Autor Thema: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....  (Gelesen 23734 mal)

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Offline Nevermind

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #175 am: 23.06.2014 | 10:04 »
Ich weiß nicht was Du damit sagen willst. Das auffällige Gruppen vorher kein Legwork machen?
Ohne Legwork ist ein Erfolg des Runs sehr fraglich.
Desweiteren hast Du das Vorgehen einer Gruppe dargestellt, die sich durchaus um Heimlichkeit bemüht. Es also richtig macht.
Seite 7 und immernoch der Ansatz, das Gruppen in denen Kämpfe/Schiessereien vorkommen/eine option sind, keine Heimlichkeit betreiben. Arg

Bzgl. Genetischer Abdruck.
Auf die Art und Weise lassen sich Tatorte der Runner verknüpfen und damit auch die Daten jedes Tatortes. Das ergibt ein genaueres Profil der Täter/Runner. Dazu kommen die Spuren, die Runner in Ihrer Umwelt hinterlassen und zufällig gefunden werden.
Hihi,

jupp, wenn dann mal jemand die Daten die bei KE liegen mit denen Vergleicht die bei LoneStar liegen und mit denen bei Sternschutz und mit denen bei Ares/Aztech/Mitsuhama/etc. Mal abgesehen von den Vertuschungsaktionen diverser Sicherheitschefs/Manager um die Sache aus den Medien zu halten. "Die 5 toten Wachen, ja wir bedauern es sehr das Sie durch dieses Gasleck gestorben sind. Der Wartungstech ist schon entlassen...."

Offline Boba Fett

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #176 am: 23.06.2014 | 10:59 »
Ich möchte mal eine Lanze brechen, bezüglich der "Rache" Aktionen von Konzernen und der damit gegebenen Notwendigkeit, vollkommen anonym einen Run abzuziehen (also unerkannt zu bleiben)...

Runner werden gemäß der Reputation ihres Teams beauftragt und bezahlt. Insofern muss ein Johnson ohnehin Kentnisse ihrer bisherigen Tätigkeiten haben. Ansonsten kann er nicht beurteilen, ob die Leute, die er beauftragt, ihr Geld wert sind und Erfolgsaussichten haben. Daher wird jeder Johnson jedes Konzerns grob wissen, was in der lokalen Szene passiert ist und wer wann was abgezogen hat.

Nach einem erfolgreichen Run spricht sich das in einer begrenzten Subkulturszene herum, wer etwas getan hat.
Nach einem erfolgreichen Run geben die Leute ihr Geld aus, um zu feiern, um Ausrüstung aufzustocken, um medizinische Heilung zu erfahren, etc. etc.

Insofern ist es albern, zu glauben, dass man nur unerkannt rauskommen muss, um unerkannt zu bleiben.
Es wird bekannt, wer einen Run abgezogen hat.

Dazu kommt:

Konzernterritorien sind exterritoriale Gebiete, die nicht der lokalen Station angehören. Wenn ein Konzern regelmäßig die Zivilbevölkerung eines Staats gewaltsm attakiert, dann kommt das einer Kriegserklärung gleich.
Natürlich wird die Regierung eines Staats nicht gleich die Panzer auffahren, wenn Fuji den lokalen Slum einer Metropolregion ausdünnt, aber amüsiert sind die garantiert auch nicht.

Rache ist teuer. Wenn bei mir eingebrochen wird, ruf ich die Polizei. Fuchi ruft die eigenen Sicherheitsleute. Vielleicht fliegt auch ein Sicherheitsberater aus seinem Büro.
Der Schaden ist angerichtet und kostet Geld. An den Verursachern vergeltung zu üben, wenn man ihrer nicht sofort (in flagranti) habhaft werden kann, bringt nur etwas, wenn es präventive Wirkung hat. Ansonsten erhöht es nur die Kosten doppelt. Denn der Konzern selbst wird zukünftig selbst auch auf Runnerdienste zugreifen wollen. Rache kostet geld in der Umsetzung und hat Auswirkung auf die Preise, wenn man selbst solche Dienstleistungen outsourced erledigt haben möchte.
Ansonsten liefert Rache noch emotionale Befriedigung, aber die ist in einem Konzern nur vage existent. Wenn ich den Porsche vom Konzern-Chef klaue und zu Schrott ware ist der sauer und hat genug Entscheidungskompetenz, um mir den hintern aufreissen zu lassen. Aber den Mitarbeiter X aus der Forschungsabteilung zu "befreien", Daten zu klauen oder nen prototypen mitgehen zu lassen hat meistens eher "Ladendiebstahl" Niveau. Die Leute, die es betrifft haben nicht genug Entscheidungskompetenz um die Killerschwadronen zu beauftragen der Nachbarnation den krieg zu erklären, weil man einer kleinen gruppe Einwohner den A... aufreissen will. Und die, die das könnten nehmen sowas eher auf Ebene der Bilanz wahr und machen die Forschungsabteilung wegen negativer Rentabilität dicht oder vergeben den Auftrag für die Gebäudescherheit an ein anderes Unternehmen...
Verfolgung findet also nur so lange statt, wie der Bestohlene hofft, das Diebesgut zurückbekommen zu können. Ansonsten werden die Schlösser ausgetauscht und die Sache schöngeredet. Shit happens!

Will sagen:
Die Sache mit der Anoynmität ist eine Farce.
Die Vorstellungen von etwaigen Vergeltungsmaßnahmen auch.
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Offline YY

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #177 am: 23.06.2014 | 12:01 »
Desweiteren hast Du das Vorgehen einer Gruppe dargestellt, die sich durchaus um Heimlichkeit bemüht. Es also richtig macht.

Mir geht es darum, dass es verschiedene Formen (ich will nicht sagen Stufen) von Heimlichkeit/unauffälligem Vorgehen gibt.

- Keiner weiß, dass man da war und was man getan hat
- Es ist bekannt, was man gemacht hat, aber nicht wer und auf welchem Weg

Das sind die Varianten, die manchmal als "Königsklasse" dargestellt werden.
Je nach Ziel lassen sie sich schon rein logisch nicht immer umsetzen.


- Es lässt sich nachvollziehen, wie etwas gemacht wurde und möglicherweise auch warum/von wem beauftragt. Nur die Ausführenden sind nicht bekannt.

Das ist wohl die üblichste Konstellation. Ab hier ist auch ein gewaltsames Vorgehen denkbar.


- Selbe Variante wie oben, aber diesmal lassen sich die unbekannten Ausführenden anderen Aktionen zuordnen.
- Es ist genau bekannt, wer was für wen gemacht hat. Einzig der aktuelle Aufenthaltsort der Ausführenden ist unbekannt.

Selbst hier sind die Runner noch relativ sicher, solange ihr Umfeld dicht hält und sie in ihren Rückzugsräumen nicht auffallen.
Das ist die Minimalanforderung, um überhaupt Runner sein zu können und allein deswegen lebt man ohne oder mit falscher SIN und eben nicht mit den eigenen biometrischen Merkmalen in der SIN an einer normalen Adresse.

Runner werden gemäß der Reputation ihres Teams beauftragt und bezahlt. Insofern muss ein Johnson ohnehin Kentnisse ihrer bisherigen Tätigkeiten haben. Ansonsten kann er nicht beurteilen, ob die Leute, die er beauftragt, ihr Geld wert sind und Erfolgsaussichten haben. Daher wird jeder Johnson jedes Konzerns grob wissen, was in der lokalen Szene passiert ist und wer wann was abgezogen hat.

Aber jeder Runner wird ein Interesse daran haben, möglichst viele zusätzliche Barrieren/Anonymisierungsschritte zwischen sich und den Johnson zu bringen.

Dafür gibt es ja den Fixer, damit der schon mal filtern kann, welche Johnsons welche Runner vermittelt bekommen.
Zum Fixer sagt Mr. Johnson "Ich brauche Leute mit diesen und jenen Fähigkeiten" und der Fixer antwortet allerhöchstens "Hätten Sie Interesse an dem Team, das im Mai die Mitsuhama-Extraktion durchgezogen hat?".
Meistens wird der Fixer aber nur sagen "Ja, da habe ich jemanden" und der Johnson wird es glauben müssen.

Das ist doch eine der Existenzberechtigungen des Fixers: kompetente Leute vermitteln zu können.
Ob die was taugen oder nicht, daran hängt sein Ruf genau so wie der des Teams, wenn nicht noch mehr.
 

Natürlich zeichnet es umgekehrt einen guten Johnson aus, dass er das Ohr auf der Straße hat und ungefähr weiß, was grad abgeht und wer die dicken Fische sind.
Aber oftmals wird er zu vielen (Straßen-)Namen noch nicht mal ein Gesicht haben und ständig überlegen müssen, ob man ihm die Wahrheit sagt oder mal wieder irgendein Hafensänger mit fremden Aktionen angeben will.


Das ist übrigens heutzutage auf der anderen Seite des Zaunes in einigen Ecken der Sicherheitsbranche sehr ähnlich:
Da läuft enorm viel über Hörensagen und Beziehungen, ohne dass man die Leute wirklich kennt oder sie im Vorfeld fundiert beurteilen kann.
Ich finde es sehr einleuchtend, dass das mit dem zusätzlichen Faktor Illegalität noch mal eine ganze Ecke ausgeprägter wird.

Konzernterritorien sind exterritoriale Gebiete, die nicht der lokalen Station angehören. Wenn ein Konzern regelmäßig die Zivilbevölkerung eines Staats gewaltsm attakiert, dann kommt das einer Kriegserklärung gleich.
Natürlich wird die Regierung eines Staats nicht gleich die Panzer auffahren, wenn Fuji den lokalen Slum einer Metropolregion ausdünnt, aber amüsiert sind die garantiert auch nicht.

Ja, das wird gern vergessen, wenn die Konzerne zurück schlagen.

Selbst wenn die Runner gefunden werden und noch interessant sind, muss der betroffene Konzern ebenso halbwegs den Ball flach halten wie die Runner.

Unterm Strich heißt das weniger Thorhämmer und Rudel schwarzer Hubschrauber, sondern einigermaßen unauffällige Autos voller zivil angezogener Schläger mit Schrotflinten und Sturmgewehren, aber keine schweren MGs, Flammenwerfer, Atomgranaten ;)

Und schon ist es plausibel, dass die Runner bei so einer Aktion auch mal davon kommen, insbesondere mit Heimvorteil in einer entsprechenden Zone...

Die Sache mit der Anoynmität ist eine Farce.
Die Vorstellungen von etwaigen Vergeltungsmaßnahmen auch.

Insgesamt sind Racheaktionen sicher eher selten.
Das macht dann aber die wenigen "bösen" Konzerne wie Aztech um so interessanter; die sind ja bekannt dafür, dass sie, sofern sich die Gelegenheit ergibt, über jedes rationale Maß hinaus Vergeltung an Runnern üben - eben zur Abschreckung.
Und wenn das einzelne Konzerne sind, die mit so einem Verhalten aus der Masse rausstechen, passt es ja wieder.
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Offline Boba Fett

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #178 am: 23.06.2014 | 12:14 »
YY: Zum Fixer...
Wenn man die Paranoia, die hier gezeichnet wurde, konsequent weiterdenkt, dann hilft die weitere Trennung "Johnson/Fixer" doch auch nicht zur Anonymisierung.
Denn wenn ein Konzern so unbedingt hinter den Runnern her ist, wie der Teufel hinter der lieben Seele, warum sollte er genau da halt machen und sich nicht den Fixer greifen und ausquetschen (bei all der gottgleichen macht und Möglichkeit, die der Konzern besitzt)...?

Ich stimme Dir absolut, aber das gezeichnete Bild ist in sich einfach nicht stimmig.

Wenn es so (wie dargestellt) wäre, würde niemand Runs abziehen, weil das Risiko draufzugehen bei 100% liegen würde. Daher kann das SR Setting nur inkonsequent sein.
Darauf wollte ich hinweisen.
Und wenn ich Inkonsequenz in der Settingplausibilität hinnehme, dann doch da, wo es mir zusätzlichen Spielspaß beschert. Also dort, wo meine Buttkicker-Gensequenzen befriedigt werden und nicht dort, wo mir Paranoia nur Frust beschert...
« Letzte Änderung: 23.06.2014 | 12:16 von Boba Fett »
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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #179 am: 23.06.2014 | 12:44 »
Denn wenn ein Konzern so unbedingt hinter den Runnern her ist, wie der Teufel hinter der lieben Seele, warum sollte er genau da halt machen und sich nicht den Fixer greifen und ausquetschen (bei all der gottgleichen macht und Möglichkeit, die der Konzern besitzt)...?

Ja, irgendwann sind die einzig überlebenden Fixer irgendwelche KIs im Jupiterorbit, die mit quantenverschlüsselten Datenpulsen ihre Runner beauftragen... ~;D

Nein, im Ernst:
Das ist doch ein Klassiker - normalerweise gilt leben und leben lassen, aber wenn dann mal ein Konzern richtig Druck auf einen Fixer ausübt und der ggf. sogar untertauchen muss, dann muss eben wirklich was am Kochen sein.
Wäre für mich so ein klassischer "Nachgangs"-Run, bei dem das Team in irgendeiner Form zusehen muss, dass alles wieder seinen normalen Gang nehmen kann.
Sei es, weil irgendein Exec nach einem Run austickt und eine Privatfehde anfängt, oder weil eine andere Runnergruppe des selben Fixers irgendwas ausgefressen hat (mit den entsprechenden Lösungsmöglichkeiten) oder oder oder...

Wie beim Rest gilt da auch, dass es als tägliches Vorkommnis das gesamte Setting ad absurdum führt. Aber als der bemerkenswerte Ausreißer ist das mal ganz spannend.


Wenn es so (wie dargestellt) wäre, würde niemand Runs abziehen, weil das Risiko draufzugehen bei 100% liegen würde. Daher kann das SR Setting nur inkonsequent sein.

Ganz ehrlich:
Ich sehe in keiner Edition eine ausreichende Textgrundlage für die Aussage "Es dürfte gar keine Runner geben, denn die Konzerne können alle X und tun immer Y und deswegen passt das alles vorne und hinten nicht zusammen!"

Im Gegenteil, gerade in der vierten Edition wird an vielen, vielen Stellen darauf hingewiesen, was alles warum doch nicht so nach Plan läuft und wo die Schlupflöcher für die Runner sind.

Ja, manches ist sicher nicht bis ins Kleinste durchdacht und ausformuliert - das liegt aber wohl auch daran, dass sich viele der Autoren nicht übermäßig damit befassen wollen.
Schließlich ist das "nur" der Rahmen und nicht das eigentliche Bild.

Aber das Setting ist in meinen Augen mit einem bisschen guten Willen deutlich stimmiger, als oft behauptet wird.
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Offline Boba Fett

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #180 am: 23.06.2014 | 12:49 »
YY: Ja, ja und ja und besonders bei "mit einem bisschen guten Willen" sogar: Amen!
Will sagen: wir sind da einer Meinung. Meine Statements sind nur Response auf Schwarzmalereien wie die von Talim beispielsweise. (ist nicht der einzige, war nur zufällig der, dessen Nickname ich grad im Kopf hab, also Nennung nicht überbewerten)
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Offline YY

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #181 am: 23.06.2014 | 12:54 »
Will sagen: wir sind da einer Meinung. Meine Statements sind nur Response auf Schwarzmalereien

Das ist bei mir auch die ganze Zeit so angekommen - ich schreibe quasi für alle anderen  ;D
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #182 am: 23.06.2014 | 17:54 »
Zitat
Insgesamt sind Racheaktionen sicher eher selten.

nach dem ominösen Runner-Ehrenkodex werden keine Mordaufträge angenommen.
Trotzdem will ich da mal meine Überlegungen ausformulieren:

es braucht Motive für Rache, als auch einen Träger und zusätzlich einen Vollstrecker dieser Rache.

- Exec hat Loch im Kopf. Er also nicht mehr persönlich.
  Sein Nachfolger? Ehefrau? Eltern? Kinder? Freunde? 
  Jede genannte Partei könnte das Motiv entwickeln. Hat sie aber zwangsläufig auch Zugriff auf die Mittel?
  Und wenn die Witwe die Mittel (aus der Lebensversicherung etwa) hätte, hat sie die Kontakte?
 
  Beispiel: High socity Schnalle geht mit 50.000 Euro in der Hand zur am leichtesten zu findenden Gang ihres heimatlichen Sprawls und will ein Kopfgeld
  ausloben?! hmmm.... Könnte auch in einem spontanen Raubüberfall enden... bzw. die Ganger wissen ganz genau, dass sie nicht auf Vertragsausführung 
  oder Rückerstattung der Anzahlung verklagt werden können, also warum da gegen Runner sein Leben riskieren? Geld nehmen und sich totlachen. 

  Der Nachfolger hätte sicherlich Mittel, doch warum einsetzen? Etwa zur Abschreckung (ist ein valides Motiv- siehe Narcokartelle vulgo AzTech bzw. Big L).
 
  Hat selbst ein Exec die Kontakte? >;D Oder sind es nicht eher Kontakt-Kontakte einer Hierachie? (führt zu deutlichen Intensitätsverlusten der 
  Rachegefühle))
  Welche Suppe kocht also jener Konzersklave, der ausführendes Organ dieses Rache-Willens wäre?
  Sich selbst in der Szene exponieren, in dem er erst einen Fixer herausfordert und anschließend eine Gruppe novaheißer Runner aus ihrem Loch sprengen
  muss?
  Oder mit all seiner Reputation (und Nachfolgeaufträge im Rücken) bei einer Gang/Mafia/Triade ein Kopfgeld ausloben?
  Welches Risiko geht den dieser SpezOps-Officer damit persönlich ein?
   - wenn eine kopfstarke Gang mich killen will, sehe ich zu, den Johnson kaltzustellen und damit die Auszahlung des Kopfgeldes zu unterbinden, als   
     wochenlang irgendwelche Ganger-Minions auszuknipsen. Schließlich hinterlässt auch so ein Johnson seine Datenspur...und ein gequetschter Fixer hat da
  ja auch noch Interessen zu wahren...
  Fazit: Kopfgelder haben nicht nur Vorteile, sie können in der Szene die Auslobenden auch schwer belasten. Unantastbar ist keiner, der sich durch die
  Schatten bewegt.
    Außerdem bleibt die Frage nach der allgegenwärtigen Korruption:
            - Boss gibt mir viel Geld
            - will dafür einen Kopf im Kühlkoffer
            - Kopf soll zu einer Genspur aus der letzten Attacke passen.
            1. ich kaufe mir irgendeinen passenden Kopf (zur Not mit "passender" Maske zum Überwachungsvideo)
            2. ich ersetze die Genspur gegen die von "irgendeinem Kopf"
            3. streiche den Rest des Kopfgeldes selber ein und gehe in den nächsten .... zum Feiern (wo schon der Chef des Genarchivs auf seinen Teil der
                Beute wartet) 
            4 .Exec freut sich und befordert mich  ;D.

das ließe sich jetzt bis ins unendliche weiter zergliedern.
Wer eine echt fiese und auch effektive Konzern-Gestapo haben möchte, um seine Runner mal etwas vor sich her zu treiben (und das Lagerhaus voller Ultratech/Artefakthort etc. für ein backtotheroots verschwinden soll), kann ja einen bissigen Kon einführen, wo ausnahmsweise mal alle effektiv und effizient zusammenarbeiten.

Ansonsten aber Murks, Kompetenzgerangel und Korruption als Schutzschirm über den Runnern.   
 
 

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #183 am: 23.06.2014 | 18:20 »
nach dem ominösen Runner-Ehrenkodex werden keine Mordaufträge angenommen.

Darum ging es ja nicht speziell, sondern um einen irgendwie gearteten Schaden am Gesamtkonzern und die Vergeltungsaktion dafür.
Quasi als automatische Reaktion der Firma als Ganzes, nicht als privaten Rachefeldzug einzelner.


Aber wenn wir schon mal dabei sind:

Ingame macht das schon Sinn, dass alle Runner beim Thema Wetwork immer total empört tun und das weit von sich weisen.
Das ist nämlich durchaus eine Geschichte, bei der man ein gesteigertes Interesse daran hat, nicht damit in Verbindung gebracht zu werden.
Einige finden das wiederum heuchlerisch und denken sich: Wenn ich je geschnappt werde, kommt es darauf auch nicht mehr an - kann ruhig jeder wissen, dass ich auch so was mache.


Dass es aber OOC auch so gehandhabt wird, da hakts dann mMn schon deutlich.
Z.B. bei der Karmavergabe im GRW 5. Ed., aber ganz besonders beim Assassin´s Primer.
Dort hat man nämlich auch alles andere als den "ehrenhaften Attentäter mit den besten Absichten" ausgeklammert und lieber weiter in dieser Richtung rumgeschwurbelt, als ein bisschen mehr ans Eingemachte zu gehen (Ermittlungsmethoden, Rechtslage(n), Personenschutzmaßnahmen usw. usf.).


Und der diffus in Foren und sonstiger Spielerschaft rumoxidierende ständige Verweis auf das Rachemotiv von Angehörigen etc. bei Toten auf einem "normalen" Run - das kann ich nicht ernst nehmen.
Aber Gelmuni- und Narcoject-Run ist eh nicht so meins  ;)
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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #184 am: 23.06.2014 | 22:20 »

Und der diffus in Foren und sonstiger Spielerschaft rumoxidierende ständige Verweis auf das Rachemotiv von Angehörigen etc. bei Toten auf einem "normalen" Run - das kann ich nicht ernst nehmen.


Ist eben ein Plothook für einmal alle paar Jahre. ;)
Genau wie 'Der Mobster war der Neffe des Oyabun/Capo'

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #185 am: 23.06.2014 | 22:26 »
Ist eben ein Plothook für einmal alle paar Jahre. ;)

Das ist ja schön und gut - habe ich ja so ähnlich weiter oben auch angerissen.

Aber primär aufgrund dieser Überlegung mit Gelmuni etc. losziehen, da rollts mir die Zehennägel auf.
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Offline Slayn

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #186 am: 23.06.2014 | 22:32 »
@YY:

Asassins Primer ist so eine Sache für sich gewesen. Ich kann verstehen warum man bestimmte Themen nicht vertiefen will, aber dann so ein Geschwurbel bringen? Das ganze Buch hätte man sich sparen können.
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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #187 am: 23.06.2014 | 22:49 »
Das denke ich mir bei den ganzen Non-Core-Supplements; meine Herangehensweise an System und Setting ist gerade anders genug, dass mir die nicht viel bringen.

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #188 am: 23.06.2014 | 22:57 »
Dass es aber OOC auch so gehandhabt wird, da hakts dann mMn schon deutlich.
Z.B. bei der Karmavergabe im GRW 5. Ed.

Gerade die Karmavergabe finde ich eigentlich gut (wobei mir da andere Varianten auch schon besser gefallen haben). Aber da spielt es auch eine zentrale Rolle, dass ich Karma als "metaphysische Größe" vorziehe - eine der Stellen, an denen der Fantasyaspekt der Genremischung durchschlägt. Ja, das Universum belohnt gute Taten. Nein, das heißt nicht, dass du nicht trotzdem machen kannst, was du willst. Und damit Erfolg hast.

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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #189 am: 23.06.2014 | 23:11 »
eine der Stellen, an denen der Fantasyaspekt der Genremischung durchschlägt. Ja, das Universum belohnt gute Taten.

So weit, so gut.
Mir wäre es aber lieber, wenn das bei getrennt verwalteten Gummipunkten o.Ä. verwurstet wäre und nicht bei den "XP".

War mir die ganze Zeit relativ egal, aber mit der klaren Trennung in zwingend jeweils anders bezahlte "gute" und "böse" Runs in der 5. Ed. finde ich es noch einen Tick störender.
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Re: Wenn auf dem Run der erste Schuss fällt....
« Antwort #190 am: 23.06.2014 | 23:20 »
Mir wäre es aber lieber, wenn das bei getrennt verwalteten Gummipunkten o.Ä. verwurstet wäre und nicht bei den "XP".

Ja, das ist die angesprochene Variante aus der Klammer, die ich auch vorziehe. :)

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