während der Völkerwanderungszeit gelang es großen Menschenmassen in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten,
riesige Strecken quer durch den europäischen Kontinent zu bewältigen. Das ist historisch belegt.
Aber Angaben über Tagesmarschleistungen bzw. von genau genannten Anzahlen an Kriegern/Tross/Familien sind da rar.
Historiker vermuten da Schübe, wo zwischenzeitlich gesät und geerntet wurde bzw.
ausgeprägte Weidewirtschaft mit lauffähigen Vieh und dadurch halt erst die "große" Mobilität
Märsche über 100 km innerhalb einer Woche sind für mittelalterliche Heere belegt.
Die Römer rühmten sich, in offenen Ebenen gefechtsbereit 30 km am Tag zu schaffen.
Das sollte man ruhig als Maximum für die Voreisenbahn-Ära ansehen,
da die Römer Meister in der Logistik waren
(Zweifach geröstetes Brot doppelt verpackt bzw. Handmühlen und Korn mitgeschleppt,
extra Kanäle gegraben, Treidelwege in Flussklippen geschlagen,
Straßen bis zum Umfallen gebaut, etc.)
schwer mit (Huren)Tross belegte Sölnerheere des 30-Jährigen Krieges waren da langsamer.
und was Napoleon und Moskau angeht...
Clausewitz "vom Kriege" Seite 456ff nennt da einige Meilen- und Tagesangaben für Massenheere (plus Artillerie), wie sie historisch geschehen waren.
30 Meilen Luftlinie in 10 Tagen innerhalb von Mitteleuropa. In Situationen, wo es um die Wurst ging...ansonsten langsamer, um die Pferde und Fuhrwerke zu schonen.
ab Seite 462 rechnet er vor, wie schnell der Vormarsch auf Moskau die Anzahl an einsatzfähigen Soldaten reduzierte.
70 Meilen vorgerückt, 52 Tage benötigt und von 300.000 Mann 95.000 eingebüßt (beim Hinweg im Sommer)
upppssss....
Im amerikanischen Bürgerkrieg gab es immer wieder Heere, die so schnell (zu Fuß) unterwegs waren (und dabei Sperrverbände besiegten),
dass sie es genau deswegen es in die Geschichtsbücher schafften. Manchmal mit Eisenbahn im Rücken, manchmal aber auch ohne...
hängt viel von der körperlichen Leistungsfähigkeit der Truppe und der Tüchtigkeit des Feldherrns ab.
Leichte Truppen (ohne Kanonen-Tross) waren üblicherweise mobiler.