Autor Thema: Eure Rollenspielbiographien  (Gelesen 2972 mal)

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Offline JS

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Eure Rollenspielbiographien
« am: 24.04.2014 | 15:14 »
Das aufschlußreiche Umfragethema "Grognards" hat mich zu der Überlegung gebracht, daß ich die Biographien alter Rollenspielveteranen interessant fände: Womit ging ihr Rollenspiel los, wie hat es sich entwickelt, was waren die Glanzlichter und wohin wird es wohl gehen?

Da ich wohl oder übel auch einer dieser Grognards/Veteranen bin (obwohl ich selbstverständlich seit langem nur zarte 29,5 Jahre alt bin), fange ich mal an:

1986-1993: Genesis
Ich begann autodidaktisch mit DSA 1, das ich einem Kumpel für 10 Mark abgekauft hatte, und kam dann schnell zu DSA 2. Ich mußte von Anfang an den Spielleiter machen und fand in meinem dörflichen Umfeld zwar willige, aber selbstredend völlig unerfahrene Spieler. So waren die ersten Schritte für alle Seiten zwar exotisch und aufregend, jedoch auch mächtig holperig bis hin zur Verzeifelung; das gab sich dann aber recht schnell, so daß wir mit Hilfe des reichhaltigen DSA-Abenteuermateriales lange und gemütliche "Old-School-Frischlingskampagnen" spielten. (Dafür bin ich DSA heute noch dankbar und halte nichts von Rollenspielen, die massenhaft Quellenbücher, aber keine oder nur wenige Abenteuer und Kampagnen veröffentlichen.)
Ein Seitenblick zu Midgard war und blieb unbefriedigend; ich mag Midgard bis heute nicht.

1993-2003: Goldenes Zeitalter
Mit meinem Umzug in eine Großstadt und dem Entdecken eines öffentlichen Spielezirkels begann für mich ein goldenes Rollenspielzeitalter, das mit AD&D anfing und sich dann krakenartig über massenhaft Systeme ausbreitete. Haufenweise neugierige, interessierte Studi-Spielekumpels mit tausend Ideen, Systemen und Abenteuern sorgten für 2-4 Runden wöchentlich. Teilweise erarbeiteten wir ein Setting/System nur für 1-2 Sitzungen, um uns dann aus Neugier heraus gleich dem nächsten zuzuwenden.
Selbstredend führten wir hunderte Stunden lang Diskussionen über Mechanismen, Hausregeln, Eigenkreationen und "Realismus im Rollenspiel", denn das, was bis dahin auf dem Markt war, sagte uns nicht in allen Facetten zu. Jeder bastelte daher an "seinem" System, das natürlich alles besser machen würde. Erst mit Agone und Tribe 8 endete meine Suche nach meinen perfekten Systemen (die nicht allein bleiben sollten), so daß ich fürderhin und bis heute kein Interesse mehr am Eigenbau hatte.
AD&D folgten u.a. als Glanzlichter Call of Cthulhu, Mutant Chronicles, DSA 3, 7te See und nebenbei immer wieder BattleTech. Doch erst mit Agone, Tribe 8 und Star Wars d6 erreichten wir ein Kampagnenniveau, das wir bis dahin so noch nicht kannten: Langjährige Erfahrungen, pure Spiellust und enorme Spielleitermühen zahlten sich aus.

2003-2007: d20-Boom
Dem goldenen Zeitalter folgte der d20-Boom, den wir nach und nach voll mitmachten, auch wenn wir wöchentlich nicht mehr so viel spielten wie vorher. Das System fanden (und finden) wir erstklassig, die Settingvielfalt war beeindruckend. Sicherlich wurde das Systemgefühl etwas "einseitig genormt", aber durch unsere guten Systemkenntnisse konnten wir uns fließend und flott durch alle Settings bewegen; das war angenehm, zeitsparend und abwechselungsreich.
Diese Zeit gehörte D&D3(.5) und d20 mit Midnight, den Forgotten Realms und Eberron. Judge Dredd als besonderes Schmankerl kam hinzu, auch Mutant Chronicles d20 fand bei uns seine Fans.
Darüber hinaus wurden Rollenspielforen mitsamt Forumsrollenspielen populär, so daß sich viele meiner Rollenspielaktivitäten ins Netz verlagerten.

2007-2009: Ruhephase
Dem d20-Boom folgte eine längere Ruhezeit. Es wurden weniger Runden offline und online, und durch Umzüge waren wir gezwungen, teilweise auf Teamspeak auszuweichen. Das funktionierte zwar nicht schlecht, ersetzte das Spiel am Tisch jedoch nicht zufriedenstellend. Offline spielten wir viel Earthdawn und das Unisystem, online und über TS brachte das brillant-schräg geleitete DSA Old School viel Humor zurück ins Spiel.
Nichtsdestoweniger köchelte das Rollenspiel nach fast 15 Jahren Intensivspielzeit auf Sparflamme. Setting- und Systemmüdigkeit breiteten sich aus, obwohl die alten Truppen mit gelegentlichen Wechseln weitgehend bestehen blieben; man spielte nur seltener zusammen. (Mit einigen Spielern zocke ich schon seit 1993 mindestens monatlich!)

2009-2014: Spätblüte
2009 erwachten die alten Leidenschaften wieder mit dem Zufallstreffer Warhammer FRS 2, dem ich mich bis dahin durch böse Erfahrungen mit WFRS 1 lange Zeit verwehrt hatte. WFRS 2 jedoch überzeugte uns mit seinem tollen System und seiner großartigen Welt. Keiner von uns konnte und wollte sich diesem Faszinosum entziehen, und es wurde erneut eifrig jedes verfügbare Abenteuer gespielt. Ausflüge zu Schattenjäger und Freihändler brachten leider keinen Gewinn, aber WFRS 2 wurde das neue "System unserer Herzen", mit dem wir seitdem auch in anderen Settings spielen.
Die Spielrundendichte hielt und hält sich konstant bei ca. drei bis vier verschiedenen Runden mit jeweils einem Termin pro Monat und wechselnden Settings/Systemen/Spielleitern.
2012-2013 wendete ich mich im Trend des großen Vereinfachens ("Erzählspiel") der eher leichteren Systemkost zu, allen voran dem erfreulichen Dragon Age, dem unerwartet enttäuschenden Savage Worlds und dem entspannten Einsamer Wolf Mehrspielersystem. Auch Pendragon wurde wiederbelebt, wenn auch in größeren Abständen und mit ständigen Regelgrübeleien zwischen den Versionen 2, 4, 5, 5.1 und den ganzen Zusatzbüchern.
2013 kehrte ich aber etwas systemgelangweilt zu meinen Interessenwurzeln zurück und wendete mich wieder regelintensiveren Systemen zu, da für mich die regeltechnische Simulation in virtuellen Welten stets ein wichtiger Denk- und Spaßfaktor im Rollenspiel war und ist. So fand ich (nach jahrzehntelangem Widerstand) schließlich doch noch zu Shadowrun (Vers. 4.1), entdeckte mit größter Begeisterung MG Traveller und wendete mich aus einer Laune heraus 13M Rolemaster zu, das mich ganz überraschend in seinen Bann schlug. Der nächste Kandidat wird Splittermond sein, aber zunächst muß Rolemaster (in zweifacher Hinsicht) gemeistert werden.

Ausblick für die Zukunft:
Unser Rundensystem mit drei bis vier unterschiedlichen Runden, monatlich jeweils einem Termin und wechselnden Settings, Systemen und Spielleitern hat sich bewährt. Die Spieler fahren sogar bis zu 150 km (eine Strecke), um Teil unserer Runden zu bleiben. Spielerpool (8 Leute), Gruppenharmonie und -zusammenhalt sind hervorragend, ebenso die Motivation, Neues kennenzulernen. In seltenen Fällen gibt es sogar noch einen Spielerneuzugang, der gut zu uns paßt.
Wir sind zwar in puncto Systeme recht saturiert, aber die jüngsten Beispiele (Traveller, Rolemaster, Splittermond) schließen nicht aus, daß immer mal wieder etwas Neues auf den Spieletisch kommt.

Was an mir bisher weitgehend (wertungsfrei) vorbeiging:
Moderne Hypesysteme (FATE, FUDGE, Liquid), Superheldenrollenspiel, Hero System, GURPS, Ars Magica, Fading Suns, D&D 4, WFRS 3, viele Indies.

Was mich nicht (mehr) am Spieltisch sehen wird:
Midgard, Savage Worlds, DSA 4, L5R, WoD & Storyteller, viele Indies.

:)
« Letzte Änderung: 25.04.2014 | 14:19 von JS »
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Offline BobMorane

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #1 am: 24.04.2014 | 15:40 »
Schöner Post, muss ich mir auch mal Gedanken machen.

Kurze OT Frage Mutant Chronicles D20? Das gibt's?

Offline JS

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #2 am: 24.04.2014 | 15:44 »
Nur privat und mit Eckdaten.
;)
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Achamanian

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #3 am: 24.04.2014 | 15:58 »
Gar nicht mehr so leicht zusammenzukratzen:

1986-1987: Anfangphase mit DSA1. Sehr schnell feste Gruppe mit Schulfreunden, die dann auch während der ganzen Zeit in meiner Heimatstadt Göttingen in etwa der Konstellation halten sollte.

1988-frühe Neunziger: Etwa zur gleichen Zeit, zu der DSA2 kam, wurden wir uns auch zahlreicher anderer Systeme gewahr und haben uns mehr oder weniger alles besorgt, wovon wir hörten, und es (meistens eher kurz) gespielt. MERS und Sturmbringer waren nach DSA am langlebigsten in unserer Runde, aber wir haben auch Midgard, Traveller, Pendragon, Ad&D 2nd, Sternengarde und was weiß ich noch alles gespielt ...

um 1992 fand ich Cthulhu im Buchladen und war ziemlich überrascht von der Idee eines Horror-Rollenspiels. Dann stellte sich noch heraus, dass wir den Cthulhu-Autor-Steffen Schütte als Referendar an unserer Schule hatten: Mit dem wurde eine Rollenspiel-AG gegründet, in der er Cthulhu und Sturmbringer leitete. Bis Ende der 90er habe ich auch selbst immer wieder Cthulhu gespielt und geleitet. Anfang der 90er kam auch Shadowrun hinzu, regelmäßig gespielt wurde aber nach wie vor DSA 2, später 3, in zwei einander überschneidenden Gruppen, inklusive fester Abenteueraufteilung zwischen diesen Gruppen, weil wir ein gemeinsames Aventurien bespielten. Mitte/Ende der 90er haben wir dann beide Gruppen zusammengefasst und die 7G-Kampagne angefangen, die uns bis etwa 2002 beschäftigte. Das fiel auch zusammen mit dem Wegzug zahlreicher Leute aus Göttingen, die anderswo ihr Studium fortsetzten o.Ä. Andere Systeme schliefen während dieser Zeit weitgehend ein, nur Cthulhu wurde dann und wann noch gespielt - gegen Ende dieser Zeit habe ich auch 3 Abenteuer für Cthulhu geschrieben, die bei Pegasus erschienen sind (in den Bänden "Geisterschiffe", "Festival Obscure" und "Geheimnisvolles Marokko").

2001 zog ich nach Berlin, da war dann abgesehen von Wochenendtreffen mit den Göttingern zum Abschluss der 7G erst mal Schluss mit Rollenspiel, ich hatte auch andere Sachen im Kopf. so um 2003 oder 2004 stellte ich aber zufällig fest, dass ein Freund von mir auch Rollenspieler war und eine DSA4-Gruppe für die Neuauflage der 7G zusammenstellen wollte. Die hatte ich zwar schon gespielt, aber da eh geplant war, die Kampagne stark zu erweitern und so ziemlich alle interessanten DSA-Abenteuer irgendwie einzubinden, war ich dabei. Die Runde lief dann bis Anfang 2013 und hat jetzt auch eine extrem sporadische FATE-DSA-Folgerunde bekommen. Mit den Leuten habe ich auch immer mal wieder Cthulhu geleitet und andere Systeme angetestet, und unser DSA-SL hat auch dann und wann WoD-Sachen angeboten.

Ich glaube, es war so 2005 oder 2006, da lernte ich außerdem Jasper (Kriegsklinge) über das Unknown-Armies-Forum kennen; mit dem und einigen anderen Freunden spielten wir dann immer mal wieder sporadisch Systeme wie UA, einige Indies, später auch die DSA-Simiayla Kampagne (mit DSA 3), und ich glaube so zwischen 2009 und 2012 eine Ars-Magica-Kampagne. Aus demselben Bekanntenkreis, in wieder anderer Besetzung, gingen dann auch spradische WHFRP3-Runden, Eine leider eingeschlafene The-One-Ring-Runde und schließlich meine aktuelle Ashen-Stars-Runde hervor.
« Letzte Änderung: 24.04.2014 | 16:00 von Rumspielstilziel »

Offline JS

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #4 am: 24.04.2014 | 16:01 »
Gar nicht mehr so leicht zusammenzukratzen:

Ich mußte auch erst kräftig überlegen und recherchieren, um mit der Reihenfolge und den Jahren nicht durcheinanderzukommen. Mein Gedächtnis ist zwar gut, aber was nun wo und wann in der Mitte der 90er abging, hatte ich auch nicht mehr sofort auf dem Schirm.
:D

Mers und Sturmbringer habe ich damals angekratzt, aber leider liefen die Runden nicht so lange. Prozentsysteme mochte ich schon immer. Bemerkenswert finde ich, daß viele Veteranen in den 90ern lange und intensiv Shadowrun gespielt haben und damit einen Zweig, der mir völlig abging. Ich haßte schlicht und einfach die graphische Darstellung dieser Welt (galt auch für Earthdawn); das änderte sich erst mit SR 4.
« Letzte Änderung: 24.04.2014 | 16:05 von JS »
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Achamanian

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #5 am: 24.04.2014 | 16:09 »

Mers und Sturmbringer habe ich damals angekratzt, aber leider liefen die Runden nicht so lange. Prozentsysteme mochte ich schon immer.

Bei MERS war allerdings auch das Grundregelwerk so trocken geschrieben, dass ich völlig abgeschreckt und verständnislos davor stand. Ich habe es dann einem meiner Mitspieler gegeben, der mehr Regelverstand (oder Beharrlichkeit) mitbrachte und uns das System erklären konnte. Dann haben wir es lange und mit viel Freude gespielt, vor allem wegen der Kritischen Treffer und Patzer! (wobei es halt nie das richtige System für Mittelerde war, aber das hat uns nicht gestört).
Sturmbringer war für uns ein totaler Augenöffner bezüglich der Möglichkeit, Systeme unterschiedlich aufzuziehen: Ich konnte am Anfang kaum glauben, dass es weder Abenteuerpunkte noch Erfahrungspunkte gab und erst recht keine Stufen, sondern dass man Fertigkeiten durch Anwendung steigerte. Ich glaube, keine Erzählrecht-Regeln oder spielleiterlosen Systeme haben mich später auch nur ansatzweise so geschockt wie damals die Erkenntnis, dass es tatsächlich möglich ist, ein Rollenspiel ohne Stufen zu entwickeln.

Offline JS

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #6 am: 24.04.2014 | 16:25 »
Dieses Erlebnis hatte ich mit Agone. Ich kannte das freie Steigern und Entwickeln auch schon vorher, u.a. von Cthulhu, aber ein komplett freies Erschaffungs- und Steigerungssystem mit so vielfältigen Möglichkeiten im Fantasybereich... das war ein Knaller.
:)
« Letzte Änderung: 24.04.2014 | 23:23 von JS »
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Offline Rhylthar

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #7 am: 24.04.2014 | 17:25 »
Dann wollen wir mal ganz tief im Gedächtnis kramen...

1989 - 1991: Die ersten Gehversuche
Über Talisman zu D&D gekommen. Ich erinnere mich mit viel Freude an meinen Halbling, der anfänglich sehr schwach wirkte, aber immer lebend aus allem rausgekommen ist (An die BECMI-Profis hier: In welchem der (Grund-)Abenteuer kam eine Chimäre(?) vor? Die hat nämlich alle, außer mir, mit ihrem Atem, zerlegt!). Diverse Abstecher zu Stormbringer, aber meistens D&D. Ist dann aber eingeschlafen, weil Wein, Weib & Gesang wichtiger wurden.

1991 - 1995: Die C-64/PC-Phase

Rollenspiel wurde nur digital betrieben, hier aber alles, was der Markt hergab. Von Bard´s Tale über Ultima über Wizardry über alle SSI-Spiele. Behaupte immer noch, dass meine Englischkenntnisse hier sich sehr stark verbessert haben, denn ohne waren die Spiele ja nicht zu lösen.

1995 - 1997: Ausflug nach DSA
Ganz sporadisch. Kam irgendwie nicht wirklich ins laufen.

1998 - 2005: Hochzeit des RPG
Gruppe mit David Grashoff beigetreten und dann ging es los. Jede Woche, manchmal zweimal. Shadowrun, GURPS, Fading Suns, D&D 3.0/3.5/d20, Cthulhu. Wonach uns eben der Sinn stand. Wir haben damals alles stehen und liegen gelassen für die Runden und es war ein hochgradiger Spass. Meistens war es D&D oder Shadowrun und ich habe viele schöne Erinnerungen an die Kampagnen und an meine Charaktere.

2005 - 2011: World of Warcraft
Gab es 2005 noch ein paar Versuche, auch in einer anderen Gruppe mit D&D, so standen diese Jahre doch ganz im Zeichen dieses MMORPG. Ganz sporadisch damals in Hamburg noch ein bisschen d20 gespielt, aber das wars auch. Auch der Sammeltrieb ging gegen 0, sah halt nur hübsch im Regal aus oder wanderte sogar zu ebay. Einziger Kontakt noch zum RPG waren Romane (Forgotten Realms), einige wenige Forenrollenspiele (D&D) und gelegentliche Rezensionen.

2012 - 2014: Stiller Sammler und Leser
Das Fieber hat mich wieder gepackt, aber nicht mehr wirklich zum Spielen. Neuer Wohnort, verheiratet, demnächst Vater...die Prioritäten haben sich verschoben, ohne Wehmut. Ich sammel mehr denn je, allerdings (fast) nur noch D&D-Sachen der verschiedenen Editionen und ein paar "Schmankerl" (Shadowrun), die ich mir zwischendurch gönne. So viele Romane wie möglich, meine Forgotten Realms-Sammlung ist bald komplett. D&D Next freue ich mich drauf, ich lese Regelbücher wie Romane und bleibe so am Ball.

“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline JS

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #8 am: 24.04.2014 | 23:29 »
Die MMORPOGS gingen bisher komplett an mir vorbei, aber ich erinnere mich, daß WoW in den ersten Jahren so einige meiner Leute vom Spieltisch wegzog. Mittlerweile sind sie aber alle wieder am Start, und ich muß immerhin loben, daß sie unsere Kernrunden nie aufgegeben haben.

Ich bin auch der Überzeugung, daß mein gutes Englischverständnis an meiner regelmäßigen Lektüre von Rollenspielbüchern, Brettspielanleitungen und BGG-Foren/Rezis liegt. Darüber hinaus brachte mich vor Urzeiten ungelogen BattleTech zu meinem Studium, als ich vom BT-Hintergrund aus Parallelen zog, was mich in der "echten Welt" wohl so interessieren könnte.
:D

Zu den sich ändernden Lebensumständen kann ich bei uns nur Toitoitoi sagen, denn bisher brachten weder Umzüge noch Berufe noch Heiraten noch Kinder die Jungs vom Rollenspiel weg. Obwohl... die Aussage mit den Kindern muß ich relativieren, denn die haben schon ganz schön "verödetes Land" hinterlasssen und Prioritäten verschoben - wie WoW, aber das Abo-Modell ist ein anderes.
« Letzte Änderung: 24.04.2014 | 23:36 von JS »
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Offline Slayn

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #9 am: 25.04.2014 | 00:57 »
Hm... *Kopf Platzt*

1984-1987: D&D Basic Set - Greyhawk, Known World, Traveller
1987-1999: AD&D 1st & 2nd - Planescape, Al Qadim, Forgotten Realms
1990-2013: Shadowrun 1st, 2nd, 4th
1992-2005: Call of Cthulhu
2000-2014: D&D 3rd, 3.5, Pathfinder - Greyhawk, Forgotten Realms, Golarion
2002-2014: L5R 1st, 4th
2005-2007: Pendragon

Das sind so die Systeme mit denen ich über die Jahre mehr oder weniger durchgehend regelmäßige Runden hatte.
Zwischendrin gab es noch Gurps, Rolemaster, oWoD und zig andere One Shots und Systeme.
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Offline Auribiel

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #10 am: 25.04.2014 | 01:23 »
Hm... mal sehen:

1993 SRII gekauft, aber als kompletter RPG-Neuling für zu kompliziert befunden. Daher auf AD&D 2nd und Forgotten Realms umgestiegen.
1994 DSA 3 und SR II setzten sich (doch) durch.
1995 Vampire und Werwolf kamen dazu, wilder Wechsel der vorhandenen Systeme.
1996 Earthdawn und Space Gothic (nur am Rand gestreift) kamen dazu
1997 Es setzte sich zunehmend DSA3 als Hauptsystem durch (zwei Mitspieler verweigern die WoD), kurzen Ausflug nach Deadlands.
1998 - 2003 DSA3
2005-2009 Umstieg auf DSA4
2010-2012 Umstieg des Regelwerks erst auf Savage Worlds, dann auf FATE, Setting weiterhin Aventurien
seit 2012 einige eigene Settings mit FATE2Go-Regeln bespielt.
seit 2014 zusätzlich einige Fiaskos. ;)


Dazwischen habe ich noch reingeschnuffelt (aber keine umfassenden Kenntnisse erworben) in StarWars D6, HarnMaster, Kult, Midgard, Paranoia, andere Systeme der WoD. [Edit]Achja, kurzen Ausflug in Gurps hab ich vergessen, kam aber nicht an.[/Edit]


Was ich immer schon ausprobieren wollte, aber nie dazu kam (bzw. mir die Energie fehlt, mich in die Systeme umfassend einzulesen) sind:
- Warhammer (bevorzugt 40k),
- CoC,
- Fading Suns
« Letzte Änderung: 25.04.2014 | 11:20 von Auribiel »
Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Offline Feuersänger

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #11 am: 25.04.2014 | 01:39 »
Uffa. Mal schauen ob ich da noch alles zusammenbekomme... alle Zeitangaben ungefährer Startpunkt, aber ist ja auch nicht so wichtig. Ich nenne mal nur die Systeme, die ich mehr als 1-3mal gespielt habe.
Längere Phasen Durststrecke trage ich mal farblich markiert ein.

1991 Erste Versuche mit DSA Basisspiel, ist aber keine feste Runde draus geworden
1992 DSA3; bis ca 1996 sporadisch gespielt
1993 AD&D 2nd -- Ravenloft, Forgotten Realms
1994 Shadowrun 2, wurde für längere Zeit Kernsystem
1996 Star Wars (1 Saison)
97-99 Fehlanzeige
1999 Shadowrun 3
2000 D&D 3.0 (witzigerweise in Norwegen kennengelernt)
2001 Earthdawn (1 Saison)
2003-05 Durststrecke
2005 Neverwinter Nights auf PWs (Singleplayer-CRPGs liste ich nicht auf)
2006 Conan D20
2008 D&D 3.5
2010 Savage Worlds (löste Conan D20 ab)
2011-13 Rollenspiel-Wüste
2013 Pathfinder (eigentlich nur aus ebendiesem RPG-Notstand heraus); AD&D2
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline JS

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #12 am: 25.04.2014 | 02:17 »
Bei den Systemen erkenne ich gewisse Tendenzen und Vorlieben, aber war es bei euch allen auch so, daß ihr in euren Hochzeiten neben der reinen Spielerei unfaßbar viel Zeit mit netzfernen Themendiskussionen rund ums Rollenspiel verbracht habt?
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Offline Rhylthar

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #13 am: 25.04.2014 | 09:03 »
Bei den Systemen erkenne ich gewisse Tendenzen und Vorlieben, aber war es bei euch allen auch so, daß ihr in euren Hochzeiten neben der reinen Spielerei unfaßbar viel Zeit mit netzfernen Themendiskussionen rund ums Rollenspiel verbracht habt?
Ja, klar.
Eigentlich war das fast jede Woche zum "warmwerden".

Ich kann es nicht mehr zu 100 % sagen, aber ich glaube, wenn man sich außerhalb des Rollenspiels traf, gab es häufig trotzdem nur ein Thema, so dass sich für Außenstehende es ähnlich angehört haben muss, wie bei Unterhaltungen von WoW-Nerds...ein herrlicher Kauderwelsch, den man nur selbst verstand.  :D
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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #14 am: 25.04.2014 | 09:34 »
Bei den Systemen erkenne ich gewisse Tendenzen und Vorlieben, aber war es bei euch allen auch so, daß ihr in euren Hochzeiten neben der reinen Spielerei unfaßbar viel Zeit mit netzfernen Themendiskussionen rund ums Rollenspiel verbracht habt?
Ja. Stichwort: komplette Biographien der SCs aus Runden, in denen man selber nicht mitgespielt hat. Je länger, desto schlimmer... ::)
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Slayn

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #15 am: 25.04.2014 | 10:06 »
in euren Hochzeiten neben der reinen Spielerei unfaßbar viel Zeit mit netzfernen Themendiskussionen rund ums Rollenspiel verbracht habt?

Gar nicht mal so viel, wenn ich darüber nachdenke. Ist halt nur ein Hobby das Spaß macht, aber auch nur eines unter vielen und es gab meistens andere, wichtigere Themen über die man reden konnte. Und das obwohl ich längere Beziehungen mit Rollenspielerinnen hatte bzw. ich meist mit meinen Mitspielern auch so gut befreundet war.
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Offline korknadel

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #16 am: 25.04.2014 | 10:29 »
Kurz vor Schuljahresende - war es 1986 oder 1987? - war ich nach der Schule bei einem Freund im Nachbardorf. Der hat mir dann DSA gezeigt und mit mir das Solo-AB aus der Basis-Box durchgespielt. Ich bin schier ausgeflippt. Mein kultureller Horizont bewegte sich zwischen Bibel, Prinz Eisenherz und Karl May, dieses vernebelte, geheimnisvolle Havenna kam mir zwar vertraut vor, aber ich wusste nicht einmal, dass es so etwas wie Fantasy gibt. Es war, so glaube ich heute, weniger das Spielprinzip des Rollenspiels, als vielmehr diese im Traum versunkene Fantasiewelt, die mich völlig geflasht hat.

In den Sommerferien hatte ich Geburtstag und davor meine Eltern so dermaßen genervt, dass sie mir das Exemplar der Basis-Box, das sich in den Spielwarenladen des nahegelegenen Kurkaffs verirrt hatte, gekauft haben.

Zu Weihnachten bekam ich Durch das Tor der Welten geschenkt, ich kann mich heute noch erinnern, wie ich neben dem Christbaum saß und darin las, das war für mich damals ganz großes Kino.

In Ermangelung von Spielern habe ich lange bloß Dungeons mit Monstern und Schätzen gezeichnet und meine Chars dort dann durchgeschickt. Dann aber fanden sich in meiner Klasse weitere Spieler. Manchmal trafen wir uns nachmittags, was aber nicht so leicht war, weil wir alle aus unterschiedlichen Dörfern kamen und immer von Eltern gefahren werden mussten. Deshalb wurden die Pausen und Hohlstunden in der Schule genutzt. Im Aufenthaltsraum des Uracher Gymnasiums ging am Ende der Orklandtrilogie denn unsere gesamte Spielgruppe drauf. Das war episch.

Mit fünfzehn oder sechzehn hatte ich eine Phase, in der ich glaubte, zu alt für den Kram zu sein. Da habe ich viele Sachen verkauft, wie dumm. Aus religiösen Gründen hatte ich auch immer ein mulmiges Gefühl, weil in Aventurien (und bei D&D und T&T, die ich damals auch kennenlernte, aber nicht sonderlich mochte) "heidnische" Götter eine Rolle spielten. Wie lächerlich.

Später gab es noch mal einen ordentlichen Rollenspielschub mit der alten DSA-Runde, so ums Abi rum und die ersten Jahre während des Studiums. Greifenfurt-Kampagne, dann G7, die bis heute nicht durchgespielt ist.

In Tübingen, wo ich anfangs studiert habe, habe ich dann endlich auch mal ernsthaft andere Sachen als DSA angeschaut. Allerdings aus Organisationsgründen nur wenig gespielt. Als legendär ist den Spielern jedoch noch das  Ruf des Warlock-Abenteuers "Die Träne der Verzweiflung" in Erinnerung.

Als ich 1999 nach Berlin gegangen bin, habe ich hier versucht, Leute für Cthulhu zu begeistern, das hat aber nicht so gut funktioniert. Dann hat sich irgendwann die Simyala-Runde bei Kriegsklinge zusammengefunden, an deren Ende ich mich dann im Tanelorn angemeldet habe. Damit hat meine rollenspielerische "Bildung" dann eigentlich erst angefangen. Mittlerweile weiß ich vor allem auch die Unterschiedlichkeit von Rollenspielsessions zu schätzen. Genüsslich bierbrezeln im Dungeon, tödliche Intrigen spinnen beim Dramaspiel, Fiaskos erleben, Kampagnen zelebrieren, alles ganz wunderbar.

Und natürlich die  :T:-Treffen, ein jedes ein historisches Ereignis. 
« Letzte Änderung: 25.04.2014 | 10:40 von korknadel »
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Offline Grey

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #17 am: 25.04.2014 | 10:35 »
Bei den Systemen erkenne ich gewisse Tendenzen und Vorlieben, aber war es bei euch allen auch so, daß ihr in euren Hochzeiten neben der reinen Spielerei unfaßbar viel Zeit mit netzfernen Themendiskussionen rund ums Rollenspiel verbracht habt?
Es lief eher darauf hinaus, daß wir zwischen den Spielsitzungen an Hintergründen gefeilt, Nebenplots ausgeheckt oder spontan weitergespielt haben, wo immer wir mit zwei oder mehr Rollenspielern zusammengetroffen sind...

Zu meiner RPG-Biographie:

1985:Die erste DSA-Box gekauft.
1986:Die erste MidgarD-Sitzung gespielt.
1988-2000:Regelmäßig eine MidgarD-Kampagne geleitet und in zweien mitgespielt. Dazu kam eine regelmäßige AD&D-Runde, sporadische Gastauftritte in Cthulhu, WoD und GURPS (Fantasy und SciFi) und ein paar einsame Oneshots in DSA und Traveller; außerdem erste Experimente mit meinem (damals noch namenlosen) Homebrew-System.
2000-2004:Als Spieler: Teilnahme an einer D&D- und einer Rolemaster-Kampagne. Als Leiter: Versuch einer MidgarD-Kampagne und einer Kampagne meines (immer noch namenlosen) Homebrew-Systems.
2006-2009:Regelmäßige Heroen-Kampagne zu Alpha- und Betatestzwecken.
2011:Kurzes Gastspiel bei einer Horror/Mystery-Variante von GURPS. (Hallo Waldgeist! :hi:)
seit 2012:Regelmäßige Heroen-Kampagne hier in Stade. Anspielen diverser Systeme auf den :T:reffen.

Joh, ich glaube, das war's soweit. Also unterm Strich nicht viel. ;D
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
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Offline Phantar

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #18 am: 25.04.2014 | 10:53 »
Diese kleine private Zeitreise ist nicht uninteressant. Ich versuch auch mal, meine kleine Historie zusammenzubekommen. Einige meiner Rollenspielphasen überlappen sich allerdings, deswegen kann ich da nicht immer eine klare Zäsur machen.

1995/96: Erste Schritte
Angestoßen vom Computerspiel Mechwarrior 2 und einem erwachenden Interesse an Science Fiction entdeckt eine Gruppe Schulfreunde vom Land das BattleTech-Universum. Man liest die Bücher, entdeckt das Tabletop, und bringt sich selber das Rollenspiel anhand eines zu fünft gemeinsam gekauften Mechkrieger-Regelwerks (2. Edition) bei. Schon bald verliert man aber das Interesse am Tabletop, Spielabende werden schnell zu einem Mix aus wüst unrealistischem Pen&Paper-Action-Abenteuer (ich sag nur Vorschlaghammer als Beinprothese, mannomann...) mit angeschlossener LAN-Session für die Mechfights.  ~;D

1996-1998: Die Lehrjahre
Das Interesse an Science Fiction-Romanen lässt klein Phantar irgendwann auf die Werke von H.P. Lovecraft und William Gibson, bei letzterem speziell die Neuromancer-Trilogie, stoßen. Dies führt dazu, dass der erwachende Rollenspiel-Nerd sich zwei regelmäßigen Spielrunden anschließt: Call of Cthulhu und Shadowrun (2.01 D).
Parallel dazu wird 1997 Fallout das erste Computerrollenspiel, dass aus eigenem Antrieb durchgespielt wird (davor hab ich mal gelegentlich das eine oder andere angespielt, aber meist schnell Interesse verloren). Der Nachfolger Fallout 2 sowie ein spätes Entdecken der Konsolen-JRPGs Phantasy Star IV (Mega Drive) und Final Fantasy III/VI (SNES) vertiefen dieses erwachende Interesse weiter. Man hat auch erste Berührung mit DSA, interessiert sich aber nicht besonders dafür. :P

1998~2004: Der Heartbreaker
Mit immer weiter wachsendem Interesse am Rollenspiel im Allgemeinen wächst auch der Bekanntenkreis an Rollenspielern. Schließlich formiert sich eine sechsköpfige Gruppe, die beschließt, ihr eigenes System auf die Beine zu stellen. Interessanterweise setzt sich diese Gruppe aus drei Spielern, die aus der DSA/D&D-Ecke entstammen, und drei Spielern aus dem Shadowrun/Mechkrieger-Lager (darunter auch ich selbst) zusammen. Diese Kerngruppe feilt und arbeitet an ihrem eigenen System, testet dieses mit weiteren Bekannten Gruppen aus und fasst das Ganze 2000 schließlich in einem gedruckten Regelwerk zusammen ("BDL - Die Bewahrer des Lichts"), das zwischenzeitlich sogar (nach meinem letzten Wissensstand) etwas mehr als 100 Stück verkauft. Man betreibt parallel eine Homepage zu dem System (bewahrer.org; führt inzwischen nur noch auf ein inaktives Forum) und beschließt, das System nochmal gründlich zu überarbeiten und einmal eine zweite, verbesserte Edition herauszubringen. Ab ca. 1999 erste regelmäßigere Gehversuche als Spielleiter (hatte zwar auch ein paar mal während der Mechwarrior-Zeit geleitet, aber in dieser Phase konsolidierte sich das mehr). Aus Interessens- und Recherchezwecken werden in diesem Zeitraum auch mehrere andere Systeme angespielt oder zumindest angelesen. Ab 2003 treten diese anderen Systeme immer mehr in den Vordergrund (btw, wen es interessiert, zwei der ursprünglich sechsköpfigen Kerngruppe arbeiten auch immer noch an dieser zweiten Version. ;) Ich selber bin schon länger nicht mehr aktiv involviert).

2002-2007: Die Blütejahre
Ein verhängnisvoller Kinobesuch im Film Blade II führt zum Kontakt mit der lokalen Vampire-Live-Gruppe. Nach einigem Zögern und zwei Gast-Abenden wird man irgendwann regelmäßiger Spieler (für 5 Jahre), zwischen 2003 und 2005 sogar Spielleiter der Domäne. Der BDL-Heartbreaker wird immer noch weitergepflegt, das Interesse lässt aber nach. Mehrere regelmäßige Gruppen mit stets wechselnden Spielleitern innheralb der Gruppen, die alle ihr eigenes Lieblingssystem leiten, finden statt. Regelmäßig gespielt werden unter anderen (in keiner speziellen Reihenfolge): Immer noch BDL, dazu aber auch Earthdawn, Fading Suns, Mage - the Ascension (oWoD), Vampire: Die Giovanni Chroniken (Teil I und II), Shadowrun 3.01D, Engel, diverse Savage Worlds-Settings (vorrangig Necessary Evil und 50 Fathoms), ein paar GURPS-Settings uvm.; sporadisch dazwischen immer wieder One-shots zu Paranoia, PP&P, Mutants and Mastermind und andere eher humoristisch angehauchte Systeme. Experimente mit eigenen Savage Worlds Ideen, darunter ein Tiefsee- und ein "supernatural Steampunk"-angehauchtes Setting. In dieser Zeit wird auch das erst heimliche, später offene (und derzeit vorrangige) Lieblingssetting entdeckt: Deadlands.

2008/09: Die Durststrecke
Nach der relativen Blütezeit mit einer Vielzahl verschiedener Runden und Systeme folgt in den folgenden grob 2 Jahren eine relativ düstere Ära. Gründe dafür sind unter anderem: Abschluss an der Uni, mehrere Monate im Ausland, familiäre Probleme, Umzug von Bayern nach Baden-Württemberg. Lange kein Anschluss an irgendwelche bestehende Rollenspielgruppen. 2009 stößt man in Ludwigsburg irgendwann einmal zu einer DSA 4.1-Runde, die zwar durchaus Spaß macht, aber einen auch nicht stärker mit dem System anfreundet. Sporadische Call of Cthulhu-Abende sorgen gelegentlich für Abwechslung. In diese Zeit fällt auch mein weitgehender innerlicher Abschied von der einsitgen Beteiligung am "Heartbreaker" BDL.

2009/10-12: Renaissance
Eine von 6 auf 5 Teilnehmer geschrumpfte Gruppe setzt mit Teil III die ca. 2004 begonnene Runde "Giovanni-Chroniken" fort. Erneuter Umzug nach München. Gründung einer neuen, eigenen Deadlands:Reloaded-Gruppe und Start der ersten selbst geleiteten Kampagne, die sehr gut läuft und 2012 einen vorläufigen Höhepunkt findet - dann aber vorläufig auf Eis gelegt werden muss, da zwei Spieler sich wegen Nachwuchs fürs Erste vom Rollenspiel zurückziehen. Anschluss an eine legendäre "billiger Fantasy-Action-Streifen"-Runde D&D4 mit viel Bier und platt-coolen One-Linern. Einstieg in eine laufende Runde Mage - The Awakening (nWoD). Diese wird zwischenzeitlich beendet und geht in eine Runde Dresden Files RPG über ("The Down Under Files"); auch diese Runde wird vorübergehend auf Eis gelegt, als zwei Spieler in der Runde (nicht dieselben wie in der Deadlands-Gruppe) Nachwuchs bekommen. Parallel dazu Start einer eigenen Runde Dresden Files als SL ("Acta Ratisboniensis").

2013/2014: Konsolidierung - die Jetztzeit
Aus diversen Zeitgründen zwischenzeitliche Reduzierung der laufenden Runden. Die eigene Dresden Files RPG-Runde wird beendet, die SL-Tätigkeit an einen anderen Spieler abgegeben. Für etwa ein Jahr wird die Runde in gleicher Besetzung (plus ein neuer Spieler) als eine "Das Monster aus der Spätvorstellung"-Serie weitergeführt. Nach einem Jahr wieder Systemwechsel und neuerliche SL-Tätigkeit, diesmal mit "Deadlands - Hell on Earth" (Start vor zwei Wochen). Eine neue "Deadlands"-Kampagne mit neuen Spielern startet, tritt aber nur ca. alle 3 Monate zusammen. Dazwischen diverse Paranoia XP One-Shots, als Spieler wie als Leiter. Für Ende Mai ist dazu der Start von Teil 4 der vor 10 Jahren begonnenen "Giovanni-Chroniken" angesetzt: Nach dem Absprung eines weiteren Teilnehmers aus der inzwischen über ganz Deutschland verteilten Gruppe hat sich der verbliebene Rest in den Kopf gesetzt das Drama denoch bis zum bitteren Ende durchzuziehen - und wenn es nochmal 10 Jahre dauert!  >;D.

Jetzt, wo ich so drüber nachdenke: Mit Ausnahme der Paranoia-Intermezzos könnte man ob der gemeinsamen Themes der aktuell bespielten Settings die bestehende Zeit auch als die "untote" Ära bezeichnen. :P

Bei den Systemen erkenne ich gewisse Tendenzen und Vorlieben, aber war es bei euch allen auch so, daß ihr in euren Hochzeiten neben der reinen Spielerei unfaßbar viel Zeit mit netzfernen Themendiskussionen rund ums Rollenspiel verbracht habt?

Hm... gewissermaßen. In den Zeiten, in denen ich am meisten gespielt habe, habe ich auch am meisten über Regeln, Settings und Rollenspieltheorie im Allgemeinen diskutiert - was auch daran gelegen hat, dass ich mich in den Zeiten am aktivsten Dingen wie Weltenbau und Regelfindung gewidmet habe. Inzwischen reduziere ich mich aber, durchaus auch aus Zeitgründen, auf eine handvoll Lieblingsszenarien und bin weniger am allgemein Erkunden.
« Letzte Änderung: 25.04.2014 | 11:05 von Phantar »
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Der Rote Baron

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #19 am: 25.04.2014 | 10:56 »
Bei mir ist es mit der Systemzuordnung etwas schwierig, denn wir spielten relativ vieles Unterschiedliches und immer mal wieder.
Dennoch hier der Versuch:

1983-1987: Start mit D&D Roter Box (BECM), etwas DSA1 (kam nicht an), Cthulhu (kam gut an), Schwerter & Dämonen (ach nö), AD&D1 (die deutsche Übersetzung war zum Kotzen = war nix), Palladium Fantasy 1, Sternengarde.
1988-1989: Großes Ausprobieren - Heroes Unlimited (1+2), Champions, Bushido, James Bond, Traveller, Wild West (von FGU), Pendragon; immer noch D&D, Palladium und Cthulhu (und etwas DSA zum Lachen); ein wenig Twillight 2000 und WFRP 1
1990-1999: (Fast) Alles wird HERO! VIEL Champions, Pulp Hero, Fantasy Hero, 1880er Victorian Hero, Horror Hero, Dark Champions; on 1990-1995 auch eine sehr schöne D&D-Kampagne in Karameikos (nur dass ihr es wisst: Bargle ist tot!); etwas Space Gothic und GURPS-Versuche (Conan, Celtic Myth und Delta Green); WHFRP 1 (The Enemy Within-Kampagne; leider nicht durchgespielt), hin und wieder AD&D 2 und Shadowrun (zündet nicht so recht)
2000-2005: Hero 5th Edition: Champions, Fantasy Hero, ein sehr kurzer Cyberhero-Versuch; D&D 3.0/3.5 begeistert mehr theoretisch, das Spielinteresse bleibt aber übersichtlich bis auf D20 Modern; Versuche mit Castles & Crusades.
2006-2011: Conan D20, D&D 3.5 (Vergessene Reiche und World of Warcraft D20), neue Fantasy Hero-Kampagne (bis 2012); etwas Star Wars auf HERO-Basis; Versuche mit Mutants & Masterminds; neue D20 Modern-Kampagne
2011-2014: WFRP 2, AD&D 2, Labyrinth Lord, Mutant City Blues, Dragon Age, Cthulhu (ab und an)

Eine richtige "Saure Gurken-Zeit" gab es eigentlich nicht - gespielt haben wir immer und tun es noch (wöchentlich sonntags, früher samstags) mit einer hochmotivierten Stammbesetzung. Ganz selten (in den 90ern) hatten wir auch mal nur 2 Leute, da habe ich dann 1zu1 geleitet. Ging und mit etablierten SCs auch gut möglich, aber auf Dauer keine Lösung. Die Zahl schwankte i.d.R. zwischen 7 und  3 (inklusive SL), zurzeit sind wir so bei 3-5 Leute pro Sitzung. Leider hat sich ein Spieler zu Beginn des Jahres von der Gruppe getrennt (Knatsch) und einer hat gevatert, so dass wir einer weniger und einer seltener geworden sind. Eine Mitspielerin ist auch familiär stark beansprucht und kann nur selten kommen (in letzter Zeit aber wieder etwas häufiger - mal schauen).

Wenn ich mir was wünschen könnte dann, dass der Vater regelmäßig kommen kann und die andere Mitspielerin es auch wieder schafft, sich den Termin freizuschaufeln. Dann wäre ich rundum glücklich und zufrieden. Zur Zeit bin ich "nur" zufrieden.  ^-^

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #20 am: 25.04.2014 | 11:28 »
Dann auch mal meine Biographie:
1983:Rezi über D&D in der IWZ gelesen. Sofort Feuer&Flamme dafür.
1984:Endlich genug Geld gehabt, um die rote Box zu kaufen.
1985:Das erste Mal in einer Gruppe rollen gespielt und zwar DSA1.
1985-1989:Meine erste Runde. Die Runde war ziemlich intrigant untereinander gewesen. Es wurde viel gegen Spieler gespielt. Ewige Regeldiskussionen usw.
1989-1995:Neue Runde in der Schule entdeckt. Dort wurde extrem viel AD&D gespielt. Ungefähr gleichzeitig traf ich auf eine weitere Runde, die eigentlich auch heute noch die Runpftruppe meiner heutigen Runden bildet. Wichtigste Systeme dabei: Vampire mit der World of Darkness und Ars Magica. Im Studium hatte ich eine weitere Runde, bei der wir extrem viel Midgard gespielt haben.
1994-2000:It's a kind of Magic (the Gathering). Komplette Rollenspielpause.
2000-~2012:D&D 3rd & Internet. Damit kam ich zum Rollenspiel wieder zurück und gleichzeitig befeuerte das Internet mein Begeisterung zur Rollenspieltheorie. Zu der Zeit traf ich auf das GroFaFo und dort auf die großen Treffen. Gespielt habe ich sehr viele verschiedene Rollenspiele und diese Zeit hat mein Spiel und meine Haltung zum Spiel extrem geändert.
2012-heute:Konsolidierung. Mein Hunger nach mehr Rollenspiel ist ziemlich gestillt. Ich habe meine 4 Runden in denen ich gerne spiele. Neue Runden interessieren mich nur noch, wenn es um Traveller oder bestimmte oD&D-Settings geht. Ich habe sozusagen meine Rollenspielneigungen ausgelotet. Jetzt spiele ich vermehrt wieder Brettspiele.

Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #21 am: 25.04.2014 | 11:36 »
Mitte der Achziger, in der Schule: DSA1, erst Basisspiel, etwas spaeter Ausbau-Spiel. Kurz darauf: Midgard, Version unbekannt (ich vermute, 1). Das Ganze war ein loser Haufen von insgesamt was um die 15 Leuten, aus dem sich Gruppen von 4-8 Leuten in wechelnder Zusammensetzung in beiden Systemen rekrutierten. Das endete irgendwann 1992? 93? jedenfalls kurz nach Ende der Schulzeit. Dann Pause bis 1998.
1998, in der Doktorarbeit: Jemand aus dem Nachbararbeitskreis hat 'n paar Leute, unter anderem mich, am Schlaffittchen gepackt und eine DSA-Runde aufgemacht. War lustig: Keiner hatte die Regeln, er selber hatte ein paar Kopien von Buechern aus diversen Versionen. Das ganze wurde ein kruder Mix aus DSA1, DSA3 und Hausregeln. Hat sauber funktioniert. Bis die Runde 2001 auseinanderfiel, weil die Leute in alle vier Winde zerstreut wurden.
1999 oder so: Earthdawn. Leider sehr kurz, endete irgendwann 2000 oder 2001 wegen nicht zusammenpassender Spielstile innerhalb der Gruppe. Beide in der Uni in Stuttgart.
Dann Pause bis (glaube ich) 2007, abgesehen von ein paar Forenrunden DSA im Orkenspalter. Umzug nach erst Koeln, dann Dublin.
2007: DSA3.5, Planescape. Spielleiter ist leider 2009 oder so weggezogen. War eine spassige Runde, kreuz und quer durch die Aeusseren Ebenen.
2008 (oder wann kam D&D4 raus?): D&D4. Spielleiter ist auch 2009 weggezogen. Auch schade; ist zwar nicht mein System, aber die Gruppe hat gut gepasst, da geht (bei mir) 'ne ganze Menge.
2009: DSA4. Jawohl hier in Dublin. Jemand aus dem Ulisses-Forum hat mir 'ne PN geschickt, dass er auch in Dublin sei und irgendwie noch 'n paar Leute bei der Hand haette. Die Gruppe lief bis (glaube ich) Anfang 2012, in teilweise rasch wechselnder Zusammensetzung, aber immer sehr glatt. Jawohl, mit DSA4. Was eine harmonische Gruppe so alles ausbuegelt...
2011: Doctor Who. Irgendwie bin ich mit tartex hier in Kontakt gekommen, und da haben wir bei ihm tatsaechlich eine Gruppe zusammengekriegt. Mit der Gruppe kam im gleichen Jahr noch ein Kurzabenteuer Gamma World.
2013 bis jetzt: Potpurri. Anders kann ich das nicht beschreiben. Anfangs als System hauptsaechlich Savage Worlds; mal Im Warhammer Fantasy-Universum, mal im Synnibarr-Universum, mal im WoD-Universum, da war noch mehr, was ich jetzt aber vergessen habe. Jetzt sind wir bei einem Homebrew-Retroklon von tartex im Tanelorn-Hexcrawl. Ich glaube, da war noch mehr Zeug, aber sowohl die Gruppe als auch die Systeme und Settings wechseln immer noch so rasch, dass ich den Ueberblick verloren habe.

Im Wesentlichen habe ich gespielt, wofuer ich eine Gruppe gefunden habe.
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Offline JS

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #22 am: 25.04.2014 | 12:00 »
Phantar: Ich bin erstaunt, wie kunterbunt deine Spielbiographie fast durchgängig war.

6: Das Brettspiel hat bei uns vor etwa 6 Jahren auch die erste Priorität gewonnen, weil es leichter zu terminieren und jeweils in einer Sitzung abzuhandeln ist; außerdem bietet es enorme Vielfalt und mir meine geliebte Kosimmerei. Ich bin dennoch froh, daß das Rollenspiel sich durch bestimmte Systeme und Motivationen wieder kräftig entzündet hat und ich bei uns eine angenehme Aufbruchstimmung in neue Welten und Systeme verspüre. Ein neuer Spieler will sich auf Splittermond spezialisieren, und ein etablierter Spieler macht gerade mit bemerkenswertem Erfolg seine ersten SL-Schritte. (Weiter so, Skasi!)
:)

Aufgrund nachvollziehbarer Umstände haben wir alle, die wir in den 80ern starteten, offensichtlich sehr ähnliche Rollenspielwurzeln und daher eine gemeinsame Erlebnisschnittmenge. Ich frage mich, ob das den Spielern, die in den letzten 5-10 Jahren zum Spiel gekommen sind, auch mal so gehen wird. Ich erkenne ja schon an euren Berichten, daß sich unsere Spielwelten ab den späteren 90ern teilweise deutlich trennten.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline angband

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #23 am: 25.04.2014 | 12:05 »
Ich versuche es auch mal zusammenzukratzen:

2000-2004
Beim ausgiebigen Spielen von Baldur Gate 2 stieß ich auf die Information, dass dem Spiel ein ominöses "Pen and Paper" Rollenspielsystem zu Grunde liegen soll, das man auch ohne Computer, dafür aber mit menschlichen Mitspielern zocken können soll. Zum Geburtstag gab es dann das AD&D Spieler-Set sowie das Vergessene Reiche Kampagnenset von Amigo. In der Schule fanden sich schnell 5 Mitspieler und ab ging die Post mit wechselnden Spielleitern in einer groß angelegten Kampagne (dessen Ziele und Inhalte mir entfallen sind) von den Talländern über Cormyr, die Schwertküste nach Maztica und wieder zurück. Es war großartig! Wir hatten sogar mal eine Homepage für die Rollenspielgruppe!
Nebenbei spielten wir sporadisch noch Magic the Gathering, DSA3, GURPS Old West (oder so), sowie ein Endzeit-Homebrew.

2005
Ortswechsel wegen Studium und Rollenspielpause.

2006-2011
Neubeginn mit den neuen Freunden aus dem Studium zuerst mit D&D3.5, dann aber viel einschneidender ab 2007 regelmäßig Cthulhu, das mit anderer Spielweise, neuem Setting und großartigen Kaufabenteuern sehr erfrischend war. Gegen Ende des Studiums leitete ich dann auch die grandiose Kampagne "Horror im Orient Express". Diese Zeit ist mir rollenspieltechnisch als idealtypisch in Erinnerung, da die Runde meist aus guten Freunden zusammengesetzt war und total gerockt hat (obwohl ich nebenbei mit Cthulhu auch sehr viele völlige Neulinge in Kontakt mit Rollenspiel gebracht habe). Nebenbei habe ich mich auch mal an Tabletops versucht, dann aber entschieden, dass die Hobbyzeit mit Rollenspiel besser genutzt ist.

2011-2013
Rollenspiel auf Sparflamme, wegen Referendariat: es blieb leider nur Zeit für sehr sporadisches Mitspielen und ständigen spontanen Absagen meinerseits.

2013-2014
Trotz des oft hohen Stresspegels im Beruf irgendwann beschlossen, mir wieder mehr Zeit für das Hobby zu nehmen. Seitdem haben wir einen RPG-Verein gegründet und ich schaffe es fast jede Woche wieder zu spielen, mit wechselnden Systemen, Setting, Mitspielern und Spielleitungen!

Offline Teylen

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Re: Eure Rollenspielbiographien
« Antwort #24 am: 25.04.2014 | 12:19 »
Das aufschlußreiche Umfragethema "Grognards" hat mich zu der Überlegung gebracht, daß ich die Biographien alter Rollenspielveteranen interessant fände: Womit ging ihr Rollenspiel los, wie hat es sich entwickelt, was waren die Glanzlichter und wohin wird es wohl gehen?
Ich habe es zumindest mal bis V:tM in meinem Blog zusammen getragen:
How I Met V:tM

Der Versuch mit Jahreszahlen:
1987 - 1994 CRPG / JRPG
Mit NES, SNES, GB sowie C64 aufwärts bewaffnet wurden CRPGs gespielt.

1992 Erstkontakt
Zu Marvel Super Heroes. Ist komplett gescheitert weil weder ich noch mein Bruder das Spiel kapierten.

1997 - 2003 Freie Forenrollenspiele
Zu diversen SF-TV Serien (Babylon 5, Star Trek) sowie in eigenen Settings.
Hat mir letztlich freie Forenrollenspiele sehr stark verleidet.

1998 - 2003 Rumgestocher im Nebel
DSA - Eine Runde, Spielabend. Per KoOp gefunden. Endete fast in einer Schlägerei.
Earthdawn - Eine Runde, Spielabend. (Flug-)Orksschlachten zu Final Fantasy Musik.
D&D - Die Runde die nie Zustande kam. Einmal chinesisch Essen.
Shadow Run - Eine Runde planlos in Seattle, mehrere Spielabende, abgebrochen.
Amber - Eine Runde, zwei Spielabende. Am Konzept komplett gescheitert

2004 - 2008 V:tM per Foren / Chat
Habe das Buch um 1999 bzw. 2000 rum im Comicladen gekauft.
Um etwa 2004 fand ich Online Chroniken, mit Würfeln, die es spielten und schaffte mich anzumelden.

2009 - 2013 V:tM per Skype gelegentlich am Tisch
Recht selbstsprechend.

2010 - 2011 Leiten per Skype (V:tM, HEX), teilweise Tisch (V:tM)

2010 Tanelorn Treffen
Tisch-Kontakt mit den Rollenspielen wie Reign, Dramatik, Fallout, DTRPG, Mystik

2011 Tanelorn Treffen
Am Tisch, außerhalb der Skype Runde geleitet (VtM).

2011 - Heute V:tM per Foren / Chat
Wieder zurück. Zu Online Chroniken, diesmal auf Englisch.


Ausblick in die Zukunft:
Ich werde immernoch V:tM Spielen. Ich möchte Tenra Bansho Zero leiten, am Tisch. Ich mag eine richtige P&P Gruppe finden.
Desweiteren werde ich alle übersetzten japanischen RPGs + Ergänzungsbände in Buchform lesen und ggf. spielen.
Ebenso mag ich meine Mafia-Rollenspiel Sammlung lesen, Mob Justice spielen, und erweitern.
Meine Blogs:
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase