Also ich kenne das so, dass bei Nekromantie, sowohl "des Geistes" wie auch "des Körpers" Seelen versklavt und gezwungen werden. Und das ist so böse wie nur irgend etwas sein kann, weil es dabei um das "innere Selbst", den tiefsten Kern einer Person geht, was auf die völlige Entmenschlichung einer Person hinausläuft.
Dämonen zu involvieren ist natürlich noch mal eine andere Dimension, aber vielleicht muss man das nicht jetzt schon in die Diskussion einbeziehen.
Wenn man davon ausgeht, dass nur mit einer leblosen Hülle gearbeitet wird, dann ist das alles eigentlich egal, dann ist der Beruf des Nekromanten nicht mehr gut oder böse als der Kürschner (den ich sehr bewusst in diese Aufzählung aufgenommen habe, aber verzichten wir mal an dieser Stelle auf eine Diskussion über Tierrechte), Uhrmacher oder Schreiner, wenn man mal von Befindlichkeiten Angehörigen bezüglich der sterblichen Überreste des Toten absieht. Und Befindlichkeiten des Verstorbenen, wenn man mal davon ausgeht, dass dessen Seele "auf der Wolke" sitzt und es möglicherweise mitbekommt (und nicht so toll findet), wenn der eigene Körper als Pfeilfänger verwendet wird.
Ich persönlich sehe aber selbst bei Nekromantie, die die Seele nicht einbezieht, also nur die Leblose Hülle betrifft, eine außerordentliche Herabwürdigung der Person ausgehen. Der eigene Körper ist vermutlich das intimste, was ein Mensch haben kann.
Das dann zu einem simplen Werkzeug zu degradieren, ist so, als würde man auf sein Grab spucken.
Natürlich ist eigentlich an dem Vorgang ein Gemisch aus 99% Wasser, ein paar Proteinen und Verdauungsenzymen auf eine zwei Meter dicke Humusschicht zu projektieren, unter der sich eine zusammengesetzte Masse aus Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Calcium und ein paar anderen Elementen befindet, nichts auszusetzen.
Insofern ist vielleicht erstmal die Frage zu klären, ob der tote Körper nur ein Haufen Biomasse ist, oder ob es da metaphysische Verbindung zur Person gibt, die einmal "in diesem Körper" war.