Klar, der Unterschied ist nämlich: gegen Würfeldreher ist man machtlos!
Zwar kann man vielleicht auch nichts dagegen tun, dass da die nächsten Gobbos um die Ecke laufen, aber gegen die Goblins kann ich was tun und sei es weglaufen.
Das ist aber auch relativ. Der Spielleiter sitzt am längeren Hebel und kann, da er perfekte Kontrolle über die Welt genießt seinen gewünschten Ausgang für ein Ereignis forcieren, ganz ohne Würfel zu drehen. Wenn das Ziel ist das die Spieler ⅓ Ihrer HP einbüßen bei dem ersten Encounter damit es eine wichtige Begegnung mit dem Dorfheiler die Straße runter gibt dann schafft das der Spielleiter auch auf die eine oder andere Weise. Klar kann das irgendwann lächerlich werden. Aber in der Regel ist es doch so das ich das einzelne Ereignis vernachlässigen kann, wenn kontrolliere welche Ereignisse alle eintreten. Du gewinnst gegen den Goblin ohne Schaden zu nehmen? Dann schicke ich einen zweiten Goblin. Du läufst weg durch den Wald? Schauen wir ob du die Bären falle siehst. Das Wespennest? Den steilen Abhang? Alles? Gut dann ist dein Essen verdorben und du bekommst eine Lebensmittelvergiftung.
Klar ist, das man hier an Meisterwillkür gerät, die Frage ist ob man das merkt bevor der Meister am Ziel ist.
Kern der Aussage soll aber sein, dass der Meister sein Ziel erreichen kann, ob er einen Würfel dreht oder nicht. Denn die Anzahl der Möglichkeiten des Meisters sind (nahezu) unbegrenzt und damit kann er auch gleich den Würfel drehen ohne eine Kette von 20 (sinnlosen) Ereignissen loszutreten um am Ende beim gleichen Ergebnis raus zu kommen (gut, es ist mehr Geschichte dahinter...).
Das einzige was hier wirklich entscheidend ist ist wie im Thema ja auch gefragt das "Warum". Wenn der Meister dreht um mich zu besiegen und um selbst "zu gewinnen" dann ist das etwas was sehr schnell die Spielgruppe zerstört. Wenn der Meister so was für die Dramaturgie macht oder für die Spannung finde ich das durchaus okay. Dann ist es quasi ja Betrug zum Wohl der Gruppe (der Robbin Hood Schummler
).
Wieso musst du dich an den Spielern messen? Die Charaktere agieren doch sowieso meistens als Team. Wenn sie aber nicht als Team agieren, sondern gegeneinander, was ist falsch daran, wenn einer gewinnt?
Wenn dein Charakter nie in seiner Aufgabe erfolg hat oder nur selten Spothlight, dann stört die meisten Spieler das. Wenn Krieger A alles um Haut und Krieger B bei einem Skelett schon schwer atmet dann ist das auch suboptimal. Bei Rollenspiel, dass sich stark auf Charakterdarstellung fixiert ist das noch relativ egal, bei Rollenspielen die fast schon Brettspiele sind ist die Gleichwertigkeit und Vergleichbarkeit der Charas denke ich schon viel wichtiger (z.B. D&D). Die Spieler arbeiten als Team das stimmt, aber niemand will das schwächste Glied sein und die meisten wären lieber Häuptlinge als Indianer.
Nichts hindert dich daran mehr Zeit zu investieren um das genau so gut zu können oder? Da ist einfach fehlender Spieler Skill vorhanden. Nicht persönlich gemeint.
Keine Sorge, ich nehme da nichts persönlich
. Ich sehe hier aber auch weniger mangelnden Skill als Problem, sondern verschiedene Spielauffassungen (beim Powergaming). Ich glaube hier geht es viel um "unausgesprochene Regeln" und deren Einhaltung (Fällt wohl auch in die Schiene Gruppenvertrag). Vor allem wenn man gezielt Schwachstellen im System sucht und ausnutzt dann halte ich das, insbesondere wenn man der einzige ist der das aktiv betreibt, schon für eine schwächere Form des Schummeln. Hier ist die Geisteshaltung nur eine andere, weil eben Powergaming zwar verpönt aber nicht verboten ist. Ich glaube aber das es meistens aus den gleichen oder ähnlichen Defiziten in der Persönlichkeit herrührt wie das Schummeln.