Wieso hast du das Gefühl, dass man mit EotE sehr viel Stoff in kurzer Zeit schafft? Was macht denn das System dabei so besonders anders?
Das System pflegt so wie es IMHO gedacht ist einen Erzählstil der sich stark an Action- und SciFi-Filmen orientiert. Man erzählt die Geschichte in Szenen. In spannenden Szenen. Und das nicht unbedingt mit dem Ziel eine naht- und lückenlose Geschichte zu erzählen in der man jeden Kleinscheiß erwähnt. Den langweiligen Kram überspringt man im Schnellvorlauf einfach. (Und bei Bedarf springt man in Rückblenden zurück...) Wichtig sind die Encounter: Die dreh und Angelpunkte der jeweiligen Geschichte. Packende Action. Relevante Entscheidungen. Wichtige Informationen. Lustige Szenen.
Und was es nicht in den Kinoschnitt eines Actionfilms schaffen würde, weil es zu langweilig oder irrelevant ist, ist einfach nicht vorgesehen (übertrieben ausgedrückt). Eben nicht alle 24 Stunden Ingame-Zeit die ewig gleiche Frage wer jetzt heute Nacht die Hundswache übernimmt... oder wie viel Hartwurst man für die Durchquerung der Wüste Khom einpacken muss.
Und das wird vom Würfelsystem gut unterstützt. Jeder Würfelwurf bringt die Erzählung ein gutes Stück weiter. Die Kämpfe machen Spaß. Die Proben gehen gut von der Hand. Und man braucht keine Würfelorgien um zu Ergebnissen zu kommen. Kämpfe dauern nur wenige Minuten. Selbst epische Endschlachten. Und sie unterbrechen den Erzählfluss kaum. Gleiches gilt auch für alle Proben außerhalb des Kampfes. Das ist vor allem psychologisch glaube ich relevant: Weil die Story schnell voranschreitet und wenig von Würfelorgien unterbrochen wird sind die Leute mehr bei der Sache. Meiner Beobachtung nach.
Beides zusammen führt dazu, dass man Abenteuer echt fix durchbekommen kann. Wir haben heute in 10 Stunden 2 Abenteuer gespielt. Eines davon ein "Kaufabenteuer" (Beilage des SL-Schirms) welches für 1-2 Sessions angesetzt war, und dann noch ein ein wenig kleineres hinteran.