Autor Thema: Expeditions-Logistik als Mini-Spiel  (Gelesen 1005 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Text

  • Gast
Expeditions-Logistik als Mini-Spiel
« am: 28.06.2014 | 11:39 »
Mal angenommen die Spieler sollen eine Expedition in die Wildnis unternehmen. Wie kann man die Logistik und Versorgung zu einem spannenden Mini-Spiel machen?

Die SCs müssen Ausrüstung, Nahrung und Wasser für die Dauer ihrer Expedition mitschleppen.
Sie können sich Lasttiere besorgen, um das Zeug zu tagen - aber die müssen dann auch noch das Gewicht ihres eigenen Futters tragen.
Wenn die Spieler keine Skrupel in der Richtung haben, können sie ein unbeladenes Lasttier in Nahrung umwandeln.
Irgendwann kommen die Spieler vielleicht auf die Idee Basislager einzurichten, oder regelmäßige Nachschub-Transporte zu organisieren.
Spätestens dann brauchen sie auch NSCs (die selbst auch wieder essen müssen) um die Transporte zu begleiten.

Meine Grund-Idee ist, das ganze auf den Ressourcen Zeit, Distanz und Gewicht aufzubauen:
- jeder Mensch und jedes Tier kann ein bestimmtes Gewicht mit einer bestimmten Geschwindigkeit tragen
- jeder Mensch und jedes Tier verbraucht pro Tag eine bestimmtes Gewicht an Nahrung und Flüssigkeit

Beispielhaft habe ich mir mal angeschaut was die Pathfinder-Regeln hierfür hergeben:
Ein Mensch braucht 1 Pfund Nahrung und 4 Liter (=8 Pfund) Flüssigkeit pro Tag. Ein durchschnittlicher Mensch (Stärke 10) kann 33 Pfund ohne Abzüge tragen. Das Entspricht 33 Tagen Nahrung - aber weniger als 4 Tage Nahrung und Flüssigkeit.

Das scheint mir eine halbwegs belastbare Regelgrundlage zu sein.

Taktische Freiheitsgrade für die Spieler:
- wie die Last verteilen? (wenn ein Maultier in eine Schlucht stürzt dann ist alles weg was es getragen hat)
- mit wie viel Sicherheit planen? (berechnet man mit ein dass man länger braucht als geplant? oder dass der Nachschub sich verspätet?)
- wann fängt man mit dem Rationieren an?
- geht man auf Nummer Sicher - oder hofft man dass man schon irgendwo unterwegs eine Trinkwasser-Quelle findet?

Hat jemand hier (Spiel-)Erfahrung mit solchen Sachen?
Oder Ideen für zuätzliche Faktoren die hier noch mit rein spielen können?
Kennt jemand Quellen für die Logistik von realen historischen Expeditionen?

ChaosAmSpieltisch

  • Gast
Re: Expeditions-Logistik als Mini-Spiel
« Antwort #1 am: 28.06.2014 | 11:49 »
Ich würde mich nicht wirklich an festen Gewichtseinheiten festhalten, sondern mehr abstrahieren.

Besorg dir farbige Klötzchen (min 2 Farben, Würfel würden auch gehen)

ein Teil der Klötzchen sind Tagesrationen, die nehmen ab, ein Teil sind Ausrüstung, diese nimmt nicht ab.

Jeder Mensch kann X Klötzchen tragen, jedes Maultier Y, mit x<y.

Nun ist es Aufgabe der Spieler dies zu Verteilen, dass es am Ende passt.

Jeden Tag verschwinden Tageseinheiten, Ausrüstung bleibt fix. Gehen Menschen oder Tiere verloren, müssen die darauf sich befindlichen Klötzchen neu verteilt werden.

Das Geld der Gruppe begrenzt dabei, wieviele Träger und Maultiere überhaupt angeschafft werden können.


Offline Skeeve

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.628
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: XoxFox
Re: Expeditions-Logistik als Mini-Spiel
« Antwort #2 am: 28.06.2014 | 13:29 »
 [nur kurz, keine Zeit]

Ich würde mich nicht wirklich an festen Gewichtseinheiten festhalten, sondern mehr abstrahieren.

von wegen abstrahieren:

Munition von Verbündeten bei SavageWorlds:

gibt vier Stufen: "Sehr Hoch", "Hoch", "Niedrig", "Leer"

nach einem Kampf sinkt die Munitionstufe um eins, gelegentlich (wenn sie im Kampf ganz schlechte Iniu haben) sinkt sie auch schon während des Kämpfes nach einer runde um eine Stufe.


das auf Verpflegung übertragen: regelmäßig eine Probe auf "Überleben in der Wildniss", bei Patzer sinkt die Stufe, bei Erfolg finden sie was und die Stufe steigt vielleicht sogar an. Bonus/Malus auf Probe je nach Gelände/Wildnis

Ist vielleicht zu abstrakt, um spannend zu sein...
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

eldaen

  • Gast
Re: Expeditions-Logistik als Mini-Spiel
« Antwort #3 am: 28.06.2014 | 14:02 »
Triple Ace Games hat sehr interessante Ansätze in ihrem "Globetrotters Guide to Expeditions" - die Details sind zwar auf das späte 19. Jahrhundert bezogen, aber das Ganze lässt sich problemlos auf modernere Settings ummünzen.

http://www.tripleacegames.com/store/leagues-of-adventure-products/globetrotters-guide-to-expeditions/


Offline Slayn

  • Mythos
  • ********
  • Zu doof für ein "e", zu individuell für ein "j"
  • Beiträge: 9.615
  • Username: Slayn
Re: Expeditions-Logistik als Mini-Spiel
« Antwort #4 am: 28.06.2014 | 14:03 »
Mal angenommen die Spieler sollen eine Expedition in die Wildnis unternehmen. Wie kann man die Logistik und Versorgung zu einem spannenden Mini-Spiel machen?

Oh, das Excel-Spiel! Fast so spannend wie die eigene Steuererklärung. Kurz und knapp: Lass es sein oder verschieb es vollständig in den Off-Play Bereich zwischen den Sessions.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
I can hardly wait | It's been so long | I've lost my taste | Say angel come | Say lick my face | Let fall your dress | I'll play the part | I'll open this mouth wide | Eat your heart

Online Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.128
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Expeditions-Logistik als Mini-Spiel
« Antwort #5 am: 28.06.2014 | 14:20 »

Sie können sich Lasttiere besorgen, um das Zeug zu tagen - aber die müssen dann auch noch das Gewicht ihres eigenen Futters tragen.
Nur wenn sie zusätzliches Futter brauchen

Zitat
Wenn die Spieler keine Skrupel in der Richtung haben, können sie ein unbeladenes Lasttier in Nahrung umwandeln.
hatte Amundsen wohl fest einkalkuliert
Zitat
Die SCs müssen  Nahrung und Wasser für die Dauer ihrer Expedition mitschleppen.
Müssen sie?
Haben David Boone und Jean Martin , Bridger etc nicht getan
Wie sieht es mit Versorgung(Jagen/Fischen/Fallenstellen, Sammeln, Kaufen, anpflanzen) auf der Reise aus, mit Wagen oder Booten.

Wieviel Wasser gibt es? Im Sarek würde ich weniger Wasser als in der Kalahari mitnehmen


www.outdoorseiten.net

http://christine-on-big-trip.blogspot.de/

http://en.wikipedia.org/wiki/George_W._Sears

http://en.wikipedia.org/wiki/Horace_Kephart


« Letzte Änderung: 28.06.2014 | 14:24 von Seuchentänzer »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”