fällt schlechte Struktur und Schludrigkeit seltener auf.
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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #189 am: 28.03.2014 | 06:20 »
Vor nicht allzulanger Zeit hatte ich in der Bilanz zum Robert Redshirt Crowdfunder in Teil 2 über Kosten, darunter die Illustrationen, geschrieben. Zusammengefasst: 80 Euro pro "einfacher" Illustration, also nicht sowas wie ein Pathfinder-Action-Cover, sondern eine freigestellte comic-hafte Figur. Und ich hab nicht das Gefühl, dass die Illustratorin damit reich geworden ist.
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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #190 am: 28.03.2014 | 07:12 »
Sorry, aber mit 5K erzielst du null Reichweite. Das würde ggf. ausreichen um einen kleinen Radio Spot 3/Tag auf einem obskuren Sender in einer Großstadt für ca. einen Monat laufen zu lassen.
Man könnte von 5000 Euro eine Menge Poster drucken lassen und Rezensionsexemplare verschicken…
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Shadom

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #191 am: 28.03.2014 | 07:30 »
Vor nicht allzulanger Zeit hatte ich in der Bilanz zum Robert Redshirt Crowdfunder in Teil 2 über Kosten, darunter die Illustrationen, geschrieben. Zusammengefasst: 80 Euro pro "einfacher" Illustration, also nicht sowas wie ein Pathfinder-Action-Cover, sondern eine freigestellte comic-hafte Figur. Und ich hab nicht das Gefühl, dass die Illustratorin damit reich geworden ist.

Bestimmt nicht. Sowas ist immer noch ein sehr fairer Preis, auch wenn man halt wenn man mehr sucht durchaus Illustratoren findet die noch günstiger arbeiten. Es bewegt sich ja im selben Rahmen wie dem von mir vermuteten und von Abanasia grob bestätigten Spielraum von 50-80 Euro für eine einfache Illustration im Rollenspielbereich.

Wenn ihr das mal mit normalen Preisen für andere Bereiche vergleichen wollt schaut mal hier
http://www.mediafon.net/meldung_volltext.php3?si=49bf5b9c498fa&id=4623a271b5575&akt=empfehlungen_empfehlungen&view=1&lang=1

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« Letzte Änderung: 28.03.2014 | 07:33 von Shadom »

Offline Slayn

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #192 am: 28.03.2014 | 07:47 »
Man könnte von 5000 Euro eine Menge Poster drucken lassen und Rezensionsexemplare verschicken…

Nur mal so als Beispiel: 1K Flyer zu erstellen und in einem 10qkm großen Gebiet zu verteilen kostet so ca. 80€ Netto. Die Chance das sich jemand diesen Flyer durchließt und irgendwie Interesse entwickelt liegt bei ca. 0.3-0.5%. Alleine die Hälfte aller Haushalte in Münster ein einziges mal mit einem Fyler zu versorgen liegt, Mengenrabatte oder so nicht eingerechnet, bei ca. 12K€.

An allen Berliner Bus- und Tramhaltestellen um die drei Unis herum für einen Monat Reklame zu schalten liegt bei knapp 40K€ Netto und hat eine konservativ gerechnete Chance ca 2% Interesse zu wecken.

Bestimmt nicht. Sowas ist immer noch ein sehr fairer Preis, auch wenn man halt wenn man mehr sucht durchaus Illustratoren findet die noch günstiger arbeiten. Es bewegt sich ja im selben Rahmen wie dem von mir vermuteten und von Abanasia grob bestätigten Spielraum von 50-80 Euro für eine einfache Illustration im Rollenspielbereich.

Geh doch bei der ganzen Sache nochmal einen Schritt zurück und hol tief Luft. Es hat doch niemand gesagt das Illustratoren reich werden oder an sich überbezahlt sind, sondern das im Vergleich zur Größe der Auflagen über die wir hier reden und auch im Vergleich zu dem extrem hohen Standard, der sich in den letzten 10 Jahren oder so bei uns eingebürgert hat die Illustrationen einen seltsam hoch erscheinenden Kostenpunkt darstellen.
Praktisch seit dem Erscheinen der D&D 3E sieht man überall fast nur noch voll-farbige, schwer illustrierte Hardcover mit hochwertigem Papier und das hat sich scheinbar in den Köpfen vieler Beteiligter (Käufer und Hersteller) als alternativlose Tatsache festgesetzt dass das so sein muss.
« Letzte Änderung: 28.03.2014 | 07:59 von Slayn »
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline ArneBab

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #193 am: 28.03.2014 | 07:56 »
Wer kennt das in Rollenspielen nicht, wenn ein Autor etwa versucht eine regel zu erklären und man steht hinterher dümmer da als davor.
Besonders peinlich ist das, wenn das passiert während du einen Text liest, den du vor 3 Jahren selbst geschrieben hast  ~;D (ist mir passiert - und ich schlucke immer wieder, wenn ich die Zahl von Tippfehlern in meinen Texten von vor 10 Jahren sehe…)
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Samael

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #194 am: 28.03.2014 | 07:56 »
Es gibt in D doch eine recht große "Internetöffentlichkeit" was RSP angeht, im Rahmen von Foren & spezialisierten Onlineshops. Dazu eine überschaubare Anzahl von brick&mortar stores (wie viele sind das noch? 50? weniger?).

Ich habe mich schon öfter gefragt, warum da Ulisses, Uhrwerk oder meinetwegen PG nicht Werbung für Neuerscheinungen platziert. In Form von Bannern im Netz oder eben in Form eines Posters im richtigen Laden. Das wäre doch für vergleichbar kleines Geld zu machen (5000,- sind da sicher sehr hoch gegriffen und bei Auflagen von 1000-2000 Büchern auch nicht zu machen). Ich bin sicher, dass das die Verkäufe anregen könnte. Außerhalb von Newslettern, der eigenen Homepage und einmal im Jahr der Spiel wird ja eigentlich gar nichts gemacht in der Branche.

Eine andere, evtl. kostspieligere Variante wäre die Neukundengewinnung in gedruckten Magazinen wie Videospielezeitschriften, Kinozeitschriften, Jugendmagazinen. Ob das kostenmäßig realistisch wäre weiß ich aber nicht.

An die breite Öffentlichkeit zu gehen ohne Vorauswahl durch das Medium ist sicher aber nicht der richtige Weg, wie Slayn oben ja vorrechnet.
« Letzte Änderung: 28.03.2014 | 08:00 von Samael »

Shadom

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #195 am: 28.03.2014 | 08:00 »
Außerhalb von Newslettern, der eigenen Homepage und einmal im Jahr der Spiel wird ja eigentlich gar nichts gemacht in der Branche.

Viele der Multiplikatoren besuchen Conventions und Messen. Dementsprechend wird sehr viel Werbung auf Messen gemacht.

Offline ArneBab

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #196 am: 28.03.2014 | 08:07 »
Zeichnen ist vor allem erst mal eines: Ein Handwerk das man lernen kann.
Auch nicht vollständig. Sowohl Zeichnen als auch Schreiben sind sowohl Handwerk als auch Kunst. Nur sieht man einer Zeichnung halt sofort an, wenn sie handwerklich schlecht ist, einem Text allerdings nicht.
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Offline ArneBab

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #197 am: 28.03.2014 | 08:10 »
Daher meinen aufrichtigen Dank an die Kreative, die Künstler, die Schreiber, Tänzer, Maler, Zeichner, Kleinkunstbühnler, Partymusiker, profesionellen Topflappenhäkler und alle anderen Spinner, die das Leben erst bunt und lebenswert machen!
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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #198 am: 28.03.2014 | 08:10 »
Es hat doch niemand gesagt das Illustratoren reich werden oder an sich überbezahlt sind, sondern das im Vergleich zur Größe der Auflagen über die wir hier reden und auch im Vergleich zu dem extrem hohen Standard, der sich in den letzten 10 Jahren oder so bei uns eingebürgert hat die Illustrationen einen seltsam hoch erscheinenden Kostenpunkt darstellen.
Praktisch seit dem Erscheinen der D&D 3E sieht man überall fast nur noch voll-farbige, schwer illustrierte Hardcover mit hochwertigem Papier und das hat sich scheinbar in den Köpfen vieler Beteiligter (Käufer und Hersteller) als alternativlose Tatsache festgesetzt dass das so sein muss.

Das ist sicher auch ein Grund dafür, dass die Rollenspielauflagen stetig geringer werden. Nicht nur, weil solche Bücher teuer sind - ich bin auch immer noch der Meinung, dass sie auf manche Leute abschreckend wirke. Ich erlebe das bei unseren monatlichen Rollenspiel-Einsteigerabenden; da habe ich "The One Ring" hochgehalten und angeboten, und weil das zwei gar nicht mal so dicke Regelbücher waren, wollten viele gleich nicht. Dungeonslayers, DragonAge, Fiasko und andere Systeme, die äußerlich schlank daherkommen, sind bisher viel beliebter.
In dem Zusammenhang muss ich übrigens mal das Splittermond-Abenteuer "Türme im Eis" Loben, das genau richtig daherkommt: Atmosphärisches Cover, schön dünn, Klammerheftung, sogar vierfarbig, aber irgendwie nicht so schrecklich gewichtig und gediegen - und vor allem zum Preis von 9,95. So sollten Abenteuer aussehen - eigentlich sollten so sogar Regelwerke aussehen, zumindest, wenn man den Leuten vermitteln will, dass sie das einfach mal ausprobieren können, ohne 100 Euro und 200 Arbeitsstunden investieren zu müssen.

Ach, jetzt komme ich schon wieder ins Schwadronieren. Wahrscheinlich spricht da eh nur wieder die DSA-Nostalgie für Klammergeheftete Abenteuer mit coolen Covern aus mir ...

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Re: Prometheus schreibt über Auflagezahlen ;)
« Antwort #199 am: 28.03.2014 | 09:17 »
Ok, du hast Recht, dein Argument passt zum Zitateschnipsel. ArneBab will aber mit "FairUse" nicht auf Sampling oder Coverversionen heraus, sondern tatsächlich auf filesharing.
Auch auf die anderen Themen will er hinaus, weil die Themen alle leider zusammen gehören.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist