Naja, ich weiss jetzt nicht, wie die PF-Übersetzer bezahlt werden, aber wenn da die Löhnung genauso schändlich ist wie bei gewissen anderen Rollenspielverlagen, muss man sich nicht darüber wundern, wenn sich kein Profi der Sache annimmt. Wie heisst es so schön: You pay peanuts, you get monkeys.
Das ist ja eben der Teufelskreis. Ich weiß nicht, was manche Leute glauben, was so ein Rollenspielverlag an Geld abwirft, aber die kleineren Verlage können sich nun mal einfach keine Profis leisten, es sei denn, die Profis machen das in ihrer Freizeit oder sind bereit, für sehr wenig Geld viel Arbeit zu machen.
Es ist ja nicht "nur" die Übersetzung, es müssen Glossare geschrieben werden, Leitfäden eingehalten und und und. Das kann sich ein Rollenspielverlag nicht leisten. Englisch hatten viele Leute in der Schule, also können sie auch übersetzen. Natürlich fehlt vielen dann das Handwerkszeug, das einen guten Übersetzer ausmacht, das "Leben in der Sprache", wie ich es gerne nenne.
Ähnliches gilt, wie ich manchmal den Eindruck habe, beim Lektorat. Es reicht nicht, Deutsch als Muttersprache zu haben, grundlegende Grammatik- und Orthographiekenntnisse sind von Vorteil. Das lernt man aber auch eher in einer entsprechenden Ausbildung, wie Germanistikstudium oder Redakteursausbildung, womit wir wieder beim Kostenfaktor wären.
Natürlich soll das nicht heißen, dass jeder Übersetzer/Lektor eine entsprechende Ausbildung haben
muss (das ist auch keine Garantie dafür, dass die Sache gut wird), aber ich denke, man merkt schon Unterschiede, ob jemand übersetzt hat, der das häufiger macht (das kann auch ein Englischlehrer sein, oder jemand, der einfach viel übersetzt) oder eben jemand da sitzt, der gerne die entsprechenden Bücher liest, aber eben seit der Schule nichts mehr in der englischen Sprache gemacht hat.
Um den Bogen zum Anfang zurückzuschlagen: Gute Übersetzungen kosten Geld, das keiner hat (Mal ehrlich, wer würde denn 100 Euro (einfach in den Raum geworfen) ausgeben, damit der Übersetzer vernünftig bezahlt wird?), aber schlechte sind halt auch nicht gut fürs Geschäft. Also bleibt es bei diesem Teufelskreis.
Und noch ein kleiner Minirant:
Achja, und alle, die hier immer Beispiele anbringen und sich über die Qualität der Bücher beschweren: Die meisten Verlage sind froh, wenn sich jemand anbietet für Übersetzungen, einfach mal da melden und es besser machen