In den ICv2-Charts von Ende 2014 lag Dungeons Dragons auch wieder vor Pathfinder, obwohl für das Pathfinder-Rollenspiel meines Wissens im gleichen Zeitraum deutlich mehr Produkte erschienen sind.
Wirklich vielsagend ist so ein direkter Vergleich nicht. Die Frage ist ja, was los wäre, wenn ein neues Grundregelwerk für ein Pathfinder 2 erscheinen würde.
WotC fährt jetzt eine ganz andere Strategie als Paizo. Der maßgebliche Gewinn hängt ja offenbar nicht an den Regelwerken, sondern an den anderen Produkten. Pathfinder fährt eher die Strategie von 3+4: Möglichst viele Splatbooks.
Ob das eine gute Idee von WotC war, wird man in ein paar Jahren sehen. Vielleicht führt es dazu, dass viele Leute abspringen, weil sie nicht genügend Nachschub bekommen. (Es sind ja noch nicht einmal die versprochenen Errata erschienen.) Vielleicht führt es dazu, dass immer wieder mehr neue Spieler hinzukommen, die sich durch eine massive Bücherliste eingeschüchtert fühlen würden.
Ich kann nur über meine persönlichen Präferenzen sprechen, aber ich finde es absolut deprimierend, dass es bis jetzt keinen Settingband gegeben hat. Für mich haben die zahlreichen, bunten, detailliert ausgearbeiteten Kampagnenwelten immer einen wesentlichen Reiz von D&D ausgemacht.
Und ab und an ein paar neue Klassen, Zauber, Fähigkeiten wirken auch erfrischend, wenn man nicht immer dasselbe spielen möchte.
Selbst Ars Magica - in das ich mich momentan ein wenig verguckt habe - hat einen größeren Produktausstoß und einen höheren "Powercreep".