Dein erster Beitrag, Guennarr, ist wieder völlig an meinen Aussagen vorbei, weshalb ich einfach mal auf den Folgebeitrag eingehe:
Dann fange ich mal von hinten nach vorne an:
Pathfinder ist schon von Anfang an als Pulp-Setting konzipiert gewesen:
- Erik Mona, Editor in Chief bei Paizo, hat als sein "Pet-Projekt" die Planet Stories aus der Taufe gehoben - eine Reihe in der viele nicht mehr verfügbare Pulp-Klassiker neu aufgelegt wurden. Siehe hier auf der Paizo-Seite. Die Reihe wurde inzwischen auf Eis gelegt, aber die Vorlieben der Leute dort sind doch recht gut erkennbar.
Nichts Neues für mich. Aber auch nicht wirklich Thema gewesen.
- In inzwischen drei Setting Bänden (1. Gazetteer, 2. Campaign Setting, 3. Inner Sea World Guide) wurden dem Setting immer neue Details hinzugefügt, aber am Kern davon inkl. einiger etwas exotischerer Regionen wurde nichts geändert.
Habe ich sogar schon so ähnlich geschrieben. Ich sage nicht, dass mich das plötzlich stört, sondern dass der Fokus neuer Produkte (Iron Gods AP, Feuerwaffen regelseitig und AP-seitig nicht mein Ding sind. Die dazugehörigen Nebenprodukte sind Dir doch hinlänglich bekannt. Ebenso der Fall, dass die Produktentwicklung vermehrt diese Themen aufgreift. Und diese Entwicklung nervt mich. Dass sich Golarion nicht entwickelt, sondern lediglich bekannte Orte tiefer und breiter beschrieben und bespielt werden ist mir mehr als klar.
- Paizo erklärte ein paar Mal, dass sie den einen oder anderen exotischen AP durch "normalere" abwechseln. Dass nach inzwischen rund 80 AP-Bänden etwas häufiger exotische Regionen dran kommen, dürfte verständlich sein. Varisia ist nun z.B. wirklich oft genug besucht worden.
Na klaro sollen sie -wenn es nach mir geht- gern exotische Themen auspacken. Immerhin ist moderne Technik für Dich auch exotisch. Für mich ist sie nervig.
- Paizo zitiert viel und gerne die ganz alten D&D-Auflagen und -Traditionen, dazu noch ein paar früher lizenztechnisch heikle Dinge, die nun eher funktionieren: Die gerne verwendeten Cthulhu-Elemente lassen grüßen... Dazu gehören halt auch Module wie dieses hier. Mag sein, dass es nicht dein Geschmack ist, aber es ist eines der bekanntesten klassischen D&D-Module - und Paizo zitiert und interpretiert gerne solche Klassiker.
Weiß ich und es ist nicht mein Geschmack. Geht zudem etwas an meinem Grundthema vorbei
Aus all dem dürfte hoffentlich klar werden, dass man mitnichten von einer Entwicklung des Settings in eine bestimmte Richtung sprechen kann.
Der einzige Grund dafür, dass Varisia zu Beginn öfter dran kam, war, dass zu Beginn von Golarion nicht mehr als Varisia verfügbar war. Denn Paizo musste ja bekanntlich innerhalb weniger Monate eine ganze Spielwelt aus dem Boden stampfen. Varisia war als ein Privatsetting eines der Paizo-Mitarbeiter schon im großen Ganzen verfügbar, aber im Gazetteer (s.o.) war bereits ganz glasklar skizziert, wie sich jede der Regionen (auch die noch nicht entwickelten) anfühlen würden. Golarion hat in den letzten fünf Jahren viele Abenteuer und Begleitbände gesehen, in denen angedeutete Infos präzisiert wurden (Aroden ist tot u.a.m.), aber von den ursprünglichen Charakterisierungen der Regionen wurde nichts zurückgenommen.
Setting? Alter, ich rede die ganze Zeit von dem Brand "Pathfinder". Das ist ALLES. Regelwerke, Settingbücher, Abenteuerpfade (welche DAS Zugpferd der Welt und des Vereins sind), Module ...
Dass sich im Setting nicht plötzlich etwas Neues auftut ist jedem klar. Sogar mir
Belassen wir es also am besten dabei: Den klassischen Part, der zu Beginn schon da war, hast du am liebsten bespielt.
Die schon von Anfang an vorhandenen Pulp-Elemente kommen nun stärker zum Vorschein und fördern deinen Verdruss.
Aber auch dann solltest du ja aus den inzwischen fünf Jahren Material, die du überwiegend toll findest und den zu erwartenden weiteren Bänden, die für dich immer noch z.T. ok sein sollten, genug Material herausschlagen, mit dem du deine Freude finden wirst.
Dann bespielst du halt ein "entpulptes" Pulp-Setting.
Ich bin gespannt, ob Du es bei meiner Kritik belassen kannst, mein Bester
Ich bespiele auf dem überzeichneten, comic'esquen Golarion am liebsten die bodenständigeren Fantasysachen. Soweit klar. Numeria habe ich für mich als ein
THIEF Setting angepasst. Alkenstar spielt eine total winzige Rolle, aber Feuerwaffen gibt es dennoch, mit ziemlich vielen Einschränkungen. Sowohl für das Pathfindersystem, als auch mein HARP Homebrew.
Pulp als Solches (ich leite ja gerade den Schlangenschädel ...) ist nicht per se scheiße. Elemente davon reizen enorm. Aber dafür brauche ich keine Nazizombieraptorenlaserroboter vom Mond. Man kann das Thema sehr schön entschärfen.
Ergo spiele ich bereits ein entpulptes und enttechnologisiertes, entalieniertes und entraumschifftes Golarion.
Und wenn die Paktmeister, das Dezemvirat und von mir aus Xin selbst von anderen Planeten oder Welten kommt, dann passt das schon. Aber müssen Basisgegner der ersten bis dritten Stufe mit Lasern und Atomreaktoren (Achtung: Übertreibung) auf meine Gruppe losgelassen werden? Müssen sich solche Themen mehren? Muss ich diese Entwicklung toll finden? Nein, nein und nein. Deshalb mein Rant.
Und normalerweise fragt man nach, wenn man etwas nicht so recht versteht. Und mir ist klar, dass ich etwas kritisiere, wo viele Leute ihr Herzblut reinpacken ... aber: no personal offense intended!