Autor Thema: Wieso sind Rollenspielle mit Superkräften in Deutschland so unbeliebt?  (Gelesen 9893 mal)

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Offline Galatea

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Wieso sind Rollenspielle mit Superkräften in Deutschland so unbeliebt?
Ich dachte immer die WoD wäre hierzulande ziemlich beliebt...
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Offline Bad Horse

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Das ist vielleicht ein Rollenspiel mit Superkräften, aber nicht über Superhelden.

Dazu sind die Superkräfte nicht individuell und die Leute mit Superkräften nicht einzigartig genug.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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nsofern: Spiele, in denen man keinen mega-mächtigen Helden außerhalb der Gesellschaft spielt, sind in Deutschland wohl beliebter; selbst unsere Fantasy-Helden sind keine Übermenschen. Die Ausnahme ist vielleicht Vampire, aber da sind die mega-mächtigen Wesen, die man spielt, halt auch keine Helden, die dem Rest der Welt nicht nur mit ihren Kräften, sondern auch moralisch überlegen sind.
Wobei die SCs bei Vampire im Vergleich zu den NSCs auch nicht besonders mächtig sind und man ne Halbe Ewigkeit spielen muss um daran was zu ändern. Und man in der Regel auch keine Epischen Superhelden Storrys spielt (also nix Weltenrettung) sondern ehr Politik und Detektiv Kram. Ok bei letzterem gibt es nen gewissen Überlapp mit dem Superhelden Genre aber tendenziell ehr mit den Helden die keine Superkräfte oder Schwache Superkräfte haben. Wobei ich ehrlichgesagt zugeben muss das die Batman Schurkengalerie vermutlich ein besserer Steinbruch für coole Vampire NSCs ist als die meisten Vampire Quellenbücher.


Generell würd ich auch sagen das die Richtig Fetten Superhelden (sagen wir mal auf Justice League Niveau) den meisten zu abgespaced sein dürften und Lowlevel Superhelden sind Thematisch zu nah an Urban Fantasy bzw. Cyber Punk dran und die beiden Genere sind halt irgendwie cooler bzw. haben etablierte RPG-Systheme auf dem Markt.

Und wie schon weiter vorne gesagt, sich nen coolen Superhelden Char zu bauen der keine Kopie eines existirenden ist ist vermutlich auch nicht so leicht.
« Letzte Änderung: 6.04.2014 | 18:47 von Ein Dämon auf Abwegen »
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Offline 1of3

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Und wie schon weiter vorne gesagt, sich nen coolen Superhelden Char zu bauen der keine Kopie eines existirenden ist ist vermutlich auch nicht so leicht.

Wenn das ein Problem wäre, würden sicher auch keine Magier wie Gandalf oder Zwerge wie Gimli gespielt.

Offline ComStar

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Das Powerlevel alleine kanns auch nicht sein. Was ich zu meiner aktiven Shadowrunzeit auf Cons so gesehen habe,  stellt so manchen MARVEL Helden in den Schatten.

Offline Slayn

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Defintely not. Es sind valide Punkte, da SH-Filme in einer Analog-Gesellschaft angesiedelt sind, HdR definitiv nicht. Äpfel... Birnen... Deswegen zieht die ganze Fantasy-Analogie halt nicht. Bißchen mit Ayn Rand beschäftigen hilft übrigens, den BG zu verstehen.

Da bin ich mal absolut deiner Meinung und es hilft auch zu verstehen warum ein bestimmtes Gedankengut bei uns nicht so ankommen kann, einfach weil es nicht Teil unserer Kultur ist.
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Offline Teylen

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Wenn Superhelden-Serien so unpopulär sind, Superhelden-Comics so viel weniger bekannt...
... wieso werden hier dann die Superhelden Filme von Marvel bzw. DC ziemlich ähnlich wie in Amerika aufgenommen?
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Offline Slayn

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Wenn Superhelden-Serien so unpopulär sind, Superhelden-Comics so viel weniger bekannt...
... wieso werden hier dann die Superhelden Filme von Marvel bzw. DC ziemlich ähnlich wie in Amerika aufgenommen?

Werden sie das? Der entscheidende Unterschied ist doch ob man sich von so einem Film/Comic einfach unterhalten lässt oder ob man ihn akzeptiert und so etwas auch spielen will.
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Offline Auribiel

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Das Powerlevel alleine kanns auch nicht sein. Was ich zu meiner aktiven Shadowrunzeit auf Cons so gesehen habe,  stellt so manchen MARVEL Helden in den Schatten.

Liegt es ev. daran, dass man bei Superhelden wenig Entwicklungspotential der Superkraft hat? Ich meine, mir sind jetzt nur wenige Superhelden bekannt, deren Kraft sich nach dem ersten "on" noch irgendwie groß verändert hätte?

Man startet auf sehr hohem Level und... wird eigentlich nicht wirkich besser, was seine Superkräfte angeht. Wohingegen man bei Vampire (das ja grad als Vergleich herhalten muss) man auf recht niedrigem Level einsteigt und es sich hart erarbeiten muss und KANN mal ein richtiger "Superheld" zu werden?

Und auch bei SR (wo man mit seinen Cyberzombies schon auf ordentlichem Niveau einsteigen konnte) blieb immer noch ordentlich Luft nach oben zum Verbessern.
Was das angeht bricht das Superheldengenre halt eigentlich mit einer Grundregel des Erzählens: Es muss Entwicklung vorhanden sein. Und damit sind nicht nur immer mächtigere Gegner gemeint, sondern eben auch eine Entwicklung des Chars - neben der Bewältigung des privaten Lebens ("Bekommt Spidey nun Mary Jane oder nicht oder..." Ich meine, es ist doch kein Spiel, das sich um Beziehungsdrama handelt, aber eigentlich entwickelt sich doch nur an der Front etwas...).
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Offline Feyamius

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Ich dachte immer die WoD wäre hierzulande ziemlich beliebt...

... was in diesem Kontext dafür spricht, dass WoD einfach nicht als "Superheldenspiel" angesehen wird. Abgesehen von Wortklauberei und Spitzfindigkeit finde ich einen solchen Vergleich auch ziemlich weit hergeholt.

Offline Feyamius

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gibt es eigentlich ein PuP-Rollenspiel zur TV-Serie "Heroes"?

Meiner Kenntnis nach nicht auf deutsch. Ich hatte mal entsprechende Überlegungen begonnen, ein Foren- und Chatspiel mit der Thematik aufzuziehen (als System war Fate angedacht), aber es ist dann an mehreren Faktoren (hauptsächlich an mangelnden Mitentwicklern, ich hatte keine Lust, das alleine zu machen) gescheitert. Es existiert aber ein englischsprachiges Vorbild, das jedoch komplett ohne Regelwerk auskommt: Heroes - the RPG

Liegt es ev. daran, dass man bei Superhelden wenig Entwicklungspotential der Superkraft hat? Ich meine, mir sind jetzt nur wenige Superhelden bekannt, deren Kraft sich nach dem ersten "on" noch irgendwie groß verändert hätte?

Das wäre bei einem Heroes-Derivat zum Beispiel schonmal anders ...
« Letzte Änderung: 6.04.2014 | 20:31 von Feyamius »

Offline Slayn

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Liegt es ev. daran, dass man bei Superhelden wenig Entwicklungspotential der Superkraft hat? Ich meine, mir sind jetzt nur wenige Superhelden bekannt, deren Kraft sich nach dem ersten "on" noch irgendwie groß verändert hätte?

Interessanter Gedanke. Persönliche Entwicklung vs. Persönliche Macht ist hier eine spannende Sache, wurde aber auch schon von Lorom angesprochen.
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Offline Selganor [n/a]

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Liegt es ev. daran, dass man bei Superhelden wenig Entwicklungspotential der Superkraft hat? Ich meine, mir sind jetzt nur wenige Superhelden bekannt, deren Kraft sich nach dem ersten "on" noch irgendwie groß verändert hätte?
Naja... die Faehigkeiten von Superhelden aendern sich schon immer mal wieder (auch im Powerlevel nach oben), aber der Machtanstieg wird selten so thematisiert wie in "from zero to hero"-Systemen wie z.B. D&D bei denen man extreme Unterschiede bei den reinen Zahlenwerten sieht.

In Superheldenfilmen hat man normalerweise "one-shots", nur in den fortlaufenden Serien (besonders wenn die in die Dutzende an Heften gehen) hat man wirklich den "Kampagnenfaktor".

BTW: In Superheldenkampagnen koennen sich die Charaktere schon gut veraendern (dazu empfehle ich Aaron Allston's Strike Force Supplement als Chronik einer jahrelangen Kampagne) und entsprechende Systeme bieten diese Optionen auch im System.
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Der Rote Baron

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Als ich vor ca. 20 jahren in meiner Gruppe sagte, dass ich mal mit denen Superhelden leiten wollte, war die Reaktion (der an Superhelden comics vollkommen uninteressierten Spielern): "Das kannste mal allien machen!"
Ich habe mir dann eine gebrauchte Ausgabe der 1. Edition von "Heroes Unlimited" (war eher "Heroes Limited") gekauft und sihe da: Kam gut an! - Über die 2. Edition ging es dann weiter zu Champions (HERO System) und DAS war dann das beliebteste Genre und das beliebteste System in meiner Gruppe für die nächsten 10 Jahre!

Comics las immer noch keiner.

Wie kam das? Nun, man konnte ne ganze Menge, spielte HELDEN in SUPER und Wntwicklungsmöglichkeiten gab es noch und nöcher. Langeweile kam nie auf. Man musste sich auch bewusst auf das Genre einlassen, und ich denke, das ist das eigentlich schwierige:
1) Normale Superheldenkampagnen in bunt (Four Colour Campaigns) sind von der Welt her NICHT STIMMIG! Da kommen jede Woche Superschurken mit den aberwitzigsten Gerätschaften an die Front, um
a) Banken auszurauben
b) die Weltherrschaft zu erobern
c) Rache an den Helden zu nehmen (aus kleinlichsten Gründen)
,obwohl sie mit einer dieser Erfindungen alleine durch die Vermarktung ganze Bankenketten gründen könnten, Teile der Welt kaufen oder finanziell beherschen würden und durch 1A-Rechtsanwälte und Detektive die Geheimidentität der Helden in Null Komma Nichts herausfinden und finanziell und gesellschaftlich ruinieren könnten.
2) Geheimorganisationen (gute, böse, staatliche wie private) ahben Superpanzer, Superwaffen, geheime Labors und Armeen von Agenten. Einziger Zweck: banken überfallen und sich in der Innenstadt von L.A. herumprügeln.
3) Mutanten, Zauberer, Außeridische, Götter der Antike, trainierte Supersoldaten, Mentalisten, Roboter, Cyberbefähigte, Androiden, Monster aus dem Sumpf und Untote geben sich ein lustiges Stelldichein. Und alle haben ihre Kräfte aus völlig anderen Quellen - die moderne Wissenschaft hätte schon längst den Offenbarungseid leisten müssen.
4) Jeden Tag fliegen Leute im Jet-Pack durch die Stadt oder schweben in Kraftfeld geschützen Flugobjekten durch den Himmel - aber unten fahren die Autos immer noch mit Benzin. Superwissenschaft beeinflusst die normale technische Entwicklung in keinster Weise. Nicht mal in Ansätzen.

Das alles ist so, um die Welt erkennbar bleiben zu lassen. DAS IST DANN EBEN SO! Es gibt einzelne Settings, die das Einschränken (z.B. Mutant City Blues, weil man sonst keine Kriminalfälle aufklären kannn, wenn theoretisch alles und das Gegenteil denkbar ist) und ein paar, die erklären, wie sich manche Sachen doch verändert haben (z.B. Brave New World, Aberrant und die Settings Wild cards und The Authority), aber dann spilet man nicht mehr im Hier und Jetzt (ergänzt umd die Superheldenereignisse), sondern in einer Parallelwelt - und hat auch eben nicht mehr alle Möglichkeiten (Desert Thing, Foxman, Ultra Girl, Magus the Mage und Dr. Android können dann nicht mehr zusammen das Böse bekämpfen).

Superheldenkampagnen machen Spaß durch farbenfrohe Aktion und unglaubliche Stunts, die man so in kaum einem Genre hat. Denkt man zu sehr darüber nach, dann bricht das alles in sich zusammen.

Charkterentwicklung gibt es im Spiel fast mehr als in anderen Genres. Gut, in den Comics nicht. Aber dort kämpft auch in dem einen Heft Spiderman gegen den Hulk und zieht fast gleich. im nächsten Heft gibt es im Kampf gegen sechs Einbrecher von hinten eine mit der Eisenstange gedongt und Spidey liegt mit dröhnendem Schädel auf dem Boden. Das ist halt so, weil er das kann, was das Script sagt, dass er kann.

Und meines Wissens steigern Sherlock Holmes, Winnetou, James Bond, Indiana Jones im Laufe ihrer Abenteuer auch nicht (oder nicht erkennbar) ihre Fähigkeiten. Ich habe mir jedenfalls die vier Indy-Filme nicht angesehen und gedacht: "Wow, da ist es aber gut, dass Dr. Jones schon zwei Filme erfolgreich bestanden hat, denn das hätte er ja wohl in "Jäger des verlorenen Schatzes" nicht geschafft!"

Sieht bei den X-Men-Filme schon anders aus ... (soviel zu "Superhelden verbessern sich ja nicht).

Warum es keiner Spielen will? - Ist kein europäisches Genre. Nicht mal ein angelsächsisches. Selbst im UK waren Superheldenrollenspiele eher ein Nebenschauplatz undmir ist auch nur ein genuines englisches Spiel (Golden Heroes) bekannt. Und dazu gab es ZWEI Abenteuer (ist jetz unter einem anderen Namen wieder erschienen).

Offline Auribiel

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Charkterentwicklung gibt es im Spiel fast mehr als in anderen Genres. Gut, in den Comics nicht. Aber dort kämpft auch in dem einen Heft Spiderman gegen den Hulk und zieht fast gleich. im nächsten Heft gibt es im Kampf gegen sechs Einbrecher von hinten eine mit der Eisenstange gedongt und Spidey liegt mit dröhnendem Schädel auf dem Boden. Das ist halt so, weil er das kann, was das Script sagt, dass er kann.

Das ist dann aber keine Charentwicklung, jedenfalls keine Kontinuität, dass ist "we travel with the Speed of Plot" und da kommt dann gleich eine große Horde gerannt und brüllt "SL-Willkür!!!11".

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Und meines Wissens steigern Sherlock Holmes, Winnetou, James Bond, Indiana Jones im Laufe ihrer Abenteuer auch nicht (oder nicht erkennbar) ihre Fähigkeiten. Ich habe mir jedenfalls die vier Indy-Filme nicht angesehen und gedacht: "Wow, da ist es aber gut, dass Dr. Jones schon zwei Filme erfolgreich bestanden hat, denn das hätte er ja wohl in "Jäger des verlorenen Schatzes" nicht geschafft!"

Das ist da auch nicht wichtig zu sehen. Das sind ganz normale Menschen, keine Superkräfte oder sonst was. Da geht man einfach davon aus, dass diese sich wie alle anderen normalen Menschen irgendwie weiterentwickeln (oder auch nicht).

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Sieht bei den X-Men-Filme schon anders aus ... (soviel zu "Superhelden verbessern sich ja nicht).

Ich weiß, dass die sich z.B. ini den X-Men-Filmen weiterentwickeln, hängen geblieben ist es bei mir im Kopf aber nicht. Und grad die großen SHs (Superman, Batman, Spidey & Co.) erscheinen mir was ihre Fähigkeiten angeht sehr statisch bzw. wie von dir oben beschrieben. Das war übrigens auch ein Kritikpunkt, den einige Buffy-Fans geäußert haben: In Staffel eins war sie richtig tough und hat die Vampire reihenweise verprügelt und dann auf einmal war sie schwächer als zu Beginn, das kam auch irgendwie komisch...

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Online Xemides

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Moin,

ich bin nun kein großer Comicfan, habe als Kind/Jugendlicher ein wenig queerbeet gelesen und dann aufgehört.

Schon damals war es bei mir so, das ich Batman lieber mochte als Superman, weil ich Superman einfach übertrieben fand und seine Kräfte so weit weg von allem nachvollziehbaren waren, angefangen beim Fliegen bis zum Zurück drehen der Erde.

Batman hingehen war einer von uns, ein normaler Mensch, der mit Training und Technik arbeitete. Auch Spiderman war ähnlich für mich, auch wenn er einige Superkräfte hatte.

Doch vor allem mag ich die modernen Filme der letzten Jahre, nur Superman hat mich wieder kalt gelassen. Ob die Nolan Batman-Trillogie, die X-Men Filme, Spiderman, Avengers, Captain America II oder Iron Man, alle machten mir Spaß. Gut, einige weniger wie Hulk und Thor I, bei einigen sind die Geschickten mau, aber insgesammt machen mir die Filme Spaß und nach den Filmen habe ich Lust, mich mehr mit den Comis zu beschäftigen oder auch einen solchen SH im RPG zu spielen.

Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Der Rote Baron

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@ Auribiel:
Man muss hier klar Comics und SPIEL unterscheiden - so wie das auch bei anderen Genres der Fall ist.
Spiele ich ein Agentenrollenspiel (a la James Bond - oder gar das James Bond Rollenspiel aus den 80ern), dann wird mein Agent durch Erfahrung besser. James Bond im Film nicht. Er behält ja nicht einaml seine tollen Spielzeuge.

Gleiches bei Superhelden: Im Comic fluktuieren die Fähigkeiten so, wie der Autor der Geschichte es braucht. Im Spiel verbessert sich Captain Marvel natürlich genau so wie mein Zwergenkrieger oder mein Lancelot-Klon im Fantasyrollenspiel.

Somit unterliegt das Superheldenspiel hier keinen anderen Bedingungen als andere Spiele in anderen Genre. Auch dort überträgt man die (Nicht-)Charakterentwicklung (bei den Fähigkeiten) nicht ins Spiel.

Das Argument, dass eine seien Menschen, da würde man sich die Stärkung/ Entwicklung irgendwie denken können, lasse ich nicht gelten: In den Spielgenres denkt man sich die Verbesserung ja uch nicht. Da kann dann der Held mit gewonnener Erfahrung ja eben mehr, weiter, schneller und besser agieren (1. Stufe: ein Ork = ordentliche Herausforderung, 10. Stufe: 20 Orks = einmal halbfeste abhusten).

Offline 1of3

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Hä? Was? Warum sollte ein Superheldenspiel Erfahrungspunkte haben? Alle in meinem Schrank haben das nicht.

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Hä? Was? Warum sollte ein Superheldenspiel Erfahrungspunkte haben? Alle in meinem Schrank haben das nicht.

Weil die Belohnungsspirale durch Erfahrungspunkte nunmal bei Rollenspielen extrem verbreitet ist und viele Spieler wollen, dass ihr Charakter besser wird.

Also, warum sollten sie nicht?
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... was in diesem Kontext dafür spricht, dass WoD einfach nicht als "Superheldenspiel" angesehen wird.
Es ist auch keins, das ist ein Urban Fantasy Rollenspiel.

Es würde doch auch keiner Underworld, Twilight, Dracula, Buffy und was es sonst noch so an Vampierfilmen/Serien gibt als Superheldenfilme/Serien bezeichnen.
mMn sind nicht mal die Blade-Filme Superheldenfilme auch wenn sie auf einem Mavel Comic Basieren.

Wobei sich da mMn auch die Frage Aufdrengt wie man Superheld definiert.
In Reinform ist das für mich ist das jemand jetzt erstmal klassischerweise jemand Held mit Superkräften (oder entsprechendem Technischen Ersatz) der in Verkleidung gegen im ebenfalls Verkleidete Schurken mit Superkräften (oder entsprechendem Technischen Ersatz) kämpft, also z.B. sowas wie Superman oder Spiderman.

Alles andere würde ich nicht direkt als Superhelden ansehen auch wenn es Comic von DC oder Marvel verlegt wird.




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Offline 1of3

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Weil die Belohnungsspirale durch Erfahrungspunkte nunmal bei Rollenspielen extrem verbreitet ist und viele Spieler wollen, dass ihr Charakter besser wird.

Also, warum sollten sie nicht?

Weil Superhelden eben auch nicht besser werden. Wenn man ein Rollenspiel macht, sollte es doch bitte das Genre nachempfinden, dass man nachempfinden will. Also wenn Leute das wollen, bitte gern. Dann wollen sie aber wohl nicht Superhelden spielen.

P.S.: Die erste Regel des Tautologieclubs ist die erste Regel des Tautologieclubs.

P.P.S.: Wenn jemand das Pronomen "man" für "ich" benutzt, fühl ich mich herausgefordert zurückzukacken.
« Letzte Änderung: 6.04.2014 | 23:52 von 1of3 »

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Weil Superhelden eben auch nicht besser werden. Wenn man ein Rollenspiel macht, sollte es doch bitte das Genre nachempfinden, dass man nachempfinden will. Also wenn Leute das wollen, bitte gern. Dann wollen sie aber wohl nicht Superhelden spielen.

Frodo, Sam und Gandalf werden auch nicht besser. Trotzdem gibt es im "Herrn der Ringe"-Rollenspiel Erfahrungspunkte.  :)

@abwegiger Dämon:
Die Frage "Was ist ein Superheld" wurde hier schon mal recht ausgiebig diskutiert (da ging es um hochstufige D&D-Charaktere).

Hier auch noch mal (hier ging es um WoD-Vampire).
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Also, warum sollten sie nicht?

Genre Emulation und Verschiebung des Fokus. Entwicklung findet im Superhelden-Genre nunmal anders statt als über Powers.
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Zu der Frage.
Ja, ich bin der Ansichts das Blockbuster wie die Dark Knight Reihe, Avengers sowie das Marvel Universum und dergleichen mehr aus den selben Gründen hier so populär sind wie in Amerika. Ich konnte auch keine geringere Marktdurchdringung feststellen.


Ich sehe das Genre um Superhelden nicht im Widerspruch zu Steigerungsregelungen im Rollenspiel.
Im Herr der Ringe kriegen die Charaktere auch nur neues Equipment und werden nicht signifikant besser. Außer Gandalf.
Allgemein ist so ein Stufenaufstieg für Filme oder Romane eher untypischer.
Zumal man argumentieren kann das Superhelden als Genre das Konzept des "Coming of Age" bzw. der "Origin-Story" als tragendes Geschichtselement von sich aus intus haben. Helden die darauf verzichten sind eher selten.
Dementsprechend haben doch einige Rollenspiele mit Superhelden-Thema eine Entwicklung drin.


Wo bereits zwei WW Systeme genannt wurden. Kann es sein das noch niemand Exalted / Die Hohen erwähnt hat?
Wurde Trinity / Aberrant eigentlich mal auf deutsch übersetzt?


Man kann mit Vampire: Die Maskerade problemlos einen Charakter zusammenbauen dessen größten Probleme das Sonnenlicht und Feuer sind, sowie das er sich Superheldenartig mit anderen Held...Vampiren auseinandersetzt. Mit einem Start-Charakter.
Wobei ich meine hier immernoch einen gewissen ätzenden Unterton rauszuhören wenn cWoD/VtM und Superhelden in einem Satz genannt wird. Quasi so mit einem ungesagten "und deswegen ist es Schrott" zwischen den Zeilen, und das man nahelegt das jemand der es so spielt es falsch spielt / nicht versteht.

Einmal weg von den Beissern gibt es da noch Werwolf. Das auch recht Superheldig sein soll? Habe ich gehört. Quasi Captain Planet mit Wölfen ^^;
(Ich sollte vielleicht mal die W20 lesen xD)
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Frodo, Sam und Gandalf werden auch nicht besser. Trotzdem gibt es im "Herrn der Ringe"-Rollenspiel Erfahrungspunkte.  :)

Doch werden sie. Lies mal die letzten Kapitel, wo sie nach Hause kommen und Saruman aus dem Auenland vertreiben. Da erscheinen sie ihren Landsleuten quasi überlebensgroß. Wenn man eine adäquate Umsetzung machen will, müsste man feststellen, dass es bei Herr der Ringe drei Arten von Charakteren gibt: Die Hobbits, die gemäß einer Heldenreise tatsächlich Erfahrung sammeln. Die "Prinzen", Gimli, Legolas, Boromir und Aragorn, die irgendwie anders funktionieren. Und Gandalf, der noch mal andere Regeln hat.

Das Herr-der-Ringe-Rollenspiel, dass du meinst, ist also nicht dazu da, eine Handlung wie Herr der Ringe zu spielen, sondern Abenteuer in Mittelerde zu spielen. Es gibt ein aktuelles und analoges Beispiel, wo die Handlung zwar im Marvel Setting spielt, aber nicht den Regeln eines Superheldenszenarios folgt: Agents of SHIELD. Als Comic gibts im Marvel Setting z.B. Nyx. Die ist zwar eine Mutantin, aber eben keine Superheldin und insbesondere auch nicht bei den X-Men.

Selbstverständlich kann man also in einer Welt mit Superhelden spielen. Wenn man aber nicht den Erzählkonventionen von Superheldengeschichten folgt, streite ich ab, dass man Superhelden spielt.