Meine Freundin und ich haben vor ca 2 Wochen auch die 3. Staffel zu Ende gesehen - und sind bitterlich enttäuscht!
Ich habe ungefähr bei der 7. Folge mitbekommen, dass die Staffel "wie geplant" die letzte sein soll und bin aus allen Wolken gefallen. Nachdem ich die zweite Staffel nicht über alle Folgen gleichgut fand und sie tendenziell etwas gestreckt wirkte, hat man mit S3 aus meiner Sicht alles richtig gemacht (bis kurz vor Ende).
Die Figuren bekommen einigermaßen gleich verteilte Spotlights, das Pacing wirkt stringenter - und dann man mit Folge "A Blade of Grass" ins kalte Wasser geworfen!
Ich kann mich an keine Folge IRGENDEINER Serie erinnern, die ich als derart mutig und konsequent bezeichnen würde. Das hat mich total weggeblasen...
Danach ging es denn wie gehabt weiter, mit C. Hartdegen wurde ein durchaus interessanter Charakter mit Potential
welches wohl Mangels Rechten für "Time Machine" nie vollens ausgebaut worden wäre...
eingeführt. Lyle geht nach Ägypten (!) und Jekyll taucht auf... nur (im übertragenen Sinne) bis zum lieblos dahingerotzten Serienfinale durchgeschliffen und achtlos beisete geworfen zu werden.
Nen sorry. Ich mochte Penny Dreadful wirklich sehr, sehr gerne. Die Stimmung, die Charaktere... die Andeutungen und Referenzen. Die Serie stach damit positiv aus dem Standard-Einheitsbrei an Mystery-Horror-Vampir-Serien-Brei heraus und hat sich immer den Tick mehr Zeit genommen, um der Ära entsprechend angemessen "heimelig" zu erscheinen. Eine neue Folge Penny Dreadful hatte immer was von nach Hause kommen.
Das Finale habe ich mit Wehmut vor mich hingeschoben. Danach kann ich nur sagen: Besser ein Ende mit Schrecken. Wenn _das_ alles ist, was den Machern zum Abschluss dieser wunderbaren Serie einfällt, dann sollen sie bitte auf ewig die Finger davon lassen und sich nach Bollywood verziehen.
Vor allem nehme ich es John Logan nicht ab, dass das Ende nach S3 von langer Hand geplant war. Dafür fällt die Story ab der Hälfte von S3 einfach zu sehr in sich zusammen. Und wenn man sieht, wie man vorher mit den Charakteren umgegangen ist, dann passt das nicht dazu, wie man mit Jekyll und Hartdegen verfahren ist.
Das Ganze wirkt wie ein liebloser Versuch, eine Geschichte die noch hätte min. 2-3 Staffeln weitergehen können, auf ein paar Folgen zu kürzen und in einem Standard-Endgegner-Liebesschnulzen-Finale enden zu lassen.
Wobei ich kein Problem mit dem Ende an sich habe
das Vanessa schlussendlich stirbt bzw sich opfert und wieder zum Glauben findet
, das passt grundsätzlich zum Thema. Aber das war doch alles völlig inkonsistent und nicht nachvollziehbar.
Der Endkampf war künstlich herbeigeführt, vollkommen lächerlich und diente nur nochmal dazu, die ganze Gang aufmarschieren zu lassen.
Nee danke. Das war echt ein Schuss in den Ofen. Unter der Prämisse bin ich froh, dass sie es nicht weiter rausgezögert haben. Und ich unterstelle ihnen Feigheit, nicht zuzugeben, dass die Serie eigentlich abgesetzt wurde.