Autor Thema: Wieso sind Rollenspielle mit Superkräften in Deutschland so unbeliebt?  (Gelesen 10182 mal)

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alexandro

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Das moderne Superheldenfilme zudem noch beinhart reaktionär daherkommen, erhöht dann auch nicht gerade den Appeal.

Das selbe könnte man über Fantasy (besonders Conan, Herr der Ringe und erst recht Song of Ice and Fire) sagen.

EDIT:
Und es trifft nicht einmal auf aller Superhelden-Blockbuster zu:
#5: Der Autor unterschlägt das Chaos, der Situation. Alles was die Polizisten brauchten, war die Information wo gekämpft wird. Ganz zu schweigen von der supporting cast in Iron Man & Captain America.
#4: Oder Persönlichkeit (Captain America). Oder Glück (Green Lantern).
#3: In Spider-Man geht es regelmäßig darum, dass Peter die Situation falsch einschätzt (weil er halt noch unerfahren ist).
#2: Die Opferzahlen von Avengers (wobei nicht klar ist, wieviele davon auf das Konto der Aliens gehen) werden in späteren Filmen durchaus thematisiert (vermutlich als Vorbereitung für eine Civil War-Umsetzung).
#1: Again, Spider-Man. Und Iron Man ohne seinen Anzug, was ja auch häufig genug vorkommt (wo der Autor hernimmt, dass Tony auch ohne Anzug rockt erschließt sich mir nicht - hat wahrscheinlich einen anderen Film gesehen). Und die Tatsache, dass Superhelden regelmäßig geschwächt werden, bevor sie dem Schurken gegenübertreten (Kryptonit, anyone?).
« Letzte Änderung: 6.04.2014 | 16:12 von alexandro »

Offline Jiba

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Superhelden sind langweilig. Sie kommen in zwei Geschmacksrichtungen: bonbonbunt und angstyangsty. Letzteres schmöker ich ab und an, aber, naja, das sind noch eher mmh adoleszente Probleme. Das moderne Superheldenfilme zudem noch beinhart reaktionär daherkommen, erhöht dann auch nicht gerade den Appeal.

Danke, Huntress. Und klar, wenn sich der Autor nur WB-Blockbuster-Superheldenfilme von Marvel & DC reinzieht, dann kann er sich das so natürlich auch hübsch zurechtlegen (und die Beispiele, die in diesen Filmen gegen seine Punkte sprechen, wie z.B. die Tatsache, dass Spiderman, der einfache Junge ist und der zweite Green Goblin seine Kräfte geerbt hat oder dass Batman mit Alfred und dem Commissioner auf "Commoners" hört und es dadurch für ihn gut ausgeht). Wenn ich Filme wie "Watchmen", "Chronicle" oder "Die Super-Ex" in meiner Betrachtung ignoriere, dann komme ich sicher zu so einem verallgemeinernden Ergebnis.  ::)

Die beiden ersten Aussagen habe ich hier gefixt:
Zitat
Fantasyhelden sind langweilig. Sie kommen in zwei Geschmacksrichtungen: bonbonbunt und angstyangsty.

Und ich mag Superhelden nicht mal... zumindest nicht, wenn sie Kostüme tragen.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline ComStar

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[...]Das moderne Superheldenfilme zudem noch beinhart reaktionär daherkommen, erhöht dann auch nicht gerade den Appeal.

Ich hab den Artikel jetzt gelesen und:
OMFG selten so einen absoluten Schwachsinn gelesen. Das ganze erinnert mich an den totalen Blödsinnsartikel in dem ein Halb-Maori-Anthropologe ankreidet, dass in Peter Jacksons Fassung vom HdR in keinster Weise die missliche Lage seiner Stammesangehörigen thematisiert wurde.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Defintely not. Es sind valide Punkte, da SH-Filme in einer Analog-Gesellschaft angesiedelt sind, HdR definitiv nicht. Äpfel... Birnen... Deswegen zieht die ganze Fantasy-Analogie halt nicht. Bißchen mit Ayn Rand beschäftigen hilft übrigens, den BG zu verstehen.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Auribiel

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Aber ist es so ungewöhnlich, dass man andere Genres spielt, als man liest oder im TV/Kino anschaut?

Bei den allermeisten Filmen, die irgend etwas mit Fantasy/Mystery zu tun haben (nicht nur typische Fantasy, sondern auch Akte X, Supernatural, etc.), läuft bei mir nach dem Film/der Serie sofort das zugehörige Kopfkino: Chars, Szenen, Abenteuer, wie könnte man das umsetzen?

Bei Superhelden-Filmen läuft da gar nix.
Feuersänger:
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Offline ComStar

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Es ging mir ja auch lediglich um den Schweregrad des Blödsinns. Die "Validen Punkte" sind höchst selektiv ausgewählt, um einen vermeindlichen Beweis für eine Theorie zu liefern, der sich mit anderen Beispielen plötzlich in Luft auflöst.

alexandro

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Defintely not. Es sind valide Punkte, da SH-Filme in einer Analog-Gesellschaft angesiedelt sind, HdR definitiv nicht. Äpfel... Birnen... Deswegen zieht die ganze Fantasy-Analogie halt nicht. Bißchen mit Ayn Rand beschäftigen hilft übrigens, den BG zu verstehen.

Was gerade in Europa eben NICHT zutrifft. Wie Neil Gaiman so schön sagt: "Orte wie New York oder L.A. sind für uns genauso seltsam und absurd, wie Leute die sich Strumpfhosen anziehen und in diesen rumfliegen."

Ayn Rand sollte man als rational denkender Mensch niemals ernst nehmen.
« Letzte Änderung: 6.04.2014 | 16:20 von alexandro »

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Für mich trifft dieses "Fremdargument" nicht zu, dafür habe ich zu lange dort gelebt.

Ayn Rand sollte man als rational denkender Mensch niemals ernst nehmen.

Jopp. Aber ihre Auswirkungen schon.

Ansonsten:
http://libertywithoutapologies.com/the-ayn-rand-in-iron-man/
http://nypost.com/2010/05/09/iron-man-capitalist-hero/

Von da aus ein paar Stichworte weitergoogeln.

EDIT/ Und bevor ein Mod eingreift (geschieht letzthin sehr oft): Das ist On-Topic.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
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Offline ComStar

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Da wird der Kolateralschaden den die Helden verursachen Kritisiert, aber im selben Atemzug vorgeschlagen, den Alienangriff über einer der größten Städte der Welt mit einem Luftangriff mittels Gunship zurück zu schlagen.

Da wird argumentiert, Superhelden würden mit ihren unverdienten Superkräften immer nur Underdogs (quasi) ohne Kräfte bekämpfen. Als Beispiele führt man dann Lex Luthor, Joker, etc. auf. Völlig ignoriert werden aber z.B. Dr. Doom, Silver Surfer/Galactus, Venom, Sandman,..

Es wird kritisiert, das bei Superheldenfilmen eh von vornherein klar sei, dass der Held siegt. Als ob das in anderen Genres anders wäre. Mal ehrlich, wer glaubte das Imperium würde die Rebellen vernichten, oder Frodo würde den Ring nicht vernichten können, der dachte wohl auch, die Titanic würde diesmal vielleicht am Eisberg vorbei fahren.

Ich könnte so nochn bissl weiter machen, aber von diesem Bullshitartikel bekomm ich Kopfschmerzen.

Offline Bad Horse

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Ein paar von den Sachen in dem Artikel sind mir auch aufgefallen und haben mich gestört (Tony Stark steht über dem Gesetz, alle außer den Helden sind total unfähig). So blödsinnig finde ich ihn nicht.

Insofern: Spiele, in denen man keinen mega-mächtigen Helden außerhalb der Gesellschaft spielt, sind in Deutschland wohl beliebter; selbst unsere Fantasy-Helden sind keine Übermenschen. Die Ausnahme ist vielleicht Vampire, aber da sind die mega-mächtigen Wesen, die man spielt, halt auch keine Helden, die dem Rest der Welt nicht nur mit ihren Kräften, sondern auch moralisch überlegen sind.

Personen, die nicht nur körperlich und finanziell, sondern auch noch moralisch überlegen sind, und die dann auch noch von der Gesellschaft totaaaal mißverstanden (oder einfach nur beneidet) werden, sind halt schon etwas suspekt. 
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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oder Frodo würde den Ring nicht vernichten können

Frodo
konnte
den
Ring
nicht
vernichten.

Nur so zur Info. Gollum hat das erledigt.
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Zitat von: korknadel
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Zitat von: Dolge
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Du weisst genau was ich meine.

alexandro

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Für mich trifft dieses "Fremdargument" nicht zu, dafür habe ich zu lange dort gelebt.

Jopp. Aber ihre Auswirkungen schon.

Ansonsten:
http://libertywithoutapologies.com/the-ayn-rand-in-iron-man/
http://nypost.com/2010/05/09/iron-man-capitalist-hero/

Von da aus ein paar Stichworte weitergoogeln.

EDIT/ Und bevor ein Mod eingreift (geschieht letzthin sehr oft): Das ist On-Topic.

Dabei unterschlägt der Autor aber, dass das was Lee damals versucht hat, schlichtweg nicht funktioniert hat. Iron Man war lange Zeit einer der unbeliebtesten Superhelden, bis sich intelligente Autoren damit befasst und das Lee-Erbe relativiert und beseitigt haben (die Filmversion verwendet die letzte Revidierung). Der Autor nimmt den Rand-Bullshit deutlich zu ernst, bzw. konstruiert einen Unterschied zwischen Individualismus und Kollektivismus, welcher bei Rand einfach nicht in dieser Weise vorkommt (Tony Starks angebliche "Aufopferung" für seine Firma wäre nach Rand rationaler Egoismus (er stellt Firmeninteressen, welche identisch mit seinen eigenen sind, an erste Stelle) und seine Wandlung zum Humanitär ist eine Anpassung an die Werte der Gesellschaft, welche ihm vorher am A**** vorbei ging). Diese 180°-Verdrehung des Stoffes ist notwendig, damit die Umdeutung der Iron Man-Gegner durch den Autoren funktioniert.

Offline Selganor [n/a]

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Ich denke mal, die Chancen für ein manga-basiertes Rollenspiel wären in Deutschland ähnlich mäßig; nur als Beispiel.
Naja... zumindest das Grundregelwerk des Sailor Moon Rollenspiels wurde auf deutsch uebersetzt...

um mal kurz zum Thema(?) Rollenspielle mit Superkräften zurück zu kommen: gibt es eigentlich ein PuP-Rollenspiel zur TV-Serie "Heroes"?
Bisher nicht, aber mit Venture City Stories sollte man Superhelden wie bei Heroes problemlos mit FATE spielen koennen.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline CAA

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Das moderne Superheldenfilme zudem noch beinhart reaktionär daherkommen, erhöht dann auch nicht gerade den Appeal.
#5. The Common Folk Are All Helpless and Incompetent
Wer hat noch nicht im Fantasy RPG dem Wagen mit gebrochener Achse helfen müssen, weil die Leute die ihn fahren einfach nicht Kompetent genug waren um die Situation alleine zu lösen? Oder der Stadtwache Anweisungen gegeben? Gestern erst habe ich (in Myranor) zwei Wachen nicht blöd in die Gegend schauen lassen, sondern sie darum gebeten doch bitte mit zu der Situation zu kommen, anstelle nichts zu tun.

Mal davon abgesehen, dass bei einer Alieninvasion es durchaus vorkommen kann, dass auch ausgebildete in Panik verfallen oder als überraschte, die mittendrin stehen, einfach mit der Situation überfordert sind.

#4. Only Raw Talent and Wealth Make Someone Fit to Be in Charge
Spiderman ist weder talentiert noch reich und trotzdem Anführer seiner kleinen Gruppe in Ultimate Spiderman (o.ä.)
Davon ab haben Anführer auch andere qualitäten als gute Führer zu sein. Irgendwie müssen se ja erstmal dahin gekommen sein.

#3. The Only Thing Preventing Justice Is This "Due Process" Bullshit
An der Stelle frag ich mich, ob der Artikel ernst gemeint ist, ob der Artikel trollen will oder ob der Author unter Drogen stand. Natürlich passieren die Dinge die passieren genau da, wo der Held der Geschichte ist. Sonst wäre nämlich wer anders der Held. Wäre Frodo nicht auf dem Geburtstag seines Großvaters (??) gewesen, sondern auf Mallorca, hätte wohl wer anders den Ring zum Vulkan bringen müssen. Vielleicht hätte Gandalf dann ja die Adler effektiver eingesetzt?  ;D

#2. Violence Has No Possible Negative Consequences... as Long as the Right People Do It
In den großen Filmen der letzten Zeit wurde tatsächlich glaub ich kein Held wirklich verwundet. Hier lohnt vll ein Blick rüber zu den animierten DC Filmen. Aber auch hier wieder: Dem Helden passiert nichts, weil er der Held der Geschichte ist. Ein Batman Film wäre tendentiel kein Batman Film, wenn dieser in den ersten 10 Minuten schwer verletzt wird und die restlichen ~80 Minuten des Films im Koma liegt. Dann wäre wer anders der Held der Geschichte und Batman wäre nur der Plotaufhänger.

Und das "was dürfen Superhelden eigentlich?!" Thema wurde auch schon in reichlich Geschichten aufgegriffen. Nur ich meine noch nicht auf der großen Leinwand - mal abgesehen vom "who watches the watchmen?"

#1. "Screw the Underdog, Root for the Rich Kid!"
Abseits der großen Geschichten, gibt es auch genug Geschichten wo die Helden nicht bestimmen wo vorne ist. Und auch wenn die Avengers selber nen Gott, nen unkaputtbares Supermonster und sonstnochwas haben... ich hab da so ne Szene im Kopf, wo trotz anwesenheit der Avengers der Carrier abstürzt (oder droht abzustürzen... ich bin mir gerade nicht mehr sicher, wies im Film endet. In den Zeichentrickserien der letzten Jahre ist das ding jedenfalls mehr als nur 1x abgestürzt :D). Und jemand in nem Gefängnissdingsi aus dem Carrier fällt.

Am ende des Tages gewinnen halt die guten, wie in so ziemlich allen Genres. Selbst in Geschichten wie "World War Hulk", wo von den guten seit gefühlt 100 Seiten keiner mehr aus eigener Kraft auf den Beinen stehen kann, während der böse unaufhaltsam alles und jeden ohne Schwierigkeiten vernichtend schlägt.

Mir fällt so spontan eigentlich nur eine Serie ein, an dehren Ende der Hauptcharakter der gute  den Löffel abgibt. Was aber daran liegt, dass der Hauptcharakter eben geplant hat zu sterben, nachdem er sich zum Feindbild der Welt gemacht hat um so der Welt zu erlauben in Frieden weiter zu exestieren anstelle sich selbst zu vernichten.

Und dann noch ne zweite, wo der Hauptcharakter zwar (zum Schluss) kein guter mehr war, aber die Welt zumindest als besseren Ort verlassen hat  ;D


Nur so zur Info. Gollum hat das erledigt.
Niemand hat den Ring absichtlich vernichtet. Es war ein Unfall.  ~;D
« Letzte Änderung: 6.04.2014 | 17:11 von CAA »
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Offline Teylen

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Ich bin geneigt zu behaupten das es daran liegt das seit dem MSH Rollenspiel kein Verlag sich an Superhelden-Rollenspiele rangewagt hat.
Bei Spielen die etwas in die Richtung gehen hatte man dann nicht die Puste / Willen abzuwarten bis es gut läuft und steht jetzt vor dem Dilemma einer verfahrenen Lizenz-Situation.

Naja, und dann, Smiley hin oder her:
Ich sage, es liegt daran, dass ein Deutscher keinem anderen was gönnt, und schon gar keine Superkräfte  ~;D
Das noch oben drauf!

Wenn man Superhelden hat, kompetente Helden, schlägt der gemeine Deutsche die Hände über den Kopf zusammen und schwabuliert etwas von Allmachtsphantasie, Kindereien, fehlender Spannung, fehlenden Anspruch und Niveau und beschwert sich über sowas wie bunte Kostüme (Aber Kettenhemd Bikinis und andere Fantasy-Modesünden gehen okay).

Dementsprechend wird dann der Superhelden Bezug auch gerne mal als Schimpfwort oder Abwertung gebraucht. Wie bei dem bösen Spiel mit Superheroes with Fangs.

Ergänzung zur politischen Korrektheut: Natürlich können das auch gemeine anderer Länder tun,..


@"Manga-Rollenspiele"
Ich bin immer noch erstaunt das es Tenra Bansho Zero in die Topliste der Teilzeithelden zum Thema "Coole Rollenspielneuerscheinungen letztes Jahr" geschafft hat. ^^;
Meine Blogs:
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase

Offline La Cipolla

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Ich würde auch mal vorsichtig anbringen, dass man die Grundaussage des Threads zumindest in dieser Verallgemeinerung nicht unbedingt als gegeben hinnehmen muss. Wann ist denn in Deutschland bitte das letzte Superhelden-Rollenspiel erschienen? Vorzugsweise eins mit ...

1. Regeln für den Mainstream (also kein Marvel Heroic - was hier ja aber eh nicht herausgekommen ist)
2. moderner Optik und Aufmachung (hier wäre Marvel Heroic Vorzeigeprodukt)
3. einem klugen, auf Deutschland zugeschnittenen Umgang mit den Lizenzen (als auch kein M&M bitte)
4. einer vernünftigen Unterstützung durch einen mindestens mittelgroßen Verlag (also etwas zielgerichtete Publicity als Minimum)

Natürlich kann man sagen "Sowas kommt hier nicht an, und deshalb gibt's auch nichts!" ... aber meiner Wahrnehmung nach kommen alle Erfahrungswerte aus anderen Branchen, Zeiten und Situationen. Den Einfluss der Verfilmungsorgien im letzten Jahrzehnt bspw. kann man wahrscheinlich gar nicht vernünftig beziffern, gerade in der Nerd-Szene, so sehr die auch immer auf die Comics pocht.

Die ganzen hier angebrachten, vorrangig kulturellen Argumente klingen für mich zwar (teilweise) sehr vernünftig, aber ich glaube nicht, dass sie das Genre zum Scheitern verurteilen oder auch nur relevant an den Verkaufszahlen drehen würden. Da sind andere Punkte wichtiger ... und NOCH zentraler ist natürlich der Aspekt, dass es momentan praktisch überhaupt nichts gibt, was man überhaupt irgendwie kaufen könnte.

Ob es viel bringen würde, die momentan in Amerika erhältlichen Rollenspiele einfach zu übersetzen, vage ich auch anzuzweifeln. Aber mehr, weil die alle sehr spezifisch auf die amerikanische Superheldenszene zugeschnitten sind (M&M mit seiner ALLES-GEHT!-Mentalität oder Marvel Heroic mit seinem Focus auf abgefahrene Comic-Ereignisse, die man als Nur-Kino-Gänger weder versteht, noch verstehen will). In Deutschland sieht das ganz anders aus, da hat selbst die Hardcore-Szene eine krass andere Zusammensetzung. Und irgendwo an der Stelle wird dann wahrscheinlich die Sache mit den Lizenzen kompliziert.

Schwieriges Thema.
« Letzte Änderung: 6.04.2014 | 17:24 von La Cipolla »

Offline CAA

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Wo ist den das Problem mit der M&M Lizenz? Pathfinder steht doch auch unter OGL, oder meinst was anderes?

Und mit Savage Worlds haben wir auch ein in deutschland halbwegs beliebtes System, mit dem alles geht - wo es halt aufs Setting ankommt. Das scheint also auch kein Problem zu sein
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Offline Bad Horse

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Ob es viel bringen würde, die momentan in Amerika erhältlichen Rollenspiele einfach zu übersetzen, vage ich auch anzuzweifeln. Aber mehr, weil die alle sehr spezifisch auf die amerikanische Superheldenszene zugeschnitten sind

Gibt es denn überhaupt deutsche Superhelden-Comics mit originär deutschen Superhelden - also nicht amerikanischen Erfindungen, die halt zufällig deutsch sind, sondern in Deutschland ersonnenen Superhelden mit ihren eigenen Comics?

Und, falls ja: Sind die auch nur ansatzweise erfolgreich?
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Offline La Cipolla

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@CAA: Okay, sorry, da war ich zu tief in meinen Gedanken. ^^''

Das Problem mit Lizenz-Spielen (und mit M&M) ist praktisch, dass sie eigentlich immer sehr deutlich auf den amerikanischen Markt zugeschnitten sind - und das meine ich ausdrücklich NICHT irgendwie kulturwissenschaftlich-psychologisch, sondern einfach demographisch, was die Bekanntheit der Franchises und die Zusammensetzung des Fandoms angeht.
Marvel Heroic bspw. hat einen heftigen Fokus auf irgendwelche Comic-Storylines, die hier wahrscheinlich nicht mal ein Fünftel des Fandoms gelesen hat. Kannst du nicht bringen. Die Leute fragen dich verwirrt, wer die ganzen komischen Leute sind, und dabei wollten sie doch eigentlich nur die Avengers, die auf dem Cover waren.
M&M will "ALLES" abdecken, was Superhelden sein können - aber in Deutschland sind Superhelden eben NICHT alles. Der Shining Knight, Tarzan, Dracula und irgendwelche Magier sind im Mainstream der Comic-Szene nicht wirklich Superhelden. Superhelden sind Batman. BATMAN! Okay, und Iron Man. Und Spider-Man, und die X-Men, und ein paar andere. Oh, und Superman (aber den mag hier eigentlich niemand). Und selbst, wenn in den nächsten Jahren durch Verfilmungen etc. noch 150 neue Franchises dazukommen, hat das Label "Superheld" hier eine ganz andere Bedeutung, und zwar nicht dieselbe, die bspw. M&M verkauft.
Tatsächlich ist M&M aus typisch deutscher Perspektive (!) eher "affig" als "richtiger" Superheldenkram, würde ich tippen. Dann lieber Marvel Heroic, damit kriegt man wenigstens die, die sich für "richtige" (tm) Superheldenfans halten.

@Bad Horse: Nein, zumindest nicht vergleichbar (!), und ich denke auch nicht, dass es lizenztechnisch einfach wäre, ein deutsches Rollenspiel aus amerikanischen Lizenzen zu basteln. Und genau deshalb auch das "schwierige Thema". ;)



Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Abschließend für meine Einschätzung - leider ein wenig "typisch Tanelorn", was dann passierte. Ich bezog mich explizit auf "moderne Superheldenfilme" (allg. bezeichnet das die Renaissance ab "Batman Begins"), und es wird dann in der Hauptsache argumentiert mit Cartoonserien und den ollen Spiderklamotten. Das geht aneinander vorbei, und macht den Diskurs mühsam. Agree to disagree, zumal ich auch den Eindruck habe, daß ich Argumente wie

Zitat
#3. The Only Thing Preventing Justice Is This "Due Process" Bullshit
An der Stelle frag ich mich, ob der Artikel ernst gemeint ist, ob der Artikel trollen will oder ob der Author unter Drogen stand. Natürlich passieren die Dinge die passieren genau da, wo der Held der Geschichte ist. Sonst wäre nämlich wer anders der Held. Wäre Frodo nicht auf dem Geburtstag seines Großvaters (??) gewesen, sondern auf Mallorca, hätte wohl wer anders den Ring zum Vulkan bringen müssen. Vielleicht hätte Gandalf dann ja die Adler effektiver eingesetzt?

nicht klarkomme. Versteh ich den Poster nicht, oder er nicht das Due-Process-Argument? Insofern, einander vorbeireden bringt nix (ja, ich bezieh mich da ein), bin draußen.
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Disclaimer: Nehmt meinen letzten Post bitte nicht zu wörtlich. Der ist sehr verallgemeinernd und soll eine Stimmung, ein Problem einfangen, keine einzelnen Aspekte. Okay? Zitatschlachten helfen also niemandem weiter (allgemeine Kritik dagegen schon).

Offline Glühbirne

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Gibt es denn überhaupt deutsche Superhelden-Comics mit originär deutschen Superhelden - also nicht amerikanischen Erfindungen, die halt zufällig deutsch sind, sondern in Deutschland ersonnenen Superhelden mit ihren eigenen Comics?

Das fände ich als Rollenspiel schon mal viel interessanter, wenn man das Genre nach Europa verlegt und Superhelden wie den "Bundesadler", "Hotzenplotz" oder "Saupreisgirl & Baziman"... irgendwie albern aber ich finds cool.

Offline Taysal

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Habe 2012 mit Steffen Volkmer von PANINI Comics ein kleines Interview anlässlich des MHR geführt. Hier ein Auszug, der das Thema trifft:

Zitat
Günther K. Lietz: Wie ist Ihre persönliche Meinung zu dem Thema? Immerhin sind Sie ja der Fachmann schlechthin für Marvel Deutschland. Wie schätzen Sie den Erfolg solch eines Spiels auf dem deutschen Markt ein?

Steffen Volkmer: In Deutschland eher schwach. In den USA sind die Bereiche Superhelden-Comics und Roleplay wesentlich stärker miteinander verbunden und das Thema Superhelden hat generell einen ganz anderen Stellenwert als bei uns, das sieht man, wenn man die entsprechenden Conventions hier und dort mit einander vergleicht.
Bleibt savage!

Offline CAA

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Zumindest zu DC hat M&M nen Buchreihe, wo u.a. auch die großen bekannten Helden abgebildet sind. Hab da aber selber nie reingeschaut.
Ansonsten ist M&M wie SW nen System, mit dem man machen kann was man will. Nur halt auf Superbasis. Ist natürlich die Frage, inwiefern sich das verkauft im Vergleich zu Systemen, die direkt mit nem Setting daherkommen.

Pregens aus dem Hauptbuch, die sicherlich die passenden Glocken bei einem interressierten Leser klingen lassen würden: [1], [2], [3]


M&M rockt  ~;D
« Letzte Änderung: 6.04.2014 | 18:02 von CAA »
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