Mir geht es ähnlich wie Korknadel. Wenn ein Rollenspielwerk sich zu holprig liest, zu viele Leseunterbrechungen durch Fehler entstehen, schwindet einfach die Lust, sich mit der Sache zu beschäftigen und es wächst Ärger, dass man Geld investiert hat. Ich schreibe extra "Sache", weil ich wegen eines schlechten Quellenbuches nicht gleich ein ganzes System verdamme. Um so mehr sollten bei Grundregelwerke oder Settingbeschreibungen eine gesunde Sorgfalt seitens der Macher investiert werden.
Ich erwarte da keine hochgeistge Literatur und auch keine Perfektion. Aber es gibt einfach eine Grenze, wo ich die Lust und das Interesse verliere, mich noch weiter zu beschäftigen, weil es dann der Mühe nicht wert ist - für mich zumindestens...
Aber ich erwarte dafür auch bei den Kapiteln mit den Spielregeln eine gesunde Struktur und auch eine gewisse Klarheit, Verständlichkeit und Eindeutigkeit, damit man schnell versteht, und auch schnell (wieder-) findet, wie das Spiel gespielt werden soll. Anwendungsbeispiele sollten sowohl die Grundregelungen erklären, aber auch komplexere oder strittige Elemente darlegen. Sonst brauch ich sie nicht...
Vielleicht ist dieser letzte Satz sogar das elementare...
"Sonst brauch ich sie nicht..."
Seien wir mal ehrlich, denn den meisten anderen gehts wohl nicht so viel anders.
Wir haben alle ein Regal voller Rollenspielzeugs daheim.
Von etlichen Genres verschiedene Systeme. Einige haben vielleicht etliches sogar schon wieder verhökert und nur die Perlen behalten. Meine Regelwerkregalwand ist gut 2 m breit und genauso hoch. Und ich habe schon jede Menge Zeugs wieder abgestoßen.
Warum soll ich dann noch ein Buch kaufen, dass mir Steine beim Lesen in den Weg legt?
Das Buch soll mich begeistern, mich inspirieren und mich zu der Meinung bringen, dass ich das darin beschriebene Spiel unbedingt mal spielen sollte. Und, mich nicht in jedem Absatz stocken und (empfunden) auflaufen lassen.
Ich hab dafür (inzwischen) zu wenig Zeit, (schon immer) zu wenig Geduld und (wohl auch) zu viele Alternativen.
Ich brauche keine Perfektion, aber holprige Texte entfernen mich einfach von dem Produkt, welches mir der Autor (der Verlag) nahe bringen möchte.